JA zur Pflegeinitiative: Der indirekte Gegenvorschlag ist ungenügend und von der Mitfinanzierung der Kantone abhängig.

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  • Richtig so!

  • Berufsausstiege verhindern - Arbeitsbedingungen verbessern


    Die Arbeitsbedingungen müssen verbessert werden. Es braucht eine verlässliche Zeit- und Dienstplanung, familienfreundliche Strukturen und berufliche Entwicklungsmöglichkeiten. Der Lohn muss den hohen Anforderungen und der hohen Belastung entsprechen. Pflegefachpersonen sollen typische pflegerische Leistungen eigenverantwortlich abrechnen können. Bei vielen Pflegeleistungen ist die ärztliche Unterschrift unnötig und ein administrativer Leerlauf.

  • Rechtsbürgerliche haben meist die Mehrheit, Antwort liegt also auf der Hand.

  • Sie können keine Ahnung haben. Arbeitete selber jahrelang in dieser Branchen. Unser persönliches soziales Engagement steht immer zuvorderst.Es muss aber auch entsprechend entlöhnt werden und bessere Arbeitsbedingungen vorhanden sein.

    • Pflegequalität sichern - genügend Pflegende garantieren
      Die übermässige Belastung durch den Mangel an verfügbaren Fachkräften muss reduziert werden.
      Für eine hohe Pflegequalität und die Sicherheit der Patient: innen braucht es auf allen Abteilungen
      genügend Pflegefachpersonen. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass ein direkter Zusammenhang
      zwischen Patientensicherheit und Ausbildungsstand des Pflegepersonals besteht. Genügend
      diplomiertes Pflegefachpersonal verringert das Komplikations- und Sterberisiko sowie unnötiges Leid
      der Patient:innen. Und es zahlt sich auch finanziell aus: Unnötige Kosten in Milliardenhöhe durch
      vermeidbare, zu lange oder wiederholte Spitalaufenthalte werden vermieden.
      Eine angemessene Abgeltung der Pflegeleistungen ist die Voraussetzung dafür, dass Spitäler,
      Psychiatrien, Rehabilitationszentren, Alters- und Pflegeheime sowie Spitex genügend und gut
      ausgebildete Pflegende anstellen, die Arbeitsbedingungen verbessern und angemessene Löhne bezahlen können.
  • In dieser Diskussion werden die Hilfskräfte im Gesundheitswesen ausgelassen.


    Es dreht sich sehr viel mehr um die hochqualifizierten Pflegekräfte. Das ist zwar auch richtig so.


    Wenn man aber die Qualität des Gesundheitssystems stärken will, darf man die Hilfsdienste nicht auslassen!

  • Welche Rolle die Hilfskräfte im Gesundheitswesen spielen wird massiv unterschätzt.

  • In einem neuen Gesetz können doch auch die Hilfskräfte bessergestellt werden.

  • Steht das irgendwo im Initiativtext?


    Aber ja. Im Gesetz könnte man das tatsächlich noch einbauen.

  • «Wer einen Pflegeberuf wählt, hat nicht primär den Lohn vor Augen, sondern eher ein Ideal» – so liess sich der Präsident des Zürcher Spitalverbands mitten in der ersten Phase der Coronapandemie in den Medien zitieren. Diese Aussage ist an Geringschätzung gegenüber dem Pflegepersonal natürlich schwer zu überbieten, doch lässt sich dazu auch Folgendes erwidern: Das Ideal ist heute ebenso ein Problem wie der Lohn.

  • Schon lange vor der Pandemie war der gelebte Berufsalltag in der Pflege weit vom beschworenen Ideal entfernt: In einer im Jahr 2019 beim Pflegepersonal durchgeführten Umfrage gab fast ein Drittel der Befragten an, einmal oder mehrmals berufsbedingt einen Monat oder länger krankgeschrieben gewesen zu sein. Bei ebenfalls jeder dritten Pflegenden wurde die gesetzliche Ruhezeit von elf Stunden zwischen zwei Schichten monatlich mehr als fünfmal gebrochen. Fast alle Befragten gaben zudem an, sich müde und ausgebrannt zu fühlen. Und sie sind einhellig der Meinung, dass der chronische Personalmangel und Spardruck schon längst Auswirkungen auf die Pflegequalität hat.

  • Wer nicht mehr kann, der/die geht. Für Pflegefachpersonen liegt die durchschnittliche Berufsverweildauer heute bei nur gerade 15 Jahren, was im Vergleich zu anderen Berufsgruppen sehr tief ist. Besonders bedenklich und teuer: Jede dritte Pflegende, die den Beruf vorzeitig wieder verlässt, ist jünger als 35 Jahre.

  • alescha01


    Ich kenne zwar nur sehr wenige Leute aus dem Pflegefach gut. Doch was ich durch diese über die Mängel im Beruf zu hören bekommen habe, ist weniger der Lohn das Hauptthema. Sondern die Arbeitszeiten an erster Stelle.


    Und da liegen die Problem auch nicht unbedingt am System. Sondern könnten auch auf Betriebsebene besser gelöst werden. Denn die Beschwerden gehen da meistens in die Richtung dass die Einsatzzeiten immer wieder wechseln. Und das oft ganz kurzfristig. Und das macht es schwierig Beruf und Familie zu vereinbaren.


    Indirekt wird das aber auch durch den Personalmangel verursacht.


    Deutlicher sieht man das daran, dass viele Pflegende lieber etwas weniger arbeiten würden. Weil sie den Ausgleich in der Freizeit auch benötigen. Der Pflegeberuf kann emotional sehr belastend sein. Für nicht Wenige ist weniger arbeiten nur dann möglich, wenn sie auch bessere Löhne bekommen würden.

  • In der Gesundheitsversorgung und Langzeitpflege findet also ein anhaltender Exodus statt, der heute nur durch die Anstellung von Pflegepersonal aus dem Ausland aufgefangen werden kann: Kein westliches Land beschäftigt mehr im Ausland ausgebildete Pflegende als die Schweiz; ein Drittel des gesamten Pflegepersonals hier ist ausländischer Herkunft. Und wir alle wissen: Wären sie nicht hier, stünde der Betrieb in den Heimen und Spitälern still. Was wäre bloss geschehen, hätten etwa Frankreich und Italien während der Hochphase der Pandemie die Grenzen nicht nur für Ferienreisende, sondern auch für die Tausenden GrenzgängerInnen geschlossen? Dringenden Bedarf an dem von ihnen selbst teuer ausgebildeten Pflegepersonal haben unsere Nachbarländer allemal, ganz unabhängig von der Pandemie. Und das wird sich in der Schweiz auch sehr bald bemerkbar machen, denn im europäischen Umland ist man zurzeit überall daran, die Arbeitsbedingungen für das Pflegepersonal stark zu verbessern.

  • @alescha01


    Bei diesem Beitrag kann ich ihrer Logik noch folgen.

  • alescha01


    Jetzt habe ich zum Thema noch eine Scherzfrage:


    "Öysterreich" hatte entgegen den Vereinbarungen mit der EU und auch der Schweiz als erstes Land rigoros die Grenzen geschlossen.


    Darauf forderten Mitglieder der SVP sofort das Gleiche zu tun. Jetzt war es aber so, dass auch Österreich in den am Stärksten betroffenen Grenzregionen auf Grenzgänger im Pflegebereich angewiesen war. Und die wurden an der Grenze wieder nach Hause geschickt. Tatsächlich hätten eine rigorose "Gerneschliessung" noch die Pandemie eindämmen können. Wäre diese Grenzschliesessung erfolgt noch bevor das Virus in der Schweiz bereits angekommen war.


    Danach aber schlicht und einfach nicht mehr realistisch, um die Pandemie zu verhindern. Sondern nur noch um zu Verlangsamen und damit eine heillose Überlastung des Gesundheitswesens zu verhindern!


    Und das ist letztlich auch die einzige Legitimation dazu, um demokratische Freiheit zu beschränken. Und muss seitens des amtierenden BR auch so gemacht werden. Laut Verfassung. (Auch mal ein demokratischer Entscheid der "unbedarften" Stimmbürger gewesen).


    Nun: Was genau ist die Scherzfrage? Was sollen wir tun, um den wirklichen Feind zu bekämpfen? Einen politischen Eiertanz aufführen? Zwecks Beruhigung der Gemüter?