Partner hat Depressionen

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  • Hallo zusammen, ich muss mal meine Gedanken aufschreiben u vielleicht bekomme ich ein paar Tipps.

    Mein Partner und ich sind seit Sommer 21 zusammen, das Jahr zuvor hatten wir schon einmal angependelt. Jedoch war da seine Trennung von seiner mittlerweile Ex Frau zu frisch, dass ich irgendwann,um mich u meine Kinder zu schützen gegangen bin. Hinzu kommt, er (45) ich (38) kennen uns Jahre, er ist der Onkel meines jüngsten Sohnes. Mit seinem Bruder bin ich jedoch schon 6Jahre nicht mehr zusammen. Und irgendwie ist es letztes Jahr dann doch passiert dass wir uns verliebt haben. Das Jahr war mit Höhen u Tiefen bestückt, was wir zusammen super gemeistert haben,was uns zusammen geschweißt hat. Sein Vater Krebs,meine Mama krank, Seine Ex Frau die sich immer wieder meldet,obwohl sie ihn wegen einem anderen nach 20Jahren verlassen hat. Sie nennt ihn weiter Hasi schickt Bilder aus dem Urlaub mit ihrem neuem Freund,selfies usw. 2007 wurde bei ihm eine Depression diagnostiziert, da hatte sie ihn das erste Mal betrogen. Nachdem sie 2020 sich trennte u rauskam dass sie seit 2019 ihren neuen schon hat, kamen immer wieder depressive Phasen. Er bekam wieder Tabletten u suchte sich eine Therpeutin, was 21 alles beendet wurde. Ich merke er ist auf einem guten Weg, jedoch sind manche Phasen schwer. So von Himmelhoch jauchzen in plötzlich zu Tode betrübt. Ich merke es u sehe es ihm dann an,aber oft verneint er alles u sagt es ist alles gut. Schweigt dann und irgendwie ist er doch rastlos in diesen Momenten. Die Nächte knirscht er dann furchtbar mit den Zähnen. Da ich es sehr schwer in diesen Momenten finde,kommt es vor wie heut,dass ich dann nach Hause fahre.(nicht immer wenn ich merke ihm tut es gut ich bin einfach da, dann bleibe ich. Nur wenn ich merke er ist so rastlos,dann fahre ich)Ich möchte ihm die Zeit geben, den Raum lassen dass er,das was ihn beschäftigt auf für sich verarbeitet. Vielleicht liegt es daran, dass am 20.4. Seine Scheidung rechtskräftig wir u er damit kämpft. Sein Ego ist sehr gekränkt, er wurde noch nie verlassen, es war sein Leben usw(hat er im letzten Jahr immer wieder erzählt)

    Wie verhält man sich richtig in solchen Momenten? Immer wieder nachhaken oder doch den Freiraum lassen ? Es kommt immer wieder vor dass ich diese Phasen auf mich beziehen,auch wenn ich keinen Grund dafür habe. Er gibt mir immer wieder das Gefühl dass unsere Welt rund ist, wir sind glücklich u er bezieht die Kinder immer mehr ein. Hat sogar auf meinen jüngsten aufgepasst als die Oma arbeiten musste u das war seine Idee.

    Hat jemand einen Rat? Wie ich ihn unterstützen kann?

    Danke euch jetzt schon.

  • Rokath


    Wie verhält man sich richtig in solchen Momenten? Immer wieder nachhaken oder doch den Freiraum lassen ?


    Ist meine ganz persönliche Meinung dazu:

    Den Ball abspielen!


    Zeigen sie ihrem Freund ganz klar, dass sie bereit sind den Ball aufzunehmen, wenn er ihnen den Ball wieder zuspielt.

    Doch geben sie ihm den Freiraum zu entscheiden, ob oder wann er ihnen den Ball zuspielen will.

    Wenn sie nachhaken, dann drängen sie ihn in eine Ecke. Und dann will er vielleicht nicht mehr mitspielen.

    Sie selbst sollten hier etwas auf sich selbst aufpassen. So dass sie nicht in eine Spirale gegenseitiger Abhängigkeit geraten. Das wäre für niemanden hilfreich.

  • Transmitter


    Ich danke Ihnen u versuche auch immer wieder in diese Situationen ihm den benötigten Freiraum zu geben. Was mir natürlich manchmal schwer fällt. Jedoch habe ich gelernt auf mich u neine Kinder zu achten u würde unser Wohl nie aufs Spiel setzen. Es dauert immer eins zwei Tage, dann ist auch alles wieder gut. Fühle mich aber immer so hilflos u suche bei mir nach "Fehlern" die das vielleicht,in dem Moment ausgelöst haben.

  • Rokath


    Fühle mich aber immer so hilflos u suche bei mir nach "Fehlern" die das vielleicht,in dem Moment ausgelöst haben.


    Es ist ja in jeder Partnerschaft wichtig, dass man sich gelegentlich auch mal etwas hinterfragt. Doch genau hier müssen sie aufpassen, dass es ihnen nicht den Ärmel reinzieht. Und sie anfangen eine Verantwortung zu übernehmen, die sie nicht übernehmen sollten. Das wäre für beide nicht gut.


    Macht ihr Partner etwas wegen seinen Depressionen? Sucht er professionelle Hilfe?

  • Transmitter


    Da haben sie recht. Bin selbst Krankenschwester u habe in der Psychiatrie gearbeitet,bis meine Kinder kamen. Mir ist bewusst dass ich aufpassen muss,nicht in eine Coabhängigkeit zu geraten. Diese Phasen sind nicht häufig. Also bis letztes Jahr August hatte er regelmäßig Sitzungen bei einer Psychiologin,bis Juni nahm er Cymbalta. Seit Juni hat er Tavor 0,5 als Notfallmediuin verschrieben bekommen,da Cymbalta ausgeschlichen wurde. Er macht deutliche Fortschritte von dem Notallmedikament, hat er noch 7Tabletten, bedeutet von Juni bis dato 14Stück verbraucht.

    Ich weiß das Menschen in einer solchen Phase einen nicht mit Absicht verletzten, es jedoch manchmal mit ihrem Verhalten tun. Ich lenke mich immer ab, lasse mein Telefon zu Hause u gebe ihm die Zeit,die er brauch. Sag ihm dass natürlich auch im Nachhinein, wenn mir weh tat oder wenn sei verhalten nicht ok war.

  • Rokath


    Na, dann bin ich jetzt schon mal etwas beruhigt. :)


    Ich möchte hier nichts schreiben, wenn es eigentlich überflüssig ist, weil sie es ja eigentlich schon wissen....

    Aber anhand der Eingangsfrage hatte ich den Eindruck, dass es eine gewisse Unsicherheit gibt.


    Ihr Lebenspartner macht offenbar eine Therapie.


    Wird in dieser Therapie auch die Situation von ihnen und den Kindern etwas mit einbezogen?

  • Transmitter


    Realistisch sehe ich einiges,natürlich auch aus Sicht meines Berufes. Jedoch ist es schwerer da ich nun selbst mit betroffen bin. Patienten u Angehörigen kann ich Ratschläge geben, weiß diese auch. Gebe da auch acht. Aber wissen sie wenn dieses Phasen vorbei sind, ist alles unglaublich schön u die Welt ist einfach rund. In diesen Phasen ist es für mich manchmal schwer,weil ich helfen möchte und er sich da dann aber meistens gar nicht meldet oder nur so,dass es wie Pflicht sich anfühlt. Weiß auch dass ich ihm nicht groß helfen kann, er muss das zum größten Teil alleine machen.

    In den Therapiesitzungen wurde meines Erachtens nie über meine Kinder gesprochen. Eher über die Trennung u seine Angststörung. Aber wie gesagt die wurde letztes Jahr beendet. Wir hatten auch schon das Thema, ob es nicht gut wäre, wenn er nochmal einen Therapeuten aufsucht. Da er sich auch kurz nach der Trennung einen Hund holte,ihn so nannte wie sie ihren ersten Sohn nennen wollten u den Hund mittlerweile nicht mehr alleine lassen kann...nicht wegen dem Hund, sonder wegen ihm.

    Er sagt auch in solchen Phasen,dass es schade ist wenn ich mich zurückziehe. Jedoch wenn von ihm nur "ich" bezogene gefühlte Pflicht Nachrichten kommen, dann bleibt mir nur der Rückzug.


    Das hört sich für sie bestimmt alles furchtbar an,aber es gibt so schöne lange Phasen,wir ergänzen uns da so gut. Im Februar war der Schidungstermin,da war es auch mal sehr schlimm u jetzt seit gestern halt. Ich denke es hat damit etwas zu tun, da Samstag die Papiere im Briefkasten waren. Dann steht nächste Woche ein großer Geburtstag an,von seinem ExSchwiegervater. Da sie zusammen in einer Band spielen,wird immer irgendwie Kontakt oder irgendwas thematisiert. Wissen sie was ich meine?

  • Transmitter


    Haben Sie selbst solche Erfahrungen gemachtes?

    Es ist nicht so dass ich es nicht meinen Mädels oder meinen Eltern erzählen könnte,sie wissen einiges u merken ja auch wenn es mir nicht so gut geht. Aber ich möchte nicht dass sie falsch von ihm denken. Meine Freunde u Familie sind ja auch parteiisch,auf eine Art. Mit seiner Mama hab ich auch schon darüber gesprochen u sie kennt ihn so. Gab schon Situationen da waren wir dort zu Besuch u nicht mal nach 45Minuten schlug seine Stimmung um und er fuhr oder wir. Je nachdem ob wir mit einem oder zwei Autos da waren.

  • Rokath


    Teils und teils.

    Teilweise eigene Erfahrung und teilweise einfach auch mitbekommen, was im Freundeskreis so alles passierte...

    Ich selbst hatte / habe das Glück ein paar wirklich gute Freunde zu haben. Und wir halfen uns gegenseitig jeweils durch die schwere See. Ging dabei auch nicht immer alles nur gut.


    PS: Ich denke hoffentlich gar nichts Falsches von ihrem Lebenspartner. Ich kenne weder ihn noch eure Situation ja auch nur annähernd.

  • Transmitter


    Das ist schön, so soll es auch sein.Meine Eltern sind immer wieder mein Anker u meine Mädels natürlich, sie sind auch immer für mich da. Kritisieren natürlich auch mich,weil ich dazu neige alles zu analysieren u Lösungen finden zu wollen,am besten gestern,als morgen. Ich weiß dass ich mich da in Geduld üben muss. Ich weiß 20Jahre vergißt man nicht,mal blockiert er sie mal schreiben sie aller 14Tage. Mal möchte er alles sein lassen, wo ich sicher auch eine Teil beitragen,wenn ihm dann sage dass es gar nicht geht. Er spielt mit ihrem Vater on einer Band,20Jahre Freunde geteilt. Man wird sich immer mal wieder über den Weg laufen. Er hat seit August große Fortschritte gemacht,wird aber immer wieder zurück geworfen. Natürlich hat das nichts mit mir zu tun,aber dennoch verhält er sich mir ja gegenüber dann anders u unbewußt oder bewußt verletzt er mich damit. Wo er sich auch entschuldigt. Aber in sollen Phasen ist es so...aus dem Auge aus dem Sinn u ich fühle mich wie in der Luft. Da kommt dann nichts,wann sehen wir uns wieder oder sei es "wie war dein Dienst"...

    Ich weiß, dass das dann mein Problem ist.

    Da überleg ich 100mal ob ich mich melde oder es zuviel Druck dann ist den ich ausübe.

  • Rokath


    Da überleg ich 100mal ob ich mich melde oder es zuviel Druck dann ist den ich ausübe.


    Das ist ein Dilemma das ich gut nachvollziehen kann.


    Aus meiner Erfahrung heraus sage ich hier:


    Nicht zu viel erwarten!

    Praktisch meine ich damit....

    Der so alltägliche kleine Smalltalk über Nebensächliches kann hier einen relativ hohen Stellenwert bekommen.

    Damit können sie signalisieren, dass sie bereit sind auch Tiefergehendes anzugehen. Ohne dass sie gleich darauf losgehen. Das nimmt Druck weg und lässt Spielraum offen.


    Aus meiner Sicht und Erfahrung wäre es falsch und nicht sehr zielführend, wenn sie aus Angst zuviel Druck aus zu üben, die Kommunikation ganz unterlassen.

  • Transmitter


    Ich danke Ihnen. Aber hab nicht mal eine Antwort auf meine Nachricht heute morgen bekommen. Das ist dann der Punkt wo ich dann nicht mehr schreibe bis er sich meldet. Kindisch vielleicht,aber es fühlt sich wie hinterher rennen an,in diesen Momenten. Wenn er nicht in einem solchem Loch steckt, ist er einfühlsam,lieb, hört zu,motiviert,zwar egoistisch,aber nicht schlimm. In den depressiven Phasen, dreht sich alles um ihn sei es am Telefon oder per Nachricht.

  • Rokath


    Muss hier vielleicht noch etwas aus meiner eigenen Geschichte erzählen:

    Ich und die Mutter meiner (ersten) Kinder haben uns auch getrennt/ geschieden.

    Musste danach mein Leben auch mal etwas neu definieren.


    Anfänglich war es sehr gut für mich, mich einfach mal sehr von der Vergangenheit zu distanzieren. Wegen den Kindern war dies aber gar nicht wirklich möglich.


    Ein Stück weit begann ich eine Art Doppelleben zu führen. Also eine Art von Dissoziation zu leben. Da war einerseits ich als Single. Und anderseits der Bappa...

    Das half in der ersten Zeit etwas über die Runden. Danach musste ich aber diese "Persönlichkeitsanteile" wieder zusammenführen, um wirklich mit der Situation einig zu werden.

    Ich fürchte ihr Partner befindet sich noch in diesem Prozess, dass er noch etwas abspalten muss.... Und je länger er sich in diesem Prozess befindet desto grösser ist die Chance in Depressionen zu verfallen.


    Ich kann natürlich nicht von meinen eigenen Erfahrungen jetzt auf ihren Partner schliessen.

  • Rokath

    In den depressiven Phasen ist er ja seinen Depressionen hilflos ausgeliefert.

    Ist für mich eigentlich völlig logisch, dass es sich bei ihm dann alles nur um sich selber dreht.

    Die Frage ist, wie können sie da auf ihn einwirken, so dass er aus seiner Selbstumdrehung heraus kommt. Er macht das ja nicht mit Absicht so.

  • Transmitter


    Meinen Sie das jetzt so, dass sie ihr Singleleben erstmal für sich neu entdeckt, dann jemanden kennengelernt haben,trotzdem weiter Single sein "wollten" gleichzeitig die Zeit mit dem neuen genossen haben. Und letztendlich feststellten, als es ihnen gut ging...derjenige war ein Lückenfüller, hat mir über die Zeit geholfen u jetzt kann ich neu anfangen. Nach was neuem festen suchen?

  • Transmitter


    Ich weiß er macht das nicht mit Absicht. Alles das war es auslöst oder zumindestens meistens, das ist seine Exfrau. Manchmal hab ich auch das Gefühl das ich und mein Sohn es sind. Er sagt oft,wärst du doch vor 20Jahren in mein Leben getreten,dann wäre er unser Sohn.