Entzug von 0,25 mg Temesta/Tavor

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  • User 8068

    @Tilia


    ja wenn andere besser wissen wie es einem geht oder zu gehen hat, dann stoesst das auch bei mir auf ablehnung. es gibt aber auch den fall, wo sich leute ihres gluecks nicht bewusst sind und nur das negative sehen. da bin ich dann manchmal auch etwas direkt. ist aber situativ. wuerde nie jemandem mit depressionen sagen: sei doch einfach mal zufrieden.


    und bei gewissen leuten, die es nicht preisgeben wollen, wie es ihnen geht. findet man es i.d.r. heraus wenn man mit ihnen spricht. viele denken sie wollen einen nicht belasten mit ihren problemen. aber eine belastung wird es nur, wenn ich mich fuer das problem des anderen verantwortlich fühle. andernfalls nehme ich einfach teil und bleibe empathisch. aber diese abgrenzung musste ich mir auch erst einmal erarbeiten.


    und natürlich ist es jedem selber überlassen wieviel sie/er preisgeben will.


    abschliessend bemerkt, schaetze ich den persönlichen austausch hier sehr.

  • User 8068

    @DamienS


    Da kann ich ihnen beipflichten.

    abschliessend bemerkt, schaetze ich den persönlichen austausch hier sehr.


    Dazu kann ich nur sagen, dass ich etwas am Ende bin mit meinem Latein, was ich @Tilia noch für Tips geben könnte, wie sie ihr Problem lösen könnte.


    Ungeachtet dieser Tatsache, dass mein Helfersyndrom mal wieder nicht funktioniert.... Der persönliche Austausch ist mir doch sehr wichtig. Zwar nicht nur mit @Tilia .... aber die Konversation mit ihr habe ich stets als eine Bereicherung empfunden.


    Und ihre Beiträge auch.


    Danke euch Beiden.


    LG

  • @Transmitter


    Danke für Ihre Grüsse. Ich denke auch immer mal an Sie, ohne Sie tatsächlich zu kennen. Wie geht es Ihnen?


    Es gibt nichts Neues zu berichten von meiner Seite. Temesta hat mich nach wie vor, sonst gäbe es mich wahrscheinlich nicht mehr... Ich nehme es in Kauf, den Rest meines Lebens von diesem Medikament abhängig zu sein.


    Ich wünsche Ihnen einen guten Tag!


    Liebe Grüsse


    Tilia

  • Hi Tilia


    Ich habe wohl schon angedeutet, dass ich die Frage wie geht es ihnen/ dir im Allgemeinen nicht stelle. Zumindest nicht im Sinne einer eher leeren Floskel. Es kommt aber vor, dass ich ernsthaft frage. Und dann auch eine ehrliche Antwort hören will. Ohne voraus zu setzen, dass die so gefragte Person mir darauf antworten muss. Oder zumindest nicht ausführlich antworten muss. Denn ich denke immer, dass es ja jedem selbst überlassen sein soll, wem er oder sie sich anvertrauen will und wem halt vielleicht auch nicht.


    Doch wenn ich jemandem ansehe, dass etwas nicht so gut ist, dann stelle ich die Frage halt schon mal. Um damit zu signalisieren, dass man mit mir reden könnte, falls ein Bedarf da ist. Und ich stelle die Frage natürlich auch nur dann, wenn ich selbst gerade in der Lage bin auf die andere Person auch ernsthaft einzugehen.


    Und manchmal hilft es einfach auch schon, wenn jemand seine Sorgen mal etwas erzählen kann. Auch wenn dann keine konkrete Hilfe möglich ist. Oder eben nur sehr wenig möglich ist.


    Das gilt jetzt wohl auch etwas für ihren Fall. Wir, die in ihrem Thread geschrieben haben, hatten versucht die uns bekannten Anregungen mitzuteilen, in der Hoffnung, dass irgend was zu einer Besserung führen kann. Offenbar ist das bisher nicht gelungen.


    Nun. Es ist möglich, dass sie am Temesta noch lange hängen bleiben. Und ich würde mir deswegen jetzt auch keinen grossen Druck aufsetzen, um davon los zu kommen. Genau das könnte nämlich noch kontraproduktiv sein.


    Ich würde mich jetzt vor allem darauf konzentrieren, dass sie ihre chronischen Schmerzen mal so im Griff haben, dass sie den Alltag einigermassen unbeschwert verbringen können. Und sich möglichst oft auch über etwas einfach freuen können.


    Im Zusammenhang mit Corona hatte der Forist Kobold mal geschrieben:


    «Gute Nachrichten musst du im Langzeitgedächtnis speichern, schlechte sofort löschen.»


    Ich halte das für eine gute Strategie. Auch im Zusammenhang mit chronischen gesundheitlichen Beschwerden. Denn es geht dabei etwas darum, worauf man sich fokussiert. Und in ihrem Fall denke ich, dass es vielleicht derzeit ohne die Krücke (Temesta) halt noch nicht geht. Und würde das dann eben nicht priorisieren die Krücke jetzt loszuwerden.


    Hier muss ich kurz die Geschichte von meinem /unserem früheren Hausarzt (auch Schularzt) schreiben. Der arme Mann produzierte am Laufmeter Gallensteine.... Und wurde deswegen auch das "Bergwerk" genannt. Nun. Wegen der Gallensteine war der Mann auch morphiumsüchtig. Bis zum Ende des Lebens. Wurde damit aber noch erstaunlich alt. Und im Nachhinein und mit etwas Erfahrung mit anderen Ärzten, bin ich, nebst anderen mir bekannten Personen, der Ansicht, dass er einer der besten Hausärzte war.


    Damit möchte ich sagen, dass es nicht so positiv ist mit seinem Schicksal all zu viel zu hadern. Und man die noch vorhandene Lebensenergie besser darauf verwendet das Gute noch etwas besser zu machen. Ich habe damit jedenfalls mehr Erfolg gehabt, als mit dem dauernden Jammertal....


    Aufgrund der bisherigen Konversation zwischen uns, gehe ich davon aus, dass es keine Floskel ist, wenn sie fragen wie es mir geht. Ich muss mir noch etwas überlegen was ich ihnen hier so öffentlich dazu schreiben will.


    Doch in Bezug auf mein ganz eigenes Schmerzsyndrom mal soviel: Da komme ich seit einiger Zeit ganz gut zurecht damit. Aber auch mit gewissen Einschränkungen verbunden. Zumindest muss ich nur noch selten auf Medikamente zurück greifen. Mit Spitzensport wie früher ist aber endgültig Schluss.


    Liebe Grüsse

  • @Tilia


    Hi


    Auf ihre Nachfrage wie es mir geht... Und auch im Zusammenhang mit etwas, was sie mal geschrieben hatten und mir das Eine oder Andere mal auch wieder in den Sinn kommt:


    Sie hatten mal geschrieben, dass ihnen das Beo-Forum manchmal nicht so gut tut und sie sich deshalb etwas zurückziehen... Sie hatten aber nicht geschrieben, warum das Forum ihnen nicht gut tut. Meinerseits hatte ich da so reagiert, dass sie sich einfach für sich entscheiden sollen, was für sie gut ist und was nicht.


    Nun ist es so, dass es Tage gibt, wo mich die Aktivität in diesem Forum auch einfach mal etwas zu viel frustriert und ich mich frage, warum ich mir das eigentlich antun soll.


    Dann gibt es aber auch die Lichtblicke, wo es gelingt anderen Personen etwas zu helfen. Und die Beiträge verschiedener Foristen dazu führen, dass eine Lösung gefunden werden kann. Also ein Fortschritt stattfindet. Und dann kann ich mich darüber ungemein freuen.


    Das sind dann die Highlights die halt so dringend nötig sind. Sonst wird man vermutlich automatisch depressiv.


    Dann gibt es Tage, wo ich mich wegen dem Forum echt mal etwas aufrege. Und auch da gibt es ein gewisses Frustpotenzial. Und manchmal sehe ich solche Aufreger auch einfach nur noch als hoffnungslose Fälle.


    Ja und eben diese Hoffnungslosigkeit birgt das grösse Frustpotenzial. Das gilt jetzt auch nicht nur im Zusammenhang mit dem Forum. Sondern ganz generell.


    Es gibt einfach Situationen im Leben, wo man zwar klar erkennen kann, was die Gründe für die Situation sind. Aber man eben auch klar erkennen muss dass man daran ( Situation) nichts ändern kann. Im besten Fall kann man noch seine eigene Einstellung / Haltung gegenüber der Situation ändern. Und das kann noch zu einer Verbesserung des eigenen Wohlbefindes führen.


    Ich tue mich etwas schwer damit eine Machtlosigkeit gegenüber einer Situation zu akzeptieren. Da bin ich von Natur aus (etwas viel) einfach nur eine Kampfsau. Und gebe mich sehr ungerne geschlagen.


    Im Prinzip finde ich das einfach mal richtig so, dass man nicht zu schnell aufgibt.


    Doch ein Kampf gegen das Unabänderliche artet sich in einem Kampf gegen sich selbst aus.


    Das entspricht zumindest so meiner eigenen Lebenserfahrung. Und genau damit tue ich mich seit einiger Zeit etwas schwer. Es gab einige Entwicklungen in meinem Leben. Mit denen ich mich nicht einfach so abfinden will. Aber es fraglich ist, ob das noch zielführend sein kann. Und ob ich da nicht anfange mir selbst mal wieder etwas im Weg zu stehen.


    PS: Den Gedankenaustausch mit ihnen hier im Forum habe ich aber als etwas Konstruktives und Spannendes erlebt. Auch wenn es nicht wirklich zu einer Lösung ihres Problems geführt hat. Aber ich führe unsere Konversation hier im Forum gerne weiter.


    Liebe Grüsse

  • Hallo Tilia


    Ich weiss nicht ob du noch hier schreibst/liest - ich habe den Thread teilweise durchgelesen. Ich bin in einer ähnlichen Situation wie du. Habe vor einem Jahr in Temesta 1.5mg aufgrund einer verhängnissvollen Verkettung verschrieben bekommen (Schlafstörungen, Aengste, aber eigentlich auch Depressionen). Ich hatte von Anfang an grossen Respekt vor dem Medikament.


    Nach 1 1/2 Monaten habe ich versucht das Medikament auszuschleichen über mehrere Wochen - nach 3 Wochen ausschleichen hat sich sich ein Tinnitus entwickelt. Ich hielt es nicht aus und musste wieder auf die Ursprungsdosis zurück - dies in der Hoffnung der Tinnitus legt sich dadurch wieder - das war ein Fehler. Trotzdem hab ich innert den folgenden 5-6 Monaten 0.75mg zurückdosiert, teilweise mit starken Absetzsymtpomen.


    Heute bin ich immer noch auf 0.75mg Temesta und 25mg Pregabalin. Der Tinnitus und die Schlafstörungen sind auch noch da. Meine Lebenqualität ist nur noch ein Schatten von früher. Aerzte können teilweise nicht verstehen dass selbst eine geringe Dosis und langsames runterdosieren die Hölle sein ka


    Jetzt nehme ich seit einem Jahr Temesta und ich habe Angst nie mehr davon loszukommen - zumal Temesta mit dem Tinnitus verbunden ist welcher mein Leben (vorallem Meine Nächste) regelmässig zur Hölle macht.


    Ich spiele momentan mit dem Gedanken einen Entzug in der Klinik zu machen hab aber richtig gehend Todesangst davor (das es den Tinnitus verstärkt, Schlafstörungen) - andererseits sehe ich wie mein Leben mit Temesta und dem Tinnitus die Hölle ist und habe Aengste davor noch lange in dieser Falle zu stecken. Selbst nach über einem Jahr kann ich nicht glauben wie ich in diese Situation geraten konnte.

  • tomk


    Ich wäre auch vorsichtig was den Zusammenhang von Temesta und Tinnitus angeht.

    Temesta wird zwar zur Behandlung von Tinnitus auch eingesetzt.


    Aber dass das Ausschleichen von Temesta erst zu einem Tinnitus führt, wäre da schon sehr ungewöhnlich.

    Ich vermute eher, dass der Tinnitus mit den anhaltendenden Schlafstörungen zusammenhängt.

  • tomk


    mich würde noch interessieren, welcher arzt/ärztin ihnen heute noch bzw. vor einem jahr, temesta verschrieben hat und warum bzw. mit welcher absicht. depressionen kann es erst recht manifest machen und ist daher eigentlich nicht geeignet und gegen ängste und schlafstörungen hilft es nur kurzfristig.

  • Guten Tag Zusammen


    Es war damals eine sehr eigenartige Dynamik wie sich das entwickelt hat.


    Ich ging damals zum Hausarzt wegen Depressionen und leichteren Schlafproblemen. Es eskalierte dann innert 1-2 Wochen wegen äusseren Umständen und hat sich schnell hochgeschaukelt und Aengste kamen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich Temesta bei Bedarf (in Reserve) seit 1 Woche. Ich bekam dann vom Hausarzt Cipralex verschrieben. Habs einmal genommen und es war ein richtiger Hammer für mich. Ich habs nach einmaliger Einnahme sofort wieder abgesetzt. Ich weiss heute das es nach dem Einschleichen nach 1-2 Wochen besser geworden wäre - aber ich war zu diesem Zeitpunkt schon sehr impulsiv und Angstbeladen. Die Schlafstörungen und Aengste wurden nach dieser Cipralex Epsiode stärker. Also wurde Temesta täglich verschrieben. Ebenso Pregabalin mit dem Hintergedanken dass dies das Temesta Ausschleichen unterstützen soll.


    Ich war an diesem Punkt mit der Hausarztpraxis nicht mehr zufrieden und bin zu einem Psychiater mit welchem ich von früher Erfahrungen hatte. Dort musste ich aber 3 Wochen warten auf den Ersttermin. Beim Ersttermin war ich dann schon ca. 4-5 Wochen mit Temesta unterwegs. Man hat dann die Dosis auf 1.5 mg täglich festgesetzt, da ich bezüglich Aengsten wenig Stabilität hatte. Das ist jetzt genau ein Jahr her...der 26.5.2021. Ich habe mich stablisiert mit dieser Dosis und wollte dann nach 2-3 Wochen möglichst mit Temesta runter/weg. Hatte aber das Problem dass der Psyichater dies nicht für sinnvoll erachtete weil er mich als nicht stabil betrachtete. Ich habe dann auf eigene Faust Temesta angefangen runterzudosieren innert 3-4 Wochen in kleinen Schritten - das ging gut bis der Tinnitus getriggert wurde (Ich hatte früher vor vielen Jahren schon mal einen akuten Tinnitus, der ging aber danach nach 2-3 Monaten wieder zurück). Trotz dem Tinnitus habe ich Temesta komplett ausgeschlichen und war für 6 Tage ohne Temesta im Juli 2021 (Pregabalin hatte ich 50mg). Nach 6 Tagen und sehr schlechtem Schlaf war ich mit den Nerven am Ende und habe im Verlauf von 1-2 Wochen wieder auf die ursprünglichen 1.5mg raufdosiert - dies nach Rücksprache mit dem Arzt. Es folgten Monate in einem psychisch und seelisch unbeschreiblich schmerzhaftem Zustand. Trotzdem habe ich dann im Oktober 2021 Temesta runterdosiert in Absprache mit dem Psychiater.


    Dort habe ich realisiert das selbst erfahrene Aerzte nicht nachvollziehen können was das bedeuten kann für den Patienten. Der Arzt sagte lassen sie mal 0.25mg weg und schauen wie es sich verhält. Also habe ich die Morgendosis von 0.5mg auf 0.25mg. Es folgten 6 qualvolle Wochen. Aber ich habs durchgezogen. Der Schritt von 1mg auf 0.75mg am am abend war vergleichsweise einfache (im Dezember). Im Januar 2022 habe ich dann über zwei Wochen mich von 0.75mg auf 0.5mg angenähert. Erst liefs ganz gut irgendwann wars dann aber wohl zuviel und es folgten lange Wochen mit Aengstspiralen, Zittern, Psychischer Ueberlastung.


    Es ist nicht abgrenzbar was von mir kommt und was die Medikamentensituation mit sich bringt. Zweifellos war/ist mein impulsiv ängstliches Verhalten sicher auch ein Faktor. Nach einem Jahr geht mir nun auch die Energie aus und ich bin mehr und mehr krankgeschrieben.


    Das Pregabalin auch problematisch ist weiss ich: Am höchsten Punkt hatte ich mal 75mg Pregabalin - auch das habe ich zurückgebaut auf 25mg im Verlauf vom August - Oktober 2021. Das war nicht leicht aber hat nicht die Hölle ausgelöst welche Temesta runterdosieren ausgelöst hat.


    Vieles was Tilia schreibt kann ich nachvollziehen. Es erscheint einem als unglaublich Hoffnungslose Sackgasse aus der es keinen Weg rauszugeben scheint. Morgens wacht man auf (wenn man zumindest ein paar Stunden geschlafen hat) und hat das Gefühl in einen Alptraum rein zu erwachen.


    Einerseits habe ich Angst den Schritt in einen Temesta Entzug stationär zu machen andererseits darf ich nicht kollabieren und in eine Akutaufnahme/Krisenintervention kommen, weil dort dann auch nicht klar ist was die mit der Medikation machen...im dümmsten Fall wieder rauf mit Temesta oder bei akuter Suizidalität Entzug innert 1-2 Wochen.


    Das war jetzt sehr schmerzlich das alles schreiben zu müssen

  • tomk


    wo liegt denn die ursache ihrer beschwerden?

    was passierte damals?


    Ich war ca. 8 Monate lang in einer Depression bevor es zur Medikamenteneskalation kam mitte 2021 - es war managebar wurde aber mit der Zeit immer intensiver. Wollte es aber lang auch nicht so richtig realisieren - dachte da schaffe ich schon irgendwie. Die Gründe lagen in privaten und beruflichen Stressoren/Unsicherheiten welche in immer mehr emotionalen Stress kumulierten.


    Die tieferen Gründe liegen in mangelndem Urvertrauen/Selbstvertrauen, Bindungsproblemen/Probleme mit Abhängigkeiten (im Sinne das mir meine Autonomie immer wichtig war - was jetzt natürlich mit einer Medikamentenabhängigkeit nicht mehr gegeben ist..) welche dann schlussendlich in hohem Angstniveau münden. Kompensiert habe ich vieles über einen Hang zur Perfektion/immer zu funktionieren. Wenn dann Schlafprobleme kommen wirds schnell heikel bei mir.


    Ich hatte vorher jahrelang Therapie hinter mir (bis 2019) weil ich 2013 einen Kurzaufenthalt in einer Klinik hatte wegen ähnlichen Symptomen,Problemen (Tinnitus, Schlafstörungen) - nur hat damals die Kriseninterventionsklinik funktioniert und mich aufgefangen und Medikamentös hat damals alles geklappt (Cipralex und Seroquel). Nach zwei Wochen kam ich raus und ging von dort an ambulant in Therapie. Kam relativ schnell wieder auf die Beine. Ging aber trotzdem lange in Therapie weil ich an mir arbeiten wollte


    Ich habe ihn den vergangenen Monaten auch häufig Mühe gehabt meine Impulsivität mit den Medikamenten zu kontrollieren - ich wollte wohl immer zu viel und zu schnell runterzudosieren, weg davon etc.


    Solange ich es nicht wage die 0.75mg stationär zu entziehen wäre die Strategie ambulant runterzudosieren und dann vielleicht irgendwann den letzten Schritt in einer Klinik zu machen - vielleicht bei 0.25mg oder 0.5mg. Aber das kann noch lange gehen und je länger es geht desto schwieriger wird wohl der Entzug. Ich fühle mich unter Druck aber die Umstände und Symptome erlauben eigentlich kein Handeln im Moment sondern eine Stabilisierung

  • tomk


    "Zu schnell und zu viel" vielleicht immer schon etwas problematisch gewesen?


    Kann es sein, dass vielleicht jetzt hier eine Stabilisierung gefragt ist, anders als so schnell wie möglich vom Temesta weg zu kommen?

    Damit wir uns nicht missverstehen: Ich finde das ja schon richtig das Temesta abzusetzen. So schnell wie möglich.


    Doch wie schnell ist möglich? Sinnvollerweise? Ohne dass sie sich dabei einen Druck aufbauen, welcher dann wieder kontraproduktiv wirkt?

  • Hallo tilia


    Vielleicht hilft dir dies:


    Ich habe wegen meinem Temesta Problem erste Abklärungen gemacht wegen einer Magistralrezeptur für Temesta (Apotheke in Bern). Es gibt die Möglichkeit Kapseln mit individueller Dosierung oder einer Flüssiglösung machen zu lassen. Die Flüssiglösung ist zeitlich beschränkt im Kühlschrank haltbar (hab jetzt nicht gefragt wie lange)


    Mir gibt das ein wenig Hoffnung, da ich bisher sehr sensibel auf Rückdosierungen reagiert habe und nicht einfach ein Viertel (oder ein Achtel) von einer Temesta Expidet abschneiden kann. Ich muss den Rückbau sanft wie möglich machen (z.B vielleicht von 0.5mg auf 0.4mg in einem ersten Schritt und dann das verdauen ein paar Wochen)


    Vielleicht ist dies ja auch ein möglicher Weg für dich.

  • Transmitter

    Lieber Transmitter

    Ihr Wink mit dem Zaunpfahl hat mich gefreut; danke vilemals...

    Ja, lange ist's her seit meinem letzten Beitrag hier im Forum.... Zwar lese ich immer wieder ein bisschen hier und dort. Das Schreiben ist aber ein anderes Thema... Hören wäre oftmals einfacher... Aber in einem Forum halt etwas schwieriger in Tat umzusetzen...

    Ich existiere noch - irgendwie..., funktioniere - irgendwie...

    Wie geht es Ihnen? Die Frage ist ernst gemeint - Sie wissen ja...

    Einfach kurz herzliche Grüsse

    Tilia

  • tilia


    Hi

    Ich schlage mich auch täglich mal mit der Einen oder anderen Widerwärtigkeit herum.

    Aber nicht gleich so, dass ich im Jammertal versinke. Und zwischendurch gibt es auch immer wieder mal Grund zur Freude.

    Gesundheitlich geht es auf eher schlechtem Niveau, im Vergleich zu früher, weiter. Aber immerhin stabil. und die "Absacker" sind in der Zwischenzeit doch eher selten geworden.

    Damit meine ich, dass zwar der unergründliche Schmerz immer da ist, aber eigentlich so schwach, dass ich ihn ihn oft nicht wahrnehme in der Hitze des täglichen Gefechts. Dann bin ich zu abgelenkt.

    Eigentliche Schmerzattacken hatte ich schon sehr lange nicht mehr.

    Aber in der Zwischenzeit habe ich ja auch etwas gemerkt, wenn sich der Schmer anfängt hoch zu triggern. Und greife da sofort durch.

    Ausserdem weiss ich in der Zwischenzeit ja auch recht gut, welche äusseren Umstände das triggern können. Und kann das recht gut vermeiden.


    So gesehen kann ich also durchaus noch sagen, dass es mir gut geht, wenn ich auch ein paar Aktivitäten nicht mehr so machen kann, wie früher.

    Eine Zeitlang tat ich mich damit noch recht schwer.

    Doch heute fokussiere ich mich viel mehr auf das,was ich eben noch machen kann. Und geniesse das dafür umso mehr.

    So. Damit lasse ich es hier für heute auch mal etwas stehen.

    Aber hat mich sehr gefreut von ihnen wieder mal etwas zu hören.


    Liebe Grüsse und auf ein anderes Mal wieder.

    Transmitter

  • tomk


    Hallo


    Danke für deine Zeilen!


    Der "Not gehorchend" muss ich mich kurz fassen. Ich empfehle dir, dich nicht selber verrück zu machen wegen deiner kleinen Dosis Temesta. Wenn du gezielt und geduldig in kleinen Schritten vorgehst, schaffst du das Ausschleichen ganz sicher. Wichtig ist aber, dass du dir nicht das Gegenteil einredest.


    Ich schlich letztes Frühjahr die 0,25 mg Temesta aus. Nämlich mit der Wasserlösmethode. Dazu besorgte ich mir entsprechende Einwegspritzen und -nadeln und ein kleines Fläschchen in unserer Apotheke. Ich löste 1 Expidet 1 mg in 20 ml warmem Wasser auf, füllte es ins Fläschchen und "arbeitete" dann mit der 5 ml Spritze weiter. So konnte ich ganz fein abdosieren. Ein bisschen Rechnen ist bei der Angelegenheit gefragt ;). Bei ca. 0,125 mg - ich erinnere mich nicht mehr genau... - machte ich Stopp. Allerdings startete ich bei "Abdosierstart" mit 25 mg Pregaballin und zum Schlafen mit 2,5 mg Stilnox. Das ging ca. 2 Monate gut. Dann kippte alles praktisch "über Nacht"... Aber das ist eine andere Geschichte...


    Ich wünsche dir Mut, Geduld und viel Erfolg!


    Herzlich

    Tilia

  • Hi tilia


    Das freut mich sehr für dich! Muss unglaublich befreiend das geschafft zu haben :thumbup: :thumbup: :thumbup:


    Ja ist wohl ein Prozess diese Abhängigkeit zu brechen - gebe zu das macht mir sehr Mühe im Moment. Deine Geschichte gibt mir aber etwas Mut, danke vielmals das du das geschrieben hast.


    Ich wünsche dir auch viele weitere Erfolge bei deinem weiteren Vorgehen


    Herzliche Grüsse