Der Schweizer Energiepolitik fehlt das dritte Bein: Genügsamkeit!

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  • Die Energiewende setzt auf Alternativstrom und Effizienz. Damit sie gelingt, braucht es einen dritten Pfeiler: Genügsamkeit.


    Obwohl heute viele Leute mehr als genug oder genug von immer mehr Ballast haben, ist Suffizienz als energiepolitisches Mittel verpönt. Die Verfasser der neuen Energiestrategie, die Schweizer Regierung und ihre Berater:innen, klammerten solche nachfragesenkenden Verhaltensänderungen bewusst aus mit dem Argument: «Solange technologische Optionen zur Verfügung stehen, werden Suffizienzstrategien als nicht akzeptabel angesehen.» Oder mit den Worten der damaligen Energieministerin Doris Leuthard: «Ich will keine asketische Gesellschaft».


    Doch das sind Ausflüchte. Denn der Grund für die Ablehnung der Suffizienz als wirksamen Pfeiler der Energiepolitik ist viel banaler: Genügsamkeit oder ein Leben mit weniger energieabhängigem Ballast gefährdet die wachstumsorientierte Wirtschaft – und wird darum mit dem negativ besetzten Wort «Verzicht» verknüpft. Die seltenen Kampagnen, die energiesparendes Verhalten predigen, werden in der NZZ und weiteren Medien als «Bevormundung» der Bevölkerung» kritisiert – nicht aber die Flut an Werbung, die zusätzlichen Konsum anpreist.

  • alescha01


    Und ich kann mir auch noch ein paar mutwillige Gedanken dazu machen, warum sie das nicht können, oder nicht können wollen.

    Wenn sie auf die konkrete Frage auch konkret mit ja/ oder Nein antworten, könnten sie sich gehörig in die Bredouille reiten. Und das haben sie vielleicht erkannt. Und versuchen sich mit einer schwammigen Antwort raus zu reden.

  • Genügsamkeit in der Schweiz ? Vergessen Sie es. Pro Jahr werden in der Schweiz 2.8 Tonnen Lebensmittelverluste verzeichnet. Pro Jahr pro Haushalt werden 600.- einfach weggeworfen. Der gestörte Autostau über Ostern ist reiner verschwenderischer Konsum. SchweizerInnen fliegen für Ferien extrem viel in fremde Länder. Hab ich was vergessen ?

  • skywings


    Mit diesem Thread zeigt alescha01 deutlich wie widersprüchlich er mit seiner politischen Propagandamühle ist.


    In anderen seiner eigenen Threads im Zusammenhang mit Klimapolitik hat er noch postuliert, dass freiwilliger Verzicht im allgemeinen nicht funktionieren würde.

    Und hier propagiert er, dass man doch verzichten müsse, um die Energiewende zu schaffen.


    Warum so eine widersprüchliche Propaganda?


    Ich kann jetzt eine mut- oder gar böswillige Unterstellung machen und prophezeien, dass er dann in einiger Zeit wieder den Linken und Grünen die Verantwortung für die verfehlte Klima und Energie- Politik unterschiebt.

    Was er derzeit eigentlich in bestimmten Threads bereits tut...

    siehe Atomkraft.

  • mupli


    Wir kannten früher mal eine Familie mit einem Kind. Bei denen ist pro Monat mind. für 200 Franken allein im ständig überfüllten Kühlschrank kaputt gegangen. Hinz kam noch, dass sie sich von einem Kleinkredit zum Nächsten geangelt hatten. Eines Tages stand dann auch noch der GOGGEL vom Betreibungsamt vor der Türe. Sind dann mit etwa 5000 Franken eingesprungen und es dauerte über 2-Jahre bis sie es endlich getilgt hatten. Irgendwann ist dann später das Auto denen noch abgelegen. Fragten ob ich finanziell wieder einspringen könne. Auf die Frage war ich gefasst und verneinte es dann. Also die Protzkiste musste her, auf Kredit natürlich - nur für Arbeitsweg von 15 Km Öv wäre gut gegangen und natürlich Sonntagsausflüge. Genügsamkeit :?:


    Danke für diesen Beitrag!


    Aber den Inhalt finde ich irgendwie traurig.

    Warum ist für viele "Schein" wichtiger als "Sein"?

  • mupli


    Ich hatte in meinem Leben gelegentlich auch mal etwas Schulden gemacht. Aber mit viel Bedacht. Und in einem Rahmen der durchaus tragbar war. Denn meine Konsumationsbedürfnisse lagen in dem Rahmen den ich mir durch meine eigene Arbeit auch leisten konnte.

    Doch manchmal ergab es sich, dass ich mit arbeiten und sparen nicht rechtzeitig an mein Ziel kam.

    Die vergangenen Tage erinnerten mich gerade an meine frühe Jugend.

    Und ihr Beitrag gerade noch an eine spezielle Situation.

    Denn ich wollte als 14 -jähriger und frisch brevetierter Jungtaucher unbedingt an der Osterreise des Tauchclubs teilnehmen. Das war nicht so ganz billig und meine Ersparnisse waren schon aufgebraucht um das Brevet zu erlangen und die wichtigsten Teile meiner eigenen Taucherausrüstung zu kaufen. Denn das zu mieten war teuer.

    Jedenfalls bettelte ich meine Eltern an mir einen Konsumkredit zu geben, damit ich mitfahren kann. Und rechnete ihnen auch vor wie ich das dann aus meinem Lohn als Zeitungsverträger wieder ab bezahle.

    Bekam den Kredit und fuhr mit....


    PS: Wenn ich heute etwas nachrechne was die Osterreise damals kostete, muss ich den Organisatoren noch ein Kränzchen winden. Das war vergleichsweise sehr günstig.

  • mupli


    Ich wurde noch so erzogen, dass ein Leben auf Pump ein No Go ist.

    Dies halt eben nicht nur beim rein finanziellen, sondern auch im Zusammenhang mit der Umwelt.

    Zumindest in diesem Bereich, denke ich, hatte ich durchaus eine gute Erziehung hinter die Ohren geschrieben bekommen.

  • mupli

    Aus meiner Sicht sind "Kredite" manchmal auch ein notwendiges Übel.

    Gerade jetzt ist eine Situation auf dem Weltmarkt, wo ich ein gewisses Verständnis dafür aufbringe, wenn man eine Investition machen will, die man sich im Augenblick nicht aus dem bereits Ersparten leisten kann.

    Und hier kann die Grenze zwischen einem Konsumkredit und einem Investitionskredit auch mal etwas fliessend sein.

    Als Kleingeldverdiener würde ich jetzt eher mein Erspartes in werthaltige Anlagen investieren als in irgendwelche Aktien.

    Und ich muss hier zugeben, dass "grüne" Anlagen nicht gerade die sind, die von Natur aus grosse Kursgewinne versprechen können.

    Sich an der Börse eher etwas seitwärts mit einem langsam verlaufenden Aufwärtstrend zeigen.

    Grüne Anlagen gibt es aber nicht nur an der Börse....

    Als Kleingeldverdiener investiere ich vielleicht besser in etwas das mir direkt Kosten spart und ganz nebenbei noch grün ist.

    Hier haben nicht alle Kleingeldverdiener die gleich guten Optionen.

  • mupli

    Man kann die Situation in Europa, speziell in der Schweiz, und anderen Ländern ja nicht direkt vergleichen.

    Im südlichen Afrika egibt sich derzeit ein Teuerungschub der viel höher ist, als in der Schweiz.

    Und es trifft mal wieder die Ärmsten der Gesellschaft zuerst und viel härter als die Reichen. Die Reichen sind aber die Ersten, die auf einem viel höheren Niveau jammern... wegen ihrer Buchverluste.... oder so.

    Ein wesentlicher Anteil der Teuerung ist durch die Treibstoffpreise (Energiepreis) gegeben. Obwohl es derzeit gar keine echte Verknappung an Energieträgern gibt. (Der aktuelle "Verlust" des Hafens in Durban wird sich auch noch bemerkbar machen).

    Nun ist es so, dass Kosten für Energie im südlichen Afrika im Vergleich zur Kaufkraft der armen Bevölkerung exorbitant hoch sind. Das nicht erst seit dem Krieg in der Ukraine. Der neue Sprung nach oben in den Haushaltsbudgets wird aber sehr viele Menschen praktisch in den Ruin treiben. Das ist einfach mal ein Fakt.

    Ich erhalte zunehmend immer mehr Mails, die ich eigentlich als Bettelbriefe bezeichnen muss. Hilf mir dies und das ... ich zahle dann mal zurück. .... Glaub`s wer`s zahlt....

    Und ich muss teilweise wirklich sehr schweren Herzens, halt doch Nein sagen. Darf mich hier nicht von Mitgefühl beduseln lassen.

    Es gibt aber Ausnahmen....

    Nämlich dann, wenn ich sehen kann, dass meine Hilfe eine echte Hilfe zur Selbsthilfe ist. Dann investiere ich direkt und mit vollem Unternehmer-Risiko. Und diese Investitionen müssen bei mir "Grün", oder zumindest sonst (sozial) noch nachhaltig sein. Sonst steige ich nicht ein.

    Und hier ist es auch nicht mehr mein Ziel aus der Beteiligung eine besonders gute Dividende heraus zu holen. Sondern die nachhaltige Entwicklung zu fördern.

    Anlagen an den allgemeinen Börsen, auch über ETF und Aktiensparpläne, sind meiner Strategie zu wenig angepasst.

  • mupli

    Im südlichen Afrika ist eine Investition in eigene Energiversorgung zu einem richtig guten Geschäft geworden.

    Und viele würden sofort investieren, wenn sie genug Geld dafür hätten. Doch die Meisten haben nicht. Und über Kredit geht es meistens auch nicht.

    Abgesehen davon, dass die Zinsen sehr hoch sind ist ein Grossteil der Menschen nicht kreditwürdig genug.

    Das hat nun zur Folge, dass arme Leute in der Abhängigkeit der hohen Energiekosten bleiben. Während reich Leute die Investitionen tätigen können und so sich Geld sparen können.

    Das öffnet die Scheere zwischen arm und reich noch weiter. Die sozialen Spannungen steigen.


    Arme Leute sind gezwungen genügsam zu sein. Und reiche Leute können profitieren.

    Und müssen nicht genügsam sein.

  • mupli

    Habe mir gerade noch einen Talk angesehen. Spitzenkandidaten im Wahlkampf. Grüne, SPD und CDU.

    Plötzlich wollen SPD und vor allem CDU noch grüner sein, als die Grünen....

    Lustig fand ich den Kandidaten der SPD. Der sprach genau davon, dass auch in Deutschland die selben Probleme bestehen, wie ich im Beitrag zuvor geschrieben hatte.

    Hohe Preise für Enregie treffen genau die Ärmsten der Gesellschaft ungleich härter als die Reichen. Und dagegen müsse man etwas unternehmen....

    In der Schweiz besteht das Problem auch. Wenn auch viel weniger als im südlichen Afrika. Was unternimmt die Schweiz?

  • Ich bin ein "Altgrüner" ,uns wurde schon immer alles und jedes in die Schuhe geschoben. Selbst wenn Rot / Grün Mehrheiten hätte würde das nichts ändern. Aus reinem Selbstschutz brauchen SchuldzuweiserInnen ein Feinbild.