Sanktionspolitik gegen Russland

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  • mupli


    Kleiner Hinweis.


    Herr Salzmann wurde in der Arena von Herrn Brotz gefragt, ob er denn auch Flüchtlinge bei sich zu Hause aufnehmen würde.

    Auf die zweite Nachfrage von Herrn Brotz sagte er dann Ja.


    Möchte wissen, ob da schon jemand eingezogen ist?


    Nach dem heute lesbaren Forderungskatalog der SVP glaube ich Herrn Salzmann davon kein Wort mehr.

  • Die Sanktionen zeigen Wirkung in Russland. Wer noch Geld hat, versucht es ausser Landes zu schaffen.

    Umgekehrt zeigen aber die Sanktionen auch Wirkung in westlichen Ländern.

    Diverse Produkte, darunter Lebensmittel, werden teurer werden.

    Nun. Diverse Landwirte wird es freuen, wenn die Billigimporte aus Russland wegfallen.

  • Putin droht jetzt westliche Unternehmen in Russland zu enteignen.

    Das ist vermutlich mehr als eine leere Drohung.

    Ob das aber eine wirksame Gegenmassnahme zu den westlichen Sanktionen ist, ist sehr fraglich.


    Bis jetzt wurden russische Vermögen im Westen nur eingefroren. Das ist keine Enteignung.

    Das könnte geändert werden, als eine Gegenreaktion auf Enteignungen westlicher Betriebe.

  • Welche Möglichkeiten hat der Westen noch um Putin weiter unter Druck zu setzen, ohne eine Eskalation auf militärischer Ebene zu provozieren, oder gar direkt herbeizuführen?

    Putin hat relativ deutlich zum Ausdruck gebracht, dass er die Waffenlieferungen an die Ukraine bereits als eine Einmischung versteht. Vor der er den Westen klar gewarnt hatte.

    Und die Wirtschaftssanktionen versteht er kaum anders.

    Man muss davon ausgehen, dass er das so versteht, dass ihm der Westen den Krieg erklärt hat. Wenn auch nicht formell.

    Möglicherweise hatte er geglaubt, dass der Westen sich gleich verhalten wird, wie bei der Krim-Annexion. Ein grosses Geschrei auf der internationalen Polit-Bühne. Mit wenig dahinter und von kurzer Dauer.

    Tatsächlich könnte sein Kalkül hier aufgehen.

    Aktuelle Umfragen in Deutschland zeigen, dass zuerst ganz Viele dafür waren Russland zu sanktionieren. Doch jetzt wo es den einzelnen Bürger direkt ans Portemonnaie geht, ist die Zustimmung dann doch nicht mehr so gross.

    Doch hier stellt sich jetzt ultimativ eine Grundsatzfrage:

    Wenn der Westen das jetzt nicht geschlossen weiter durchzieht, dann hat Putin seinen Erfolg auf jeden Fall, auch wenn der Krieg in der Ukraine nicht so verläuft, wie er sich das wohl dachte.

    Also ziehen wir das jetzt durch, oder nicht?

    Wenn nicht, wird Putin nicht aufhören. Und er wird seine Politik auch in anderen Ländern weiter verfolgen. Denn dann verliert der Westen auf geopolitischer Ebene seine Glaubwürdigkeit. Und die NATO wird hier zur Farce.

    Jedenfalls in den Augen eines Putins.

  • Nun hatte Putin damit gedroht, dass er den Westen auch sanktionieren könnte. Und konkret war damit gemeint, dass er die Gas- und Öllieferungen einstellen könnte.

    Aus meiner Sicht eher eine leere Drohung. Denn das kann er sich derzeit eigentlich nicht mehr leisten. Zumindest nicht mittel- bis längerfristig.

    Allerdings könnte er mit seinen Drohgebärden doch Einiges bewirken.

    Man muss sich nur mal vorstellen, was genau passieren wird, wenn er jetzt einfach mal für ein paar Tage den Hahn zudreht. Ohne eine grosse Ankündigung. Sondern einfach so mal über Nacht.....

    Der Markt würde verrückt spielen. Und die Preise für Gas und Öl würden nie dagewesene Rekordstände erreichen. Und es würde die westliche Wirtschaft destabilisieren. Und damit auch die Einigkeit in der EU und in der NATO.

    Die europäische Wirtschaft würde hier wohl auch in eine tiefe Rezession fallen.

    Was kann Europa tun, um dem vorzubeugen?

    Was muss sofort getan werden, um Putin hier den Wind aus den Segeln zu nehmen?

  • Und was läuft hier an dieser Front?


    Eine russische Ökonomin hat es auf den Punkt gebracht.

    Die Sanktionen des Westens funktionieren nicht.

    Es wird zwar weniger an fossilen Brennstoffen aus Russland gekauft. Dafür zu einem deutlich höheren Preis.

    Unter dem Strich verliert hier Putin und seine Entourage nicht geradede viel. Das werden die durchhalten können. Und nachher mit viel höherem Gewinn weiter verkaufen.

    Wenn der Westen jetzt wirklich noch was machen will....

    Dann auch die Nordstream 1 zu und Schluss mit irgendwelchen Geldflüssen nach Russland.

  • 121 Milliarden Verlust

    Aus diesem Grund rechnen Rating-Agenturen damit, dass Russlands Kreditnehmer die Schulden bei internationalen Banken nicht mehr bezahlen können. Betroffen sind weltweit Kredite in der Höhe von 121 Milliarden Dollar, wie die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) mit Sitz in Basel mitteilt.

    Am meisten Geld in Europa werden italienische Banken abschreiben müssen – laut der BIZ rund 25,3 Milliarden Franken. Dicht gefolgt von Frankreich mit 25,2 Milliarden und Österreich mit 17,5 Milliarden.

    Auch Schweizer Banken werden ihre Kredite aus Russland wohl nicht mehr zurückerhalten, wie Rating-Agenturen schätzen. Insgesamt sind es umgerechnet 3,4 Milliarden Franken, die sich in Luft auflösen könnten.
    ( Quelle "Blick" , bei mir [versehentlich] über Microsoft Start )


    Transmitter

    Glauben Sie wirklich die internationalen (westlichen) Banker schreiben diese Verlust einfach ab ?

    Wieviel steht noch bei all den Schattenbanken, sog. Hedgefonds, Private-Equite und Offshore-Firmenschachteln aus ?

    Putin oder seine Geheimdienste wissen ganz genau womit sie die "scheinheiligen" Oligarchen des Westens erpressen können.

    Konnten die russ. Hacker nicht den grössten Teil der Offshore-Firmendaten für Erpressungen besorgen ?


    In Berichten öffentl. Sender wurde gesagt, dass viele russ. Oligarchen ihre Auslandsvermögen noch schnell anonym umschreiben lassen konnten.
    Bei der Gelegenheit konnten einige russ. Oligarchen bedenken, ob sie nicht besser mit Putin kooperien.


    All die Offshore-Gebiete von denen auch die meisten "westlichen" Oligarchen extrem profitieren, müssten zuerst der SWIFT-Hahn abgedreht werden,

    bevor die Europäer sich den Gashahn abdrehen und sich immens selbst schaden, wie es die genauso "grausamen" Kapitalgewaltigen US-Oligarchen insgeheim wollen.

    Die müssen schliesslich auch alle ihre Hochrüstung "z.B. Massen von MiniNukes" und die gegen VR China von anderen Völkern mitfinanzieren lassen, wenn der Frieden im Inneren wegen immer höherer Ungleichheit und Rüstungskosten immer gefährdet ist, Das US-Militär dient hauptsächlich dazu die Ressourcen fremder Länder (incl. Europa) hauptsächlich für noch mehr Macht-Mittel der scheinheiligen US-Oligarchen zu sichern.


    Pack schlägt sich, Pack verträgt sich. (Wie schon nach WKII im Westen)

  • oytenkratos


    Was für Optionen hat denn der Westen?


    Zuschauen und nichts tun? Dann wird Putin einfach seelenruhig weitermachen und morgen lernen wir russisch.

    Sanktionen, die die westliche Wirtschaft auch hart treffen werden, aber wenn sie halbherzig gemacht werden, der Ukraine nicht viel helfen werden. Und uns auch nicht.


    Oder tritt der Westen in den Krieg ein, um Putin weg zu bomben. Falls "wir" das schaffen?

    Dann ist danach in Russland einfach so eine Demokratie nach westlichem Vorbild?

    Wohl kaum.

  • Bei der FREI-Handels-Theorie über nationale Grenzen und nationale Regulationen geht es doch in Wirklichkeit hauptsächlich darum immer mehr Kapital (MACHT-Mittel) anzuhäufen. Das mit dem "Frieden" war doch mehr arglistige westliche Täuschung oder Verkaufstricks für nationalstolze Völker.

    Russland und China besassen doch nur die Frechheit es nachzumachen und so zu tun, als wenn sie an die westlichen Ideologien glauben würden.


    Der Handel oder Kapitalismus mit Finanzderivaten ist ein ganz anderer Sektor als der Handel mit realen Gütern und Dienstleistungen am Menschen.


    Wie sagten die besten Köpfe in der in der Klimajugend : Ein grundlegender Gesinnungswandel ist nötig.


    Warum sollte ein Gesinnungsfreund und Nutzniesser der US-Kapital-Macht umdenken ?

  • oytenkratos


    Ich war damals noch in Ländern hinter dem eisernen Vorhang unterwegs....

    Und habe da etwas gelernt.

    Die Leute da glaubten keineswegs weniger an Geld, als die im Westen. Eher noch mehr....


    In China war ich nie.

    Doch soweit ich es sehen kann glaubt auch keiner wirklich an den Kommunismus mehr. Und Mao ist schon lange nicht mehr der bedeutendste Staatsmann Chinas. Und seine Ideologie ist längst verblichen....

    Auch wenn die Formen in China und Russland noch etwas unterschiedlich sind.....

    Der Imperialismus hat sich wieder durchgesetzt.

  • Mangelnde Kompromissfähigkeit der Führer der Supermächte

    Solange die Führer der Supermächte, im Osten und im Westen, nicht zugunsten einer pragmatischen Realpolitik auf ideologischen und moralischen Absolutismus verzichten, dürfte es um die globale Stabilität schlecht bestellt sein. Wir werden Instabilität haben, bis neue Führer erkennen, dass beide Seiten im Interesse erfolgreicher diplomatischer Verhandlungen zurückstecken müssen. Das nennt man Kompromiss. Bedauerlicherweise zeichnet sich der gegenwärtige Zeitgeist nicht durch Kompromissfähigkeit aus.

  • Transmitter

    Immerhin geht es bei der EU-Diskussion nicht um Krieg und Frieden, aber doch um die Souveränität der Schweiz. So wie ich das mitbekommen habe, denkt die Schweiz angestrengt über eine Preisgabe eines Teils ihrer Souveränität nach; im Gegenzug habe ich noch nichts über ein Entgegenkommen der EU gegenüber der Schweiz gehört.

  • Die Sanktionspolitik zeigt Wirkungen.

    Aber nicht nur in Russland sondern auch in Europa.

    Deutsche Spediteure demonstrieren jetzt bereits. Sie seien wegen der hohen Spritpreise in ihrer Existenz bedroht.

    Das dürfte vermutlich so schon der Fall sein. Denn die rasante Erhöhung der Preise innert Tagen lässt sich für die Spediteure kaum noch wirtschaftsverträglich einpreisen.

    Die ganz Grossen wird das jetzt nicht so hart treffen. Die haben genug finanzielle Reserve. Und können das nach und nach einpreisen.

    Doch viel Spediteure sind Kleinunternehmer. Und die haben diese Reserven nicht.

    Es reicht nicht Sanktionen zu beschliessen und dann kein Hilfspaket zu schnüren für diejenigen die direkt und hart von den Sanktionen betroffen sind.

    Hier wird die Einigkeit in der EU sehr schnell bröckeln.

    Und das ist vermutlich Putins Kalkül.

    Und er spielt auf Zeit.

  • Transmitter


    ich verstehe, dass man den russen kein geld zuschieben will indem man produkte von denen kauft und somit indirekt putin unterstützt. die frage ist auch da, zu welchem preis. analog corona und jeder krise, dürfen die sanktionen nicht dazu führen uns selber mehr zu schaden als der konflikt in der ukraine selber.

    welche sanktionen schlussendlich russland dazu bewegen den konflikt zu beenden ist fraglich. meiner meinung nach wird das keinen merklichen effekt haben auf die absicht putins. denn die übernahme der ukraine ist fuer russland wahrscheinlich eher in kürzerer zeit zu bewältigen und somit werden die ressourcen erst nach der übernahme ausgehen.

    das abkaufen von öl und gas von russland erscheint mir im merkantilistischen sinne eigentlich eher eine lösung zu sein. denn mit geld kann putin nichts anfangen, wenn ihm niemand dafuer etwas verkaufen will. den mangel an rohstoffen hingegen wird fuer ihn eher zum problem werden.

    anderst gesagt, so lange putin über ressourcen verfügt, wird er seine 'special operation' weiterführen. da können wir toben, demonstrieren und sanktionieren wie wir wollen.


    ein umbruch findet wohl erst statt, wenn

    a) putin weg ist

    b) das volk aufsteht

    c) wir aktiv eingreifen


    bis dahin sollten wir unsere sowieso bereits angeschlagene wirtschaft nicht noch weiter schwächen indem wir mit idealismus dinge verfolgen, die keine signifikante wirkungen haben.

  • alescha01  alescha47  alescha48  Transmitter


    Die meisten Schweizer, die über mehr MACHT-Mittel verfügen, verstehen unter Kompromiss,

    dass sie nicht viel mehr Vorteile bei einer Vereinbarung ziehen, sondern gütiger weise nur deutlich mehr,

    wenn das Schweizer Gegenüber über weniger MACHT-Mittel verfügt.


    In internationalen Verhandlungen inszenieren sie sich einmal "schwach" (Mitleid erheischend) und einmal "stark" (athoritär).

    Allerdings unterschätzen sie das Gegenüber, dass die diese unterbelichten Inszenierungen nicht längst durchschaut haben.

    Der Westen hat den traurigen Rest der Nationen unterschätzt, wie auch Putin, aber vor allem sich selber überschätzt.

    Die Schweizer Demokratie ist in ein landesweites Geflecht lokaler/regionaler"Patronagenetzwerke" eingebunden.

    Zwischen den Schweizer Patronage-Netzwerken mit sehr unterschiedlichen Interessen sollen nun die Bundes-Diplomaten mit der EU-Vertrags-Union vor alemm "keinen" Rahmenvertrag abschliessen ? - Selbst ein Genie wie Metternich wäre an der Aufgabe gescheitert.


    "Konsens" steht weit über "Kompromiss", wenn ein langfristiges friedliches Mit-ein-ander das Ziel ist,

    statt hochzufriedene strahlende Sieger und verkniffene Verlierer.

    Demokratie ist es auch nicht, wenn man Volksteile durch (Interessenpartein) in Sieger und und Verlierer teilt.

    Die "Konkordanz" gibt es bei uns nur im BR, aber nicht in der Parteien dominierten Legislativen die auch über die Judikative dominiert.

    Auf föderaler Ebene herrschen auch die Parteien mit ihren Teil-Interessen. Also eine lupenreine Demokratie, glaubt die grosse Mehrheit des braven Volkes.

    Natürlich stehen über all dem, diejenigen, die sich weitestgehend von nationalen Regularien durch das Volk, mit den grössten MACHT-Mittel
    befreit haben.