Sanktionspolitik gegen Russland

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  • Der Sachverhalt "Ukraine" ist nach meiner Einschätzung bereits eine "Tragödie".

    In ihrer klassischen Form mit dem tragischen Moment, einer unlösbare Verstrickung eines Menschen oder einer Gruppe von Menschen in ihr Schicksal. Man kann handeln wie man will, die Dinge nehmen ihren Lauf, zu mehr oder weniger üblen Resultaten.


    Was man nicht ändern kann, soll man in pragmatischer Gelassenheit ertragen, sonst wird alles nur noch viel übler.


    Was mich immer wieder verwundert, wieviele wollen ganz genau die Pläne vom Putin-Lager kennen.

    Konnte ein westlicher Geheimdienst ganz in der Nähe von Putin einen Geheimagenten installieren ?


    War wirklich ein Blitzkrieg geplant ?

    Oder war geplant, je nach Verlauf zu handeln ?

    Wegen der gelieferten Flugzeugabwehrwaffen fliegen jetzt die Bomber über 3000m und können nicht mehr so zielgenau treffen.

    Es wird jetzt unterstellt, dass nichtmilitärische Ziele generell "vorsätzlich" von den Russen vernichtet werden.

    Vom 60 Km langen Zug in Richtung Kiev dachten die genialen NATO-Generäle, genau das.

    Inzwischen hat der sich im Hinterland von Kiev aufgelöst.

    Schon bei Stalingrad wurde zuerst das Hinterland von Stalingrad abgesichert.


    NATO-Generäle bezweifeln, dass die Ukraine nur mit 4 Divisionen zu erobern wäre.
    Gute Generäle (im militärischen Sinn, nicht im militärischen) verheizen zuerst die schwächsten Einheiten und alten Waffen, incl.der alten Panzer.

    Dass die NATO Generalität das nicht weiss, ist zu bezweifeln, aber Desinformatio, tarnen u. Täuschen gehört zum milit. Handwerk.


    In WK2 haben die franz. Generäle pragmatisch gehandelt und die engl. Generäle auch. Der weitere Widerstand war nach dem dem schnellen Vormarsch der dt. Wehrmacht sinnlos, hätte nur zu viel mehr toten Soldaten und in der Zivilbevölkerung geführt. Der Zerstörung der Franz. Städte und der Infrastruktur wurde auch vermieden. Bei der Rückeroberung haben die angloamerikanischen Allierierten kaum Rücksicht auf die franz. Zivilbevölkerung genommen. Die Befreier hatten pragmatisch andere Interessen, möglichst geringe eigene Verluste.


    Dass jetzt die NATO-Generäle und NATO-Politikern den treuherzigen Ukrainern versichern, dass diese beste Chancen haben DIE Russen zu besiegen, ist nur im Interesse der NATO-Staaten.
    Intrumentalisiert der von den US-Falken korrumpierte liebe Volodymyr Zelenskyj nicht auch nur die Ukrainer für die NATO-Falken ?


    Der Kern der Tragödie ist, dass fast alle führenden Beteiligten meinen ihre Interessen am besten durchsetzen zu können,
    wenn sie ihrer Völker mit arlistigen Täuschungen und gefühlsmässigen Aufhetzungen manipulieren. Und JA, das war schon immer so.

  • oytenkratos


    In einigen Punkten ihres Textes kann ich zustimmen. Bei anderen weniger.


    Mir sind da auf jeden Fall einige Dinge ein Rätsel. Und ob man im Nachhinein je herausfinden wird, was da "die" Wahrheit war, ist reichlich fraglich.


    Ich selbst kann nur die Informationen durchsieben, die ich bekomme und mir ein Bild zusammenreimen, das plausibel sein kann.

    Und wie mir geht es wohl fast Allen so.


    Aktuell sieht es aber schon sehr danach aus, als ob der Krieg nicht so läuft wie Putin es sich gedacht hatte. Und dass er deswegen stinksauer ist.

  • damiens


    Danke für ihren Beitrag. Und eine etwas andere Sichtweise.

    Ich denke auch, dass die Sanktionen gegen Russland der Ukraine nicht wirklich helfen werden. Jedenfalls nicht kurzfristig.

    Hier müsste der Westen die Sanktionen schon sehr langfristig durchziehen. Und womöglich jetzt gerade noch weiter verschärfen.

    Der Westen kann das, wenn er will. Aber es geht sicher nicht ohne Blessuren für den Westen ab.


    Doch hier geht es eben schon längst nicht mehr nur um die Ukraine....

    Auch die Ukraine ist ein Stellvertreterkrieg. Jetzt mal wieder auf europäischem Boden.


    Und der Westen muss sich fragen, auf welcher Seite man ist....

  • oytenkratos


    In WK2 haben die franz. Generäle pragmatisch gehandelt und die engl. Generäle auch. Der weitere Widerstand war nach dem dem schnellen Vormarsch der dt. Wehrmacht sinnlos, hätte nur zu viel mehr toten Soldaten und in der Zivilbevölkerung geführt.


    Ich finde es etwas schwierig die Situation damals in Frankreich und die heute in der Ukraine zu vergleichen.

    Doch darf man grundsätzlich die Frage stellen, ob es die richtige Strategie der Ukraine ist, einen Verteidigungskrieg zu führen.

    Oder ob es sinnvoller wäre von Anfang an auf einen Partisanenkrieg zu setzen.


    Ich vermute, dass ein Partisanenkrieg letztlich weniger Opfer mit sich zieht.

    Ich vermute weiter, dass Russland die Schlacht gewinnen wird. Aber es wird ein sehr langer Krieg werden. Und es kann durchaus so enden für Russland, wie es in Afghanistan endete.

  • In Deutschland werden die Proteste der LKW-Fahrer gegen die hohen Spritpreise immer deutlicher.

    Doch auch sonst zeigen Umfragen, dass nur etwa die Hälfte der Deutschen bereit ist die Sanktionen gegen Russland mitzutragen, wenn ihnen dann Öl und Gas zu teuer wird.


    Jetzt wo langsam auch den Hinterletzten klar wird, dass diese Sanktionen auch ihnen direkt an den Geldbeutel gehen, ist schnell mal Schluss mit Solidarität.


    Ist ja nicht unser Krieg....

    Hauptsache mein A... geht nicht auf Grundeis.....

  • Man kann sich darüber streiten, ob die Sanktionen gegen Putin nun richtig oder falsch sind. Oder ob sie zweckdienlich sind, um Putin zu stoppen.... etc.


    Falls man aber zum Entschluss kommt, dass dies jetzt nötig sei, muss man die Auswirkungen im eigenen Land auch so sozial abfedern, dass nicht Einzelne darunter wesentlich mehr leiden müssen als Alle anderen auch.

    Wenn hier die Regierungen versagen, dann geht ein mögliches Kalkül von Putin auf. Nämlich dass sich der Westen sehr rasch wieder entzweit....

  • Transmitter

    Deutsche Ökonomen haben errechnet, dass der Bezug der fossilen Energieträger nicht mehr aus Russland ca. 100 Mrd.€ mehr kosten wird.

    Die 100 Mrd. bekommen jetzt die Kapitalgewaltigen im rechtslibertären US-Lager (z.B. die saudischen u. Golf-Tyrannen).

    Der globale Öl- u. Gas-Markt wird von den rechtlibertären US-Kapitalgewaltigen hoch manipuliert, in dem viele potentielle Anbieter ausgeschaltet werden, scheinheilig im Namen der Demokratie und der Menschrechte. Venezuela, Iran, Irak, Libyen, Syrien.

    Die USA beziehen jetzt 7% des billigen russ. Rohöls nicht mehr aus Russland und müssen jetzt selbst viel mehr Dollars bezahlen.

    Ihre Fracking-Produktions-Kapazitäten sind scheinbar nicht so leicht zu steigern.
    Mexikaner sind auch nicht gerade Freunde der US-Amerikaner und tun möglichst wenig dagegen, dass harte Drogen in die USA kommen.

    Die nötigen Grundstoffe für Methamphetamin (Chrystel Meth od. Ice) liefert die VR China zu extrem niedrigen Freundschaftpreisen und weil die inzwischen viel grössere Chemielabors haben, sind die Produktionskosten viel niedriger.

    Mexico wird den USA keine Freundschaftspreise für Erdöl u. Erdgas, sondern sich höchstens einer Finanz-Erpressung beugen.


    Vor einigen Wochen habe ich verwundert gelesen, dass einige Golfstaaten u. sogar Saudi-Arabien beginnen würden, auch nähere Beziehungen zur VR China zu pflegen. Jetzt wundere ich mich nicht mehr, die wollen sich auch befreien vor dem Risiko "enteignet" zu werden.


    Mal ganz nebenbei, Der Westen hat gegen Nordstreeam2 argumentiert, dass der Ukraine dann Einnahmen aus der Durchleitung von russ. Gas entgehen.

    Wenn nun immer weniger russ. Gas von Europa importiert wird, entfallen diese Einnahmen für die Ukraine.

    Von wem bekommt die freie Ukraine nach gewonnenem Krieg dann das Erdgas ?

    In Pipelines ist Gas nur in eine Richtung zu pumpen, bis zum Umbau.

    LNG braucht teure Anlande- u. Konverter-Stationen. Möglicherweise müssen auch noch extra Häfen dafür ausgebaut werden.

    Da die Ukraine sowieso wirtschaftlich ganz schlecht dastand und steht müssen die Kosten der Westen tragen.


    Naja, und Russland exportiert in Zukunft mehr seiner fossilen Energien nach China. China hat zu hohe Stahlkapazitäten u. produziert damit lieber Pipelineröhren, als die Kapazitäten abzubauen. In militärischer Hinsicht ist die VR China noch von Russland abhängig. Noch kann die VR China keine so zuverlässigen Düsentriebwerke herstellen, wie Russland. Auch bei den Triebwerken für Hyperschallraketen hat Russland einen Vorsprung.


    Wahrscheinlich sind sie kein Schachspieler. Da weiss man, dass man oft Gambits spielen muss, heisst eine Figur opfern oder ein vergiftetes Geschenk anbieten. Gute Schache sind die die mehrere Ziele gleichzeitig anpeilen, unter dem Motto "Sieben auf einen Streich".

  • oytenkratos


    Wahrscheinlich sind sie kein Schachspieler.

    Falls sie damit mich gemeint haben....

    Ich bin eigentlich keine Spielernatur.

    Falls man Schach als Spiel und nicht als Denksport versteht, spiele ich eigentlich nie....


    Schach hatte ich in meiner frühen Kindheit gelernt. Und war für mich immer das interessanteste Spiel geblieben.


    Ich spiele aber gerne mit den Kindern. Nur sind das keine "Spiele" die man im Laden kaufen kann...

  • skywings


    Ich denke sie erinnern sich an den Forderungskatalog der SVP an den Bundesrat wie die Flüchtlingskrise zu bewältigen sei....

    Nun. wir sprechen nicht mehr über Hunderttausende. Wir sprechen von Millionen.


    Die Forderung der SVP man müsse die Flüchtlinge vor Ort, also in den Grenzländern, unterstützen und sie dort belassen, wird immer surrealer.

    In den unteren beiden Abschnitten des Forderungskatalogs zeigen sich die wahren Ziele der SVP.

    Man will da abseits stehen. Und die EU soll das Problem lösen.

    Und wir gehören ja zum Glück nicht zur EU ... Zum Westen auch nicht... wir sind souverän.

    Bestenfalls helfen wir der EU finanziell noch etwas nach. Damit wir zeigen können, wie "Human" wir sind.

    Aber nur dann noch, wenn uns die EU bei den Rahmenvereinbarungen entgegen kommt. Denn wir lassen uns ja nicht erpressen.

    Nicht wahr?

  • Den F35-Thread von skywings finde ich nicht mehr ? - Deshalb hier.


    Die dt. Bundesregierung (Ampel) hat vor 2 Tagen angekündigt bis zu 35 F35- zu kaufen.

    Das speziell für die sogenannte "Nukleare Teilnahme" im Rahmen der NATO.

    ( um neue taktische US-Mini-Nukes in Gefechtsfeld tragen zu können )

    Reichweite der F35 ca. 1'100 Km.


    Für alle anderen Luftwaffenaufgaben ist weiterhin der "Eurofighter" vorgesehen, auch weitere Bestellungen.
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    Vor 1 Tag hat INTEL bekannt gegeben, 17 Mrd.$ in die dann grösste europ. CHIP-Fabrik in der Region Magdeburg zu investieren.

    Dort und bei Zulieferern werden dann etwa 20'000 neue hochwertige und hochbezahlt Arbeitsplätze dauerhaft geschaffen.


    Hat die die dt. Bundesregierierung da ein viel besseres "Rüstungs"-Geschäft ausgehandelt als unser BR ?

    __________________________________


    Für die "Nukleare Teilnahme" macht die F35 Sinn, viel weniger für Luftpolizeiliche Aufgaben.

  • Es ist anzunehmen, dass fast sämtliche Flüchtlinge so schnell wie möglich zurück in ihre Heimat wollen. Das gilt soweit für alle die Flüchtlinge. Ungeachtet dessen wo sie zwischenzeitlich untergebracht werden können.

    Problemantisch wird die Flüchtlingswelle dann wirklich, wenn die Ereignisse in der Ukraine eine baldige Rückkehr nicht zulassen.

    Das ist gegenwärtig nicht absehbar.

    Ich sehe das anders - die Flüchtlinge die erst mal hier sind und sehen wie friedlich wir es in der Schweiz haben, werden kaum zurückwollen. Die alte Heimat und die Städte sind zusammengebombt, die Infrastruktur zerstört. Russland wird kaum Reparationszahlungen leisten wollen/können. Hier muss dann die EU wieder einspringen und das Land wieder aufbauen, der geschätzte aktuelle Schaden beträgt rund 100 Mia. US-Dollar und Kiew steht noch im Moment. So ein Wiederaufbau dauert Jahre. Zumal da auch keine Versicherung irgendwas bezahlt. Das Haus, die ganze Einrichtung, das Auto alles weg und verloren.

    Hier wird es dann Familiennachzug geben und schwups werden aus 200'000 Flüchtlingen 400'000 oder mehr.


    Und es wird noch besser 40'000 syrische Kämpfer werden in die Ukraine reisen. Mancher davon wird desertieren oder sich in Ukrainische Kriegsgefangenschaft begeben um dann irgendwann den Weg ins heissgeliebte Europa zu finden. Wie soll das kontrolliert werden ?

  • peter_69


    Sie sprechen hier schon eine Problematik an die uns noch ziemlich beschäftigen wird.

    Ich bin aber überzeugt davon dass die Meisten wieder zurück wollen, sobald sie können.


    Die ganz grosse Frage ist wann sie wieder zurück können. Und je länger das dauert desto weniger werden noch zurück wollen.


    PS: Die Kriegsgreuel fanden nicht nur in Stalingrad statt.

    In meinem ganz direkten Umfeld gab es Personen die das auch ganz direkt miterlebt hatten.

  • peter_69


    Und es wird noch besser 40'000 syrische Kämpfer werden in die Ukraine reisen. Mancher davon wird desertieren oder sich in Ukrainische Kriegsgefangenschaft begeben um dann irgendwann den Weg ins heissgeliebte Europa zu finden.


    Ich kann jetzt auch mal etwas zynisch werden...


    Was machen denn sie sich für Sorgen?

    Die Russen werden das tun, was sie immer schon getan haben....

    Der unbekannte Deserteur (Dissident) wird verschwunden gegangen....

  • damiens


    Die Ereignisse in der Ukraine rütteln die Weltmärkte durch.

    Wirtschaftsvertreter im Westen hatten kein Problem damit, sich von russischen, fossilen Energieträgern abhängig zu machen, weil es billig war.

    Damit konnten sie ihre Gewinne maximieren.

    Aus den gleichen Kreisen wurden erneuerbare Energien direkt oder zumindest indirekt bekämpft, weil diese zu einer moderaten Verteuerung der Energie geführt hätte. Dies aber eben langsam und über etliche Jahre hinweg einzupreisen gewesen wäre.

    Nun explodieren die Preise für fossile Energieträger förmlich. Mit den entsprechenden Auswirkungen praktisch auf jeden Bereich der Wirtschaft.

    Und diejenigen die sich am Meisten gegen die Energiestrategie 2050 gewehrt haben, sind jetzt die Ersten die schreien.... der Staat müsse eingreifen.

    Welche Alternativen gibt es denn jetzt um einzugreifen?

    Jetzt verschiebt man das Problem in dem man sich aus der Abhängigkeit von Russland zu befreien versucht. Und damit umso mehr in die Abhängigkeit von anderen Staaten gerät, die man auch nicht als seriöse Handelspartner bezeichnen kann.

    Es ist auch nicht klar, falls diese Handelspartner überhaupt einspringen, dass dann der Preis für fossile Energieträger tatsächlich wieder deutlich fallen wird.

    Das ist Hoffnung und Spekulation.

  • mupli


    Es sieht leider so aus, als wäre Katar der einzige Lieferant der relativ kurzfristig die Lieferungen von Russland "ersetzen" kann.

    Ich habe ersetzen in Anführungszeichen gesetzt. Denn nach meinem Wissen kann auch Katar nicht genug liefern.

    Jetzt wird einigen Leuten mal etwas klar, dass die Politik der billigen Energie nicht ohne weiteres aufgeht.

    Da haben ein paar ihre Rechnung ohne den Wirt gemacht.

  • mupli


    Laut verschiedenen Schätzungen sind aktuell über 60 Millionen Flüchtlinge unterwegs. Da sind die aus der Ukraine noch nicht mit gezählt.

    Rund die Hälfte dieses Flüchtlinge sind an Leib und Leben bedroht. Aber nicht direkt wegen kriegerischen Ereignissen.

    Es ist zynisch diese als Wirtschaftsflüchtlinge zu bezeichnen. Obwohl sie es eigentlich sind, denn sie fliehen vor dem Hunger. Warum haben sie Hunger. Weil sie das fruchtbare Land verloren haben.

    Warum haben sie das verloren? Wegen dem Klimawandel kann es nicht sein. Den gibt es ja gar nicht, oder?