Wieso sind die grossen Schweizer Pumpspeicher-Kraftwerke so unrentabel ?

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  • @oytenkratos


    Sendepause?


    Warum gibt es jetzt keinen Aufstand ? Aber wenn die Linksgrüne Regierung eine Lenkungsabgabe einführen will, dann schon?


    Ööööhm. Linksgrüne Executive?

  • Transmitter


    Das sind nur die sogenannten Spotpreise, nicht Termin-Preise oder die Preise in langfristigen Lieferverträgen. Bei Erdgas kommen mehr die langfristigen Lieferverträge vor.


    Der russ. Gazprom gehören die meisten grossen Erdgasspeicher in der EU, ehemalige Erdgasquellen, hauptsächlich in den Niederlanden. Die Speicher waren viele Jahre nicht rentabel, deshalb haben Konzerne ihre Erdgas-Speicher gerne zu sehr hohen Preisen an Gazprom verkauft.
    ( Das nur aus meiner Erinnerung, habe gerade keine Zeit das zu überprüfen.)


    Es heisst nun, es war eine gezielte Aktion von Gazprom (Putin-Gefolge ?) ihre Erdgasspeicher nach dem letzten Winter nur ungenügend zu füllen und den Europ. Spot-Markt jetzt weniger zu beliefern.
    ( Die langfristigen Lieferverträge hält Gazprom verlässlich ein. )


    Die Aktion sei eine Art Erpressung, dass über Nordstream 2 (billigeres) Erdgas mit langfristigem Lieferverträgen geliefert werden darf.


    In USA sind aber die Erdgaspreise (Erdgas aus Fracking)viel mehr gestiegen, wegen dem Klimawandel und den verlagerten Jetstreams und weil zuviele Firmen mit hohem Erdgasverbrauch wegen ehemals niedrigen Erdgaspreisen nach den USA gegangen sind.
    https://tarifo.de/news/7239-ga…usa-drastisch-gestiegen/#


    Naja, dann werden in den USA nur ganz wenig AKW gebaut, keine Kohlekrftwerk mehr, abs Gasturbinen-Kraftwerke mit vielen Betriebsstunden im Jahr.


    Dann kauft China LNG wo es nur kann u. treibt die Preise.
    Bei Rohöl bezahlen sie viel höhere Preise wie andere, importieren so immer mehr. Lasten damit ihre Riesen-Raffinerie-Kapazität mit relativ niedrigen Produktionskosten hoch aus und sind dabei, zu den grössten Exporteuren von Benzin u. Diesel. Die können so trotz der höheren Einkaufspreise, trotzdem Benzin u. Diesel auf dem Weltmarkt günstiger anbieten. Der schöne Nebeneffekt für China, die westlichen Raffinerien werden immer unrentabler u. deren Raffinerie-Kapazitäten werden weniger.


    Nun müsste man im Westen den Freihandel stark zurückfahren und regulieren, ein echtes Dilemma.

  • @oytenkratos



    Ich bin relativ schlecht über den Markt von fossilen Brennstoffen orientiert. Muss mich da wohl zuerst mal wieder etwas schlau machen.

  • Verschwörungs-Theorien ist eh ein unsinniges Wort,
    Gerüchte oder begründeter Anfangsverdacht ist da passender.
    Wer hat sich denn mit wem verschworen in meinem Text ?


    Die Oligarchen von Gazprom sind recht frei, solange diese nicht die Macht der Putin-Clique in Frage stellen und reichlich Devisen bei der RF abliefern.

  • @oytenkratos


    Sie nicht. Gab nur solche Andeutungen in den Medien.

  • @oytenkratos


    "Begründeter Anfangsverdacht" ist wahrscheinlich der bessere Ausdruck.

  • oytenkratos


    Woher kommt das Erdgas in Mitteleuropa?


    Grosse Förderländer sind Norwegen und Grossbrittanien....


    Dann praktisch niemand mehr in Europa.


    Dass bedeutet, dass etwa ein Drittel bis ein Viertel aus nicht europäischen Ländern importiert werden muss.


    Ganz egal welcher grosse Lieferant den Gashahn oder Ölhahn zu dreht, dann gehen die Preise schnell einmal durch die Decke. Und die anderen Förderländer spielen hier zuerst einmal mit. Und wollen auch Kasse machen.


    Steigen die Preise von Erdgas oder Rohöl auf dem Spotmarkt, dann steigen die Preise an der Tankstelle etwa um das Vierfache. Mal ganz grob.


    Tatsächlich gibt es hier aber, wie von ihnen noch erwähnt, etwas Regulatorien. Es ist nicht der Spotmarkt, welcher die Endverkaufspreise an der Tankstelle direkt beeinflusst. Sondern langfristige Käufe und Verkäufe. Das ist Börsenalltag.


    Wenn aber die Preise am Spotmarkt über Monate hinweg hoch bleiben, dann schlägt das mit Sicherheit mal auf den Endverbraucherpreis durch. Und geht vielleicht auch viel schneller, als man unbedingt erwarten muss.


    Doch darum geht es mir jetzt nur am Rande.


    Was mich stört, ist das Geschrei wegen einer Lenkungsabgabe, welche den Verbraucherpreis eigentlich eher marginal in die Höhe treibt. Dann, wenn die Förderländer den Hahnen zudrehen und deswegen die Preise steigen, dann ist zwar das Gejammere nicht minder. Aber dann waren es ja die bösen Anderen. (Förderländer).

  • @oytenkratos


    Die EU und die Schweiz sind generell stark davon abhängig davon Energieträger aus anderen Staaten zu importieren. Das sollte man sich einfach mal bewusst sein.


    Wenn die wesentlichen Förderländer von fossilen Brennsstoffen mal wieder am gleichen Strick ziehen, wie damals die OPEC in den Siebzigern ... dann ist Europa in einem Lockdown, ähnlich wie jetzt bei Corona.

  • @oytenkratos


    Pumpwerke sind aus physikalischen Gründen nicht eine Lösung erster Wahl.


    Sie können in Ausnahmefällen wirtschaftlich sein.


    Aber ich sehe den Sinn für diese Werke längerfristig hauptsächlich im Zusammenhang mit der Regulierung des Wasserhaushaltes. Stromproduktion sicher noch der gewünschte Nebeneffekt.

  • @Transmitter


    Was wir hier in Brig und Ried Brig an drei Orten bereits so Nutzen. Das Wasser für den Wasserhaushalt wird weit oben gesammelt und über Rohrleitungen zu Tale gebracht. Der Druck ist in der Regel Fallhöhe abhängig zu hoch. Und da gibt es wohl keine bessere Druckminderung als die Verstromung.

  • @noldi


    Man könnte das Wasser ja auch einfach ganz frei fliessen lassen ?


    Anstatt es zuerst zu sammeln und es dann mit Überdruck ins Tal sausen zu lassen... Smile.


    Nicht so ernst nehmen.


    Gerade im Wallis weiss man in der Schweiz wahrscheinlich am Besten, wie das mit der Wasserregulierung so eine Sache ist.


    Ich erinnere mich gerne an die schönen Wanderungen entlang der Suonen.

  • @noldi


    Prakticus und Co hatten sich mal eine sehr hypothetische, bis nicht minder utopische Überlegung gemacht, wie man das Wasser am Besten wieder auf den Berg pumpt.


    Das Konzept ist technisch durchaus machbar. Von Wirtschaftlichkeit gegenwärtig keine Spur. Ökologisch wäre es wohl durchaus noch sinnvoll.

  • @oytenkratos


    Die russischen Oligarchen sind nicht so frei. Putin diktiert auch diesen, was sie zu tun haben und was frei tun können. Das ist in der Vergangenheit bereits deutlich geworden. Aber die meisten Oligarchen kuschen hier vor Putin. Um ihren Status nicht zu gefährden. Und stützen damit Putin massiv.

  • oytenkratos


    Zu ihrem Beitrag vom 23/09 um 19:38


    Ich sehe es recht ähnlich wie sie. Und schreibe hier mal etwas meine eigene Verschwörungstheorie. Smile.


    Putin hat einen sehr cleveren Schachzug gemacht, als er mit Hilfe von Gazprom den Schröder (Ex-BK BRD) ins Boot geholt hat. Damit hat er Westeuropa, und allen voran Deutschland, in (s)eine Abhängigkeit gebracht. Er kann damit in Zukunft einen Druck auf Westeueropa ausüben, wenn es ihm passt.


    Was in seiner Rechnung vielleicht nicht aufgehen wird, sind die Chinesen. Die werden voraussichtlich die lachenden Dritten sein. Wenn nämlich Westeuropa in Bedrängnis gerät, werden die liefern.


    Um ihren Einfluss zu sichern.

  • @noldi


    Es gibt automatische geregelte Ventile, die mehr oder weniger mit Stellmotoren aufgedreht werden, je nach Fallhöhe u. Wasserverbrauch. Danach gibt es einen Druck, gemäss Sollwert.
    Wurde sowas möglicherweise eingespart oder funktioniert nicht richtig ?

  • @oytenkratos


    Bei allen Druckleitungen für die Wasserkraft sind Stellventile eingebaut. Und dürften wohl mittlerweile auch alle automatisch geregelt werden.


    Je nachdem was für einen Volumenstrom man für die Regulierung des Wasserhaushaltes im Tal braucht kann man den Druck aber eben über die Turbine mindern. Und hat dann einen Gewinn an elektrischer Energie.

  • @oytenkratos


    Die Schweiz hat praktisch keine eigenen Ressourcen um unabhängig von Lieferungen aus dem Ausland zu sein.


    Aus sicherheitsstrategischen Überlegungen heraus, müsste die Schweiz den Ausbau von Erneuerbaren ganz gnadenlos vorantreiben. Wäre vielleicht auch die bessere Investition, als Tarnkappenjäger zu beschaffen.

  • oytenkratos


    Ausserdem halte ich es für sinnvoll, wenn auch mehr ins Recycling in der Schweiz investiert würde. Schweizer sind zwar Meister im Sammeln, aber das Recycling findet meistens in der benachbarten EU statt. Und innovative Technologie / Technik die in der Schweiz entwickelt wurde, kommt zuerst dort in den Einsatz. Nicht in der Schweiz.

  • @Transmitter
    Wohin mit der überflüssigen el.Energie aus AKW Nachts, da wird viel weniger el.Energie benötigt, als an den täglichen Nachfrage-Spitzen ?


    In F u. B sind deshalb die Strassen hell beleuchtet und auch die Autobahnen.
    In F gibt es viel elektrische Nachtspeicher-Heizungen. Die Leistungs-Kapazität der franz. AKW und die Speicherkapazität der franz. Nachtspeicher-Heizungen genügen aber nicht, wenn es mehr als 2-3 Tage extreme Kälte gibt.


    Die Leistung von Kohlekraftwerke können leichter an Angebot u. Nachfrage angepasst werden.


    Die Leistung von Gasturbinen-Kraftwerken kann am 'schnellsten' angepasst werden.


    Lauf-Wasserkraftwerke können schnell abgeschaltet werden, aber die Staumenge ist sehr gering.
    Etwas mehr, wenn 'Schwellbetrieb' vorgesehen ist. Nach ganz wenigen Stunden, fliesst das Wasser dann nutzlos über den 'Überlauf' ab.


    Die Leistung von grossen Speicherkraftwerke könnte auch schnell angepasst werden, wenn ...
    mehrere Maschinengruppen (Turbine, Generator) statt weniger vorgesehen sind,
    10 á 90 MW statt 3 á 300 MW oder 5 á 90 MW und 3 á 150 MW.
    ( Für Maschinengruppen mit hoher Leistung sind aber die relativen Kosten deutlich niedriger. )
    Weiterhin müsste eine leistungsfähigere Steuerung der Maschinengruppen bei HW und SW vorhanden sein.


    Die Lösung schienen Pumpspeicher-Kraftwerke zu sein, um den Nachts zu viel produzierten Strom zu nutzen. Tatsächlich können die Speicher Nachts sehr billig gefüllt werden, aber ...
    tagsüber steht aus dem europ. Sromverbund elektrische Energie zu Preisen zur Verfügung, die die Nutzung der 'gespeicherten' Energie an (zu)-vielen Tagen unwirtschftlichen macht.


    Die Bedienung der Einzelstundenkontrakte über dem Peakload, wären besonders rentabel für Pumpspeicherkraftwerke (gewesen), wenn denn nicht zu den Zeiten PV viel einspeist.
    https://de.wikipedia.org/wiki/…mverbrauch_lastprofil.svg
    Nicht an allen Tagen, aber schon heute an zuviel Tagen für einen rentablen Betrieb der Pumpspeicherkraftwerke. Auch Wind weht über Tag stärker als Nachts.
    http://xn--drmstrre-64ad.dk/wp…b/de/tour/wres/variab.htm