Stromversorgungssicherheit: Es braucht einen Mix von Massnahmen.

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  • damiens


    " zur stahlherstellung benötigt es kohlenstoff... der kann theoretisch aus jeder verbindung kommen, die kohlenstoff enthält. also auch aus CO2. kohle macht daher sinn, weil es sich um langkettige kohlenstoffverbindungen handelt. genauso könnte man aber auch bitumen nehmen. "


    Der Kohlenstoffanteil im Stahl beträgt maximal 2%, oft weniger.


    Wenn in einem Hochofen Eisenerz mit viel Kohle zu Roheisen geschmolzen wird, kommen ungeregelt viel Kohlenstoff-Atome in das Gefüge des Roheisens.

    Auf jeden Fall wird in einen Hochofen kein CO2 eingeblasen sondern Luft/Sauerstoff, damit das Zuviel an Kohlenstoff-Molekülen zu CO2 verbrennt ungeregelt viel.

    Bei der Stahlherstellung wird der C-Gehalt im Roheisen auf den gewünschten Wert reduziert, dabei entweicht auch CO2.


    "Langkettige Verbindungen von Kohlenstoffatomen" zu Molekülen mit Einfach- u/o Mehrfachbindungen sind bei flüssigen und festen Kohlenwasserstoff-Verbindungen ein Thema. Kurzkettige Kohlenwasserstoffe sind Gase. Das Methan-Molekül hat nur ein Kohlenstoff-Molekül.


    Bitumen ist ein Kohlenwasserstoff und ist ungeeignet für das Erschmelzen aus von Roheisen aus Eisenerzen.

    Bitumen i8st für Asphalt, sogenannte Teerstrassen, und zum Abdichten im Bauwesen viel besser verwendbar.

  • oytenkratos


    stahlherstellung ist ein komplexer prozess. natürlich muss man die zufuhr des kohlenstoffes regulieren, weil man somit nicht die gewünschte menge an kohlenstoff im stahl erhält, die je nach stahl ja verschieden ist.


    es ist auch klar, dass bei der konventionellen herstellung von stahl kein CO2 eingeblasen wird. macht ja keinen sinn. man kann auch nicht einfach luft unkontrolliert einblasen, denn man will die metalle ja nicht oxidieren sondern legieren. da eisen sich nur mit kohlenstoff verbindet wenn die sauerstoffmenge einen bestimmten gehalt nicht überschreitet, muss man also auch das regeln.


    der aggregatszustands eines stoffes spielt fuer die schaffung neuer verbindungen nur eine untergeordnete rolle. relevant ist, dass sich beide stoffe im reaktor befinden und kontakt zueinander haben. danach sind die 3 grundgrössen temperatur, druck und konzentration der stoffe von relevanz.


    kohle könnte man chemisch gesehen auch zu den kohlewasserstoffen zählen, da sie im prinzip hauptsächlich aus C und H Atomen bestehen, die in komplexer form angeordnet sind. dabei gibt es noch einige andere bindungen mit stickstoff und sauerstoffbeteiligung. der vorteil ist, dass die kohle aus vielen ungesättigten bindungen besteht, was die reaktion mit den metallen im stahl begünstigt.


    bei der erwähnung des bitumens ging es mir nicht darum einen konkreten vorschlag zu liefern als vielmehr darauf hinzuweisen, dass fuer die stahlherstellung nicht zwingend kohle verwendet werden muss. sondern dass kohlenstoff elementar ist. das eine stahlherstellung vom prozess her ganz anders aussehen würde wenn man andere edukte verwendet als kohle ist selbstverständlich. man könnte auch methan zur erzeugung von stahl verwenden. oder irgend ein alkan, alken oder alkin. hauptsache kohlenstoff. muss auch nicht organisch gebunden sein. also auch diamant waere grundsätzlich möglich. nur wird in dieser modifikation des kohlenstoffs dieser eher in seiner verbindung verbleiben als mit umliegenden metallen reagieren da sie energetisch günstiger ist.

  • damiens


    oytenkratos hatte auf den sehr relevanten Unterschied hingewiesen, dass es bei der Erzeugung von Stahl zwei sehr unterschiedliche Prozesse gibt.

    Und die darf man mal nicht untereinander vermischen.


    Bei der Erzeugung von Roheisen aus dem Erz laufen gänzlich andere Prozesse ab, als bei der Herstellung von Stahl.


    Bei der Erzeugung von Roheisen muss das Erz chemisch reduziert werden. Also Sauerstoff entfernt werden.

  • Transmitter


    ich rede von der stahlherstellung (eisenlegierung) nicht von der erzeugung von roheisen.



    seien sie vorsichtig. reduzieren heisst nicht sauerstoff entfernen sondern elektronen hinzufügen (gain) sowie oxidieren nicht sauerstoff hinzufügen sondern elektronen verlieren (loss) ist.

  • Was amex0815 in seinen Energiebilanzen zu Stahl offenbar gar nicht berücksichtig hat, ist dass die Herstellung von Roheisen aus Erz der energieintensivste Teil des ganzen Prozesses ist. Gilt sinngemäss so auch für andere metallische Rohstoffe.

    Aber nein, Recycling ist nur etwas für die grünen Vollidioten....

    Die anderen graben sich kostengünstig durch den Erzberg....

    Mülltrennung ist viel zu aufwändig.

  • seien sie vorsichtig. reduzieren heisst nicht sauerstoff entfernen sondern elektronen hinzufügen (gain) sowie oxidieren nicht sauerstoff hinzufügen sondern elektronen verlieren (loss) ist.


    Also in meinem Chemiebuch von damals stand das aber noch etwas anders geschrieben


    Aber sie haben schon recht. Den Begriff "Reduktion" muss man schon noch etwas genauer unter die Lupe nehmen. Im entsprechenden Kontext.

  • Transmitter


    ich glaube ich habe da irgendwas im kontext der diskussion nicht ganz verstanden. wollte auch einfach meinen senf dazu geben. 😄



    bei der oxidation und reduktion geht es halt oft um sauerstoff. kann aber auch ein anderes element sein. wenn man von oxidation redet, denken die meisten leute an rost, also eisen-oxid. und englisch oxygen macht es auch nicht besser. ich nehme an, der begriff oxidation kommt ursprünglich daher.

  • damiens


    Was ist an meinem Beitrag verwirrend für sie?


    Eisen mit hohem Kohlenstoffanteil ist üblicherweise "Spröde". Siehe Gusseisen....

    Das kann Vorteile, aber auch Nachteile haben....


    Um harte aber auch flexible Stähle herzustellen, darf der Kohlenstoffanteil im Metallgitter nicht zu hoch sein. Dieser Platz im Gitter muss mit anderen Stoffen ersetzt/ dotiert werden.

  • Ja! Sorry...


    Hatte Eisen (Roheisen) damit gemeint.....


    Das kann der Vorteil sein beim Verfahren mit Wasserstoffbefeuerung der Hochöfen Roheisen herzustellen.

    Der "Eisenschwamm" wird dadurch kohlenstoffarm.

    Es ist dann leichter daraus Spezialstähle (Legierungen) herzustellen.


    Ich kenne aber dieses Verfahren zu wenig gut, als dass ich mich hier auf die Äste herauslassen will.

  • Transmitter


    zur geschichte des begriffes oxidation:


    Die Oxidation (Elektronenabgabe)

    Der Begriff Oxidation wurde in der Geschichte der Chemie unterschiedlich definiert:


    Antoine Laurent de Lavoisier verstand unter „Oxidation“ die Vereinigung von Elementen und chemischen Verbindungen mit dem Element Sauerstoff (Oxygenium), also die Bildung von Oxiden.

    Später erfolgte eine Erweiterung des Begriffes, indem man die Reaktionen mit einbezog, bei denen einer Verbindung Wasserstoff-Atome entzogen wurden (Dehydrierung).

    Auf Grundlage der Ionentheorie und des Bohrschen Atommodells konnte die Oxidation schließlich als Elektronenabgabe eines chemischen Stoffes aufgefasst werden:


    stammt aus: https://www.chemie.de/lexikon/Redoxreaktion.html

  • Ja, das wird es sein. Nur alles alte Eisen recyclen wer brauch schon neues. Wir könnten schon lange mal den Eiffelturm einschmelzen. Wer bracht den schon so ein altes nutzloses Ding. 8o

    Sie bestimmt nicht... und ich brauche keinen Rüstungsschrott für zig Milliarden...


    Es ist klar, dass man den künftigen Bedarf an "Eisen" nicht einfach nur aus dem Recycling holen kann.

    PS: Die Zürcher KVA hat gemeldet, dass in der Schlacke der Goldgehalt bereits höher sein soll, als

    als der Gewinn aus der Bauxitverbrennung.....

  • mupli


    Also ich weiss nicht....

    Als ich jung war, dachte ich zwar auch nicht soviel über Energie nach... war da einfach voll geladen... Nur hatte ich da nicht so viele Eisen im Feuer.

    Jetzt werde ich wohl etwas alt. Und denke sehr viel mehr über Energie nach....

    Liegt das etwa daran, dass ich wesentlich mehr Eisen im Feuer habe?

    Also so unter uns gesagt.... sorge mich da langsam etwas. Also diese Eisen?

    Keine Ahnung, was die Alle von mir wollen... und warum die immer so nett zu mir sind?

    Das ist hoch verdächtig!

    :/ :)

  • Aber um zurückzukommen zu den Massnahmen - ich fuhr diese Woche öV und der Tramwaggon war bei 28°C Aussentemperatur tatsächlich noch geheizt, sodass die Passagiere alle Fenster aufrissen.

    Es gäbe einige einfache wirksame Massnahmen um den Verbrauch zu senken:

    Strassenbeleuchtungen nachts reduzieren oder teils ganz aus zu gewissen Zeiten

    Reduktion von Heizen/Kühlen im öV, Bussen, Zügen, Trams

    Reduktion Heizen/Kühlen in Läden und Warenhäusern

    keine offenen Kühl-Verkaufsregale mehr bei Detailhändlern


    Zudem bei jedem Einzelnen:

    Weniger elektronische Gadgets, die es eigentlich gar nicht braucht (und man früher auch nicht brauchte)

    Weniger mobil telefonieren unterwegs (das ging auch schon mal ohne)

    Social media reduzieren (braucht enorme Ressourcen)


    Lasst uns anfangen, bevor es zu spät ist.