EURO-Jubiläum: Der EURO ist eine wirtschaftliche Fehlkonstruktion!

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  • Seit Anbeginn vor mehr als 20 Jahren sagten die Ökonom:innen, dass die europäische Währungsunion nicht funktionieren könne. In der heutigen Form ist der Euro eine wirtschaftliche Fehlkonstruktion.


    Die Schaffung des Euros war immer ein politisches Projekt. Die Einheitswährung wurde nicht wegen, sondern trotz ökonomischer Überlegungen eingeführt. Helmut Kohl nannte sie in einer flammenden Bundestagsrede 1998 ein säkulares Ereignis, eine der wichtigsten Entscheidungen des Jahrhunderts. 2010 sagte Angela Merkel im Bundestag: “Scheitert der Euro, dann scheitert Europa“. Die geplanten Massnahmen bezeichnete sie mit ihrem Lieblingsausdruck als „alternativlos“.


    Die Theorie optimaler Währungsräume belegt, dass die sehr heterogenen Euroländer keine der grundsätzlichen Voraussetzungen für eine gemeinsame Währung erfüllen. Die Finanzkrise hat zudem gezeigt, dass bei der Konstruktion der Gemeinschaftswährung der starken Dynamik der Finanzmärkte und länderübergreifender Grossbanken zu wenig Rechnung getragen wurde. Weitgehende strukturelle und politische Reformen des Euroraums sind deshalb notwendig.

  • alescha01


    Können sie eigentlich auch mal selber denken und schreiben?


    Schrieb Transmitter in Ihrem letzten Beitrag und hier schlagen Sie erneut zu. Zusammengezimmert (kopiert) aus zwei Artikeln. Sollte eigentlich als Zitat vermerkt sein.


    Die Schaffung des Euros war immer ein politisches Projekt. Die Einheitswährung wurde nicht wegen, sondern trotz ökonomischer Überlegungen eingeführt. Helmut Kohl nannte sie in einer flammenden Bundestagsrede 1998 ein säkulares Ereignis…


    https://insideparadeplatz.ch/2…ario-bienvenue-christine/


    Die Einheitswährung wurde nicht wegen, sondern eher trotz ökonomischer Überlegungen eingeführt. Die Theorie optimaler Währungsräume belegt, dass die sehr heterogenen Euroländer nämlich keine der grundsätzlichen Voraussetzungen für eine gemeinsame Währung erfüllen…


    https://dievolkswirtschaft.ch/…019/09/18_Brunetti_DE.pdf


    Zu Ihrem Titel, Der EURO ist eine wirtschaftliche Fehlkonstruktion, sollten Sie eigentlich Ihre persönliche Meinung (warum das so ist) hinzufügen.

  • @Insich


    Vielen Dank für die Quellenangaben!

  • Die grosse Disruption !


    Klassische Volkswirtschaftliche Theorien auf Basis der Idee nahezu "geschlossener" Nationaler Wirtschafts- u. Finanz-Systeme haben sich längst überholt.


    Bei zunehmendem Freihandel und den zunehmenden freien, also unregulierten, Finanzströmen über Nationale Grenzen hinweg, zu einem kaum noch regulierbaren "offenen u. höchst komplexen" System, wurden eine Reihe neuer Theorien im Rahmen der Makro-Ökonomik entwickelt. Wobei Betriebswirtschaftliche Sachverhalten zunehmend Teil der Makroökonomie werden,
    weil es eben immer mehr und gigantischere Betriebe gibt, die transnational aufgestellt sind.


    Das immer weitere Auseinanderfallen von Tauschwert (Markt) und Nutzwert Gebrauchswert wird


    Weitgehende strukturelle und internationale politische Reformen wären längst für das gesamte allzu "offene" globale Wirtschafts- u. Finanz-System.dringend nötig.
    Wer für alles offen ist, ist nicht ganz dicht.


    Unter der wieder kaum regulierten globalen Leit- u. Reserve-Währung US-Dollar haben immer mehr Kapitalschwache Menschen und die Mitwelt zu leiden, weil alle die Länder unter dieser Währung höchst heterogen sind, wie schon die einzelnen US-Bundesstaaten.


    Das globale Finanzdesaster von 2007/8 hat zudem gezeigt, dass bei der Konstruktion der Welt-Gemeinschaftswährung USD, der gewaltigen Dynamik der (digitalen) Finanzmärkte und den immer vielfältigeren Formen von Nationenübergriffigen Kapitalgewaltigen Finanzinstituten, die FED weitestgehend versagt hat.
    Märkte regulieren sich nicht mehr automatisch, wenn der Markt zu stark aus dem Gleichgewicht geraten ist, dann wurde nationalstaatlicher Eingriff nötig.
    Heute wäre ein transnationaler Eingriff nötig, z.B. der Weltbank oder einer United Nation Institution.

  • Das immer weitere Auseinanderfallen des Gleichgewichts von Tauschwert (Markt) und Nutzwert wird auch immer gefährlicher. Für das sogenannte "Werteparadoxon" hat die "Neoklassische Theorie" einen marginalen Vorschlag :
    Der Preis eines Gutes müsste sich an den Grenzkosten und dem Grenznutzen orientieren.


    Die beiden Grenz-Grössen sind nur leider wieder im Wettbewerb über nationale Grenzen jede für sich verschieden.verschieden.


    Es gibt viele Entwicklungen, die am Anfang und im weiteren Verlauf erstmal sehr gut sind.
    Aber im Laufe der Zeit zu einem grossen Übel pervertieren oder zu Disruption führen, nicht nur beim "Freien Welthandel" oder den "Fossilen Energieträgern".


    Arbeitet weniger und geniesst mehr das Leben, solange es noch geht.

  • @oytenkratos


    Das immer weitere Auseinanderfallen des Gleichgewichts von Tauschwert (Markt) und Nutzwert wird auch immer gefährlicher. Für das sogenannte "Werteparadoxon" hat die "Neoklassische Theorie" einen marginalen Vorschlag : Der Preis eines Gutes müsste sich an den Grenzkosten und dem Grenznutzen orientieren.


    Die beiden Grenz-Grössen sind nur leider wieder im Wettbewerb über nationale Grenzen jede für sich verschieden.


    Und hier könnte man noch den Bogen schlagen zum Thema was für einen Wert die "Existenzsichernden Mindestlöhne" haben....


    Für Leute die in Sachen Wirtschaft weniger gebildet sind, wäre es vielleicht noch hilfreich, wenn sie kurz zusammengefasst erklären würden, was das Werteparadoxon in der neoklassischen Theorie bedeutet.

  • oytenkratos


    Ich muss hier noch einen Faden aufnehmen, den rodizia mal hingeworfen hatte... Sie hatte sie gefragt, was sie unter echter Teuerung verstehen. Darauf haben sie nicht wirklich geantwortet. (Sie haben zwar darauf auch noch etwas geantwortet).


    Doch als Privatperson macht sie eine Unterscheidung zwischen einer theoretischen und der für sie realen Teuerung.


    Und das hängt davon ab, was sie, oder ich, für einen persönlichen Warenkorb haben. Die allgemeine Teuerung wird an einem allgemeinen Warenkorb bemessen. Doch diese vergleichende Statistik kann zu erheblichen Verzerrungen der realen Lebensbedingungen bestimmter Kreise führen.


    Und muss deshalb mit äusserster Vorsicht angewandt werden.


    Mein ganz persönlicher Warenkorb unterscheidet sich markant vom Allgemeinen. Für mich ist aber nicht relevant, wie sich die allgemeine Teuerung entwickelt. Sondern für mich ist relevant, wie sich die Produkte verteuern, auf die ich fast zwingend angewiesen bin.


    Denn dieser (mein) Warenkorb ist ausschlaggebend, wie sich meine Lebenskosten im Verhältnis zu meinem Lohn verändert... Und ob meine Kaufkraft erhalten bleibt, steigt oder schwindet.

  • Ein spannender Input, sie sprechen die Kaufkraft an, welche wohl für die meisten von uns relevant ist. Dasselbe gilt natürlich auf Geschäftseben dann entsprechend mit Umsatz/Gewinnmarge.


    Ist es denn unabdingbar, dass die Kaufkraft jährlich steigen muss/sollte ? Denn mehr Kaufkraft heisst entweder mehr Geld oder die Waren/Dienstleistungen werden günstiger. Bei beidem hat irgendjemand anders oder auch mehrere weniger als vorher, also sinkt seine Kaufkraft.


    Geld kann nicht beliebig vermehrt werden, auch wenn es die Zentralbanken im Moment quasi einfach Drucken und verteilen - Geld kann nur umverteilt werden von A nach B oder eben meist von Ärmeren zu Reicheren Personen.


    Leider hat die EU viele Vorhaben nicht auf die Reihe gekriegt. Die Währung, die ja auch nur die meisten Mitgliedstaaten haben, ist so ziemlich das Einzige und die Kosten hierfür waren sehr hoch. Alles Andere hat nicht funktioniert, es ist weder eine richtige Gemeinschaft mit gleichberechtigten Partnern noch eine grosse politische Einheit. Das Verhalten bei einigen grossen internationalen Krisen und Kriegen liess da sehr zu wünschen übrig. Anstatt ein Europa standen da wieder nur zahlreiche Länder auf dem Parkett und von der gewünschten Einheit war nichts mehr spürbar.


    Mit Brüssel hat man sich einen extrem teuren Apparat aufgebaut mit Hunderten (oder Tausenden?) Abgeordneten, welcher enorm viel geld kostet und meiner Meinung nach ebenfalls sehr ineffizient ist. Der ganz grosse Unterschied zur Schweiz ist, dass die Bürger der einzelnen Länder nie gefragt wurden ob sie mit dem Konstrukt EU einverstanden sind. Die Rückmeldungen wären vermutlich ähnlich rausgekommen wie die Abstimmungen in der CH wenn s um EU Themen geht.

  • peter_69


    Sie verbinden hier zwei Themenkreise die vordergründig keinen Zusammenhang zu scheinen haben. Allerdings gibt es Zusammenhänge die nicht so offensichtlich sind.


    Einer der Zusammenhänge hatte oytenkratos schon in seinem Beitrag im anderen Thread von alescha01 angedeutet. ( Der Thread mit dem Inflationsgesgespenst...). Es gibt einen relevanten Unterschied bei der Teuerung. Es ist eine Frage, ob eine Teuerung landesintern produziert wird, oder ob sie importiert wird.


    Bei einer importierten Inflation ist die Schweiz dagegen relativ machtlos, wenn sie nicht auf den Import verzichten kann.


    Bei der Landesinternen ist es im Prinzip möglich diese zu steuern.


    Ist es denn unabdingbar, dass die Kaufkraft jährlich steigen muss/sollte ? Denn mehr Kaufkraft heisst entweder mehr Geld oder die Waren/Dienstleistungen werden günstiger. Bei beidem hat irgendjemand anders oder auch mehrere weniger als vorher, also sinkt seine Kaufkraft.


    Interessante Frage.


    Nein. Die Kaufkraft muss nicht unbedingt jährlich steigen. Das verlangt nur die klassische kapitalistische Theorie so. Doch eigentlich verlangt die nicht, dass die Kaufkraft steigt. Sondern dass die Wirtschaft generell wächst.


    Wirtschaftswachstum wird dann mit BIP / Kopf ausgedrückt. Und hier soll sich dann darin spiegeln, dass die Kaufkraft generell ansteigt. Das ist aber in der Praxis eben nicht unbedingt so der Fall.


    Denn wie sie es richtig bemerkt haben, wird in der Wirtschaft hauptsächlich Kaufkraft umverteilt und nicht "echte Kaufkraft" geschaffen. Und nur ein Zuwachs an echter Kaufkraft dürfte sich in der Geldmenge spiegeln dürfen.


    Wenn jetzt die Notenbanken die Geldmenge ausweiten, dann ist das nichts Anderes als ein Kreditgeschäft. Und eine ziemlich hinterhältiges noch dazu.


    Die Notenbanken schaffen hier einen Kredit, denn die Real-Wirtschaft zurück bezahlen muss.


    Man muss sich mal genau überlegen, was da eigentlich passiert in dem Augenblick, wo eine Notenbank die Geldmenge erhöht.

  • @Transmitter


    Es geht nicht einfach um "Kaufkraft".
    Im Volkswirtschaftlichen (Makroökonomischen) Sinne geht es um die real wachsende MASSEN-Kaufkraft, nach der Befriedigung der existenziell notwendigen Ausgaben.


    Das Kapitalistische System, mit zu hohen Kapitalrenditen nach dem Kreditausfallrisiko, funktioniert nur langfristig mit dem gesunden Wachstum der Geldmengen in Relation zum NIP und der real wachsenden Massenkaufkraft.


    In ihrer Lebenswirklichkeit haben die allermeisten Menschen keine Erfahrung mit solchen Sachverhalte auf der META-Ebene. Mit diesen höchst komplizierten und komplexen Zusammenhängen sind die meisten Menschen geistig überfordert, das schon bei der natürlichen Fähigkeit. Ist die vorhanden mangelnd es oft an der Ausbildung zur Fertigkeit, im allgemeinen Umgang mit "schwer verständlichen" Sachverhalten.

  • @Transmitter


    ihr Kommentar 03/01 um 00:48 zum sogenannten (klassischen) "Werteparadoxon", letzendlich der Fragwürdigkeit und Relativität von Werten.


    Da geht es in der Überlieferung um den Tauschwert und den Nutzwert von einem lupenreinem Diamanten im Vergleich zu einer Menge sauberen Wassers. Der lupenreine Diamant hat gewöhnlich einen viel höheren Tauschwert als das Wasser. Der Gebrauchswert von Wasser ist aber in der Regel viel höher, besonders wenn man in einer existenziellen Notlage ist, z.B. verdurstend mitten in einer Wüste.


    Dieses Paradox wurde wohl schon lange bedacht, bevor es Geld als Tausch-MITTEL gab.
    In der Neuzeit wurde es von "John Locke" und dann im Bezug auf Papiergeld und Silber als Material und silber in Münzgeld betrachtet. Er wurde aber von den Nationalökonomen wegen seiner berüchtigten Bankabteuer nicht ernst genommen.


    Öffentlich wirksamer wurde es von Adam Smith untersucht. Aber er selbst war nicht mit der Erklärung des "Seltenheitswertes" von Diamanten so richtig zufrieden. Nur weil was "selten" ist, gibt es noch lange keine Nachfrage und einen derart überhöhten hohen Tauschwert gegenüber dem Nutzwert (Geltung ?).
    David Ricardo befand, dass das Wasser-Diamant-Paradoxen besteht, weil es dafür keinen Markt (für Waren) gibt. Naja, das war auch nicht gerade überzeugend.


    Karl Marx hat dann die Arbeits-Wert-Theorie untersucht in der industriellen Herstellung von Waren.
    Ergebnis in etwa, es gibt viele sehr verschiedene Bedeutungen von Werten, insbesondere die Kombination von Werten im Moment des Handels (Tausches).
    ( Teilweise meine Interpretation. )


    Es gibt aber nicht nur Warenwerte , wobei der Tauschwert der Waren und Dienstleistungen gemäss Adam Smith sinken sollen im Verhältnis zum Gebrauchswert, durch preiswerterem Einkauf, Automation und Rationalisierung.
    Wie wird da Wachstum möglich ? Nur durch immer mehr Ressourcenverbrauch für Konsum ?


    Dann gibt es sogenannte Finanz- oder Kapital-Werte (Assets), deren Tauschwerte steigen sollen und auch deren Gebrauchswerte (Gewinn, Kapitalrendite), was durch das Wachstum der geschöpften Buchgeldmengen durch private Banken und Nationalbanken. Solange es eine Bindung/Anker an physische Sachen gab (Gold, Silber, Kupfer im Tauschmittel gab, war schnell Schluss damit.


    Die Inflation bei Assets ist schon fast eine Hyperinflation.


    Der Tauschwert vieler Aktien und Immobilien übersteigt den Gebrauchwert immer weiter.
    Das Verhältnis von Kurswert zu bilanzierten Buchwert wird bei vielen Aktien schon zweistellig.
    Die Eigenkapitalrendite beträgt oft 20% für frühe Aktionäre, während der aktuelle Gewinn nur 5% beträgt, für Aktionäre die heute kaufen.

  • oytenkratos


    zu ihrem Kommentar vom 03/01 um 16:03


    Als etwas geistig minderbemittlerter Mikroökonom kann ich ihrem Kommentar ja nur zustimmen. Nur hilft mir das auch nicht unbedingt auf die Sprünge....


    Grins oder Grummel?


    Ich frage mich allerdings hier in diesem Thread zuerst mal ob der Threadinhaber alescha01 überhaupt die Zusammenhänge richtig versteht.


    Und falls er davon überzeugt ist...


    Dann mal bitte ganz allgemein für unbedarfte Stimmbürger noch erklären!

  • Einer der wichtigsten Kenngrössen bei privaten Banken und Zentralbanken ist die Bilanzsumme.


    Die Bilanzsumme der SNB hat Ende 2021 1.1 Bill.USD (umgerechnet) erreicht.
    Das BIP in USD-PPP beträgt etwa 0,62 ---> 1.1 / 0.62 = 1.8


    Die Bilanzsumme der EZB hat Ende 2021 etwa 9.6 Bill. USD (umgerechnet) erreicht.
    Das BIP der EU-27 in USD-PPP beträgt etwa 20.4 ---> 9.6 / 20.4 = 0.47


    Die Bilanzsumme der FED hat Ende 2021 etwa 8.8 Bill USD erreicht.
    Das BIP in USD-PPP beträgt etwa 20.9 ---> 8.8 / 20.9 = 0,42


    Erstaunlich dass eine angebliche totale Fehlkonstruktion bezüglich einer altehrwürdigen Konstruktion 3,8 mal besser da steht und gegenüber einer anderen einer anderen altehrwürdigem Konstruktion nur 12% schlechter, Bilanzsumme der Zentralbank in Relation zum BIP.


    Die Schweiz ist gesamtwirtschaftlich und mit dem Finanzsektor die am höchsten verschuldete Nation.
    Die relativ geringe Staatsverschuldung auf die immer laut hingewiesen wird, ändert daran relativ wenig. Der weit überhöhte Tauschwert des Franken hat nur im Ausland einen hohen Gebruchswert, deshalb investieren die Kapitalgewaltigen Schweizer Konzerne von ihren niedrig besteuerten Gewinnen auch viel mehr in China, in dem angeblich traurigen Resteuropa und in den USA.

  • @Peter69


    Ihre Vorurteile über die EU sind allesamt unzutreffend.


    Die EU hat sehr viele Vorhaben auf die Reihe gekriegt. Der Binnenmarkt funktioniert und auch der Euro existiert nun seit langer Zeit und die Inflationsrate im Euro-Raum war die meiste Zeit im Zielbereich der Europäischen Zentralbank, sodass der Euro eine stabile Währung ist und viel unnötige Kosten für Wechselgebühren für die Konsumenten und für die Unternehmen gespart werden konnten.


    Die EU ist eine richtige Gemeinschaft und es ist natürlich, dass die einzelnen Mitgliedstaaten ebensowenig in allen Instituationen das gleiche Stimmengewicht haben wie in der Schweiz nicht alle Kantone das gleiche Stimmengewicht in den Institutionen der Schweiz haben (z.B. Anzahl Sitze im Nationalrat, "Halb"kantone nur einen anstatt zwei Sitze im Ständerat, kein garantierter Sitz im Bundesrat). Wenn EU-Ignoranten nicht die EU-Verträge lesen und nicht wissen, dass wenn darin nicht die EU für einen Bereich zuständig erklärt wird, sonst die EU-Mitgliedstaaten dafür zuständig sind (z.B. Verteidigungspolitik, Grenzkontrollen, Gesundheitspolitik einschliesslich die Bekämpfung von Pandemien, etc.), jammern diese hinterher, dass es eine Politik zahlreicher Länder anstatt einer Einheit gäbe. Die EU ist ein Rechtsstaat und ist nur dort zuständig, wo die EU-Verträge diese als zuständig erklären.


    Die Verwaltung der EU ist nicht extrem teuer, sondern im Verhältnis zur Bevölkerung schlank und effizient. Die Europäische Kommission als Verwaltung auf "Bundesebene" hat rund 32'000 Mitarbeiter bei 447.7 Millionen Einwohnern.


    Commission staff
    Bedienstete der Kommission – Verhaltenskodex und Statistiken
    ec.europa.eu


    Die Bundesverwaltung in der Schweiz hat 39'504 Mitarbeiter bei 8.6 Millionen Einwohnern.


    Das Bundespersonal in Zahlen


    Die Behauptung, dass die Bürger der einzelnen Länder nie gefragt wurden, ob sie mit dem Konstrukt EU einverstanden sind, ist falsch.


    In zahlreichen Ländern wurde in Volksabstimmungen über den Beitritt zur EU oder zu deren Vorläufern abgestimmt. Darüber hinaus finden dort regelmässig Wahlen zum Parlament der EU-Mitgliedstaaten statt, in denen eine Mehrheit keine Mitglieder von Parteien wählt, welche für einen Austritt aus der EU sind.


    Dänemark EU-Beitritt


    Estland EU-Beitritt


    Finnland EU-Beitritt


    Frankreich Annahme des Vertrags von Masstricht (einer der Verträge zur Änderung der EU-Verträge)


    Vereinigtes Könrigreich von Grossbritannien und Nordirland Bestätigung der EG-Mitgliedschaft (= Europäische Gemeinschaft = alter Name der EU bereits mit den vier Grundfreiheiten einschliesslich der Personenfreizügigkeit und mit einer Zollunion)


    Irland EG-Beitritt


    Kroatien EU-Beitritt


    Lettland EU-Beitritt


    Litauen EU-Beitritt


    Malta EU-Beitritt


    Österreich EU-Beitritt


    Polen EU-Beitritt


    Schweden EU-Beitritt


    Slowakei EU-Beitritt


    Slowenien EU-Beitritt


    Spanien Europäischer Verfassungsentwurf


    Tschechien EU-Beitritt


    Ungarn EU-Beitritt


  • "Die EU besteht mehrheitlich aus Staaten, die Monarchien – wenn auch demokratische – sind oder sogar autokratische Tendenzen aufweisen. Viele haben kaum eine historische demokratische Tradition, geschweige denn eine rechtsstaatliche; und diese Staaten entscheiden mit in der Weiterentwicklung der Bedingungen, die unter den Mitgliedern, aber mit dem InstA zunehmend auch im Verhältnis zur Schweiz Geltung haben werden. Die EU ist für die Schweiz in staatsrechtlicher und politischer Hinsicht der falsche beziehungsweise kein Partner. Deshalb sind die bilateralen Verträge für die Schweiz das Richtige, und das InstA ist abzulehnen.“ (Prof.Dr. Georges Bindschedler in Weltwoche Nr. 25/2019, 19.6.19)

  • alescha01


    Vielen Dank, dass sie hier mal wieder angeben, wo sie ihre Antwort abgeschrieben haben....


    Allerdings sehe ich jetzt keinen direkten Zusammenhang mit dem Titel ihres Threads.


    Es sagt nichts darüber aus, warum der Euro eine Fehlkonstruktion sein soll.


    Würden sie das mal so ganz allgemein verständlich erklären?

  • @oytenkratos


    Danke für die weiteren Erklärungen.

  • Ich wünschte vom Forum die Anzahl Beiträge von Alex Schneider zu reduzieren.Ich erachte es von Hr.Schneider als Missbrauch der Pressefreiheit. Ich bekam nicht mal eine Antwort. Seit der Verlagsübernahme änderte sich das drastisch.

  • „Der Euro leidet unter schwerwiegenden Konstruktionsproblemen.


    Die Schaffung des Euros war ein politisches Projekt. Die Einheitswährung wurde nicht wegen, sondern eher trotz ökonomischer Überlegungen eingeführt. Die Theorie optimaler Währungsräume belegt, dass die sehr heterogenen Euroländer nämlich keine der grundsätzlichen Voraussetzungen für eine gemeinsame Währung erfüllen. Die Finanzkrise hat zudem gezeigt, dass bei der Konstruktion der Gemeinschaftswährung der starken Dynamik der Finanzmärkte und länderübergreifender Grossbanken zu wenig Rechnung getragen wurde. Weitgehende strukturelle und politische Reformen des Euroraums sind deshalb notwendig.“ (Prof. Aymo Brunetti in Die Volkswirtschaft Nr. 10/2019, 18.9.19)