Methan (Biogas) aus organischen Abfällen statt aus Kohle ?

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  • oytenkratos

    Transmitter ist übrigens der Ansicht, dass die Flächen, welche jetzt als PV-Plantagen genutzt werden, schlecht genutzt sind.

    Während die Fläche unter den Panels für höhere Pflanzen nur noch schlecht genutzt werden können, könnten dort Mikroalgen noch gezüchtet werden.

    Die Mikroalgen brauchen generell weniger Licht. Und mögen keine direkte Sonneneinstrahlung. Bei der direkten Einstrahlung ist der UV-Anteil zu hoch. Das hemmt das Wachstum der Mikroalgen.

  • rodizia


    ich waere vorsichtig mit aussagen wie:

    Die Mikroalgen brauchen generell weniger Licht. Und mögen keine direkte Sonneneinstrahlung. Bei der direkten Einstrahlung ist der UV-Anteil zu hoch. Das hemmt das Wachstum der Mikroalgen

    organismen benoetigen eine vielzahl idealer bedingungen um gedeihen zu können. es geht in der ökologie immer um gleichgewichte. sind die gleichgewichte ausser balance, hat dies oft fatale folgen fuer ein ökosystem.

    hat es im wald viele hasen, wird es wenig füchse haben. da nun aber fuer die wenigen füchse viel hasennahrung vorhanden ist, können sich diese besser vermehren womit aber die hasenpopulation abnimmt. nimmt die hasenpopulation ab, haben die füchse aber nichts mehr zum essen, worauf die fuchspopulation abnimmt und wiederum die hasenpopulation florieren kann. dieses modell ist natuerlich stark vereinfacht, zeigt aber das wesentliche.

    um diese bedingungen künstlich so herzustellen, dass ein biotop langfristig in balance bleibt ist eine kunst. und das scheitern sieht man praktisch an jedem künstlich angelegtem teich und sogar auch bei natürlich entstandenen biotopen.

  • damiens


    Sie haben im Prinzip schon recht. Danke für den Einwand.


    Mit der Balance von Biotopen kennen sich die Aquarianer im Kreis von Transmitter wirklich gut aus. Denn das Nachbilden von speziellen Habitaten ist eine Kunst. Und aus den Misserfolgen lernt man am Meisten... ^^


    Meine Aussage bezieht sich auf Mikroalgen. Diese brauchen im Vergleich zu höheren Pflanzen im Allgemeinen weniger Licht.

    Doch "weniger" ist hier auch eine kritische Aussage. Sie ist etwas sehr pauschal.

    Denn man muss unterscheiden, welche Lichtfarben günstig oder ungünstig sind.

    Für die Mikroalgen ist der hohe Anteil an UV bei direkter Sonneneinstrahlung im Allgemeinen ungünstig.

  • Das mit den Algen (Chlorella vulgaris) ist nicht neu, bereits vor 8 Jahren wurde in Wädenswil experimentiert. Das Schweizer Forschungs Kompetenzzentrum Biosweet (Biomass for Swiss Energy Future) hat die Vision, bis 2050 für die Schweiz 33 Petajoule Energie aus Algen zu gewinnen.


    Aber noch fehlt ein effizientes Verfahren für deren Umwandlung in Brenn- oder Treibstoffe und der Forschungsbedarf zur Verwertung von Algen ist noch gross. Das nachhaltige energetische Potenzial der Biomasse wird vom Paul Scherer Institut

    auf knapp 35 PJ geschätzt. Bis 2050 ist ja noch genügend Zeit vorhanden, um da Fortschritte zu verzeichnen.



    https://www.zhaw.ch/storage/lsfm/forschung/iunr/mikroalgen/2014-okt-sonntagszeitung.pdf


  • Insich

    Die Chorella gehört wahrscheinlich zu den am Besten erforschten Mikro-Algen.

    Und wird auch schon sehr viel länger kommerziell gezüchtet.

    Im Hinblick auf Gewinnung von Energieträgern dürften andere Arten aber ergiebiger sein.


    Sie weisen aber noch auf einen wichtigen Punkt hin. Bei der Verarbeitung von Biomasse aus einer Algenzucht gibt es verfahrenstechnisch ein paar Knackpunkte, die auch bis dato offenbar nicht befriedigend gelöst werden konnten.

    Der spezielle Kreis von Transmitter hat da vor vielen Jahren bereits ein These aufgestellt. Die könnte technisch erfolgreiche sein. Ist aber sicher ein teures Verfahren. Ob sich das lohnen würde ist sehr unklar.

    Die ZHAW betreibt auch in dieser Richtung eine Forschung.

  • rodizia


    Das Öl aus dem Kalkskelett der Mikroalgen/Kalkalgen/Bakterien zu gewinnen war solange aufwändig und kostenintensiv mit teueren Ultra-Zentrifugen, die relativ viel elektrische Energie brauchen.
    Britische Wissenschaftler gelang es mit geeigneten Ultraschall-Frequenzen die Kalkschale aufzubrechen.

    Das leichtere Öl schwimmt dann oben auf dem Wasser und kann einfach abgeschöpft werden.


    Das Öl, mit einer geringeren Dichte als Wasser, produzieren Mikroalgen/Bakterien, um im Wasser nicht abzusinken mit dem Schutzskelett aus Kalk,

    mit der ca. 2,7-fachen Dichte von Wasser. Tatsächlich regulieren die Mikroalgen/Bakterien die Tiefe in der diese schwimmen.

    UV-Lichtanteil mit den sehr energiereichen Photonen. Höhere Temperatur können die auch nicht ab. Auch deshalb ist es unter PV-Modulen für diese besser. Im Meerwasser ist das weniger ein Problem, obwohl die Mikroalgen in in den gemässigten Zonen besser wachsen. als um den Äquator.


    Solange aber der wirtschaftliche Fokus auf die persönlichen Bereicherung und die der eigenen Nation gerichtet ist, setzen sich diese Techniken nicht durch.

    Bioreaktoren und Photovoltaik kann fast jedes Entwicklungsland betreiben. Höchst-Technologien in Megabauten sind dafür nicht geeignet, schafft aber eine hohe Abhängigkeit von den Betreibern.


    Mag ja für uns in der Schweiz nicht relevant sein, dass die VR China ihre Pläne für den Ausbau mit Atomkraft ständig zurückfährt.

    Warum ? - Im Kriegsfall sind diese Objekte (AKW u. Aufbereitungsanlagen) ein vorrangiges Ziel für Raketen.

    Die atomare Verseuchung weiter Landstriche sind da auch mit einem starken konventionellen Sprengkopf zu erreichen.

    Auch darin war ich mich mit Transmitter weitestgehend einig.


    Ich schreibe das hier alles nochmals, weil wer erinnert sich schon noch an Kommentare und Antworten hier, die vor Monaten gepostet wurden ?

  • oytenkratos


    Danke für den Beitrag. Ich finde das sehr gut, wenn sie Ergebnisse aus den Diskussionen mit Transmitter hier noch einmal zusammengefasst erwähnen.


    Und im letzten Beitrag haben sie noch etwas ausgeführt, von dem ich am Rande zwar wusste. Aber mir nicht so richtig bewusst war, wie wichtig das eigentlich ist.


    Die Transmittergruppe hatte sich überlegt, wie man am Besten die Mikroalgen ernten kann. Das ist ein wichtiger Teilprozess. Aber erst eine Vorstufe zu dem Prozess, wo es darum geht mittels Zentrifugen die Algen in Bestandteile zu zerlegen.

    Die Zentrifugen sind sehr Energieintensiv.

    Ultraschall könnte eine echte Alternative sein.

    Eventuell könnten auch hohe Drücke eine Möglichkeit sein, um die Zellhüllen zu knacken. Doch auch dies erfordert relativ viel Energie.

    Letztlich hatten sie sich gefragt, ob es möglich ist, die Algen (Bio-) Chemisch zu knacken. Und das ist sicher möglich.

    Man erhält dann aber nicht die Öle als eine Zwischenstufe. Sondern Gase und weitere Stoffe. Ob man dann daraus die gewünschten Endprodukte wirtschaftlich herstellen kann ist eine offene Frage.

  • Insich


    Habe heute bemerkt, dass ich den einen Link, den sie angegeben haben, gar nicht gelesen hatte.

    Wie ich in meinem letzten Beitrag erwähnt hatte, hatten die Transmitters schon vor längerer Zeit mal angedacht, in einer Vorstufe der Vergasung die Biomasse unter hohen Druck und entsprechende Temperatur zu setzen, um die Masse aufzuschlüsseln.

    Das würde eigentlich der HTC-Methode entsprechen.

    Doch um flüssige Treibstoffe oder Gase (Methan) zu erhalten, muss man diesen Prozess im geeigneten Augenblick abklemmen.

    Ganz offensichtlich verfolgen die Forscher am PSI diesen Ansatz auch. Und sind da offenbar auch schon viel weiter, als ich es wusste.

    Ob die Transmitters da besser informiert sind, als ich, weiss ich nicht. Werde die Infos aber weiter leiten.

    ( Ueli der Schreiber, Klassensprecher/ Ghostwriter der Gruppe, ist derzeit und wohl noch etwas länger in einem Funkloch beschäftigt).

  • An die Interessierten


    Eigentlich würde das jetzt in einen anderen Thread gehören.

    Nämlich in den von Don alescha01 der die Idee des Kohle- Frackings aus der Schublade holen wollte.

    In den USA gibt, oder besser gesagt, gab es eine Kleinstadt die heute zu den Lost Places gehört.


    Die Ironie des Schicksals will es, dass es ausgerechnet noch die örtliche Feuerwehr war dien den Brand in einem stillgelegten Kohlebergwerk auslöste. Mit verheerenden Folgen. Der Brand konnte nicht gelöscht werden.

    Die Stadt musste aufgegeben werden.

    Wie lange sich das unterirdische Feuer noch weiter ausbreiten kann ist ungewiss.

  • oytenkratos


    Im Beitrag Seite 3 #50 hatte ich erwähnt, dass der spezielle Teilkreis von Transmitter sich Gedanken dazu machte bestimmte Teilprozesse bei der Vergasung von Biomasse anders zu führen, als es in den heutigen Biogasanlagen gemacht wird.

    Die heute gebräuchlichen Biogasanlagen sind technisch relativ einfach aufgebaut. Die Vorgänge in diesen Bioreaktoren sind aber ziemlich komplex.

    Die Gedanken, die sich die Gruppe machte, hatte ursprünglich nicht zum Ziel Energieträger zu gewinnen. Sondern organisch stark belastetes Wasser biologisch zu reinigen.

    Der dabei anfallende Klärschlamm wäre dann theoretisch aber Rohstoff für eine Biogasanlage. Und der Gedanke war naheliegend, dass die beiden Prozesse kombiniert werden sollten.

    Hintergrund dieses Gedankens war, dass ein wesentlicher Anteil der Biomasse nur schlecht oder gar nicht löslich ist. Und dieser Feststoffanteil den ganzen Prozess mehr behindert, als fördert. So die Hypothese.

    Die Hypothese beruht aber auf diversen praktischen Versuchen der Gruppe, sowie auch auf Erfahrungen und Wissen Anderer. Und leider ist es ziemlich schwierig hier weiterführende Fachliteratur zu finden.

    Der Gruppe stehen auch nicht die Mittel zur Verfügung um weitere Versuche zu machen. Und die Hypothese zu bestätigen, oder zu widerlegen.

    Der Punkt, um den es bei der Hypothese geht, wird deutlich, wenn man sich mal anschaut, wie ein Gewässer (ab Quelle) biologisch verunreinigt wird. Und was es benötigt, um daraus wieder trinkbares Wasser herzustellen.

    Unlösliche Schwebestoffe müssen ausgeschieden werden. Lösliche Stoffe ausgegast oder ausgesalzen werden.

    In den gängigen Biogasanlagen ist insbesondere der Prozess der Ausgasung relevant.

    Versuche in entsprechenden Bioreaktoren haben gezeigt, dass unlösbare Schwebestoffe die Ausgasung behindern. Sie sollten daher zuvor aus dem Wasser entfernt werden können.

    Der weiterführende Gedanken ist hier, dass man die Feststoffe zuvor möglichst so zerkleinert, dass die löslichen Stoffe schnell ausgewaschen werden können.

    Hier kam dann die Idee mit dem abgeklemmten HTC - Prozess ins Spiel.