Warum ruft mich die Assura an um Geld zu sparen?

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  • Guten Morgen liebes Freunde der gemeinsamen Sonnenanbetung,


    Ich würde mich gerne mit einer wichtigen Frage an euch wenden. Ich habe Angst in eine Falle zu tappen!

    Ich bin seit einigen Jahrtausenden bei der Assura versichert. Ich habe die Grundversicherung und zahle knapp 300-320 CHF pro Monat. Ich kann jederzeit zu jedem Arzt usw.


    Jetzt ruft mich schon seit einiger Zeit so eine mysteriöse Frau von der Assura an. Sie meint ich nutze meine Möglichkeiten nicht voll aus und ich kann viel Geld sparen!

    Man will mich wohl in ein anderes Versicherungsmodell schieben. Laut der Dame spare ich dann mindestens (!) 30 CHF jeden Monat. Aber ich habe dann wohl keine freie Arztwahl mehr und muss immer zu einem festgelegten Hausarzt....hmmmm


    Hat jemand Erfahrung mit der Assura und deren Modelle? Gibt es noch andere Nachteile?

    Ich versteh nicht ganz warum die Assura den Aufwand begibt mich anzurufen und mir anbietet Geld zu sparen....das passt doch nicht zu einem Unternehmen das auf Gewinn aus ist?


    Wo ist der Haken?


    Bezüglich der Arzt Wahl...ich geh eh nicht oft zum Arzt, im Prinzip wäre mir das also egal aber vielleicht übersehe ich auch einen Fallstrick?


    Ich würde mich freuen eure Einschätzungen zu lesen.


    Was würdet ihr tun?


    Danke für eure Hilfe und ein ganz tolles Wochenende. Leider mit Regen wohl.


    Gruss

  • idiot

    Der Haken ist, dass andere Versicherungsmodelle für Sie entweder mit Einschränkungen beim direkten Gehen zu Fachärzten ohne vorher zu einem bestimmten Hausarzt gehen zu müssen (Hausarztmodell) oder mit Einschränkungen bei der Arztwahl (HMO = Health Management Organisation = eine bestimmte Gemeinschaftspraxis von Ärzten) oder mit höheren Kosten für Sie, welche Sie und nicht die Krankenversicherung bezahlen müssen, wenn Sie krank sind (bei Wahl einer höheren Franchise als der minimalen jährlichen Franchise von 300 Franken) verbunden sind. Vielleicht denkt sich die Assura, dass die Assura dann Kosten sparen kann, weil Sie dann weniger oft zu Fachärzten gehen oder zumindest zu Fachärzten gehen, welche effizienter und kostenparender arbeiten gehen oder, dass Sie bei einer höheren Franchise mehr selbst zahlen müssen und die Assura weniger bezahlt. Vielleicht ist die Dame gar nicht von der Assura, sondern arbeitete für ein unabhängiges Unternehmen, das Krankenversicherungsverträge vermittelt und dafür von der Assura eine Provision erhält und hofft diese Dame für den Wechsel zu einem neuen Vertrag von der Assura noch einmal eine Provision kassieren zu können.

  • Das Beibehalten des Standardmodells in der Grundversicherung ist heute mehr und mehr die Ausnahme. Die Auswahl an Alternativen ist mittlerweile so vielfältig, dass eigentlich für jedermann eine passende Lösung bereitsteht. Ich selbst habe vor Jahren in ein HMO-Modell gewechselt und musste dabei nicht einmal meinen Hausarzt wechseln, weil dieser gemeinsam mit einem anderen Arzt praktiziert und dies bereits als Gruppenpraxis gilt (und habe also vorher über mehrere Jahre unnötiv viel Prämien bezahlt). Sinn und zweck der alternativen Versicherungsmodelle ist die Kosteneinsparung, und das Wirken im Sinn der Kosteneinsparung ist mit eine Aufgabe der Krankenkassen. Dass diese versuchen, die Versicherten mit Standardmodell entsprechend zu motivieren, finde ich daher nachvollziehbar. Assura ist in dieser Sicht offenbar besonders aktiv, vermutlich auch im Hinblick auf die für den kommenden Jahreswechsel zu erwartende besonders spürbare Prämienerhöhung. Aus meiner Sicht wäre es durchaus empfehlenswert, sich einmal persönlich beraten zu lassen und den Übertritt in den einen oder anderen alternativen Versicherungsmodell in Betracht zu ziehen. Man kann sich schliesslich auch schlecht über die immer höheren Prämien beklagen und selbst zu keinen Kompromissen bereit sein. Dass für den Wechsel in ein alternatives Versicherungsmodell innerhalb derselben Kasse Provisionen ausgerichtet würden, hätte ich zumindest noch nie gehört.

  • sirio


    ist es nicht etwas diskriminierend, dass sich leute mit geringem einkommen fuer alternative modelle entscheiden müssen um ihre lebenshaltungskosten noch im griff haben zu können, während sich gutverdiener eine privatversicherung leisten und in der freien arztwahl verbleiben können?


    ich sehe oft leute, die ihre franchise aufs maximum erhöhen um prämien zu sparen und dann im notfall landen weil sie nicht früh genug zum hausarzt gegangen sind. das sind nicht leute, die wegen einem schnupfen zum arzt gehen. es sind leute die aufgrund körperlich belastender arbeiten ihre diskushernien mit selbstgekauften arzneien so lange therapieren bis sie keine gefühle mehr in den beinen haben und kaum mehr stehen können oder leute mit darmnekrosen weil sie wochenlang unter verstopfung litten bis es zum darmverschluss und schlussendlich zum absterben von teilen des darmes kommt.


    kostensparen mit alternativen versicherungsmodellen ist fuer mich keine lösung. an gewissen preisen muss man schrauben und an erweiterten kompetenzmodellen wie es die z.b. in den usa oder england gibt. der arzt muss nicht immer die erste anlaufstelle sein. oder vermehrt betriebs- und schulärzte resp. -pfleger einsetzen.

    und dann prävention betreiben und weniger auf früherkennung setzen. das früherkennungsmarketing ist enorm, und bringt statistisch sehr wenig. natuerlich nicht pauschal aber ein beispiel ist die mammographie.