Methan (Biogas) aus organischen Abfällen statt aus Kohle ?

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  • oytenkratos


    Für viele Betriebe, die neben Strom auch Prozesswärme auf relativ hoher Temperatur benötigen, dürften Gasturbinen die beste Wahl sein.

    Gaskraftwerke völlig zu verteufeln, ist ein falscher Ansatz.

    Aber das Gas müsste aus erneuerbaren Quellen bezogen werden können.

  • rodizia und andere


    Nach diesem Kurzbericht wird es für die Schweizer Volkswirtschaft und viele Unternehmen wirklich ernst :
    https://www.ardmediathek.de/vi…vci1kZW0tZ2FzLW5vdHN0YW5k

    Wenn die Gaslieferungen aus Russland nach D komplett ausbleiben, also auch die, die noch über die Ukraine kommen können.

    Wieso sollte Putin weiter liefern, wenn die Bezahlung auf Sperrkonten landet ?

    ,

    dann kann es D selbst nur mit Müh u. Not knapp schaffen nicht in den Gas-Notstand zu rutschen.
    Dazu müssen aber eine Reihe von Bedingungen erfüllt werden :

    1.) Norwegen und die Niederlande sollten liefern, was immer geht.

    2.) Bis spätestens Mitte Januar müssen 2 Schwimmende Terminals für die Anladung von LNG betreibsbereit sein und ans dt.Gasnetz angeschlossen

    werden. Ab diesen Zeitpunkt müssen LNG-Schiffe nahezu pausenlos eintreffen. Freie Kapazitäten bei LNG-Schiffen und LNG Verlade-Stationen.

    3.) Der dt. Gasverbrauch muss sich um ca. 20% verringern, insgesamt ab heute bis April/Mai 2023.

    4.) Bei der Verstromung sind 10% einzusparen, dadurch das Reserve-Steinkohle-Kraftwerke ans Netz gehen.

    Mehr aber auch nicht, weil die Abwärme der übrigen 10% für Prozesswärme benötigt wird.

    AKW liefern so gut wie keine Prozess-oder Fernwärme und erst Wartungsarbeiten durchgeführt werden müssten und neue Brennstäbe eingesetzt

    werden. Die letzten Wartungsarbeiten und Brennstäbe-Lieferungen wurden auf den Abschalttermin geplant.

    5.) Die Industrie, speziell die Chem. Industrie könnte nur ca. 4 Prozentpunkte einsparen. Mehr wäre drin, wenn chem. Grundstoffe, z.B. Ammoniak,
    Methanol, aus den USA bezogen werden. Damit gingen aber viele dt. Arbeitsplätze verloren.

    6.) Die privaten Haushalte müssten "freiwillig" die übrigen 6% einsparen. Soziales/gesellschaftliches Verhalten wird aber bisher eher diskreditiert.

    Wer will schon für die sparen, die weiterhin verschwenderisch mit Gas umgehen können oder freiheitsliebende Querdenker sind,
    keine "Zwängereien mögen, bsonders nicht durch Links/Grün-Versiffte ?


    Wenn es zu einem Gasnotstand und zu Rationierungen kommt, wird jede Nachbar-Nation der Schweiz oder die EU nur das Gas in die Schweiz fliessen lassen, was wirklich entbehrlich ist. Wer das gesagt hat, finde ich leider nicht mehr.

  • Ich denke auch, dass man den Hofdünger nutzen sollte, denn mit der heutigen Einspeisung von rund 500 GWh (2021) sind wir noch weit davon entfernt, um einen angemessenen Teil des Gasverbrauchs mit Biogas zu decken. Mit den neu geschätzten 4000 GWh, die aus Hofdünger eingespeist könnten, wären das immerhin rund 12 % des Erdgases. Oder 28 % des Erdgases in Haushalten.


    Total Gasabsatz 2021 = 34’000 GWh (122.4 PJ) davon 14’280 Haushalte (42%)

  • Insich und Andere


    Dass bisher das Potential an Biogas nicht mehr ausgeschöpft wurde, ist bedauerlich. Doch Biogas gehört zu den teuersten Energieträgern überhaupt. Und war lange gegenüber den fossilen Brennstoffen einfach nicht konkurrenzfähig.

    Das hat sich nun drastisch geändert. Und man kann davon ausgehen, dass der Gaspreis künftig auf ähnlich hohem Niveau bleiben wird.


    Diese Entwicklung steht in direktem Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine. Und ist nicht die Folge von einer verfehlten Energiepolitik der Linken, Grünen und der Mitte, wie es uns nun ein paar rechte Politiker weismachen wollen. Und die jetzt eingetretene Krisensituation als Rechtfertigung für ihre bisherige und auch noch selbst verfehlte Politik ausnutzen und dabei auch nur Scheinlösungen als die wahre Lösung verkaufen. (Siehe den neuesten Thread von Don Alescha).


    Fakt ist, dass man die Biogasproduktion jetzt auch kaum kurzfristig hochfahren kann. Dazu müsste man diese Anlagen auch zuerst mal bauen. Und das geht nicht bis zum nächsten Winter.


    Westeuropa hat ein ernstes Problem.

  • rodizia  Insich


    Die Arbeit an der Sprache ist Arbeit am Gedanken. (Dürrenmatt)


    Von vornherein hätten möglichst viele "Grüne" nicht undifferenziert von Biogas sprechen sollen,

    sondern von Biogas aus organischen ABFÄLLEN. (Organische Chemie ist die Chemie von Kohlenstoff-Verbindungen.)

    CO2 ist auch ein (schädlicher) Abfall, der recycelt werden müsste, für Klimaneutralität.

    Dann wird CO2 sogar zum wertvollen Rohstoff, wie Transmitter auch schon geschrieben hat.


    Etwas wird es auch noch bis Mitte Januar bringen, deshalb sollte schnellstens damit begonnen werden.

    Jede grosse Reise beginnt mit den ersten Schritten.

    Jede Kommune in Kooperation mit den örtlichen Bauern in ländlichen Regionen, die jetzt damit beginnt, bekommt die Anlagen noch zu tieferen Preisen.

    Die Lieferzeiten werden stark steigen und auch die Preise, wenn die Nachfrage stark steigt.


    SVP beherrschte ländliche Gemeinden, die sowas aus ideologischen Gründen nicht machen werden, werden an dem Geschäft nicht teilhaben.

    Die leben (noch) gut mit den hohen Subventionen. Berg- u. Klein-Bauern sind hier ausdrücklich ausgenommen.


    Reaktionäre Authoritäre Machthaber und ihre Glaubensgemeinschaften kommen logischerweise meistens zu spät,

    machen dann andere gekonnt für ihre Versäumnisse zu Sündenböcken.
    Wer authoritär erzogen wurde, gehorcht diesen meist auch als Erwachsener.


    Habeck hat vor dem dt. Bundesrat (schw. Ständerat) eindrücklich appelliert, alles dafür schnellstens zu tun und sich freiwillig einzuschränken,
    damit der STAAT sich nicht gezwungen sieht, Rationierungen einzuführen und zu erzwingen. Das führt dann zu erheblichen sozialen Unruhen.

    Deshalb ist er gegen BONI. - Wer nicht aus Vernunft handeln kann, wird auch nicht durch Geld ein besserer Mensch für die Gesellschaft.


    Das PUTIN-Lager hat diese Zusammenhänge und die Schwächen des Westens längst erkannt und sogar soziale Unruhen im Westen angekündigt.

    Die rechten Parteien des Westens wurden indirekt aus dem PUTIN-Lager reichlich unterstützt.

  • oytenkratos


    Danke, dass sie hier noch explizit auf den Unterschied im sprachlichen Umgang eingegangen sind.

    Die meisten Menschen werden den Unterschied vor allem zwischen Biogas (erneuerbar) zu Erdgas (fossil) sehen.


    Der Begriff Methan aus organischen Abfällen wird wahrscheinlich nur den speziell Interessierten und den Fachleuten so geläufig sein.

  • oytenkratos


    Es wird auch einige Menschen geben, die Biogas so verstehen, als dass sie dieses Gas als Methan aus der Vergärung von Abfall pflanzlicher Herkunft verstehen.

    Das ist im Prinzip zwar richtig.

    Doch auch hier gibt es Unterschiede in der Prozessführung.

    Und es gibt technische Unterschiede um Anlagen für bestimmte anfallende Eingangstoffe zu optimieren.

    Die speziell interessierten Transmitters hatten sich da die verschiedenen Teilprozesse noch etwas unter die Lupe genommen.

    Der Hintergrund war aber nicht primär die Gewinnung von Brennstoffen. Das zwar durchaus auch. Aber im gesamten Prozess gibt es Teilprozesse. Und da haben sie sich etwas Gedanken dazu gemacht, welche Teilprodukte man zu welchen Zeitpunkt dem Hauptprozess entnehmen sollte, um sie in einem weiteren optimierten Prozess weiter zu verarbeiten.


    Fazit aus den Überlegungen war, dass man je nach dem durch eine geänderte Prozessführung am Ende mehr aus den "pflanzlichen Abfällen" heraus holen kann, als dies bei den jetzt üblichen Biogasanlagen der Fall ist.

    Wie viel mehr und ob das dann wirtschaftlich auch Sinn macht, können sie aber nicht beziffern. (Oder wollen vielleicht auch nicht).

    Was ich dazu noch weiss, ist dass sie aber verschiedene Erkenntnisse im Zusammenhang auch selbst praktisch anwenden. Wenn auch auf rudimentäre Art und Weise.

  • DamienS


    Ja. Stimmt.

    Mehrere pflanzliche Organismen tun das.

    Die Forscher sollen aber eine Alge (nicht Bakterie) gefunden haben, die explizit viel H2 abgeben.


    PS: Ob man die Cyanos den Bakterieren oder den Algen zuordnen soll, ist meines Wissens immer noch nicht ganz geklärt.

  • rodizia


    cyanobakterien (blaualgen oder auch blaugrünalgen) werden heute in der systematik den bakterien zugeteilt. die moderne systematik teilt organismen heute nach deren ursprung aufgrund der dna ein und ist daher 'präziser' als die frühen annahmen bzw. überlieferungen. wodurch es aber immer wieder zu missverstaendnissen kommt.


    algen sind eigentlich immer eukaryoten. bakterien aber prokaryoten (ohne zellkern). daher passt bakterien schon eher bei den 'blaualgen'.

  • rodizia


    alle organismen die photosynthese betreiben, spalten beim vorgang der photolyse wasser. nur wird dieses nicht frei gesetzt sondern an ein neues substrat gebunden.

    wenn man dies gewinnen möchte, muss dieses an dieser stelle also aus dem prozess entfernt werden. heisst aber, dass der prozess so nicht mehr weiter läuft bzw. sich stoffe akkumulieren. ist das gleiche wie bei gewissen medikamenten, welche die umwandlung von stoffen beeinflussen. lipidsenker sind z.b. solche medikamente. ist grundsaetzlich nicht tragisch wenn der organismus noch andere verwertungsprozesse hat fuer stoffwechselzwischenprodukte. aber wenn nicht... dann sammelt sich 'schrott' an und der kann dann irgendwann zum problem werden.

  • DamienS

    Nochmals Danke für die weiteren Erläuterungen.

    Kann ich gut nachvollziehen.

    Doch falls ich es richtig mitbekommen habe, dann sollen die Forscher da einen "Algenstamm" gefunden haben, der in einem nennenswerten Umfang H2 freisetzt.

    Das wäre dann ein Novum.


    Zwar ist schon länger bekannt, dass auch andere Pflanzen unter bestimmten Umständen auch mal etwas H2 freisetzen. Aber in so geringem Mass, dass es fast nicht messbar ist.

  • DamienS


    Also ich habe jetzt mal etwas gegoogelt.

    Und ganz vielleicht habe ich diesen Namen doch schon mal gehört. Aber schlicht völlig vergessen. Denn das wäre etwa 40 Jahre her.

    In der speziellen Gruppe von Transmitter gibt es Einen der mit vielen Wassern gewaschen ist. Und er hat eine Vorliebe dafür, auch ziemlich viel herum zu sumpfen. :)


    Jedenfalls kann ich mich erinnern, dass der sagte, dass in den Gasen, die bei verschiedenen Mooren austreten, festgestellt wurde, dass der Gehalt an H2 stark varieren könne.

    Und dass dies nach aller Wahrscheinlichkeit auf die unterschiedliche Aktivität der Blaualgen (=Cyanobakterien) zurückgeführt werden kann.

  • rodizia DamienS


    Die Weltmeer leiden auch an zuviel gelöstem CO2.

    Übersäuerung ist der falsche Ausdruck, Bisher nimmt der Basische Wert ab, aber auch das ist ein Problem.

    Cyanobakterien ist für MIKRO-Algen die jetzt richtige biologische Bezeichnung.

    Diese produzieren (noch) den Sauerstoff. Es gäbe keinen Sauerstoff in der Atmosphäre, wenn die Cyanobakterien mit Photosynthese nicht damit abgfangen hätten. Die Sauerstoffproduktion in Weltmeeren beginnt abzunehmen.
    In Flechten leben Cyanobakterien mit Pilzen in Symbiose, habe ich gerade in einem Fachbuch gelesen.


    Makroalgen zählen biologisch zu den Pflanzen., Flechten nicht. Makroalgen brauchen keinen Bioreaktor, werden an Leinen Netzen gezogen.

    Das schon massenweise in Norwegischen Fjorden.


    Die Wasserstoffproduktion von Cyanobakterien muss man in einem geschlossenen Bioteaktor, für Sonnenlicht durchlässige Gefässe oder Schläuche, durchführen. Sonst entweicht der Wasserstoff in die Luft. Ausserdem kann man so einen nahezu geschlossenen Massekreislauf für nötige Zusatzstoff, wie Phosphor / Eisenverbindungen / Dünger durchführen.

    Damit manche Bakterien aus der Familie der Cyanobakterien Wasserstoff erzeugen, müssen die unter bestimmten "Stress" gesetzt werden,

    z.B. mit Schwefelverbindungen. Das geht auch sehr viel leichter in Bioreaktoren.

    Mit elektrischer Energie Wasserstoff erzeugen ist dagegen suboptimal. Auch unwirtschaftlich wenn diese Biorektoren in Massenproduktion hergestellt und betrieben werden. Im/auf dem Meer, (Seen) oder sonstigen Flächen, die für Landwirtschaft nicht geeignet sind, ist es besonders ökologisch.


    Flüssige Kohlenwasserstoffe mit Cyanobakterien herstellen ist viel besser, weil man da nur einfache Gefässe braucht.

    Der Flächenertrag ist da ca. 20-30 mal höher als bei Pflanzen, wenn oder weil das CO2 nicht mühsam/teuer aus der Luft gewonnen werden muss.

    Auch das habe ich bereits mit Transmitter ausführlich besprochen.


    Die grossen deutschen Forschungsinstitute, vom dt. Staat und der EU stark gefördert wie Max-Planck, Fraunhofer, Lessing-Gesellschaft forschen eifrig daran. In der Schweiz nur ca. 1/50 davon. Die Forschungs-Kooperation der Schweiz mit D und der EU auf diesem grossen Gebiet ist im Niedergang, nachdem die ach so schlauen authoritären Machthaber der Schweiz das Rahmenabkommen nicht unterschrieben haben, um die krummen Geschäfte der privaten Schweizer Finanzgeschäfte zu schützen, die aber nur wenigen nützen.

    Auch das habe ich mit Transmitter bereits besprochen und auch er versteht, dass heute Grundlagen-Forschung und Entwicklung nur in Kooperation wirklich produktiv ist, weil es immer mehr in Breite und Tiefe nötig ist.

    In der Schweiz und von Schweizer Kapitalgesellschaften und Universitäten wird fast nur das erforscht und investiert, was in kurzer Zeit hohe Kaptalerträge verspricht.

  • oytenkratos


    Ich habe die Diskussionen zwischen ihnen und Transmitter ja auch mitgelesen.


    Und soweit ich das mitbekommen habe, seid ihr euch schon sehr einig damit, dass das Einbinden von CO2 mit Hilfe von Algen und Bakterien wahrscheinlich die optimalste Lösung ist. Und das technische Abfiltern und die weitere Verarbeitung erst an zweiter Stelle kommt. Da hier elektrische Primärenergie eingesetzt werden muss.

    Doch kann eben je nach Umständen das Eine oder andere Verfahren die bessere Wahl sein. "Die" Patentlösung gibt es hier wahrscheinlich nicht.

  • oytenkratos


    Auch das Versauern von Teilen des Meeres ist dem speziellen Kreis von Transmitter schon seit Jahrzehnten bekannt. In diesem Kreis gibt es Taucher und angefressene Aquarianer. Einer von ihnen war besonders auffällig. der wusste schon in der frühen Jugendzeit sehr viel über die biologischen Zusammenhänge in Wasserbiotopen.