Entzug von 0,25 mg Temesta/Tavor

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  • Transmitter


    Seit meiner Covid Erkrankung anfangs April ist bei mir jeder Tag hartes Durchbeissen bis zur Verzweiflung.... Scho no komisch, da ja Covid gem. vielen Leuten nur en harmlose Schnupfe oder es chlieses Grippli ist...


    @Tilia


    Ich hab dein Posting falsch verstanden mit Temesta ausschleichen - habe nicht verstanden dass das Ausschleichen letzten Frühling war...trotzdem toll das du es damals geschafft hast!


    Oh je das kenn ich auch mit der Infektion. Hatte Ende März die Infektion. Meine Lage mit den bestehenden Problem hat sich dadurch für ein paar Wochen verschlechtert (eigenartige Symptome und bestehende Probleme verstärkt), aber: es geht wieder besser. Manche Symptome brauchten allerdings schon ein paar Wochen Zeit. Hatte vorallem starke Beinschmerzen (wohl Durchblutungsstörungen) und ein inneres Zittern, so als ob ein innerer Körper vibrieren würde - dies hat dann rückgekoppelt und es kreierte eine unangenehme Dynamik mit meinen bestehenden Symptomen. Wenn man bereits angeschlagen ist verunsichert einem dies noch mehr - kann ich aus eigener Erfahrung in den letzten 2 Monaten nachvollziehen.


    Ist sicher bei jedem etwas anders aber ich habe dann nach einigen Wochen erlebt das die Symptome der Infektion sich dann plötzlich von einem Tag auf den anderen stark verbessern können - selbst wenn sie schon seit einigen Wochen bestehen. Wünsche dir viel Kraft und Durchhaltewillen.

  • @Tilia

    Danke für ihre Antwort.


    Lassen sie mir bitte etwas Zeit um zu antworten. Ich muss mir da genau überlegen wie ich das formulieren kann, damit es verständlich ist.


    Es geht um das Grundprinzip der Suchtproblematik . Und hat so gesehen nur am Rande mit Temesta oder anderen Substanzen zu tun.


    Liebe Grüsse, Transmitter

  • @Tilia

    Wie ich im Forum schon öfter schrieb....

    Bin kein Mediziner, schon gar nicht Psychiater....

    Im besten Falls gehe ich noch als angehender Psychopath durch... jedenfalls kommt da bei mir ein leiser Verdacht auf, wenn ich am frühen Morgen nümal wieder völlig unrasiert in den Spiegel schaue....

    ;( :D :saint:


    LG Transmitter

  • Beitrag von damiens ()

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  • Beitrag von damiens ()

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  • ich danke ihnen noch ganz herzlich fuer den link der forel klinik bezüglich den ambulanten entzügen. eigentlich kenne ich die angebote in der stadt und im kanton sehr gut, aber das war mir jetzt tatsächlich neu. danke 🌷

    Zeigt das nicht gerade etwas auf, dass die Teilnahme und der Gedankenaustausch in einem Forum nicht auch mal etwas nützlich sein kann? :)

  • Beitrag von damiens ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • Hallo zusammen,


    danke für die Hinweis mit der Klinik. Meinen Sie, es mache Sinn, da mal anzurufen und sich beraten zu lassen? Ich fühle mich so lost bei meinen Medikamenten. Ich versuche immer noch einen Arzt zu finden, der mich bei meinem Cocktail beraten kann. Mein Therapeut sagt immer nur, ich solle es selbst entscheiden, was ich reduzieren will. :-/


    Ich habe ja immer noch diesen Medikamentencocktail am Start (Mirtazapin immerhin ein bisschen reduziert) und kreise wieder den ganzen Tag um selbige. Habe mittlerweile erkannt, dass dieses Kreiseln ein Entzugssymptom ist, in dem Fall kommts vom Mirtazapin (bin in der 4. Woche der Reduktion). Das Mirtazapin habe ich in 3 Schritten von 45 auf 30 mg reduziert. Auch mit der Wasserlösmethode zwischendurch. Ziemliches Gefriemel, aber gut. Der erste Schritt von 45 mg auf 37,5 hat mich zwei Wochen Depression gekostet. Scheine zu den sensiblen Menschen zu gehören.


    tomk oh mann, dass was du über den Tavorentzug schreibst, kenne ich nur zu gut. Ich habe selbst nur noch 1mg, wurde versucht letztes Jahr das zweimal in der Klinik zu entziehen und ging voll nach hinten los. Diese Zustände, ich kreiste nur noch im Kopf, bin kaum noch ansprechbar gewesen, hatte eine riesige Angst, Anspannung und Unruhe, Suizidgedanken, Depression, konnte nicht schlafen. Also einen echte Entzugskrise. Die gilt es mit allen Mitteln zu vermeiden! Immer! Weil mich das in die Klinik bringen kann, wo meine Angst so übergroß wird, dass die Ärzte gar keine andere Möglichkeit haben, als wieder ordentlich Psychopharmaka zu geben.


    Ich weiss jetzt, dass ich das nur umgehen kann, wenn ich nur 10 % von der aktuellen Dosis reduziere. Und dann 4 Wochen warten, bevor der nächste Schritt kommt. Aktuell warte ich noch, da ich momentan depressiv bin.

    Hast du eine Umsetzung auf Diazepam mal überlegt?


    @Tilia

    Es ist schön, wieder etwas von dir zu hören. :)


    Viele Grüße

    Sonnenschein


  • @Tilia


    Ich muss ihre Fragen etwas einzeln angehen.


    Zuerst mal die Fragen die für mich einfach zu beantworten sind:


    Nein. Ich habe keine eigenen Erfahrungen mit der Einnahme von Temesta.

    Und kann mir auch nicht vorstellen wie sie sich fühlen, bevor sie Temesta einnehmen. Und wie sie sich danach fühlen.


    Ich verstehe bis heute auch nicht wirklich nach welchem Schema bei ihnen das Schmerzsyndrom funktioniert. Und wie ihnen da ein Medikament, in ihrem Fall Temesta dann hilft.

    In meinem eigenen Fall verwende ich ein Medikament, welches physisch nicht abhängig macht.

    Dieses Medikament brauche ich nur im Notfall. Falls ich es aber brauche, dann in sehr hoher Dosis. Wenn es ganz schlimm kommt, auch in einer Dosis, die über der maximalen Tagesdosis gemäss Packungsbeilage liegt.

    Das ist dann aber allerhöchstens für zwei Tage so. Und danach wieder voll runter auf null. Es ist also wirklich eine reine Notfallintervention und keine Dauermedikation.

    So gesehen bin ich also auch nicht physisch abhängig davon dieses Medikament einzunehmen.

    Es geht im Normalfall ohne.


    Trotzdem spielt bei mir ganz am letzten Ende eine psychische Komponente mit. Und die trägt bereits die Grundkomponenten einer Suchtdynamik in sich. Insofern eben auch angelernte Dogmen.


    Obwohl ich mittlerweile nur selten solche Schmerzattacken habe.... sie können vorkommen. obwohl ich ja einige Dinge in meinem Leben nicht mehr mache, um dies zu verhindern. Mich also angepasst verhalte.

    Eine Vermeidungshaltung.

    Aus Angst davor ich könnte eine Attacke bekommen, welche ich nicht mehr in den Griff bekommen. Und dann sowieso nicht, wenn ich kein Notfallmedikament mehr bei mir habe....


    Zum Beispiel gehe ich nicht mehr auf einen Langstreckenflug, ohne das Medikament. Obwohl ich es meisten ja doch nicht brauche... aber es könnte ja sein.... >>> Angst!


    Und hier treibt mich dann meine Angst in eine psychische Abhängigkeit von dem Medikament hinein....

    Obwohl ich doch weiss, dass ich es eigentlich nicht brauche ... aber ohne gehe ich nirgendwo mehr hin.

    Ist tatsächlich so. Habe es praktisch immer dabei. Das gibt mir eine gewisse Sicherheit. Und ist gleichzeitig mein geistiges Gefängnis.


    In meinem Fall wird wohl kaum Jemand von einer Sucht sprechen.

    Aber die Grundlagen einer Suchtdynamik sind vorhanden.


    Dazu werde ich dann in einem weiteren Beitrag noch mehr schreiben.


    Liebe Grüsse, Transmitter

  • @Tilia

    Zum Beitrag von damiens und zu "meiner" Hypothese wollte ich noch etwas schreiben.

    Jetzt sind sie mir zuvor gekommen.


    Der Punkt ist: Ich bin ähnlicher Meinung wie damiens , dass in ihrem Fall eine Suchtdynamik wahrscheinlich nicht das Hauptproblem ist.

    Diese lauert allenfalls latent im Hintergrund und kann ihnen eventuell in entscheidenden Augenblicken dann zusätzlich Knüppel zwischen die Beine werfen.

  • @Tilia


    Aus Ihren Zeilen folgere ich, dass jede/r Erinnerung/Gedanke an Positives (nicht zu verwechseln mit Sehnsucht nach Berauschendem) - Suchtdynamik hat?

    Oder habe ich etwas falsch verstanden?


    Ja. Ich denke, dass wir uns hier etwas falsch verstanden haben.


    Noch lange nicht jeder Gedanke / Erinnerung an Positives, oder auch Negatives, führt zu einer, oder ist Teil, einer Suchtdynamik.

    Diese Schlussfolgerung ist aus meiner Sicht falsch.


    Eine Suchtdynamik spiegelt eine, in der Regel unbewusste, Verkettung von meist mehreren Gedankengängen wieder. Kennzeichnend ist hier, dass diese Kette in sich geschlossen ist. Und so quasi eine Endlosschlaufe wird.

    Und man es nicht schafft ein Glied aus dieser Kette zu entfernen, um den Kreislauf zu unterbrechen.

    Dann kann man von einer eigentlichen Suchtdynamik sprechen.


    Natürlich kann eine Erinnerung an etwas Positives auch den Wunsch auslösen, das wieder zu erleben.

    Der Gedanke / birgt damit auch ein gewisses Suchtpotential in sich. Doch im Normalfall ist die Suche nach Postivem / Glücksmomenten noch nicht wirklich eine Sucht. Sondern eher noch ein Ausdruck einer gesunden Lebensfreude.


    Kritisch wird es wenn man das was man eigentlich sucht, nicht finden / erreichen kann. Und dann eine Ersatzhandlung vornimmt. Welche eine falsche, kurzfristige Befriedigung des Wunsches ermöglicht, aber dein eigentlichen Wunsch nicht erfüllen kann. Man aber an der Ersatzhandlung hängen bleibt.

    Dann fängt eine eigentlich Suchtdynamik an sich zu manifestieren.


    LG Transmitter

  • Hallo liebe @Tilia,


    Zitat

    Wie geht es dir heute? Ich bin in Gedanken immer mal bei dir; halt von Unbekannt zu Unbekannt.


    Ich kann mir gut vorstellen, wie du dich fühlst in dieser Spirale. Ich wünsche dir an dieser Stelle einfach ganz viel Mut, Ausdauer und die Kraft, die Zuversicht unterwegs auf deinem steinigen Weg nicht aus den Augen zu verlieren.


    Ruf doch einfach mal bei diesem Ambulatiorium an und erkundige dich. Vielleicht kann man dir allenfalls auch eine Adresse in deiner Region vermitteln. Denn wenn ich mich richtig erinnere, wohnst du nicht in der Schweiz...

    Oh, das ist schön, danke dir. Ich habe in deiner Forumspause immer mal wieder gedacht, was sie wohl macht, wie es ihr so geht.

    Heute ist es besser als Gestern. Ich denke, die letzten 1,5 Wochen schlechter Zustand kam wieder von meinen Hormonen und auch der Mirtazapinreduktion. Ich habe halt leider immer das Problem, dass es mir von morgens bis ca. 16 Uhr sehr schlecht geht. Brain Fog und Gedankenkreisen stressen mich. Ich bin dann die ganze Zeit in meinem Gedankenkreisen und überlege den ganzen Tag, welches Medikament als nächstes usw. Es ist leidig. Mein Psychiater überlässt mir komplett das Ruder, weil es auch mit dem aufdrängen nie funktioniert hat. Er macht das schon richtig, aber mir fehlt halt die Beratung dadurch. Meine Therapeutin sagt immer, ich sei so sehr informiert und wüsste eh am besten, wie die Medikamente funktionieren usw. Aber so wirklich stimmt das ja auch nicht, weil ich nicht weiss, wo ich weitermachen soll, ohne die Medikation zu zerschiessen und eine Krise auszulösen.

    Ich merke ja jetzt schon was von dem bisschen Reduktion Mirtazapin 45 auf 30 mg. :( Ich wache jeden Morgen mit Herzklopfen auf und fühl mich wie ein Drogenabhängiger auf Entzug.


    Ich werde mal beim Ambulatorium anrufen, ich komme leider aus Deutschland. Mitte Juni fahre ich vielleicht nach Berlin, da gibt es eine Selbsthilfegruppe im Weglaufhaus, die sich nur mit dem Thema Psychopharmaka absetzen beschäftigt. Hoffe bloss, die verunsichern mich nicht.


    Zitat

    Mein Bruder hat vor einem Jahr 1 mg Temesta ausgeschlichen mittels Beratung dieses Ambulatoriums. Als Substitution während des Ausschleichens wurde ihm Pregabalin verordnet, bis 150 mg täglich (was er dann schlussendlich auch wieder ausschleiche musste).


    Er nahm Temesta während eines Jahres ein, nebst Trittico und Quetapin (und wie diese 2 Medikamente sich immer nennen)

    Er schlich sämtliche Medikamente ambulant aus. - Er erhielt sämtiche Medikamente verschrieben wegen eines quälenden Bandscheibenvorfalles. Dieser hatte nebst Schmerzen auch schwere Schlafstörungen zur Folge. Es wurden erstinstanzlich Temesta und NSAR verordnet. Mit den NSAR entwickelte sich als NW ua. eine Depression und Angststörung. Es folgten (zweimal stationär) Versuche mit unzähligen Antidepr. und Neuroleptika. Darunter übrigens auch Mirtazapin, was er überhaupt nicht vertrug. - Meinem Bruder geht es wieder sehr gut, er ist wieder voller Tatendrang und Lebensfreude. Ich möchte mit diesen Zeilen deine Hoffnung etwas unterstützen.

    Das macht Mut. Quetiapin und Pregabalin habe ich ja auch aktuell schon drin. Im Endeffekt habe ich, um das Benzo rauszubekommen, nach und nach die 3 Medikamente dazubekommen. Alles in hohen Dosen und das Benzo habe ich immer noch. :( Ich finde das toll, dass es Menschen gibt, die trotz der ganzen Ausprobiererei da heil rauskommen. Allerdings habe ich das Gefühl, dass Männer das leichter wegstecken als Frauen. Ein Freund von mir, der auch in einer Klinik war, meinte, dass meist immer nur die Frauen so Probleme mit dem Absetzen hatten. Und meine eine Internetbekannte, die auch diegleichen Medikamente wie ich hatte, hat das alles in einem dreiviertel Jahr ausgeschlichen (Benzo zuletzt mit Diazepam), kam in eine psychische Krise und ist da immer noch drin. Hat auch schon wieder 2 Medikamente (Pregabalin und Cloziapin) und es stabilisiert sich immer noch nicht. Ein Drama.

    Ich war mal so weit, hatte das Diazepam nach einem dreiviertel Jahr von 60mg auf 0 ausgeschlichen, der reinste Horror, und dann mache ich den Fehler und gehe wieder in eine Klinik. Ich habe halt nie erkannt, dass ich immer im Entzug war. Ich hätte einfach warten müssen, keine neuen Medikamente nehmen sollen, einfach nur warten. Heute bin ich schlauer. Ob ich aber jemals von dem ganzen Zeug wieder wegkomme, ich weiss es nicht. Ich weiss nicht, ob sich das zentrale Nervensystem wieder von allein regulieren kann. Aktuell habe ich das Gefühl, dass die Medikamente Matsch aus meinem Gehirn machen.


    Vielen Dank für deine Worte, liebe Tilia, es muss irgendwie weitergehen,

    Sonnenschein