JA zur Massentierhaltungs-Initiative

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  • JA zur Massentierhaltungs-Initiative: Echte Liberale müssen das Tierwohl höher gewichten.

    Gegenüber dem Leiden, das plausiblerweise mit der heutigen Nutztierhaltung einhergeht, scheint es nicht übertrieben vorsichtig, wenn die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger an der Urne entscheiden, das öffentliche Gut der Tierwohlfahrt auf ein wenigstens ein bisschen artgerechteres Niveau zu heben. Schon wenn man agnostisch die Wahrscheinlichkeit von relevantem Tierempfinden bei nur fünfzig Prozent ansetzt, lässt sich in Anbetracht des enormen Tierelends, das wir im schlimmsten Fall verantworten, aber auch ohne besonderen Glauben oder Ideologie ein erheblicher Tierschutz begründen.

  • JA zur Massentierhaltungs-Initiative: Es gibt einen grossen Umsetzungs-Spielraum.

    Bei der Umsetzung der Massentierhaltungs-Initiative haben wir einen grossen Spielraum, wie die Umsetzung angenommener Verfassungsartikel in der Vergangenheit immer wieder zeigte. Hier den Teufel an die Wand zu malen ist völlig übertrieben. Wenn ein Land in der Lage ist, in diesem Bereich eine Vorbildrolle einzunehmen, so ist es die reiche Schweiz. Alex Schneider, Küttigen

  • War vorauszusehen, dass die Mehrheit diese Initiative ablehnen wird. Wir wären das einzige Land, welches nur Bio Fleisch essen dürfte. Wäre ja nicht schlecht, wäre aber (wie schon erwähnt) für viele ein zu teures Nahrungsmittel (tierisches Grundnahrungsmittel).


    Mich irritierte aleschas Beitrag:


    Mit diesem Passus hilft die Initiative den Bäuerinnen und Bauern, denn diese sind heute einem enormen Druck durch den Markt ausgesetzt. Importvorschriften und -verbote sind WTO-konform, wenn die importierten Produkte nicht mit den moralischen Werten eines Landes vereinbar sind.

    Was so kaum stimmen dürfte, denn über 90 % der Betriebe, die noch nicht Bio sind, müssten auf Bio umstellen, wodurch der Fleischumsatz und -konsum von Schweizer Fleisch mit dem teureren Bio Produkt vermutlich um mehr als die Hälfte zurückginge.


    Letztes Jahr stammte 21 % (94’460 Tonnen) des verzehrten Fleisches aus dem Ausland. Bei Annahme dieser Initiative müsste 50 bis 70 Prozent des Fleischkonsums mit importiertem Bio Fleisch gedeckt werden.


    Nicht zu vergessen wären da noch Milchprodukte, die nur noch in Bio Qualität erhältlich wären. Wenn heute schon die Inflation bei den meisten am Portemonnaie nagt, wie ist es denn bei den über 35 % teureren Milchprodukten?


  • Insich


    Nur eine dumme Zwischenfrage:


    Was wäre denn so schlecht daran, wenn sich die Schweizer mal etwas weniger Fleisch leisten würden?

    Vielleicht einfach mal etwas weniger, aber gute Qualität?


    Und bei den Preisvergleichen ist auch Vorsicht angebracht. Wie kommt es denn zustande, dass Schweizer Fleisch aus Massentierhaltung so billig auf den Markt kommen kann?

  • Wie kommt es denn zustande, dass Schweizer Fleisch aus Massentierhaltung so billig auf den Markt kommen kann?

    Weil Proviande diesen Preis bestimmt.


    Die Preisbildung auf dem Schweizer Schlachtviehmarkt basiert auf Angebot und Nachfrage.


    Vor 6 Jahren. In diesem Beispiel verdiente ein Mastbetrieb 13.30 pro Schwein. Bei 500 Tieren, die pro Jahr gemästet wurden sind das = 6650 Franken. Bei einem Preis von 3.90 Franken pro Kilo Schlachtgewicht. Heutiger Preis 3.00 Franken pro Kilo. Allein davon kann kein Mastbetrieb existieren!

    Link


  • Vor 6 Jahren. In diesem Beispiel verdiente ein Mastbetrieb 13.30 pro Schwein. Bei 500 Tieren, die pro Jahr gemästet wurden sind das = 6650 Franken. Bei einem Preis von 3.90 Franken pro Kilo Schlachtgewicht. Heutiger Preis 3.00 Franken pro Kilo. Allein davon kann kein Mastbetrieb existieren!


    Wohaa!? Ja weih die Heiha....


    Und von was leben diese "Schweinebetriebenen" dann wohl?


    Aber doch nicht etwa von den (Export-) Subventionen?

  • Was wäre denn so schlecht daran, wenn sich die Schweizer mal etwas weniger Fleisch leisten würden?

    Vielleicht einfach mal etwas weniger, aber gute Qualität?


    Und bei den Preisvergleichen ist auch Vorsicht angebracht. Wie kommt es denn zustande, dass Schweizer Fleisch aus Massentierhaltung so billig auf den Markt kommen kann?

    Naja wenn Sie schauen wieviel Leute heute schon über die Grenze fahren (müssen?) um Fleisch zu kaufen, die Preise sind heute schon extrem weit auseinander teilweise.


    In der Schweiz gibt es kaum billiges Fleisch, das ist meist aus dem Ausland importiert. Schauen Sie mal was Sie in Deutschland/Frankreich alles kriegen für das Geld. Da gibt es billiges Fleisch aus echter Massentierhaltung. Und man schmeckt auch en Unterschied.

  • JA zur Massentierhaltungs-Initiative: Importvorschriften sind umsetzbar!

    Damit der Schweizer Markt nicht mit billigem Importfleisch aus Massentierhaltung überschwemmt wird, müssen auch Importe den neuen Schweizer Standards entsprechen. Mit diesem Passus hilft die Initiative den Bäuerinnen und Bauern, denn diese sind heute einem enormen Druck durch den Markt ausgesetzt. Importvorschriften und -verbote sind WTO-konform, wenn die importierten Produkte nicht mit den moralischen Werten eines Landes vereinbar sind. Sie sind sehr wohl umsetzbar. Wird die Einfuhr minderwertiger Billigware verhindert, stärken wir damit unsere heimische Landwirtschaft.

  • alescha01

    Diese Initiative geht den Bach runter. Das ist fast sicher.

    Bei den Gegnern bleibt es bei Lippenbekenntnissen, dass es ihnen schon noch ein Anliegen sei, gesunde und nachhaltige Lebensmittel auf dem Tisch zu haben. Aber sobald sie dann an ihr eigenes Geldsäckli fassen müssen, ist einfach sofort Schluss damit. Und nur noch der Preis bestimmt das Handeln der meisten Stimmbürger.

    Die Argumentation der Gegner, dass sich dann die Ärmsten der Schweiz gar kein Fleisch mehr leisten könnten, kommt aus fetten Bäuchen heraus. Von Solchen, die vordergründig die besten Produkte haben wollen, aber nicht bereit sind einen adäquaten Marktpreis dafür zu bezahlen.

    Das Festhalten an den Billigprodukten aus dem Ausland drückt die Marktpreise für Fleisch auf dem Schweizer Markt ganz allgemein.

    Doch selbst wenn nur noch Fleisch, welches mit vergleichbaren Bio-Standarts produziert wurde, noch importiert werden dürfte, würde auch dieses Fleisch den Preis für Schweizer Fleisch drücken. Umgekehrt würden aber vielleicht auch einige Konsumenten sich dann sagen, wenn der Unterschied so klein geworden ist, dann kaufe ich Schweizer Fleisch.

    Die Schweiz sollte sich gut genug dafür sein, die Landwirtschaft nach ökologischen Richtlinien und den grundsätzlichen Möglichkeiten zu betreiben.

    Stattdessen wird aufgrund einer fragwürdigen Subventionspolitik eine Landwirtschaft gestützt, die Überschüsse produziert die weder vom heimischen noch vom ausländischen Markt aufgenommen werden. Ausser wenn sie künstlich, durch Steuergelder finanziert so verbilligt werden, dass man sie noch den Armen im Ausland schmackhaft machen kann.


    Ein Forist hat dazu mal eine Geschichte geschrieben. Da verschlägt es mir den Appetit.

  • Sie schmeissen alle Gegner in den gleichen Topf, wenn Sie schreiben:


    Bei den Gegnern bleibt es bei Lippenbekenntnissen, dass es ihnen schon noch ein Anliegen sei, gesunde und nachhaltige Lebensmittel auf dem Tisch zu haben. Aber sobald sie dann an ihr eigenes Geldsäckli fassen müssen, ist einfach sofort Schluss damit.


    Haben Sie meinen Beitrag nicht gelesen?


    Ich habe das Portemonnaie nicht meinet/unsertwegen erwähnt. Wir kaufen selten Bio Fleisch, aber andere Tierwohl-Label, wie Naturafarm (Coop) oder Terrasuisse (Migros), die auch 20 - 30% teurer sind als konventionelles – und das freiwillig.  


    Hab das im Betrag falsch geschrieben, denn Naturafarm ist Bio.


    Unser Fleisch, welches wir kaufen, ist zu ca. 75% Label-Fleisch. Durchschnittlich bezahlen wir für Fleisch 4 Franken pro 100 Gramm. Für zwei Naturafarm-Kalbssteaks oder Entrecotes (300 gr.) gut und gerne 28.50., 300 gr. Naturafarm Rindsgehacktes (von der Schulter) 12 Franken.



    Es kann doch nicht sein, dass die Bauern nur noch Bio Fleisch produzieren dürften und wir dann noch mehr Fleisch importieren müssten, damit auch die Ärmsten sich dieses leisten könnten.

  • Es kann doch nicht sein, dass die Bauern nur noch Bio Fleisch produzieren dürften und wir dann noch mehr Fleisch importieren müssten, damit auch die Ärmsten sich dieses leisten könnten.


    Und warum kann das nicht sein?


    Wenn ausländisches Fleisch mit Biostandard günstiger ist als Konventionelles aus der Massentierhaltung der Schweiz, muss ich mich schon fragen, ob es Sinn macht solche Betriebe mit Steuergeldern / Subventionen am Leben zu erhalten.


    Keine andere Branche in der Wirtschaft hat eine solche Garantie.

  • rodizia


    die frage der selbstversorgung ist die nach dem zeitraum.


    es ist wohl eher als 'notration' anzusehen fuer eine kürzere krisenzeit, denn es waere unwahrscheinlich anzunehmen dass von heute auf morgen alle eingeführten nahrungsmittel plötzlich nicht mehr eingeführt werden können.

  • Und warum kann das nicht sein?


    Wenn ausländisches Fleisch mit Biostandard günstiger ist als Konventionelles aus der Massentierhaltung der Schweiz, muss ich mich schon fragen, ob es Sinn macht solche Betriebe mit Steuergeldern / Subventionen am Leben zu erhalten.


    Keine andere Branche in der Wirtschaft hat eine solche Garantie.

    Das Bio Fleisch, aus dem Ausland importiert, wird nicht günstiger sein, als das Konventionelle bei uns. Die Preise, die ich angegeben habe, sind Ladenpreise im Ausland. Importiert werden sie teurer, der Importeur möchte auch etwas daran verdienen.


    Schon die importierte Pouletbrust (konventionell) kostet bei uns im Laden auch mehr als das gleiche konventionelle im Laden im Ausland.


    Bei uns 15 Franken das Kilo (importiert), das gleiche Konventionelle kostet im Laden (Ausland) 7 Euro das Kilo.

    Das importiere Bio Fleisch wird auch teurer sein als das gleiche Bio Fleisch im ausländischen Laden.