Covid Impfung bei frischer Borreliose

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  • Vielleicht habe ich ja Glück und @DamienS guckt hier zufällig rein - smile...


    Eigentlich möchte ich gerne die Covid Impfung machen lassen. Allerdings befinde ich mich seit etlichen Jahren in einem körperlichen/psychischen desolaten Zustand. (Mehr dazu ist in meinem Thread zu lesen...)


    Zudem bekam ich Ende Juli innerhalb von wenigen Tagen 2 Zeckenstiche ab. Die serologische Befundkonstellation vom 14. August weist auf eine frische Borrelien-Infektion hin (Western Blot). Der Test wird sicherheitshalber am 7. September wiederholt.


    Ich bin mir sehr unsicher, was ich machen soll wegen der Covid Impfung, ob diese überhaupt gemacht werden darf bei einer frischen Borrelien-Infektion...


    Danke fürs Zulesen


    Herzlich


    Tilia

  • @Tilia


    Das ich kein Mediziner bin, wissen sie ja bereits....


    Also nur meine persönliche Meinung dazu:


    Ich würde zuerst die Borrielose genau klären. Und auch entsprechend behandeln, falls sie tatsächlich gegeben ist.


    Borrielose kann ein sehr diffuse Symptomatik hervorrufen. Wird deshalb auch nicht immer sofort erkannt. Es kommt verhältnismassig oft vor, dass eine Borrielose erst durch die Langzeitsymptome und per Ausschlussverfahren erkannt wird. weil es zu Beginn keine dafür typischen Symptome gab.


    In ihrem anderen Thread hatte sie ja beschrieben mit welchen Problemen sie sich sonst noch herumschlagen.


    Und mit diesen Umständen würde ich eine Behandlung gegen Borrielose nicht mit einer Impfung gegen Corona durchmischen. Sondern es einzeln zu gegebener Zeit angehen.


    Hoffe auch, dass sich hier damiens noch meldet. Er ist da mehr vom Fach.


    Ihnen soweit mal alles Gute.


    LG

  • @Tilia


    bei einer akuten infektion sollte generell keine impfung gemacht werden. in wie fern ihre borreliose noch aktiv ist, kann ich aus der ferne natuerlich nicht beurteilen.


    in ihrem falle empfehle ich ihnen mit ihrem arzt darüber zu reden, er kennt sie und ihren gesundheitsstatus und allenfalls gibt es noch andere gründe die impfung nicht jetzt zu machen. ein klärungsgespraech sehe ich in ihrem fall als sinnvollen weg und gehört auch in die pflichten des sorgfaeltigen mediziners.


    gerade gestern habe ich jemandem mit einem gut kontrollierten diabetes, der sich deswegen sorgen macht wegen der impfung, gesagt: sie dürfen sich auch nach vorgaengiger aufklaerung und abklaerung jederzeit, und bis die nadel gestochen bzw. bevor die injektion erfolgt ist, noch umentscheiden.


    vorsicht ist besser als nachsicht und die aufklaerung tendiert in zeiten des druckes in den hintergrund zu rutschen. so vernahm ich kürzlich, dass eine impfapotheke mit busse gedroht hat wenn man nicht zum vereinbarten impftermin erscheint bzw. den gemachten termin wieder absagen will.

  • @Tilia


    Natürlich hat damiens völlig recht damit, dass man generell keine Impfung machen sollte, wenn eine akute Infektion vorliegt.


    ich würde mir aber trotzdem eine Tetanus -Auffrischung machen lassen, wenn ich gerade einen üblichen winterlichen grippalen Infekt habe, aber es andere Umstände gibt, bei denen eine Auffrischung angezeigt ist.


    In ihrem Fall sehe ich das eben ganz anders.


    LG

  • @RolandBorter


    Sie selber scheinen von Ihrem Beitrag zwar überzeugt zu sein aufgrund Ihres "Eigen-Daumen-hoch" ;)


    Ich jedoch verstehe nicht, was Sie mit "Ferndiagnose von Laien?" meinen?


    Tilia



  • @DamienS und @Transmitter


    Wieder einmal erlaube ich mir, Ihnen beiden gleichzeitig zu danken für Ihre wertvollen Beiträge und Ihre Zeit.


    So werde ich weiter versuchen, das Beste aus der komplexen Situation zu machen.


    Herzlich


    Tilia

  • @Transmitter


    Es geht um den Kontrollverlauf der Antikörper. Dafür muss eine genügend lange Zeit eingehalten werden. Ich hatte ja letztes Jahr bereits eine Borrelieninfektion mit sehr hohen Werten. Diese wurde mittels Antibiotika behandelt.


    Man will nun wissen, ob der akutell vorliegende Test lediglich nur "Überbleibsel" der letztjährigen Infektion aufzeigt; solche Antikörper können eben selbst nach einer erfolgreichen Antibiotikatherapie bestehen bleiben. Falls der Wert sich aber entsprechend "verschlechtert" hat, wird es sich um eine neue Infektion handeln. Und das würde dann heissen: Erneute Antibiotikabehandlung...


    Das war jetzt halt eine sehr laienhafte Erklärung, denn ich bin keine Fachperson.


    Herzlich


    Tilia

  • @Tilia


    Dass ich so wenig über die Diagnostik bei Borrielose weiss, liegt wohl daran ... das ich eben mit höchster Wahrscheinlichkeit nie eine hatte.


    Grrrr.


    Um sicher zu sein, wurde bei mir trotzdem mal getestet. Dabei sagte mir der Arzt noch, dass eine lange vergangene und unbemerkt verlaufene Borrielose nicht so einfach nachzuweisen sei.


    LG

  • User 8068

    @Tilia


    der antikörpernachweis sollte mit vorsicht genossen werden, teilweise gehen die 'niemehr' zurück. und gelten auch nicht allein als diagnosesicherung einer borreliose.


    um eine borreliose nachzuweisen müsste man die dna der borrelien nachweisen mittels sogenannten 'zecken-pcr'. je nach status muss man zuerst die borrelien extrahieren und züchten. das ist sehr aufwaendig und wird nur selten gemacht.


    borrelien diagnosen werden also eigentlich auf dem fundament der symptomatik und der antikörper gestellt. wobei man vorsichtig sein muss weil antikörper keinen erregernachweis sind und z.b. auch von syphillis erregern stammen können.


    eine erneute gabe von antibiotika nur aufgrund von antikörperanstieg ohne symptome oder parameter würde ich nur im zusammenhang mit einem direkten erregernachweis machen. um auch andere erreger auszuschliessen. dies dann auch wegen der wahl des antibiotikums.


    als komplikationsrisiko sind die spaetfolgen einer latenten infektion wie neuroborreliose nicht zu ..

  • vernachlässigen und evtl. eine liquordiagnostik sinnvoll.

  • User 8068

    Hi @Transmitter


    Einfach interessehalber - also ohne irgendeine mediz. Fragestellung - einen solchen Test zu machen, ist sinnlos. Obendrein ja nicht gratis...


    Herzlich


    Tilia

  • User 8068

    @Tilia


    Natürlich macht man diesen Test nicht einfach ins Blaue hinaus.


    Bei mir bestand aufgrund der Symptomatik ein Verdacht auf Neuroborreliose. War aber nicht sehr wahrscheinlich. Ich hatte meines Wissen erst einen einzigen Zeckenstich gehabt in meinem Leben. Und hatte da keine Anzeichen von Borreliose.


    Es ging also wirklich nu darum es sicherheitshalber auszuschliessen. Respektive damit meinen unerklärlichen Schmerzschüben etwas weiter auf die Spur zu kommen.

  • @Transmitter


    "Bei mir bestand aufgrund der Symptomatik ein Verdacht auf Neuroborreliose..."


    Wurde auch eine Liquoruntersuchung gemacht?


    Tilia

  • @DamienS


    (und Interessierte...)


    Vielen lieben Dank für Ihre Details. Ich weiss Ihren Beitrag sehr zu schätzen!


    Wenige Tage, nachdem ich die Zecken vernichtet hatte, fand ich via Internet heraus, wohin ich die Viecher hätte einschicken können. Aber sie waren blöderweise schon auf Nimmerwiedersehen liquidiert. - Bei nächster Gelegenheit werde ich das auf jeden Fall machen...


    Ich habe eben auch auf Fachseiten nachgelesen, was es an Komplexität auf sich hat bei Borrelieninfektionen. Unter anderem habe ich eben auch zur Kenntnis genommen, was es mit den Antikörpern auf sich hat und wie solche lange bis lebenslänglich nachgewiesen werden können.


    Wäre es nach dem Hausarzt gegangen, hätte ich gleich mit der Antibiotikatherapie anfangen müssen. Ich sagte ihm zwar ausdrücklich, letztes Jahr eine Borrelieninfektion durchgemacht zu haben. Ich hatte damals einen anderen Hausarzt. - Er meinte, es handle sich hier wieder um eine frische Infektion, also AB einnehmen. - Aber im Wissen des Verhaltens der Antikörper und der mir vorliegenden letzt- und diesjährigen Testergebnisse – ich verlange immer eine Kopie der Laborberichte, lege diese in meinem Gesundheitsordner ab – war ich sehr skeptisch und rief selber das betreffende Labor an, welches die Werte vom 14.8. 2021 bestimmt hatte. Die letztjährigen Resultate stammen leider von einem anderen Labor. - Ich stellte die Frage wegen allfällig persistierender Antikörper nach meiner letztjährigen Borrelieninfektion. Der Auskunft erteilende Arzt bestätigte mir das und meinte dann eben, man solle den Test nach 3 Wochen wiederholen usw…


    Ich habe mir erlaubt, in meiner Laienhaftigkeit dem Laborbericht folgende Daten abzutippen ( Nicht alles, aber doch so einiges davon ist für mich «Bahnhof»… Aber ich stelle auch nicht den Anspruch, jede Bezeichnung verstehen zu müssem/wollen…)


    Serologie vom Juli 2020:


    Borrelia burgdorferi IgG 18.4 AU/ml (< 10negativ


    10 – 15grenzwertig


    > 15 positiv)


    Borrelia burgdorferi IgM >190.0 AU/ml (< 18 negativ


    18 – 22 grenzwertig


    > 22 positiv)


    Kommentar B. Burgdorferi; Messwert: Konstellation mit einer frischeren Borrelieninfektion vereinbar, IgM können allerdings auch persistieren bzw unspezifisch sein. Sicher hat aber eine Infektion stattgefunden. Für eine differenziertere Beurteilung ist die Kenntnis der klinischen Fragestellung notwendig


    Borrelia burgdorferi IgG (Immunoblot) positiv


    + VlsE B. afzelii


    + VlsE B. burgdorferi


    + VlsE B. garinii


    - Lp B. afzelli


    - Lp B burgdorferi


    - p83 rec (B. burgdorferi)


    + p41 (Flagellin) B. afzelii


    - p39 B afzelii


    + OspC (B. afzelii, B. burgdorferi, B. garinii)


    - p58 rec (B. burgdorferi)


    - p21 rec (B. burgdorferi)


    - p20 rec (B. burgdorferi)


    - p19 rec (B. burgdorferi)


    - p18 rec (B. burgdorferi)


    Borrelia burgdorferi IgM (Immunoblot) positiv


    - VlsE B. burgdorferi


    + P41 (Flagellin) B. afzelii, B. burgdorferi


    + p39 B. afzelii, B. burgdorferi


    + OspC B. afzelii


    + OspC B. burgdorferi


    + OspC B. garinii


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    Serologie vom 14. August 2021:


    Infektserologie:


    Borrelien IgG (ELISA) 2.6 U/ml (< 3 negativ


    3 – 5 grenzwertig


    > 5 positiv)


    Borrelien IgM (ELISA) 4.1 U/ml (< 3negativ


    3 – 5 grenzwertig


    > 5positiv)


    Western Blot Test


    Borrelia burgdorferi IgG


    Interpretation Grenzwert




    Borrelia burgdorferi IGM


    Interpretation positiv!




    Im IgM-Blot Ak gegen 21KD, OspC und Flagellin


    im IgG-Blot gegen OspC nachweisbar


    Hinweis: Auch nach erfolgreicher Antibiotika-Therapie können die Antikörper persistieren.


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    Ich hoffe, nachvollziehbar abgetippt zu haben :)…


    Danke vielmal fürs Lesen. Ihre Meinung interessiert mich natürlich sehr. Jetzt schon lieben Dank dafür.


    Herzlich


    Tilia