Gefährlicher Schulweg – was nun?

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    • Offizieller Beitrag

    Viel Verkehr? Zu hohes Tempo? Lauern solche oder ähnliche Gefahren auf dem Schulweg in Ihrem Wohnort?


    Dann diskutieren Sie jetzt hier mit anderen Eltern, Anwohnerinnen und weitere Betroffene über gefährliche Schulwege und was man dagegen unternehmen kann.


    Die Beobachter-Redaktorinnen Corinne Strebel und Daniela Bleiker beantworten an dieser Stelle allgemeine Fragen zum Thema.


    Für spezifische Probleme und Fragen kontaktieren Sie bitte die Hotline des Beobachter Beratungszentrums unter der Nummer 058 510 73 76.

  • kennen sie das STOP prinzip?


    danach werden massnahmen fuer den umgang mit gefahren in 4 kategorien eingeteilt:

    S, substitution (gefahr wird eliminiert, also ersetzt)

    T, technische lösungen

    O, organisatorische lösungen

    P, personenbezogene massnahmen



    hierarchisch haben massnahmen von oben nach unten starke bis schwache wirkungen. personenbezogene massnahmen sind immer am unzuverlässigsten, weil sie vom faktor mensch abhängig sind.


    tempo 30 z.b. ist eine organisatorische lösung.

    lotsendienste eine personenbezogene massnahme


    über- oder unterführungen könnte man zu den substitutionen zaehlen. schranken zu technischen lösungen.



    zum problem würde mich eine statistik interessieren mit den unfallarten, also nach deren ursache und anzahl betroffener personen (müssen es nur kinder sein) sowie dem schweregrad der verletzungen. denn einfach los zu diskutieren über 'generelle gefahren auf dem schulweg' erscheint mir wenig sinnvoll wenn es verschiedene gefahren gibt auf den unterschiedlichen schulwegen und deshalb vermutlich auch verschiedene massnahmen braucht.

  • Jedes im Strassenverkehr verletzte oder gar getötete Kind ist ein Drama und muss vermieden werden. Soweit sind sich alle einig. Ich bin beruflich im schulischen Umfeld tätig mit Kontakten zu vielen Schulen. In den letzten zehn Jahren wurde ich genau zweimal damit konfrontiert, dass ein Kind auf dem Schulweg angefahren wurde. Beides waren sehr schlimme Ereignisse, da beide Male das Kind verstarb. Die betroffenen Familien tragen viele Jahre Leid davon, vergessen geht hingegen oft, dass ein solcher Unfall auch Auswirkungen auf alle anderen Mütter und Väter hat. Zahlreiche Kinder wurden in der Nachfolge zu diesen Unfällen daran gehindert, ihrem Alter entsprechend Wege zu meistern.

    Was ich in den zehn letzten Jahren immer und immer wieder gesehen habe ist, dass Kinder aus Angst vor Unfällen auf dem Schulweg überbehütet und damit in ihrer Entwicklung teilweise dramatisch behindert wurden. Mütter halten zehnjährige Kinder in der Rolle des Kleinkindes fest und sehen nicht den Schaden, den sie damit anrichten. Darum hier mein Statement zum Thema "gefährliche Schulwege": Natürlich soll man über Gefahren diskutieren und sie möglichst eliminieren. Doch das Leben ist auch für unsere Kinder - frei nach Erich Kästner - lebensgefährlich. Das wird es immer sein. Wollen wir unsere Kinder sicher in ihr Leben hineingeleiten, müssen wir sie den Umgang mit Gefahren lehren. Auf verkehrsgefährlichen Schulwegen können Pedibusse Abhilfe schaffen. Dabei warten die Kinder zuhause oder am abgemachten Punkt auf eine Gruppe anderer Kindern, die in Begleitung eines Elternteils den Weg in die Schule gemeinsam und unter Aufsicht /Führung des Erwachsenen zu Fuss gehen. Damit können jüngere Kinder gut geschützt werden. Der Schulweg ist ein wichtiges Lernumfeld für Kinder, sie entdecken darauf die Welt, sie machen soziale Erfahrungen, die sie in der Schule oder zu Hause nicht machen würden, sie bewegen sich körperlich. Für ältere Kinder, welche mit dem Velo unterwegs sind, führt hingegen nichts an sicheren Velowegen, Einhalten der Helmpflicht und verkehrsberuhigte Strassen innerorts vorbei. Elterntaxis rauben den Kindern ein wertvolles Stück Lebenswelt und schaden zugleich der Umwelt. Es besteht Gefahr, mit einer Debatte über gefährliche Schulwege noch mehr Ängste bei Eltern zu schüren, statt ihnen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Sicherheit auf dem Schulweg ohne Elterntaxi geschaffen werden kann.

  • Helikopter-Eltern: In manchen Situationen ganz nützlich


    Jene, welche sich über die "Helikopter-Eltern" mokieren, sollten einmal einen Tag auf einer Kinder-Spitalnotfallstation verbringen. Das mangelnde Gefahrenbewusstsein und die Selbstvergessenheit gehören zur Kindheit.

  • Schimpfwörter und Plattitüden bereichern die Diskussion meiner Meinung nach nicht. Das richtige Mass an Fürsorge, Aufsicht, Bevormundung, Schutz oder wie man es nennen will, zu finden, um seine Kinder vor Ungemach zu bewahren, ist eine Kunst, in der sich Eltern Tag für Tag üben müssen, vor allem wenn sie sehen, wie schlimm Unfälle im Strassenverkehr enden können. Ich verstehe jede Mutter und jeden Vater, der sein Kind am liebsten festhalten möchte, damit ihm ja nichts von all dem Horror da draussen passieren kann. Lassen Eltern ihre Kinder alleine losziehen, damit sie ihre eigenen Erfahrungen machen und ihr eigenes Leben leben können, müssen sie ihre eigenen Ängste aushalten. Menschen sind nun mal verschieden, sie halten darum auch verschieden viel Gefahr aus. Nach und nach müssen alle Eltern lernen, ihre Kinder loszulassen, sie in eine Welt zu entlassen, die ihnen mit Sicherheit auch Schmerzen bereiten wird. Auch auf solche Erfahrungen haben Kinder ein Recht, denn es gehört zu ihrem Leben dazu. Helikoptereltern sind besonders fürsorgliche Eltern. Wenn sie dabei das Mass an nötiger Aufsicht überschreiten und ihren Kindern so schaden zufügen, ist das weitaus weniger schlimm als wenn sie ihre Kinder vernachlässigen würden. Es sind die Extreme, die dem Kind schaden, in beiden Richtungen. Helikoptereltern brauchen nicht Spott, sondern Zuversicht und Kraft, damit sie trotz einer so bedrohlichen Welt ihre Kinder losziehen lassen können.

  • zum problem würde mich eine statistik interessieren mit den unfallarten, also nach deren ursache und anzahl betroffener personen (müssen es nur kinder sein) sowie dem schweregrad der verletzungen. denn einfach los zu diskutieren über 'generelle gefahren auf dem schulweg' erscheint mir wenig sinnvoll wenn es verschiedene gefahren gibt auf den unterschiedlichen schulwegen und deshalb vermutlich auch verschiedene massnahmen braucht.

    damiens Aus meiner bisherigen Erfahrung mit der grossen Anzahl von Beiträgen, bei denen der Forenbenutzer alescha01 seine politische Meinung verbreitet hat und dabei oft mit oder ohne Quellenangabe Texte von SVP-nahen Publikationen kopiert hat, glaube ich nicht, dass den Forenbenutzer alescha01 Fakten interessieren. Es scheint dem Forenbenutzer alescha01 nur darum zu gehen im Forum politische Propaganda zu verbreiten.


    Wenn ich mich richtig erinnere hat mich meine Mutter nur am ersten Schultag zu Fuss in die Schule begleitet und nachher bin ich zu Fuss oder mit dem Fahrrad in die Schule gefahren. Wir hatten am Anfang in der Schule Verkehrserziehung mit einem Polizisten aus der Gemeinde in einem Verkehrserziehungsgarten, welcher gleich gegenüber dem Schulhaus war. Darin waren eingezäunt Miniaturstrassen mit Miniaturzebrastreifen und Miniaturampeln, wo uns der Polizist gezeigt hat, wie man korrekt schaut, ob Autos kommen und wie man korrekt mit der Ampel oder ohne Ampel auf einem Zebrastreifen die Strasse überquert. Abgesehen davon, haben mir Erwachsene vorgemacht, dass man wenn es in der Nähe einen Zebrastreifen gibt immer beim Zebrastreifen über die Strasse geht, bei einer Fussgängerampel immer erst geht, wenn diese grün anzeigt und ohne Ampel immer in beide Richtungen auf den Verkehr schaut. Das reicht vollkommen. Die ständige Einschränkung von Kindern und diesen das Gefühl zu geben, was diese allein alles nicht können schadet meiner Ansicht nach der Entwicklung von Kindern. dass diese selbstbewusst werden. Als Autofahrer fahre ich wenn ich Kinder in der Nähe eines Zebrastreifens sehe oder in der Nähe einer Schule bin und Kinder auf dem Gehsteig sehe automatisch langsamer, da ich bei Kindern davon ausgehe, dass diese plötzlich die Strasse überqueren könnten, egal ob dort Tempo 30 ist oder nicht.

  • Die Tatsache, dass Kinder (generell Menschen) im Strassenverkehr sterben, darf uns nicht dazu veranlassen, den Kindern (Menschen) jegliche Aktivität zu verbieten, die sie mit Strassenverkehr in Berührung bringen könnte. Das mal grundsätzlich. Bei Kindern ist es halt schon so, dass sie impulsiv oder unvorsichtig handeln können. Die bestens eingeübten Regeln sind dann plötzlich nicht mehr da, das Kind vergisst sich im Spiel etc. Aber dies wissen ja die erwachsenen Verkehrsteilnehmer. Darum verhalten sie sich in der Regel wie Sozialversicherer, sie reduzieren das Tempo und passen besonders auf, wenn sie Kinder sehen.

    Trotzdem sterben auch Kinder im Strassenverkehr. Ein unachtsamer Lastwagenfahrer biegt rechts ab und sieht den Velofahren nicht. Der Velofahren bezahlt es mit dem Leben.

    Ja, eine Statistik wäre sicher spannend. Es gibt das BFU, welches Unfälle analysiert und daraus präventive Maximen ableitet. Für Lastwagen wurden auch besondere Rückspiegel fürs Rechtsabbiegen entwickelt (ich weiss allerdings nicht, von wem). Das muss die Antwort auf die Gefahr im Strassenverkehr sein, Gefahren kennen und präventiv handeln. Das ist zuerst eine politische und dann eine Gemeindeaufgabe. Ein öffentlicher Pranger für "besonders gefährliche" Schulwege scheint mir hingegen weniger sinnvoll, denn ich glaube nicht, dass man damit auch nur ein einziges Kind rettet.

  • Das Problem bei Zone Tempo 30 ist, dass laut Gesetz kein Fussgängerstreifen gemacht werden darf. Bei uns im Quartier fahren zwar die Autos langsamer, es ist ruhiger, aber die Autos halten nicht automatisch wenn die Kinder über die Strasse wollen. Es gibt oft Unsicherheiten. Manchmal hält eine Seite aber die andere Seite weiss man dann nicht, ob die Autos halten. Da sollte Klarheit geschaffen werden. Am besten Tempo 30 mit Fussgängerstreifen. Sonst nützt es in meinen Augen nicht viel mehr.

  • Das Problem bei Zone Tempo 30 ist, dass laut Gesetz kein Fussgängerstreifen gemacht werden darf. Bei uns im Quartier fahren zwar die Autos langsamer, es ist ruhiger, aber die Autos halten nicht automatisch wenn die Kinder über die Strasse wollen. Es gibt oft Unsicherheiten. Manchmal hält eine Seite aber die andere Seite weiss man dann nicht, ob die Autos halten. Da sollte Klarheit geschaffen werden. Am besten Tempo 30 mit Fussgängerstreifen. Sonst nützt es in meinen Augen nicht viel mehr.

    Ihre Aussage stimmt grundsätzlich. Ich möchte aber noch hinzufügen, dass gemäss Art. 4 der Verordnungen über Tempo-30 Zone Fussgängerstreifen angebracht werden können, wenn besondere Vortrittsbedürfnisse für Fussgänger dies erfordern, namentlich bei Schulen und Heimen.