Die folgende Geschichte ist nicht mir passiert. Aber hätte auch mir passieren können.
Denn ich habe fast das gleiche gesundheitliche Problem wie dieser Freund. Nicht was den eigentlichen medizinischen Hintergrund betrifft. Aber was die Auswirkung im Alltag anbetrifft.
Jedenfalls braucht der Freund manchmal auch Notfallpille. Genauer ein entzündungshemmendes Schmerzmittel.
Vor gut 20 Jahren ging er mal etwas Hals über Kopf in die Ferien. Und sah nicht nach, ob die Reiseapotheke richtig nachgefüllt war.... Und dann brauchte er Notfallpille ... und keine mehr da. Also sofort in die nächste Apotheke....
Jetzt dürfen sie mich nicht auf die genauen Zahlen behaften. Ich kann mich nicht mehr an jedes Detail erinnern. Aber von der Grössenordnung her, müsste ich das noch zusammenbekommen.
Jedenfalls hatte Freund vom Arzt in der Schweiz das Medikament verschrieben (Rezeptpflichtig). Und das hiess pro Rezept zwei Schachteln à 12 Tabletten zu 12.5 mg. Und kostet pro Schachtel etwa 15 Franken.
Nun das Schweizer Pharmaunternehmen produziert das Medikament nicht in der Schweiz. sondern zufällig dort, wo Freund in den Ferien war.
Jetzt stand er also ohne Rezept dort in der Apotheke und wollte dringend das Medikament haben, ohne zuerst zum Arzt gehen zu müssen.... konnte ja kaum noch gehen...
Da fragte der Apotheker ganz nonchalant... ja wie viel müssen sie denn haben? Und Freund meinte: Ja, also wenn sie mir wenigstens eine Schachtel für den Notfall?....
Der Apotheker gab ihm dann eine Schachtel. Die war aber doppelt so gross, wie die sonst in der Schweiz üblich verschriebenen.... und kostete umgerechnet keine 5 Schtuzz?
Die ganz grosse Überaschung kam dann, als er die Schachtel aufmachte und die Pillen viel grösser waren, als die, welche er sonst immer hatte. Das waren 50 mg. Also vier mal mehr pro Pille.
Und das rezeptfrei.
Und jetzt kommt der Hammer. Wie viele Male musste Freund beim Arzt Grundkonsultation für Rezept bezahlen, um die gleiche Menge Wirkstoff zu bekommen?
Also Grundkonsultation für Rezept kostete ja etwa gleich viel wie die Medikamente in der Kleinpackung....
Kann sich jeder mal selbst etwas nachrechnen.
Freund und ich haben noch etwas gemeinsam. Wir gehen fast nie zum Arzt. Normal nur um die Reiseapotheke wieder à Jour zu bringen. Was konkret heisst, die meisten Medikamente, die abgelaufen sind, zu ersetzen. Konsultation eigentlich unnötig.
In meinem eigenen Fall ist mein langjähriger Durchschnittsverbrauch an entzündungshemmendem Schmerzmittel eine "Familienpackung" pro Jahr. Die kostet keine 45 CHF. Und meinen Arzt rief ich jeweils an und gab ihm durch, was ich für die Reiseapotheke brauche und fragte, wann ich es abholen kann. Ohne weitere Konsultation.
Kürzlich ging mein Arzt aber in Pension....
Hmm? Also wann ich eigentlich das letzte Mal in der Sprechstunde beim Arzt war ... weiss ich schon gar nicht mehr. Meistens sitzen wir bei Dorffesten mal wieder zusammen am Tisch. Kam die letzten drei Jahre aber nicht mehr vor.