Inflation: Die EZB setzt ihre Glaubwürdigkeit aufs Spiel

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  • Die Versicherung der EZB, die Inflation sei zeitlich befristet, dient wohl dazu, die Inflationserwartungen zu dämpfen. Denn moderate Inflationserwartungen sind für eine funktionierende Geldpolitik hilfreich. Sollten sich die Versicherungen der EZB aber nicht bewahrheiten, könnten sie genau das Gegenteil bewirken. Letztlich setzt die EZB somit ihre Glaubwürdigkeit aufs Spiel.

  • Man sollte zuerst vor der eigenen Haustüre kehren !


    Was tut denn die SNB und die FED nennenswertes für ihre Glaubwürdigkeit mit steigenden Zinsen.?
    Die Schweiz ist gesamtgesellschaftlich weit höher verschuldet als die USA (Fed) und der Euroraum mit der EZB. Immerhin lässt die EZB Anleihen-Käufe im Rahmen des Corona-Programms auslaufen und kündigt an, dass die übrigen Anleihe-Kaufprogramme ab Frühling 2022 gekürzt werden.


    JA, der EURO-Kurs fällt etwas, USD und CHF steigen. Gut für die exportorientierten Firmen und Arbeitnehmer im EURO-Raum, aber auch für die Kapitalgewaltigen Aufkäufer (M&A) aus den USA und der Schweiz. Die echte Inflationsrate ist im €-Raum geringer als in den USA und auch bei uns.
    Die Steigerung bei den Mieten und Immobilien gehen in die Schweizer Inflationsberechnung völlig unzureichend ein.


    Die SNB könnte viel mehr Aktien wie der Norwegische Rentenfonds global aufkaufen, tut das aber nicht, weil die den Privaten Aufkäufern nicht in die Quere kommen dürfen.


    Die Inflation bei den sogenannten Assets (Wertpapiere u. Immobilien) ist schon gigantisch genug.

  • oytenkratos


    Du liebe Zeit. Ich hoffe ihnen ist klar, dass Leser ohne tiefere Kenntnisse in Wirtschaft ihren Beitrag schlicht und einfach nicht verstehen (können).


    Einem "Normalbürger" ist im Normalfall schon völlig unklar, was sie mit echter, oder eben unechter Inflation meinen.


    Sie werden eher auf einen alescha01 hören, der bereits in einem anderen Thread vor einer massiv steigenden Inflation gewarnt hatte. Und lassen sich von seinem Schreckgespenst ins Bockshorn jagen. Was auch naheliegend ist, weil zumindest jeder Automobilist eine aktuelle Teuerung an der Tankstelle direkt und persönlich miterleben kann. Und nur schon ein einziger solcher Indikator reicht vermutlich schon, damit der Konsument ins Zittern kommt.


    Die übrigen wirtschaftlichen Zusammenhänge von denen sie schreiben, sind für die Mehrheit der Konsumenten ein Buch mit sieben Siegeln.

  • Mir ist schon klar, dass die gut einkonditionierten Schweizer mit mangelnder Angstregulation. eher zu der Blase gehören, zu denen auch alescha47 als Agitator gehört.


    Bearbeiten sie die zutreffend beschriebenen Schweizer Normalfälle, auf ihre Art und Weise.
    Ich lasse es mir nicht nehmen, weiterhin zutreffende "Kontext-Informationen" an die zu liefern, die das realexistierende und zunehmend komplexere Weltgeschehen verstehen können und wollen. Oder soll ich zukünftig schreiben, " alescha47 ist doof. " ?

  • @oytenkaatos


    Von mir aus dürfen sie dem alescha schreiben was sie wollen. Da müssen sie schon selbst entscheiden.


    Aber ich muss eingestehen, dass ich selbst nicht so gut Bescheid weiss, wie die "Weltwirtschaft" und die "Hochfinanz" funktioniert. Erklärungen im Kontext könnten da hilfreich sein. Ich kann mir zwar das Eine oder Andere aus ihrem Beitrag noch etwas zusammenreimen, aber so richtig verstehen tue ich es dennoch nicht.


    Nur schon der Begriff echte oder unechte Teuerung scheint am Stammtisch niemandem klar zu sein, wie man das unterscheiden muss. Für mich selbst habe ich dafür eine Unterscheidung zurecht gelegt. Weiss aber nicht, ob sie dasselbe meinen.

  • @Rodizia
    Ein gutes Beispiel von Ihnen ist die Teuerung bei fossilen Treibstoffen (FET) an Tankstellen.
    Das ist Importierte Inflation für die Importnationen Daran können die Zentralbanken wenig ändern.


    Weshalb auch immer die Preise gerade am Weltmarkt so hoch sind, es liegt kaum an Inflation bei den Produktions- und Förder-Kosten der FET.


    Die SNB berechnet die Kern-Inflationsrate ohne Nahrung, Getränke, Tabak, Saisonprodukte, Energie und Treibstoffe, weil das vereinfacht die Berechnung der eher echten oder wesentlichen Inflationsrate. (Wesentlich für das Finanzsystem.)
    Verbraucher mit einem hohen Anteil an den konsumptiven Ausgaben (Warenkorb) trifft Teuerung von FET relativ stärker, als die Kapital- u. Einkommens-Starken, deren Anteil am Nettoeinkommen a konsumptiven Ausgaben viel geringer ist.


    Die EZB misst die Teurung nach HVPI (Harmonisierter Verbraucher Preis Index) für die EU- und EFTA-Länder. Die Kerninflationsrate im Bereich der EZB liegt niedriger als im Bereich der FED und braucht deshalb weniger Massnahmen.


    Vermögenspreis-Inflation in Relation zum gesamten Geldmengen-Wachstum ist ein eigenes Thema.
    EZB-Banker sollten in etwa dies verstehen :
    https://www.wirtschaftsdienst.…r-eurozone-im-wandel.html


    Sie brauchen nur verstehen, "Inflation" kann vielerlei bedeuten.


    Die konsumptive Inflationsrate ist nur eine von vielen und die Aufgaben der Zentralbanker sind vielfältiger und gegeneinander abzuwägen, als nur die Geldwertstabilität,

  • @oytenkratos


    Vielen Dank für die Erklärungen.


    Das wird jetzt vermutlich auch denen,die kein Studium in Volkswirtschaft abgeschlossen haben,etwas helfen zu verstehen, um was es hier geht


    Sie beantworten mehrheitlich auch das, was ich unter echter und unechter Inflation verstehe. Auch wenn ich es etwas anders formuliere.

  • @Rodizia
    Für diesmal, Glaubwürdigkeit in DIE EU, den € (EZB) erschüttern, mit dem Schreckgespenst pauschal "Inflation ?
    Untergriffig in der Schweiz ist alles besser: im Nationen-Marketing.

  • @oytenkratos


    Ja. Das haben sie auch ganz gut auf den Punkt gebracht.


    Aber was hat denn dieser @alescha01 davon?


    Was will er denn damit, dass er die Leute unnötig mit seinen Phantasien erschreckt?

  • Die Methode des Erschreckens, der Angstmache, die nicht nur "alescha" anwendet,
    ist nach Ansicht von US-Kommunikations-Wissenschaftlern nur Mittel zum Zweck.


    Der Zweck ist Menschen zu tiefts zu verunsichern, damit sie nicht mehr beurteilen können was, richtig u. echt ist oder was verfälscht wurde.


    Verunsicherten Menschen ist es leichter etwas "glaubhaft" machen zu können, was den jeweiligen VorHERRschenden dient, im Religiösen, in der Arbeitswelt, im Politischen, in der Werbung und im Marketing.


    Der "social desirability BIAS" auf den @Insich gemäss eines Artikels von Mathias Binswanger hingewiesen hat, zeigt in etwa auch diese Methode.
    Lesen sie weiteres dazu im alescha-thread
    "Die Schweiz - reich und damit glücklich ?"

  • Die Europäische Zentralbank schaut der Inflation beim Steigen zu.


    Das Hauptziel der EZB-Leute um Präsidentin Christine Lagarde ist der Zusammenhalt der Euro-Zone. Und dieser würde gefährdet, wenn für hochverschuldete Südländer die Zinsen steigen würden.


    Zum Ablenken von den Problemen ihrer unsoliden Geldschwemmenpolitik findet die von einer Südländer-Mehrheit bestimmte Lagarde immer wieder eine andere Krise, die nach Gelddrucken ruft.


    Nach der Pandemie kam der Klimaschutz. Jetzt ist es der Ukrainekrieg. Die Mitteilung der EZB am Donnerstag begann nicht mit der Inflation, sondern mit „Russlands Aggression gegen die Ukraine“.


    Die Schweizerische Nationalbank ist zins- und wechselkursmässig mit Kollegen verbunden, die immer schwieriger werden.

  • Die Europäische Zentralbank (EZB) ist nicht unabhängig genug.


    Theoretisch ist die Europäische Zentralbank (EZB) die unabhängigste Zentralbank weltweit. Doch in der Praxis sieht es ganz anders aus: Dies ist eine der überraschenden Lehren aus der europäischen Staatsschuldenkrise, die 2010 begann. Von einer Zentralbank wird in der Regel erwartet, dass sie als Kreditgeberin in letzter Instanz fungiert, wenn die Staatsverschuldung das Misstrauen der Finanzmärkte weckt oder wenn das Bankensystem gefährdet ist. Um diese Aufgabe wahrzunehmen, benötigte die EZB damals über zwei Jahre. Während dieser Zeit weitete sich die Krise, die in Griechenland begonnen hatte, aus, und die Lage verschlechterte sich überall signifikant. Wegen der Meinungsverschiedenheiten zwischen den Mitgliedsländern des Euroraums war die EZB handlungsunfähig, wobei eben gerade ihre Unabhängigkeit sie vor einer solchen Situation bewahren sollte. Solche Kontroversen übertragen sich häufig auf den Gouverneursrat, der die Geldpolitik bestimmt.