Seit längerem kritisiere ich Abstimmungsverhalten der Mehrheit in der Schweiz. Sie stimmten meiner Meinung oft gegen Eigeninteresse : Pestizid-Initiative , öffentliche Krankenkasse , sauberes Trinkwasser, Erbschafts-Steuerreform, Abschaffung der Pauschalbesteuerung, usw. Die Mittel-und Unterschicht hätte von diesen Vorschläge profitiert.
Seit ein paar Jahren dreht nun der Wind : Ablehnung der Unternehmungs-Steuerreform 3, Ablehnung der Konzernverantwortungsinitiative nur „dank“ den Ständen und aktuell wurde die Stempelsteuer beibehalten.
Zum Glück reicht es nicht mehr SchweizerInnen einzutrichtern, den Konzernen Steuererleichterungen und Privilegien zu offerieren damit sie die Schweiz nicht verlassen und keine Arbeitsplatzverluste entstehen. Auch auf die unsäglichen Angstmacher-Kampagnen fallen SchweizerInnen nicht mehr rein.
Verlagerungen in's Ausland geschieht sowieso nur um Unternehmensgewinne zu erhöhen. Arbeitnehmende haben davon kaum was. Heute sieht die Bevölkerung die Realität : Prämien und Mieten steigen, Renten sinken, Löhne stagnieren.
Es ist schon lange belegt dass Konzerne mit Standort Schweiz die Sicherheit, die einigermassen intakte Umwelt, ausgezeichnete Schulausbildungen, hohe Qualität der Arbeitnehmenden, gute Rahmenbedingungen und hervorragende Infrastrukturen schätzen.
Dass rechtsbürgerliche PolitikerInnen solche Niederlagen als Demagogie, Populismus und Bevormundung bezeichnen ist logisch. Wer keine Argumente hat reagiert so. Diese Kreise lehnen es ab, solche Entwicklungen richtig einzuschätzen und einzuordnen. Nachdem sie jahrzehntelang dem Volk zu banale Argumente ablieferten und versuchten es als dumm zu verkaufen genügt das heute glücklicherweise nicht mehr. Das Schweizer Volk emanzipiert sich von der Wirtschaftsdoktrin. Rechtsbürgerliche und deren Wirtschaftslobbyisten müssen nun wieder lernen das Volk ernst zu nehmen und es nicht mehr als reine Manipuliermasse zu betrachten. Ob die es schaffen vom hohen Ross herunter zu steigen wird sich erst noch weisen müssen.
Meine Losung : Keine Schweizer Schlupflöcher beim globalen Mindeststeuersatz und Ablehnung Abschaffung der Verrechnungssteuer.