Die Kenntnisse über die Funktionsweise des Finanzmarktes sind in der breiten Bevölkerung bescheiden; dies nicht zuletzt, weil in der Volksschule der Umgang mit Geld kaum je ein Thema ist. So ist es nicht verwunderlich, dass der private Besitz von Wertschriften, insbesondere von Aktien, von vielen Leuten als höchst risikoreich, undurchschaubar und sogar als amoralisch angesehen wird. Ausgeblendet wird dabei, dass alle Leute direkt via Pensionskassenanlagen und AHV am Wertschriftenmarkt partizipieren. Indirekt ist die gesamte Schweiz via Anlagen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) vom weltweiten Wertschriftenmarkt abhängig.
So ist es denn auch verständlich, dass viele die Entlastung der Grossfirmen von der Emissionsabgabe auf neues Kapital als ungehörige finanzielle Entlastung von eh schon reichen Unternehmungen wahrnehmen. Sie übersehen dabei, dass Kapitalerhöhungen die Eigenkapitalbasis einer Unternehmung stärken und sie so befähigen, neue, vielfach auch riskante Investitionen zu tätigen, um damit die Marktstellung und den längerfristigen Wert der Unternehmung zu sichern. Dies liegt somit auch im Interesse der Beschäftigung in der Schweiz und eben auch der direkt oder indirekt an der Unternehmung Beteiligten.
Die Schweiz ist in hohem Ausmass wirtschaftlich abhängig von wenigen wirklich grossen, international tätigen Unternehmungen (Nestlé, Novartis, Roche, ABB, UBS, CS). Tragen wir Sorge zu ihnen und ermöglichen wir ihnen eine gedeihliche Entwicklung in der Schweiz. Alex Schneider, Küttigen