SRF: Ist Sandro Brotz als Moderator noch tragbar?

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  • Ich hatte nicht bemerkt, dass es sich um einen kostenpflichtigen Artikel handelt. Nun weiss ich nicht, ob ich rechtmässig handle, wenn ich diesen hier im Wortlaut poste, ich gehe aber für einmal das Risiko ein...


    Sandro Brotz hat alles richtig gemacht

    Dem «Arena»-Moderator schlägt Kritik entgegen. Er habe eine Grenze überschritten, weil er SVP-Nationalrat Thomas Aeschi in der Sendung wegen Rassismus angeprangert hat. Einspruch!

    Eine kurze Vorbemerkung. Bereits zum zweiten Mal verteidige ich jetzt den «Arena»-Moderator Sandro Brotz gegen Kritik und Anwürfe. Um die üblichen Sprüche präventiv zu beantworten: Nein, mit Solidarität unter Namensvettern hat das nichts zu tun, und ich bin Brotz auch noch nie persönlich begegnet.

    Meine Kollegin Michèle Binswanger zum Beispiel wirft Brotz vor, er habe Aeschi in der letzten Arena «im Ton eines Oberlehrers» und «mit bebender Brust» eine «Standpauke» über Rassismus gehalten. Dies, weil der SVP-Politiker zuvor während einer Nationalratsdebatte vor Nigerianern oder Irakern mit ukrainischen Pässen gewarnt hatte, die Ukrainerinnen vergewaltigen könnten.

    Es gehöre, so die Kritik, nicht zu den Aufgaben des Moderators einer politischen Diskussionssendung, selber politische Positionen zu beziehen. Indem er sich angeblich über dieses Gebot hinwegsetzte, habe Brotz das SVP-Klischee bedient, wonach «SRF von linken, parteiischen, selbstverliebten und eitlen Gesellen bevölkert werde».


    In keinem Moment hat Aeschi auch nur im Mindesten protestiert.
    Allerdings hat Brotz keine «Standpauke» gehalten – ein Begriff, den der Duden mit «Strafpredigt» gleichsetzt, weil er einen ganzen Wortschwall impliziert. Zutreffend ist, dass Brotz die Äusserung des SVP-Nationalrats in einem kurzen Disput von Angesicht zu Angesicht, wie er ihn während der Sendung ab und zu führt, als rassistisch bezeichnete. Aeschi konnte sich verteidigen, Brotz untermauerte seine Kritik mit einer Stellungnahme der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus (EKR). Diese wurde eingeblendet. In keinem Moment hat Aeschi gegen die Art, wie ihn Brotz befragte, auch nur im Mindesten protestiert.

    Wo bitte liegt hier also das Problem? Und was ist daran links? Ist dann die von der ehemaligen FDP-Nationalrätin Martine Brunschwig Graf geführte EKR auch links? Ist der Mitte-Fraktionspräsident Philipp Matthias Bregy links, der Aeschis Äusserung als «deplatziert» bezeichnete? Uiuiui. Es gehört zu den Obsessionen der SVP, überall linke Unterwanderung und Agitation zu wittern. Wie ist das bei der Lottogesellschaft? Und wie links ist eigentlich die Schweizerische Vereinigung für Kleintiermedizin? Der Chüngelizüchterverein Wetzikon aber hoffentlich nicht – oder vielleicht doch?


    Mich stört die Vorstellung, ein Moderator müsse ausserhalb der Sendung funktionieren wie ein Kaffeeautomat.
    Über den konkreten Fall hinaus stört mich etwas Grundsätzliches. Denn hinter der Kritik an Brotz steckt die Vorstellung, ein Moderator müsse ausserhalb der Sendung funktionieren wie ein Kaffeeautomat: möglichst geräuschlos in einer Ecke stehen und nur etwas absondern, wenn man ihn drückt – aber dann immer genau die gleiche Menge in identischer Qualität und immer mit der gleichen Temperatur.

    Ein Blick ins Ausland zeigt, dass es sich herausragende, die Öffentlichkeit prägende Moderatorinnen und Moderatoren erlauben, auch vor laufender Kamera ihre Meinung zu äussern: Sandra Maischberger in Deutschland, Lilli Gruber in Italien, Armin Wolf in Österreich, Robert Peston in Grossbritannien. Ob es Sandro Brotz verdient, in diese Reihe gestellt zu werden, darüber kann man in guten Treuen streiten. Und ja, es gibt eine Grenzlinie, bei deren Überschreiten ein Journalist zum Aktivisten wird. Aber in der letzten «Arena» geriet sie nicht einmal in Sichtweite.


    Sandro Benini ist Redaktor im Ressort Kultur und Gesellschaft. Er hat italienische und deutsche Literatur studiert und war elf Jahre lang Lateinamerika-Korrespondent mit Wohnsitz in Mexiko.

  • mupli


    Es geht hier nicht darum, ob es bessere und schlechtere Sendungen mit zugehörigen Moderatoren gibt.


    Bestimmte Kreise der SVP nehmen es sich heraus mit einer gewissen Regelmässigkeit in ihren Reden Aussagen von sich zu geben, die diffamierend sind. Oft schon hart an der Grenze zur Diskriminierung oder auch Rassismus sind.


    Es ist nicht der Fehler von Herrn Brotz wenn diese Redner das tun. Und als Moderator soll/ muss Herr Brotz darauf auch reagieren.

    Vielleicht sollte man bestimmte Redner der SVP nicht mehr einladen?

    Hmm? Finde ich eigentlich nicht. Aber auf die entsprechenden Reden einzugehen finde ich richtig.


    Die Aussage von NR T.Aeschi in der Debatte im Bundeshaus hat auch SVP-Mitglieder eindeutig befremded.

    Da darf man schon mal etwas nachhaken.

    Ist jetzt einfach mal meine Meinung.

  • alescha01


    Von welcher Meinung reden sie denn jetzt?

    Und habe ich irgendwo geschrieben, dass eine Meinung eine Tatsache ist?

    Und selbstverständlich bleibe ich bei meiner Meinung, solange es keine Tatsachen gibt, die mich dazu veranlassen die (meinige) Meinung zu ändern.

    Muss ich noch deutlicher werden?

  • mupli


    Was skywings geschrieben hat, ist keine Tatsache. Sondern eine Vermutung.


    Tatsächlich sehe ich die Sache noch etwas komplizierter als skywings. Doch ganz am letzten Ende komme ich auch zu dieser Vermutung.

    Dazu trägt alescha01 hier im Forum wesentlich etwas bei.

    Seit langem kommen von seiner Seite immer wieder Threads, die sehr offensichtlich die Meinung verschiedener SVP-Anhänger und weiteren Sympathisanten wiederspiegeln.

    In deren Meinung ist der Staatsfernsehsender in den Händen der Linken und Grünen. Und würde die Meinungsfreiheit der Bürgerlichen, namentlich der SVP unterdrücken.

    Das zeigt sich in den Anfeindungen gegen Herrn Brotz deutlich.

    Herr Alex Schneider aus Küttigen fährt auch schon lange eine Kampagne gegen die SRG. Nicht nur gegen Herrn Brotz.

    Da kann man schon mal vermuten, dass die betreffenden Kreise der SVP, hier mit Unterstützung von Herrn Schneider, die Arena als Propagandaplattform für die SVP modellieren wollen. Und falls das nicht funktioniert, dann die SRG gleich abschaffen will.

    Dann gibt es künftig mehr unmoderierte Forumsmedien... Auch eine Frorderung von alescha01

    Da kann die SVP, oder wer auch immer dann nach Herzenslust ihre Meinung propagandieren.

  • Wo ist dies den geschrieben, dass SVP die SRG verbieten will ?

    Putin verfolgt seit Jahren die gleiche Taktik, zuerst die Krim , jetzt die Ukraine. Die SVP verfolgt seit Jahren die gleiche Taktik: Alles was von der SRG kommt wird verteufelt, angegriffen und kritisiert. Deshalb beurteile ich das als SVP-Verbotstaktik . Ich schreibe das !

  • Genaus so ist es. Und die SVP Sender und Zeitungen stehen bereits in den Startlöchern um die Pressehoheit zu erlangen. Das meine ich sehr ernst.