Neuentwicklungen bei Psychopharmaka?

Dieses Forum wird bald eingestellt

Am 17. Dezember 2023 werden wir das Beobachter-Forum abstellen und alle Beiträge unwiderruflich löschen.

Die Details zum Entscheid und den entsprechenden Thread finden Sie hier.

  • Transmitter

    Ja, das Thema Zeit. Da habe ich auch schon viel drüber nachgedacht. Wie kann man dieses Leben im Moment als Kind wieder herbeiholen. Dadurch schien der Tag unendlich und voller Abenteuer. Als Erwachsener ist man getrieben von Themen, Zielen usw., das fällt nicht leicht im Moment zu bleiben. In meiner Selbsthilfegruppe geht es immer wieder darum, im hier und jetzt zu leben. Nur diesen einen Tag überstehen. Bin ich in meiner Krankheit, so vergeht der Tag noch langsamer. Es ist eine Qual.


    Ja, die Beziehung hatte eine ungesunde Dynamik... und hat mich wahrscheinlich auch in der Krankheit gefangen gehalten.


    Ich kann jetzt ohne schlechtes Gewissen mit Männern Kontakt haben. Das gefällt mir gut.

  • Beitrag von damiens ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • sonnenschein80


    Wie kann man dieses Leben im Moment als Kind wieder herbeiholen. Dadurch schien der Tag unendlich und voller Abenteuer.


    Ich kann hier nur sagen:

    Es hat viel mit der eigenen Erwartungshaltung zu tun.

    Ich kann mich relativ gut an meine frühe Kindheit erinnern.

    Und da stelle fest, dass ich als kleines Kind einfach alles furchtbar spannend, auf- und anregend fand. Und dass ich sehr von Neugier getrieben war, all das Unbekannte zu entdecken. Und das recht erwartungslos... denn es gab ja noch unendlich Vieles zu entdecken.

    Mit zunehmendem Alter und entsprechenden Erfahrungen, eignete ich mir aber auch immer mehr diese Erwartungshaltung an. Das als Solches ist noch nicht negativ. Denn es vermittelte mir auch eine gewisse Sicherheit/ Geborgenheit. Und das wiederum war auch eine gewisse Voraussetzung, um auf weitere Entdeckungsreisen zu gehen.

    Doch mit der zunehmenden Erwartungshaltung verlor ich auch immer mehr die kindliche Unschuld. Die Unschuld, die es braucht, um ein Neuland zu betreten und zu entdecken. Als das was es ist.

    Und nicht das, was ich erwartete zu entdecken.

    Die Erwartungshaltung wurde also nicht mehr zunehmend zu etwas, was meiner Entwicklung wirklich förderlich war, sondern immer häufiger zu einem Bremsklotz.

    Und die Sicherheit, die ich vermeintlich zu "Haben" glaubte, wurde eigentlich immer häufiger etwas illusorisch. Denn sie war eher mehr nur der Spiegel meiner Erwartung.. als wirklich real vorhanden.... Und umgekehrt hielt sie mich eben auch immer mehr davon ab, die Realität als das wahrzunehmen, welche sie nun mal ist.

    Was ich lange Zeit nicht merkte, ist, dass die Erwartungshaltung mir auch recht viel Lebensfreude wegnahm.

    Also eigentlich nicht gerade so eine gesunde Sache, oder?


    Ein Erlebnis brachte mich dazu meine Erwartungshaltung zu relativieren. Und mich wieder etwas mehr darauf zu fokussieren, den Moment als das wahrzunehmen, was er ist.

    Das wirkt auf mich befreiend.

  • Hallo zusammen,


    Seit ein paar Tagen wird es wieder schlechter. Meine Stimmung ... die Ängste kommen wieder. Ich kann mich von den Depressionen nicht distanzieren, ich katastrophisiere wieder und ausserdem google ich schon wiedet nach den Medikamenten. Ist ja auch zweite Zyklushälfte angesagt. Am Dienstag und Mittwoch bin ich beim Spezialisten/Endokrinologen. Will das durchgecheckt haben hinsichtlich der Hormone.


    Ich bin beim Mirtazapin jetzt bei 33,75 mg. Ich will noch auf 30 mg runter und dann das Pregabalin anfassen. Zumindest von 225 auf 150 mg runter, vielleicht geht es mir dann schon wesentlich besser.


    Ich wache mittlerweile mit Herzklopfen und Unruhe morgens auf. Ist das irgendwie bekannt? Frage mich nur, wie das wird, wenn ich weiter reduziere.


    Gerade in den letzten Tagen kam es immer wieder vor, dass Treffen von der anderen Seite abgesagt wurden. Ich stecke das nicht gut weg. Ich hätte gerne mehr Kontakt mit normalen Leuten, die nicht alle ein Riesenpsychopaket mit rumschleppen. Ich bin jeden Tag in der Selbsthilfegruppe und da ist es auch ok. Aber ich hätte gerne ein paar Normalos. Und all die Normalos ziehen weg, verlassen die Stadt. 😔


    Liebe Grüsse

    Sonnenschein

  • sonnenschein80


    Schön einen Zwischenbericht von ihnen zu lesen.

    Aber ich lese hier etwas heraus, dass ich in der Wiederholung der Wiederholung schon gelesen habe.

    Sie nicht auch?


    Wenn vertraute Leute wegziehen und es deshalb schwieriger wird im direkten persönlichen Kontakt zu sein, ist das immer etwas eine schwierige Sache. Damit tue ich mich manchmal auch etwas schwer.

    Ich bin eher eine offene Person. Und es fällt mir eigentlich relativ leicht auch neue Kontakte zu schaffen.

    Allerdings hat sich seit Corona mein sonst übliches Verhalten etwas geändert. Ich gehe ganz allgemein viel seltener unter die Leute. Habe mich stark zurückgezogen. Und merke nun auch immer mehr, dass mir der direkte und auch eher ungeplante Kontakt zu anderen Menschen etwas fehlt.

    Mit Freunden und Verwandten bin ich zwar in regem Kontakt. Aber eben praktisch nur noch digital. Und das ist nicht dasselbe.


    Haben sie sich schon mal überlegt, wo und wie sie in Kontakt mit anderen Menschen kommen können? Irgend eine Freizeitaktivität vielleicht?

  • Beitrag von damiens ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • Hallo damiens ,


    aahhhh... das mit dem Cortisol am Morgen habe ich vergessen heute beim Endokrinologen. Nein, schwitzen tue ich nicht. Ich habe mal gelesen, dass diese Unruhe am morgen ein sogenannter Cortisolschub sein kann. Mirtazapin unterdrückt ja wohl auch das Cortisol und wenn ich das jetzt reduziere, dann fällt die Wirkung weg. Was er auf jeden Fall macht, ist den Langzeitzuckerwert (der letzten drei Monate) zu messen. Wir werden sehen. Er sucht beim Prolaktin und Progesteron mal genauer. Ein Ultraschall der Schilddrüse war unauffällig. Die haben mir ordentlich Blut abgezapft, mal sehen, was dabei rumkommt. Er will allerdings nicht alles von oben bis unten machen, weil er meinen Geldbeutel schonen wollte. Worauf ich dann schon meinte, dass es mir lieber ist, es wird alles durchgecheckt, als wenn wieder irgendwo was fehlt. Nächste Woche telefonieren wird dann.


    Morgen gehe ich noch zur Hormonsprechstunde, mal sehen, was da so rumkommt. Wenn es eine Progesteronschwäche ist, kann ichs ja erstmal mit einer homöopathischen Creme probieren. Bringt das nix, dann muss ich halt schauen, ob ich ein 5. Medikament tolerieren will.


    Seit gestern geht es mir wieder besser. Vielleicht ist die Mirtazapinreduktion verdaut, mal sehen. Heute war es auch ziemlich gut. Oder es liegt daran, dass ich seit gestern bei einer Freundin bin bis Mittwoch. Das würde halt bedeuten, dass meine Wohnung mich triggert. :-/


    Transmitter

    Ja, ich befinde mich im Entzug immer im Wiederholungstretmühlenverein. Diesselben dysfunktionalen Verhaltensmuster (Googlen von Medikamenten) usw. Vielleicht schaffe ich es irgendwann, sie zu durchbrechen, sie immer weniger werden zu lassen, immer mehr sie zu akzeptieren, als das, was sie sind, nämlich Entzugserscheinungen. Mal sehen. Wenn ich im Tief drin bin, ist das wie Pech, der an meinen Stiefeln klebt. Schlimm.


    Ja, das mit den Kontakten, ich bin da sehr umtriebig. In meinen Selbsthilfegruppen, auf Online Dating Plattformen, aber auch im Alltag. Ich war und bin sehr kommunikativ, schon immer gewesen, aber ich habe es gestern schon zur Freundin gesagt, irgendwie bin ich aktuell ein Psychomagnet. Ich ziehe vor allem psychisch kranke Menschen an. Und das ist keine Übertreibung. Leute , mit denen ich seit 3 Jahren keinen Kontakt habe, erzählen mir im ersten Kontakt, dass sie mit Depressionen und Suizidversuchen zu tun hatte. Das ist so heftig.


    Viele Grüße

    Sonnenschein

  • sonnenschein80


    Ja, ich befinde mich im Entzug immer im Wiederholungstretmühlenverein. Diesselben dysfunktionalen Verhaltensmuster (Googlen von Medikamenten) usw.


    Aus meiner Sicht ist es schon mal als ein Erfolg zu werten, wenn sie sich dessen bewusst sind.


    Das ist nun mal eine erster und ganz wesentlicher Schritt in die richtige Richtung.


    Ich kann bei ihnen Muster erkennen, welche man sonst bei Langzeit-Drogenabhängigen sieht. Obwohl sie eigentlich noch gar nicht so lange diesen Medikamenten-Cocktail zu sich nehmen.

    Doch irgendwie wurden sie darauf konditioniert, dass es ohne diesen Cocktail nicht mehr geht. Egal wie diese Konditionierung nun zustande gekommen ist, sie ist da.

    Und hier hängen sie in der Schlaufe fest.

    Obwohl ihr Bewusstsein sagt, dass die Krücke ( Medikamente) ihnen im Weg stehen wieder zu lernen auch ohne Krücke zu gehen, wollen sie partout die Krücke nicht loslassen.

    Weil sie unbewusst immer noch fest überzeugt sind, dass sie ohne die Krücke nicht laufen lernen können.

    Das habe ich in etwas anderen Worten so auch schon gesagt.

    Jetzt aber eine andere Frage dazu:

    Was würde es denn bedeuten ohne die Krücke zu laufen?

    Die Freiheit ohne Gehilfe gehen zu können?

    Wäre das dann die Freiheit, welche sie sich wünschen, um sich wieder gesund zu fühlen?

    Die Freiheit das zu sein was sie sein wollen?

    LG Transmitter

  • Beitrag von damiens ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • sonnenschein80


    sprich wenn sie unter oder überzuckerungen waehrend dem tag haben, werden sie im 3mt.zucker nur einen 'durchschnitt' sehen.


    Das macht für mich durchaus sehr viel Sinn.

    Falls die Medikamentierung tatsächlich eine wesentlichen Einfluss auf den Blutzuckergehalt haben würde, dann ist es wahrscheinlich, dass in kurzer Zeit der Gehalt stark ansteigt und ebenso schnell wieder fällt.

    Das zeigt sich nicht in einer 3 Monats-Überwachung.

  • Puh, harter Tobak, aber ich hatte auch in einem Jahr mit 8 Psychiatrien eingetrichtert bekommen, dass es ohne Medikamente nicht ginge. Ein Witz, wenn man bedenkt, dass ich in den15 Jahren davor sehr gut ohne Medikamente gelebt habe. Aber auch vor 20 Jahren, als ich mit Quetiapin und Valproat aus der Klinik kam, wollte ich die Medikamente immer reduzieren bei jedem Psychiaterbesuch. Mir wurde shcon damals gesagt: "Sie sind chronischer Angstpatient, sie werden das immer nehmen müssen". Ich wollte allen beweisen, dass das Müll ist und habe es geschafft in 6 Jahren das Zeug abzusetzen.


    In guten Zeiten bin ich eigentlich schon so unterwegs, daran glauben zu können, irgendwann dieses ganze Zeug wegzuhaben. Aber es geht nur, wenn ich die Zügel in der Hand habe und das Tempo vorgebe. Ich habe mir nun lange genug von Ärzten usw. diktieren lassen, wie ich mit den Medikamenten verfahren soll, wie ich absetzen soll. So oft wurde ich angelogen mit "kann man einfach weglassen usw." Die letzte Reduktion von 10% bei Mirtazapin konnte ich besser vertragen, die Depression war nicht so stark und das Tal war nicht so tief. Ich spüre definitiv was bei den Reduktionen, das lässt sich nicht wegdiskutieren.


    Glauben Sie mir, ich hätte den Mist lieber heute als morgen los, aber ich will mich nicht mehr so fühlen wie in dem 1 Jahr Psychiatrie. Ich habe mal gezählt, wie viele Medikamente bei mir kalt abgesetzt und angesetzt wurden. 15 Medikamente. In einem Jahr. Teilweise Wochen erlebt mit schwersten Entzugserscheinungen, worüber mich keiner aufgeklährt hat - weil es ja bis auf Tavor keine Entzugserscheinungen gibt. Dass ich dann Respekt vor den Entzügen habe und zumindest mal jetzt alles richtig machen will, ist für mich nachvollziehbar. Dieses regelmäßige Reduzieren alle 4 Wochen ist mein Schlüssel zum Ziel.


    Klar, ich meditiere oft und setze mir die Vision wieder medikamentenfrei zu sein - das ist so ein Traum von mir. Wenn das rum ist, werde ich irgendwas in Richtung Aufklärung machen. Ich muss mich diesbezüglich engagieren.


    Viele Grüße

    Sonnenschein

  • sonnenschein80


    Puh, harter Tobak, aber ich hatte auch in einem Jahr mit 8 Psychiatrien eingetrichtert bekommen, dass es ohne Medikamente nicht ginge.


    Mag sein dass dies harter Tobak ist. Ich schreibe hier das, was ich aus meiner Perspektive heraus erkennen kann. Und schreibe das in der Hoffnung, dass sie ihre eigene Perspektive durch meine Anregung dann vielleicht ihrer Realität angleichen können.

    Dieses Angleichen an ihre Realität ist aber ein persönlicher Prozess, den nur sie selbst durchlaufen können.


    Ich habe schon früher in diesem Thread geschrieben, dass sie aus meiner Sicht übermässig medikamentiert sind.


    Diesen Eindruck habe ich daher bekommen, weil sie einen Medikamenten-Cocktail einnehmen, der für mich so nicht wirklich Sinn macht. Denn das scheint mir ein "Holzhammer" zu sein, der ihrer Situation nicht entspricht.

    Das aus meiner Sicht, denn ich sehe hier ja nur das, was sie uns hier im Forum mitteilen.


    Doch wenn ich ihre Texte lese, dann machen die mir keineswegs den Eindruck, als wären sie gleich am durchdrehen. Und man sie deswegen notfallmässig mal ruhig stellen muss.


    Ich sehe zwar dass sie sich im Kreis drehen. Doch genau hier hilft dieser Holzhammer eben nicht mehr weiter aus dem Kreis heraus, sondern hindert sie mehr daran den Ausgang zu finden.

    Deshalb bin ich klar der Ansicht, dass es im Bereich der Medikamentierung jetzt an der Zeit ist nach und nach zu reduzieren.

    Und hier bin ich der Meinung, dass sie den Cocktail entwirren sollten. Also eines der Medikamente vollständig auszuschleichen. Um genauer zu sehen, wie sich das dann auswirkt.


    In der Praxis des Ausschleichens kann sie damiens wohl klar besser beraten als ich. Er hat fachlich ein viel weitreichenderes Wissen als ich. Ich bin kein Mediziner.

  • Transmitter


    Ich habe bereits seit Januar angefangen zu reduzieren.


    Die Medikation am Anfang:


    Tavor 0,5 - 0 - 0,5 - 0

    Pregabalin 75 - 75 - 75 - 0

    Quetiapin ret 50 - 50 - 200 - 0

    Mirtazapin 0 - 0 - 0 - 45


    Bin jetzt bei


    Tavor 0,5 - 0 - 0,5 - 0

    Pregabalin 75 - 75 - 75 - 0

    Quetiapin ret 50 - 0 - 200 - 0

    Mirtazapin 0 - 0 - 0 - 33,75


    Arbeite mit der 10 Prozentregel, immer nur eines, nie parallel zwei und alle 4 Wochen der nächste Schritt. Wenn ich bei 30 mg Mirtazapin bin will ich das Pregabalin von 225 auf 150 reduzieren, dann das Quetiapin morgens weg, dann weiter am Mirtazapin.


    Ich denke, das ist verträglicher als die Hauruckart wie in den Kliniken. Auch ich denke, ich bin übermedikamentiert. Aber ich will es diesmal sanft machen, da ich bei jedem Schritt was merke. Ich habe seitdem auch das Gefühl, dass ich nicht mehr ganz so ausgeliefert den Medikamenten bin. Während des Reduzierens schon latent, aber ist einmal die kritische Zeit von ein bis 2 Wochen vorbei, geht es mir besser.


    Das mit dem Durchdrehen... die ganz schlimmen traumatischen Zustände sind weniger geworden, das stimmt. Aber es gibt schon noch Tage, wo ich sehr depressiv bin, wo ich aber weiss, dass ich schon schlimmere Tage überstanden habe, obwohl suizidal und wie gelähmt daheim war und nicht in eine Klinik konnte. Ich glaube, ich härte ab. Vor ein paar Tagen wars schon wieder sehr schlimm, weil sich so viele Menschen abgewandt haben. Das ist selbst für einen gesunden Menschen nicht so toll.


    Ich merke auch, dass Bedarfsmedikamente nichts für mich sind. Ich habe das in den Kliniken genommen, dann wars 1 stunde bisschen besser und dann kam die angst noch schlimmer zurück. Ich kann es nur aushalten, durchgehen und hoffen, dass es wieder besser wird.


    Viele Grüsse

    Sonnenschein

  • Und was ich ja auch sehen muss, ich musste in den letzten Monaten einiges für mich durchstehen. Die PTBS war am Arbeiten, die depressiven Entzugsprobleme, der Freund macht Schluss, ich muss schauen, dass ich wieder in der Wohnung alleine zurechtkomme, mein HPV- Befund beim Gynäkologen, meine Eltern, die mich triggern, die Angst, die Medikamente reduzieren mit Angst, die wenigen Freunde, das Abwenden einiger, die Berentung und die Klärung meiner finanziellen Lage, in dem EA Gruppen arbeiten.


    Ich musste mich da allein durchkämpfen, deswegen musste ich auch mit der Reduktion langsam machen. Ich hoffe jetzt, bis zum Herbst einige Schritte machen zu können, um eventuell im Winter Pause zu machen und vielleicht auch irgendwo überwintern zu können.


    Liebe Grüsse

    Sonnenschein

  • sonnenschein80


    Aus meiner Sicht ist es ihr Glück das langsam machen zu müssen.


    Habe das schon früher im Thread geschrieben... Es geht nicht von einem Tag auf den anderen und dass sie sich dabei Zeit lassen sollen.

    Das langsame Absetzen der Medikamente ist ein Bewusstwerdungsprozess. Und sie haben gerade selbst geschrieben dass dieser Prozess im Gange ist.

    "Ich glaube ich härte langsam ab" waren da ihre Worte. Ich würde es eher etwas anders ausdrücken....

    Sie merken langsam immer mehr, dass ihre Ängste vor dem Entzug gar nicht so wirklich begründet sind. Und in diesem Sinne wird ihnen langsam bewusst, auch auf der emotionalen Ebene, dass es eben möglich ist, dann irgendwann mal ganz frei von den Medis zu werden.


    Ich denke, dass das was sie uns berichten eigentlich eine Erfolgsgeschichte beinhaltet. Und dass ist erfreulich!


    LG Transmitter

  • Hallo nochmal,


    ich war ja heute in einer Hormonsprechstunde eine Privatärztin. Die Ärztin war über meinen Bericht mit den Kliniken erschüttert. Sie hat Blut abgenommen und hat auf Basis der Schilderungen schon gemeint, dass ich wahrscheinlich eine Progesteronschwäche habe.


    Sie würde mit bioidentischen Hormonen nach Dr. Rimkus arbeiten - also ein maßgeschneiderter Hormonersatz. Und vermutlich hätte ich mir die Psychopharmaka-Doktorei ersparen können, wenn ich mal nach den Hormonen gegangen wäre. Meine Heilpraktikerin vor 2 Jahren (noch vor Beginn der Klinikodysee) hatte ja auch gemeint, ich hätte faktisch keine Hormone mehr. Der Endorkinologenbefund vom letzten Juli sagt ja auch aus - ein Hypogonadismus - also eine Unterfunktion der Sexualorgane. Insofern denke ich schon, dass da was dran ist.


    Nichtsdestotrotz habe ich Angst. Ich habe Angst, dass mir das Ganze noch schlechter tut, als es eh schon ist.


    Auf der anderen Seite meinte sie, dass ich vielleicht schneller von den PP wegkäme, wenn die Hormone im Lot wären. Und ich merke ja, dass die Medikamente mir kaum was bringen - die Stimmungsschwankungen ab dem Eisprung, die Ängste usw. sind ja trotzdem da - obwohl ich übermedikamentiert bin. :( Erst ab dem 6. Zyklustag bis zum Eisprung geht es einigermaßen gut.


    Nunja, am 17.5. muss ich wieder hin und die Ergebnisse besprechen. Ich will halt eigentlich nicht noch ein 5. Medikament schlucken. :-/ Ich meinte auch, dass mich die Tabletten so richtig anekeln bereits. Und meine normale gesetzliche Gynäkologin würde mit einer Hormonersatztherapie nicht in die Psychopharmakamedikation reinschiessen wollen. Über dne Vorschlag meiner Gynäkologin mit der Pille konnte sie jetzt nur den Kopfschütteln. Das würde ja auch ggf. heftige Depressionen machen.


    Liebe Grüße

    Sonnenschein

  • sonnenschein80


    Hi.

    Also ihr letzter Beitrag gibt mir etwas zu denken....

    Ich bin zwar wirklich kein Mediziner, aber ich halte es tatsächlich für möglich, dass der bisherige Therapieansatz, auf Medikamenten basierend, möglicherweise einfach am Ziel vorbeiging. Weil es nur oberflächlich die Symptome bekämpft hat. Und in keiner Weise die Ursache. Und der Ursache auch nicht angepasst war.


    Ich bin hier wirklich zu wenig vom Fach, um das richtig einschätzen zu können. Aber wenn ihr Hormonhaushalt nicht in eine normalen Bandbreite verlüft, dann können die Auswirkungen im psychischen Bereich eben auch stärker sein als normal und üblich.


    Ich drücke jetzt eine Vermutung etwas salopp aus.


    Sie sind quasi in den Wechseljahren. Obwohl sie eigentlich dafür noch viel zu jung sind. Und weil ihnen das nicht bewusst ist / war, dass ihr Hormonhaushalt nicht im normalen Rahmen liegt, macht ihnen das natürlich grosse Angst. (Alles was Unbekannt ist, macht Angst. Das ist Normal).


    Ich würde jetzt aber zuerst einmal die weiteren Gespräche mit der Ärztin abwarten. Eventuell sind auch weiter Abklärungen zum Hormonhaushalt noch nötig.

    Ich würde jetzt völlig ungeachtet des endokrinologischen Befunds einfach ganz konsequent mit dem Absetzen ihrer Medikamente weitermachen.

    Da sind so offensichtlich auf einem guten Weg.

    Mir ist in ihrem Beitrag noch etwas aufgefallen. Dazu schreibe ich später noch was.


    LG Transmitter

  • Beitrag von damiens ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • damiens


    Ich hatte den Befund vom Endokrinologen vom letzten Sommer bei der Ärztin heute dabei und sie hat mir den erklärt. Ich konnte das alles gar nicht deuten, was drinstand, es fand ja nie ein Gespräch mit dem damaligen Endokrinologen statt. Gesetzliches KK System halt. Die Ärztin meinte heute auch, dass das immer schlimmer wird. Die Ärzte nur noch 5 Minuten Zeit für ein Gespräch haben und das wars.


    Und die Heilpraktikergeschichte mit dem Speicheltest war kurz bevor ich mich zwangseingewiesen hatte. Die heutige Gynäkologin hält von den speicheltests allerdings nichts. Die Heilpraktikerin damals schrob mir nur einen Haufen sündhaftteurer homöopathischer Medikamente auf, sagte, ich wäre mehr oder weniger in den wechseljahren und die Medikamente habe ich vor lauter angst noch bestellt, aber die dann alle kamen, als ich schon in der Psychiatrie war. Das ganze Zeug konnte ich Ende des letzten Jahres wegschmeissen.


    Ich hatte ihre Diagnose verdrängt, vergessen, bis heute, habe aber immer wieder beim Durchgang der Periodenkalender Paralleln zu psychischen Krisen ziehen können.


    Hinzukommt, dass mir in den Psychiatrien immer wieder gesagt wurde, das hätte keinen Einfluss...die Hormone. Das ging ständig so. Irgendwann bin ich verstummt.

    Habe es verdrängt.


    Ich könnte gerade wieder das Weinen anfangen. Ich habe Angst, dass diese ganzen Fehlbehandlungen nicht mehr rückgängig zu machen sind. So viel Leid in 2 Jahren, die mir Lebenszeit geraubt haben. Die mir vielleicht auch meine Gesundheit kaputt gemacht haben. Diese Wut auf die Ärzte, diese psychischen Schmerzen, diese heftigen Entzüge. Und auch dieses aktuelle Leiden - es geht mir ja immer noch nicht gut.


    Transmitter


    Ja, wenn die Hormongeschichte stimmt, so war die psychiatrische Schiene eine komplette Fehlbehandlung. ;( ohje, wie bekomme ich all den Groll, all die Wut jemals verarbeitet. Ich hatte letztens gemeint, dass ich niemanden sowas wie einen PP Entzg wünsche, aber ehrlich gesagt, doch, ich hätte gerne, dass all die Ärzte in den Kliniken auch das Zeug hätten schlucken müssen.


    Ja, ich werde weitermachen mit dem Entzug, ganz klar, aber das wird Jahre dauern und evtl. mit so Sachen wie Schlafstörungen einhergehen. Es ist und bleibt ein Unding.

  • Die Ärztin heute hat nur schockiert den Kopf geschüttelt. Und mir oft beigepflichtet. Sie habe das auch schon erlebt, dass Frauen mit PP Cocktails abgefüllt werden und das an der Ursache vorbeiging.


    Wenn das alles eines Tages vorbei ist und ich mir wieder einigermassen freudig in den Spiegel schauen kann, wieder aufstehen kann am Morgen und mich freue, dass ein neuer Tag beginnt, dann werde ich mich engagieren. Notfalls über meine Partei. Ich kann das so nicht stehen lassen. Ich werde versuchen, mit Gottes Hilfe auch sowas wie Vergebung zu üben.