Obligatorische Krankenversicherung: Prämie senken und minimale Franchise stark erhöhen

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  • Denn gemäss den Studien werden hohe Franchisen meist von eher jüngeren und sehr gesunden Menschen gewählt.

    Man hat ja die Wahl!


    Dass eher gesunde Menschen die höheren Franchisen wählen, weil sie damit bis ca. 1500 CHF p.a. sparen können, und weniger gesunde die minimale Franchise wählen, weil sie damit bis ca. 700 CHF sparen können, zeigt, dass sie das System verstanden haben.


    Siehe auch meinen vorangegangenen Beitrag #19 !


    C-O-R-A

    Tags mit Threads von mir, die mich zurzeit vorwiegend beschäftigen

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    01-04-22 <- UMWELT <- KRIEG IN EUROPA  01-05-22 <- BILDSPRACHE <- FRAUEN  06-05-22 <- KRANKENKASSEN 15-05-22

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    Ich freue mich auf jede konstruktive Meinung von dir.

    Insbesondere auf jene der ehrlich-witzigen und/oder kritisch-konstruktiven Art.

  • C-O-R-A


    Ja richtig. Man kann durch hohe Franchisen mehr sparen. So lange alles gut läuft.

    Bin da mal in die Falle gelaufen.


    Murphys Law hatte wieder mal zugeschlagen....

    Als Fazit aus der Geschichte sage ich heute: Hohe Franchisen sind eine gute Möglichkeit zu sparen, wenn man gesund ist. Und genügend finanzielle Rücklagen und Liquidität hat um einen Ausnahmefall zu tragen.


    Ich weiss nicht, ob das heute noch so ist. Die Geschichte liegt 25 Jahre zurück. Da war es nicht möglich die Franchise wieder zu senken, wenn man noch in Behandlung war. Erst nach Abschluss der Behandlung.

    Wenn jemand unerwartet chronisch krank wird, kann es dann sehr teuer werden.

  • Im Gegensatz dazu kann aber eine KK die eine hohe Zahl von Kunden mit hoher Franchise haben mit einem besseren Betriebsergebnis rechnen, als eine KK die hauptsächlich Kunden mit tiefer Franchise hat.

    Ich bitte um Entschuldigung, wenn man als Nächstes das Gefühl hat ich wurde mich wiederholen. Da irrt man sich nicht:


    Hier betrachten die Einen immer wieder das existierende System mit einer minimalen Franchise von 300 CHF und Wahlfranchise bis 2500 CHF.


    Man sagt aber damit nichts darüber aus, wie sich die Situation ändert, wenn die minimale Franchise drastisch erhöht ist.


    C-O-R-A

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  • C-O-R-A


    Habe ich was verschlafen?


    Ich hatte weiter oben gerade noch geschrieben, dass laut den Studien der Versicherungen die Franchisen gesamthaft gesehen auf die Kostenentwicklung im Gesundheitssystem nur einen minimalen Unterschied ausmachen würden.

    Wenn dem so ist, ist also die Franchisenerhöhung kein Mittel der Wahl um die Gesundheitskosten zu verringern.

    Eine andere befreundete Person hat mir mal eine Geschichte erzählt, die er selbst erlebt hat. Und da geht es um die Medikamentenpreise.

    Ist einfach nur noch absurd. Denn diese Geschichte zeigt auf, wo das Geld im System "versandet". Selbstverständlich kässeln da Alle mit, die im System involviert sind. Und die Kosten werden natürlich ganz korrekt abgerechnet und auf den Prämienzahler überwälzt.

  • Man sagt aber damit nichts darüber aus, wie sich die Situation ändert, wenn die minimale Franchise drastisch erhöht ist.

    Bei rund 30% (heutiger Stand), die eine 2500er Franchise wählen, müsste eigentlich bereits zumindest eine bescheidene «Verbesserung» bei den Kosten bemerkbar sein, was aber nicht der Fall ist.


    Die minimale Franchise für alle auf 2500 anheben ist der falsche Weg. Die meisten (47%) könnten sich diese Franchise ohne Verbilligung (das hatten wir hier schon behandelt) nicht leisten. Und mit einer Verbilligung würden sich die Kosten, die trotzdem verursacht würden, nur verlagern - zu Lasten von Bund und Kantone. Verrechnet wird aber von den Kostengruppen - auch mit einer höheren Franchise - gleich viel.

  • Bei rund 30% (heutiger Stand), die eine 2500er Franchise wählen, müsste eigentlich bereits zumindest eine bescheidene «Verbesserung» bei den Kosten bemerkbar sein, was aber nicht der Fall ist.

    Es tritt keine Verbesserung ein, weil dies die 30% sind, die sich von der "Schlangenfängerei" auch sonst nicht betören liessen:

    Würde die "Schlangenfängerei" durch die LeistungserbringerInnen auch noch so einfach funktionieren, wenn die LeistungsnehmerInnen (PatientInnen etc.) die ersten 2500 CHF selber der LeistungserbringerIn bei Erhalt der Leistung zahlen müssten? Anstatt wie es heute läuft, dass die LeistungsnehmerInnen (PatientInnen etc.) den Betrag plus zusätzliche Verwaltungskosten der Krankenkassen abzüglich 300 CHF Franchise und 10% Selbstbehalt über die Prämie im Voraus den Krankenkassen abliefern müssen.


    Funktionieren nicht die meisten von uns so, dass wenn wir das Gefühl bekommen, wir hätte für etwas im Voraus bezahlt, dann wollen wir es auch habe? Vor allem dann, wenn wir wissen oder glauben, die andern würden so funktionieren und wir dann wieder das nächste Jahr die höheren Prämien mitbezahlen können.

    Das sähe anders aus, wenn die minimale Franchise drastisch höher – z.B. 2500 CHF.


    C-O-R-A

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  • Die meisten (47%) könnten sich diese Franchise ohne Verbilligung (das hatten wir hier schon behandelt) nicht leisten.

    47% :!: kommt mir bekannt vor. Sind das, die 47%, die im heutigen System Prämienverbilligung benötigen?


    C-O-R-A

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  • ....die versicherte Person mit kleinster Franschise 300 CHF Franchise und von Restbetrag (2500-300)=2200 CHF 10% Selbstbehalt gleich 220 CHF. Dazu hat sie 1600 CHF mehr an Prämien bezahlt – gesamt also 300+220+1600=2120 CHF.

    Anhand von diesem Beispiel zeigt sich, dass praktisch nichts an den Kosten eingespart wird. Diese 1600 Franken und die 300+220 Franken entfallen, wenn jemand in die 2500er Franchise wechselt. Nehmen wir an, die rund 3 Millionen der 300er Gruppe wechseln die Franchise auf 2500 Franken. Die durchschnittlichen Kosten betragen 4228 Franken.


    Ersparnis zu Gunsten der Krankenkassen bis zum Betrag von 2500 Franken:


    Bisher bezahlt:


    3 Millionen x 1600 Franken = 4.80 Milliarden Franken

    3 Millionen x 520 Franken, die bisher selbst bezahlt wurden = 1.56 Milliarden.


    Total, die der Krankenkasse fehlen = 6.36 Milliarden Franken.

    Total eingespart 3 Millionen x 2500 Franken =7.5 Milliarden Franken


    Diese 1.14 Milliarden Franken decken etwas mehr als den jährlichen Anstieg von rund 850 Millionen Franken. Siehe Beitrag N0. 12


    Damit werden lediglich die Kosten für ein Jahr stabilisiert, aber nicht reduziert - und das Jahr darauf steigen sie wieder. Die Prämien bleiben zwar tiefer auf der 2500er Franchise Stufe, aber der Versicherer, der 2500 Franken und darüber an Kosten hat, bezahlt dafür die 1600 Franken mehr aus dem eigenen Sack (oder der Bund und die Kantone), die er vorher nicht berappen musste. Er ist gleichweit, wie ursprünglich.


    Ab 2500 Franken an Kosten bezahlen beide Franchisen den gleichen Betrag an Selbstbehalt selber.


    Hinzu kämen noch die mittleren Prämien, die die Situation nicht gross verändern würden.

    Wie bereits erwähnt, mit oder ohne Verbilligung ist diese Idee nicht umsetzbar und senken die Kosten nicht.


  • Anhand von diesem Beispiel zeigt sich, dass praktisch nichts an den Kosten eingespart wird. Diese 1600 Franken und die 300+220 Franken entfallen, wenn jemand in die 2500er Franchise wechselt. Nehmen wir an, die rund 3 Millionen der 300er Gruppe wechseln die Franchise auf 2500 Franken. Die durchschnittlichen Kosten betragen 4228 Franken.

    Die 3 Millionen der heutigen 300er Gruppe wären nicht mehr so anfällig auf "Schlangenfängerrei" von bestimmten
    Leistungsanbietern.


    Die Kosten würden drastisch fallen. :!:


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  • Und mit einer Verbilligung würden sich die Kosten, die trotzdem verursacht würden, nur verlagern - zu Lasten von Bund und Kantone.

    Bei einer hohen, minimalen Franchise – z.B. 2500 CHF – würden die administrativen Kosten für "Fälle kleiner diesem Rechnungsbeträgen" bei den KK praktisch entfallen.


    Aus diesem und anderen, bereits mehrmals erwähnten Gründen würden die Prämien stark fallen.


    Folglich würden die nötigen Fälle von individuellen Prämienverbilligungen (IPV) durch die Kantone stark zurückgehen und somit auch die administrativen Kosten bei den Behörden.


    :!: Viele Menschen dürfen sich durch selbstverantwortliches Handeln wieder unabhängiger von Obrigkeiten (Behörden) fühlen. Sie könnten wieder besser und freier ihr Leben leben nach dem Motto "Hilf dir selbst, sonst hilft dir ein Sozi!"  :!:  


    All denen, welchen das Schicksal doch noch schlecht gesinnt ist, werden von der Gemeinschaft aus Steuergelder mit individueller Franchisenverbilligung ("IFV") und/oder IPV unterstützt.


    Das wären bestimmt weniger als die heutigen 47% die von IPVen abhängig sind.


    Daraus folgt:

    :!: Die Kosten des allgemeinen Gesundheitssystem würden sich verändern, abnehmen und in abgespeckter Form auf staatliche Institutionen verlagert, die über progressive Steuereinnahmen finanziert werden. :!:


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    Einmal editiert, zuletzt von C-O-R-A () aus folgendem Grund: Anpassungen der Darstellung

  • Bei einer hohen, minimalen Franchise – z.B. 2500 CHF – würden die administrativen Kosten für "Fälle kleiner diesem Rechnungsbeträgen" bei den KK praktisch entfallen.

    Das ist rein theoretisch und nur richtig, wenn alle keine höheren Kosten als 2500 Franken verursachen.


    Auch mit einer Erhöhung auf 2500 Franken wird die vormals 300er und 1500er Gruppe weiterhin über dem Durchschnitt von 4228 Franken an Kosten/Person haben. Die Administrationskosen bleiben in etwa gleich.

  • Insich

    Das ist richtig.

    Durch die Erhöhung der Franchise entfällt der administrative Aufwand der KK grundsätzlich nicht.

    Patienten müssen ihre Rechnungen weiterhin einreichen und die KK muss abrechnen und kontrollieren was davon kassenpflichtige Leistungen sind.

  • C-O-R-A


    Vielen Dank für das Härzli.

    Daraus entnehme ich, dass ich sie richtig verstanden habe.

    Und auf den ersten Blick erscheint mir ihre Überlegung ja auch völlig logisch zu sein.

    Immerhin dachte ich es mir auch mal so....

    Doch dann habe ich mich etwas mehr mit dem Konsumverhalten der Menschen beschäftigt. Und dann machte sich die EAV bemerkbar.

    ;(

  • damiens

    Genau diese Frage stelle ich mir eigentlich auch seit Beginn dieser Diskussion.

    ( Ist ja auch nicht die erste zum Thema in diesem Forum).

    Aber ist es jetzt das Ziel, die Krankenkassenprämien frisch zu frisieren?

    Oder ist es das Ziel das Gesundheitssystem zu optimieren, um die Gesamtkosten zu senken?

  • in der ganzen diskussion um die höhe der franchise, welche eine 'lösung' fuer ein problem sein soll, fehlt mir hier die exakte beschreibung des problems und des verfolgten ziels.

    Eine exakte Beschreibung und das Lösen eines Problems fehlen auch in manch alltäglichen Situationen.


    Laut Wikipedia:


    Problemlösen (Substantiv: Problemlösung) ist eine Schlüsselkompetenz von Personen, die darauf abzielt, erkannte Probleme durch intelligentes Handeln, durch bewusste Denkprozesse zu beseitigen.


    In sechs Schritten zur effektiven Problemlösung

  • Ich freue mich auf eine angeregte Diskussion des Themas von damiens und Insich in einem dazu adäquaten Thread.


    Mein Vorschlag:



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  • Durch die Erhöhung der Franchise entfällt der administrative Aufwand der KK grundsätzlich nicht.

    Patienten müssen ihre Rechnungen weiterhin einreichen und die KK muss abrechnen und kontrollieren was davon kassenpflichtige Leistungen sind.

    Was kann die Krankenkasse Bedeutendem den kontrollieren? ... Ausser ob die EDVen der LeistungserbringerInnen die Rechenkunst nach Adam Riese beherrschen. ^^


    Ich kontrolliere die Rechnungen meiner LeistungserbringerInnen bis zur Gesamthöhe der gewählten Franchise selber. Und bezahle sie selber.


    Erst wenn die Summe der Rechnungen die gewählte Franchise übersteigt – was die letzten Jahre einmal vorkam – sende ich das ganze Paket der Krankenkasse.


    Somit habe ich in den letzten Jahren trotz mehrmaligem Leistungsbezug nur einmal bei einer KK leistungsbezogenen, administrativen Aufwand verursacht.


    C-O-R-A

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