Wer will die Energiewende überhaupt?

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  • oytenkratos , insich+ , skywings und alle weiteren Interessierten.


    Nachtrag zu meinem letzten Beitrag:


    Rund 80% der Schweizer Bevölkerung sind Mieter.

    Als Mieter kann man nicht selber und frei entscheiden, ob das Wohnhaus energetisch saniert werden soll. Oder welche sonstigen Investitionen dem Mieter dienlich wären.

    Vermieter haben kein Interesse daran irgendwelche Investitionen zu tätigen, welche nur dem Mieter nützlich sind. Strom- und Heizkosten des Mieters interessieren den Vermieter nicht.

    Einen Vermieter interessieren höchstens Investitionen in eine Liegenschaft, wenn diese eine eigentliche Wertvermehrung der Liegenschaft bedeuten. Was eine Mietzinserhöhung zur Folge hat, welche dem Vermieter nützlich ist.

    Eine energetische Sanierung ist zwar dem Mieter auch nützlich, weil er dann von tieferen Nebenkosten profitieren kann, aber diese Sanierung ist zumeist auch wertvermehrend und führt dann dazu, dass der Vermieter einen wesentlichen Teil der Kosten auf den Mieter überwälzen kann.

    Das schmälert den Profit der Mieter für die Sanierung erheblich.

    In Einzelfällen kann es sogar so sein, dass der Mieter am Ende und über alles besehen, dann mehr Wohnkosten hat, als ohne Sanierung und nur der Vermieter davon profitiert.

    Daher fehlt insbesondere in der Schweiz der Druck von der Strasse Wohnraum energetisch zu sanieren.

    Ein eher diffuser Druck entsteht allenfalls dadurch, dass viele Leute so langsam begreifen, dass ein aktiverer Klimaschutz unumgänglich ist. Und das als politische Forderung eingebracht wird.


    Das führte auch zur Gletscherinitiative, respektive dem daraus entstandenen Gegenvorschlag.

    Das KIG würde die rechtlichen Voraussetzungen schaffen um entsprechende Gesetze und Verordnungen in Kraft zu setzen, um die notwendigen Sanierungen vorzuschreiben.

    Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass aktiver Klimaschutz und damit verbunden auch die Energiewende nicht gratis zu haben sind. Es wird eine Kostensteigerung geben.

    Nur die wird es so oder so geben, wenn kein aktiver Klimaschutz betrieben wird. Und dann voraussichtlich eine wesentliche Höhere. Denn Klimaschäden müssen auch bezahlt werden.


    Tatsächlich ist es schwierig Klimaschäden zu erfassen und richtig zu beziffern. Denn viel Klimaschäden sind schleichende Prozesse, die oft über Jahre oder gar Jahrzehnte verborgen bleiben können, bis es zu einem messbaren / bezifferbaren Schaden wird.


    In der EU betrugen 2020 die volkswirtschaftlichen Schäden, welche man dem Klimawandel zuordnen kann ca. 320 Milliarden Euro. Darüber hinaus wohl noch eine ziemliche Dunkelziffer an nicht erkannten Schäden.

    Diese Schäden bezahlen die Einwohner. Zwar nicht an der Ladenkasse oder an der Tankstelle. Aber letztlich über die Steuern.

    Es mutet geradezu pervers (im aussersexuellen Sinn) an, wenn dann den Kapitalgewaltigen und Unternehmen immer wieder Steuergeschenke gemacht werden. Und darum die weniger kapitalstarke Bevölkerung überproportional viel für die Schäden aufkommen müssen. Während umgekehrt gerade die Kapitalstarken und Unternehmen überproportional für Klimaschäden verantwortlich sind.

    In diesem Zusammenhang sind Schuldzuweisungen an einzelne Teile des gesamten wirtschaftlichen Systems allerdings auch nicht wirklich angebracht. Und auch nicht wirklich zielführend.

    Viel wichtiger wäre es die systematischen Fehler zu erkennen und diese zu beheben.

  • damiens


    Es gibt dazu mehrere Erhebungen. Die Zahlen varieren teilweise recht stark.

    80% dürften hier wirklich die Obergrenze sein.

    Hier sind wohl auch die Stockwerkeigentümer mit eingeschlossen. Denn die sind zwar auf dem Papier Eigentümer, bezüglich der freien Entscheidung über Investitionen aber etwa gleichgestellt den Mietern. Ein einzelner Stockwerkeigenümer kann da nicht frei entscheiden.


    Wo ich die Zahl von 80% genau aufgeschnappt hatte, kann ich mich nicht mehr erinnern. War aber möglicherweise in einer Sendung auf SRF.

  • rodizia


    die offiziellen zahlen des bfs sagen folgendes:



    beachten sie auch wenn sie sagen, dass 80% der schweizer bevölkerung mieter sind dass nicht alle die in einer mietimmobilie wohnen auch mieter sind. mieter sind nur die welche einen mietvertrag haben. entsprechend können sich nichtmietparteien sowieso nicht direkt fuer veränderungen an mietobjekten einsetzen in denen sie wohnen.

  • damiens


    Danke für die zusätzlichen Infos


    Streng betrachtet war es nicht korrekt, dass ich 80% der Einwohner als "Mieter" bezeichnete.


    Mit dem Schätzwert von 80% sind diejenigen Einwohner gemeint, welche nicht völlig frei über ihre Investitionen entscheiden können.


    PS: Ihre sachlich vorgebrachte Kritik weiss ich zu schätzen.

  • damiens , oytenkratos


    Ich bin zwar klar dafür, dass man die statistischen Zahlen jeweils auf den Wahrheitsgehalt abklopft.

    In meiner Aussage, dass etwa rund 80% der Einwohner in der Schweiz nicht, oder nur beschränkt eine Investitionsfreiheit haben ging es vor Allem darum etwas die Dimensionen aufzuzeigen wer in der Schweiz das sagen hat, wenn es um energetische Sanierungen / Investitionen von Wohn- und Gewerberaum geht.


    Und grob über den Daumen gepeilt ist es einfach so, dass es mehr als zwei Drittel der Bevölkerung nicht wirklich in den eigenen Händen hat, sondern fremdbestimmt wird.

    Für Diejenigen die fremd bestimmen können, gibt es kurzfristig keinen Anreiz etwas zu ändern. Und das ist das eigentliche Problem, welches man (politisch) lösen müsste. Genauer gesagt schon viel früher hätte lösen müssen. Das wurde von den entsprechenden Lobbies erfolgreich verhindert.

    In Bezug auf aktiven Klimaschutz und die Energiewende ist es unabdingbar in kurzer Zeit diese Versäumnisse der letzten Jahrzehnte jetzt sehr schnell aufzuarbeiten. Was nicht einfach sein wird.

    Damit dies überhaupt geschieht sind Vorschriften seitens des Staates auch unabdingbar. Sonst ändert sich kurz und mittelfristig gar nichts.


    Was mir als eine politisches Problem erscheint, ist, dass die Mehrheit der Vermieter kein eigenes Interesse daran hat, solche Investitionen zu tätigen, weil das ihnen keinen direkten und kurzfristigen Profit einbringt, sondern möglicherweise zuerst mal Ärger mit den Mietern, weil die Investitionen zwangsläufig zu Mietzinserhöhungen führen wird.

    Hier bilden dann ganz viele Mieter eine unheilige Allianz mit den Vermietern, weil die keine Mietzinserhöhungen haben wollen. (Möchte ich ja auch nicht).


    Was den meisten Mietern bis heute offenbar nicht wirklich klar ist, ist die Tatsache, dass die kurzfristige Erhöhung der Miete mittel- bis langfristig zur Senkung ihrer Lebenskosten beiträgt.

    Der Grundzusammenhang ist hier ganz einfach: Weniger Energieverbrauch gleich weniger Lebenskosten.


    Hier ist die Argumentation der SVP gegen das KIG grundsätzlich falsch. (Schein-Argumentation).


    Die erhöhte Nachfrage nach Strom kann zwar den Strompreis kurzfristig an der Börse tatsächlich hochtreiben. Doch wenn langfristig der gesamte Energiebedarf pro Kopf sinkt, sinkt damit grundsätzlich auch der Preis für Energieträger. Und das insbesondere dann, wenn der Preis für Strom aus erneuerbaren Quellen fortlaufend günstiger wird.


    PS: ich habe bis jetzt keine Statistik gefunden, welche diesen Grundzusammenhang einigermassen schlüssig abbildet.

    Ich kann einzelne Statistiken heranziehen, welche Teilbereiche relativ gut abbilden. Und dann kann ich daraus ein Berechnungsmodell zusammenstricken, welches mir entsprechende Hinweise liefert. Einer wissenschaftlichen Prüfung hält das aber kaum Stand.

  • rodizia


    ich bin dafür dass der staat (wer ist der staat?) anreize schafft, damit liegenschaftenbesitzer (ob privat oder firmeneigentümer) langfristig finanzielle und ökologische vorteile davon haben wenn sie ihre liegenschaften renovieren oder beim neubau mit entsprechend 'nachhaltiger' technologie ausstatten.


    was aber diese technologie sein soll, muss man dem kunden und der industrie überlassen. das einzige was man (als staat) regeln bzw. vorschreiben sollte ist z.b. das die verwendete technologie 'nachhaltig' ist. hier müsste dann eine rechnung aufgestellt werden bzw. kriterien festgelegt was 'nachhaltig' bedeutet.


    bei den häusern welche mit heizöl wärmen, wäre ja auch ein umstieg auf synthetisches heizöl analog synfuels möglich. da ist die ökobilanz (nicht energiebilanz) dann auch wieder besser als beim konventionellen heizöl. somit muss nicht zwingend eine neue heizung eingebaut werden.


    bei der stromerzeugung kann man auf verschiedene technologien setzen. direkterzeugung vor ort, anbindung ans stromnetz.


    was mir immer wieder in den sinn kommt und fast nie diskutiert wird, sind unsere spültoiletten. welche zwar sehr praktisch sind aber eigentlich recht fragwürdig sind wenn man es aus umweltsicht betrachtet. aber da besteht halt noch der zusammenhang mit der abwasserleitung. deshalb bräuchte es anreize.


    das ist ein biologisches konzept... ohne reiz, keine reaktion.

  • insich+ , damiens


    Aus dem speziell interessierten Kreis der Transmitter - Group habe ich den folgenden Kommentar zur PV-Pappel erhalten:

    Keine Ahnung was an dieser Fehlkonstruktion "Patentwürdig" sein soll?


    Tatsächlich habe ich mich auch von Anfang schon gefragt, was da an dieser Konstruktion ein Patent wert sein soll. Bestenfalls ein Markenschutz....


    An diesem Ding gibt es schlicht nichts, was aus wissenschaftlicher Sicht wirklich neu und innovativ wäre. Alles seit Jahrzehnten hinlänglich bekannt....

    Falls irgendein Patentamt auf so ein Ding ein Patentrecht vergibt, ist es der klassische Fall eines Innovationskillers.

  • insich+


    Dass Mitglieder aus der Transmitter - Group die PV -Pappel als "Fehlkonstruktion" bezeichnen, ist sicher hart ausgedrückt.

    Nur...?

    So ganz grundlos tun sie das auch nicht.


    Für den Einsatz in hochalpinen Gebieten bringen die PV-Pappeln nach den Erkenntnissen der Transmitter - Group keine Vorteile, sondern eher klare Nachteile.


    Angefangen beim Kosten / Nutzen - Verhältnis.

    Denn mehr Stromausbeute als die Bifazialen erbringen sie nicht. Eventuell sogar weniger, zumindest im Sommer. (Ob die Kaminwirkung im Innern der Pappel den entstehenden Hitzestau ausgleichen kann, oder gar eine Kühlwirkung erbringen könnte, ist reichlich fraglich. Das müsste zuerst mal gemessen werden).

    De Facto ist die Pappel ein Hohlkörper der rundum mit monofazialen Zellen verkleidet ist. Das bedeutet mehr Materialkosten als bei Bifazialen.

    Und das Konstrukt wird deutlich schwerer und je höher es gebaut ist, desto mehr fallen Windlasten ins Gewicht. Daher muss dass Fundament wesentlich stärker sein, als bei niedrig gebauten Bifazialen. Und das treibt nicht nur die Kosten in die Höhe, sondern bedeutet generell einen grösseren Impact für die bestehende Fauna und Flora.

    Um die Pfeiler für Bifaziale im Boden zu versenken braucht es zwar schweres Gerät. Doch je kleiner die Pfeiler ausfallen müssen, desto leichter ist das dafür tatsächlich benötigte "Schwere Gerät".


    Was den optischen Impact anbetrifft:

    Das ist recht individuelle Geschmacksache ...

    Doch ein Wald aus PV -Pappeln sieht für mich nicht schöner aus, als die Lawinenverbauuungen. Und Reihen von niedrig gebauten Bifazialen sehen auch nicht wesentlich schlechter aus als die Lawinenverbauungen.

    (Meine persönliche Meinung zur Ästhetik).

    Wer macht Fundamentalopposition gegen Lawinenverbauungen?

    Wohl kaum jemand, der schon mal von einer "Lawine" begraben wurde.....

  • Dass Mitglieder aus der Transmitter - Group die PV -Pappel als "Fehlkonstruktion" bezeichnen, ist sicher hart ausgedrückt.

    Nur...?

    So ganz grundlos tun sie das auch nicht.

    Danke, bevor ich die Idee mit dieser PV-Pappel postete habe ich mich nicht näher mit den Vor- und Nachteilen befasst - hab’s nur zufälligerweise entdeckt. Die Begründung der Transmitter—Group scheint mir aber einleuchtend zu sein.

  • insich+


    In der speziellen Gruppe im Kreis der Transmitter gibt es Personen die quasi mit den Solarzellen aufgewachsen sind, da ihre Väter massgeblich in der Entwicklung der Halbleiter-Technik mit beteiligt waren. Damit sind jetzt nicht speziell die PV-Zellen gemeint, sondern Halbleiter-Technik in der Elektronik ganz allgemein.

    Die junge Garde fokussierte sich aber weniger auf die Entwicklung der Halbleiter, sondern mehr auf deren praktische Anwendung.

    Solche Ideen wie die PV-Pappel phantasierten die schon vor Grössenordnung vier Jahrzehnten zusammen... Und bauten solche "Anordnungen" auch zu Testzwecken.

    Ihre Versuche waren da wohl kaum nach wirklich wissenschaftlichen Grundsätzen durchgeführt. Doch um in etwa die Dimensionen einzuschätzen und um mögliche und relevante Denkfehler zu erkennen, reichte es wohl doch noch. (Sie hatten damals ja auch noch die durchaus wissenschaftlich fundierte Unterstützung der alten Garde).

    Ich weiss jetzt gerade nicht genau wann es war, als das Schweizerische Lawinenforschungszentrum in Davos damit begann die Eignung von unterschiedlichen PV - Zellen für die hochalpine Nutzung zu testen.

    (Könnte ich bei einem der Transmitter noch nachfragen. Denn der arbeitete dort bis vor ein paar Jahren noch. Hatte aber mit den PV-Versuchen direkt nichts zu tun, sondern arbeitet in einem anderen wissenschaftlichen Fachbereich).


    Bei diesen Versuchen hat sich bis jetzt gezeigt, dass die Bifazialen am meisten Leistung im Jahresdurchschnitt erbringen. Mit Leistungsspitze im Winter. Dies mit dem geringsten Material- und Finanzaufwand. Ausserdem auch mit den geringsten Schäden an bestehenden Ökosystemen.

    Unter ganz bestimmten Umständen könnte aber eine Konstruktion wie die, ähnlich der PV-Pappel, doch auch gewisse Vorteile mit sich bringen.

    Nämlich dann, wenn damit bestimmte Synergien genutzt werden können.

    Das wäre dann der Fall, wenn anstelle von Bifazialen die Hybridmodule sinnvoll eingesetzt werden können. Folglich nicht nur die photovoltaische Umwandlung in Strom, sondern auch die übrige Einstrahlung in Form von Wärmeenergie genutzt werden kann.

    Prakticus hat in seinen Arbeitspapieren ein Konzept beschrieben, welches zuerst mal etwas absurd erschien. Denn es setzte eigentlich Technik voraus, die zu diesem Zeitpunkt gar nicht erhältlich war. (Nur? So nach und nach ändert sich da in letzter Zeit gerade ziemlich viel).


    Einstein soll mal gesagt haben:

    Wenn eine Idee zuerst nicht mal als recht absurd erscheint, ist es keine gute Idee...

    Weiss nicht, ob das wahr ist? Aber ganz absurd scheint es mir doch nicht zu sein.


    oytenkratos

    PS: Ein kleiner Hinweis zu einem Ihrer Beiträge, den sie viel früher mal gepostet hatten.

    Prakticus & Co. bruzzelten ihre ersten eigenen Vakuumkollektoren auch schon vor gut vier Jahrzehnten im Hinterhof einer kleinen Sanitärfirma zusammen...

  • oytenkratos


    Kennen sie den legendären "Infinity Train"?

    Das ist ein kilometerlanger Zug, der dauernd fährt und dabei mehr Strom produziert, als er verbraucht.

    Jeder der etwas eine Ahnung von Physik hat, aber nicht weiss, dass es dieses Unding tatsächlich gibt, wird hier sagen dass es das nicht geben würde....

  • oytenkratos


    Etwas in Anlehnung an den "Infinity Train" präsentierte ein Erfinder ein Kraftwerk. Auch so ein ominöses Perpetuum Mobile....

    Jedenfalls fragte ich damals bei der @Transmitter-Group mal nach, ob sie das auch kennen...

    Antwort: Schallendes Gelächter!

    Klar würden sie diesen Betrüger auch schon kennen. Schliesslich hätten sie ja auch schon in der Kindheit gerne mit Seilbähnli gespielt.... (War vielleicht etwas eine Erblast von "unser Grossbappi"?. Der spielte nämlich auch gerne mit Seilbähnli.. Und erst noch im XXL-Format.)

    Nun. Prakticus erklärte mir dann noch, dass die Grundidee des Erfinders ja eigentlich durchaus realisierbar sei. Nur einfach nicht so, wie das dieser Betrüger machen wollte....


    Darauf erklärte er mir auch noch, nach welchem Konzept es realisierbar wäre. Rein technisch gesehen. Wirtschaftlichkeit aber vorne ausgelassen. Und .. nur mit bestimmten Voraussetzung überhaupt realisierbar.

    Hier hat aber F & E etwas an der Schraube gedreht in den letzten Jahren.

    So langsam müsste man vielleicht neu rechnen?

  • oytenkratos


    Meinen Beitrag zum "Infinity -Train" haben sie mit einem Lacher (smiley) quittiert.

    Doch meine Frage ob sie den kennen, haben sie damit nicht beantwortet....


    Den Infinity -Train gibt es wirklich. Und er gibt auch mehr Energie ab, als er für seinen Betrieb benötigt. Ein Perpeetum Mobile ist er deswegen mitnichten und Neffen....

    Die Erklärung für die Energieabgabe ist physikalisch ganz einfach zu begründen. Und deshalb ist der Train auch so etwas wie ein Gravitationskraftwerk, welches eben tatsächlich funktioniert. (Im Gegensatz zu der phantastischen Idee des des Betrügers).


    Angelehnt an das Prinzip des Infinity-Trains hatte mir Prakticus kurz erklärt, wie man solche Gravitationskraftwerke tatsächlich bauen könnte.

    Von den physikalischen Grundlagen her eigentlich alles ganz einfach. Genauso wie beim Infinity-Train.


    Bei einer praktischen technischen Umsetzung wird es aber ziemlich schnell mal etwas kompliziert bei den Berechnungen. Obwohl ich das Prinzip rudimentär verstanden habe, fällt es mir doch relativ schwer das nach zu rechnen. Bin keine Maschinenbau-Ingeneurin....

  • rodizia


    der infinity train funktioniert ja nur deshalb weil er beim dowhnill mit zig tonnen von eisen beladen ist und fuer den climb 'leer' ist. von einem wunderwerk kann da ja keine rede sein. auch wenn die idee sinnvoll ist.



    im prinzip machen wasserkraftwerke das gleiche.

  • damiens , oytenkratos


    Ja. Richtig. Sowohl der Infinity Train, wie auch Wasserkraftwerke nutzen die Kraft der Gravitation.

    Das würde im Gründe genommen auch die richtige Bezeichnung für so ein "Auftriebskraftwerk" sein, wie der betrügerische Erfinder seine Konstruktion nannte. Das diese nicht funktionieren konnte, liegt aber dann an den physikalischen Grundsätzen....

    Nachdem er ein paar Anleger erfolgreich täuschen konnte, hat man nie wieder etwas davon gehört.

    Warum es dennoch hätte funktionieren sollen, konnte der Typ nicht belegen. Und anhand der Bilder die er dazu veröffentlichte, war auch keine besonderer "Mechanismus" zu erkennen, warum es trotzdem hätte funktionieren sollen.

    Prakticus erklärte mir dann das Prinzip mit einer abgewandelten / erweiterten Konstruktion. Wenn ... dann ... und so kann es funktionieren.

    Dann erzählte er mir noch ein paar Konstruktionsideen von ihm, welche dem Prinzip des Infinity-Train folgten. Die weichen aber von der der Konstruktion dieses schrägen Erfinders dann massiv ab.

    Hier muss ich noch sagen, dass die unterschiedlichen Konstruktionsideen alle auf der gleichen Grundlage basieren. Diese Grundlage erklärte er mir recht anschaulich. Und obwohl ich jetzt wirklich keine Maschinenbau-Ingenieurin, oder Physikerin bin, bin ich aufgrund meiner Kenntnisse zum Schluss gekommen, dass dies grundsätzlich funktionieren kann. Und diese Grundidee hat mich nicht mehr losgelassen.

    Unklar ist bei all seinen Konstruktionen aber der Wirkungsgrad. Die Berechnungen dazu sind wirklich nicht so einfach, wenn man es seriös machen will.

    Jetzt haben aber Entwickler in den letzten paar Jahren bei ganz wesentlichen Punkten (Teilprozessen) wirklich wesentliche Fortschritte machen können.

    Und jetzt habe ich den Eindruck bekommen, dass man es mal etwas neu rechnen sollte.


    Und hier sollte man vielleicht mal ganz am Anfang fragen, was ist der grundlegende Fehler bei Pumpspeicherwerken?

  • damiens , oytenkratos und die weiteren Interessierten


    Ich kann seine Konstruktionsideen nicht genauer erklären. Nur das Grundprinzip etwas erläutern. Und das können wir dann mal etwas diskutieren... (Würde ich gerne).


    Deshalb fragte ich auch, was der Fehler bei bei den Pumpspeichern sei. Und weiter hätte ich fragen sollen, was denn der Unterschied zwischen den Pumpspeicherwerken und dem Infinity Train sei.

    Beim Infinity Train fährt ein Behälter voll beladen den Berg hinunter. Und muss da gebremst werden. Die Lok fährt hier im Generator -Betrieb und bremst elektrisch. Dann wird unten der Behälter entladen und der Train fährt mit leerem Behälter wieder hoch. Und so weiter...

    Ganz ähnlich funktioniert auch jedes Wasserkraftwerk. Nutzt ebenfalls die Gravitationskraft. Nur mit dem Unterschied, dass die Anordnung des Zugs eigentlich stationär ist und nur die Ladung (Wasser) verschoben wird. Das macht einen Unterschied bei den Wirkungsgraden aus. Der ist beim Wasserkraftwerk grundsätzlich höher als beim Train.


    Denn beim Train wird ja das Kraftwerk (Lok) und der Behälter (Waggons) mitsamt der Ladung immer wieder hin und her geschoben. Das verursacht ja zusätzlichen Energieaufwand, was die Ausgangsleistung mindert.

    Beim Pumpspeicherwerk wird aber ähnlich dem Train die Ladung (Wasser) ebenfalls hin und her geschoben, während Kraftwerk, Druckleitung und Speicher stationär bleiben.


    Jetzt dürfte eigentlich jedem, der die paar physikalischen Grundlagen kennt, klar sein, dass der Energie-Ertrag und der Energie-Aufwand sich beim Hin und Her pumpen gegenseitig aufhebt. Zumindest wenn der Maschinen-Wirkungsgrad von Turbine und Pumpe vergleichbar gross ist. Und was heute auch ziemlich genau der Fall ist.


    Das bedeutet, dass ein Pumpspeicherwerk nur dann wirklich einen nutzbaren Energie-Überschuss abliefern kann, wenn kein Wasser gepumpt wird. Also wenn der Stausee von oben durch Regen oder Schmelzwasser gefüllt wird.

    Das Pumpen ergibt nur dann einen Sinn, wenn man damit vorhandene Energie, die sonst abgeregelt werden müsste, dazu nutzen kann, den Speichersee wieder zu befüllen.

    Würde man aber also so ein Speicherwerk analog dem Infinity Train als einen geschlossenen Kreislauf konzipieren, würde der Train also mit der gleichen Ladung wieder den Berg hochfahren. Und das ganze wäre nichts anderes, als eine Energievernichtungsmaschine.


    Dasselbe gilt auch beim Pumpspeicherwerk, das arbeitet aber mit höherem Wirkungsgrad. Aber bei jedem Pumpzyklus wird Energie vernichtet. Beziehungsweise... geht einfach nutzlos verloren. Als thermische Verluste.


    Anhand der zur Verfügung gestellten Bilder des schrägen Erfinders war das auch bei seinem Auftriebskraftwerk genau so der Fall. Also kein Kraftwerk, sondern eine Energievernichtungsmaschine.

    Denn vom Aufbau her, war das nichts Anderes, als der Infinity Train der mit voller Ladung dann den Berg wieder hinauf fährt.

    Deshalb auch das schallende Gelächter von Prakticus und Co.

    Dennoch sagte Prakticus, dass die Idee nicht völlig verkehrt sei. Aber so wie der betrügerische Erfinder das angeblich gelöst haben wollte, könne das nie funktionieren.

    Denn im geschlossenen Kreislauf heben sich eben die wirksamen Kräfte gegenseitig auf. Und ein Abgriff von Energie kann nur im offenen Kreislauf erfolgen. Es muss in irgendeiner Form einen Massendurchfluss durch das System geben. Oder einen Energiedurchfluss.

    Dem System muss also eine Differenz von Masse oder Energie anliegen. Sonst läuft da nach kurzer Zeit gar nichts mehr.

    Diese Differenzen von Masse oder Energie sind also die Grundlage für die beiden Grundkonstruktionen von Prakticus. Die sind aber weit entfernt von Perpetuum Mobile oder anderen Wunderwerken der "Over-Unity - community"....


    Er postulierte zwei grundsätzliche Lösungsansätze. Einer basiert auf der Änderung der Masse. Der andere auf der Änderung der Energieform.


    (Jetzt wird dieser Beitrag etwas lang. Fortsetzung folgt ....)

  • Dem System muss also eine Differenz von Masse oder Energie anliegen. Sonst läuft da nach kurzer Zeit gar nichts mehr.

    Diese Differenzen von Masse oder Energie sind also die Grundlage für die beiden Grundkonstruktionen von Prakticus.


    damiens , oytenkratos und die weiteren Interessierten


    Im letzten Beitrag habe ich darauf hingewiesen, dass Prakticus zum angeblichen Auftriebskraftwerk des schrägen Erfinders sagte, dass dessen Grundidee zwar funktionieren kann, so vom Prinzip und der Mechanik her. Aber nur wenn es eine erhebliche Differenz bei Masse oder Energie gibt.


    Dann hat er mir zwei Grundprinzipien aufgezeigt, wie das funktionieren könnte. Eine basierend auf der Differenz von Masse. Und dass Andere basierend auf der Differenz von Energie, respektive Energieform.

    Letzteres ist viel komplizierter, aber auch viel spannender....


    Also zum Ersteren:

    Funktioniert eigentlich mehr oder weniger gleich wie der Infinity Train. Voller Behälter den Berg runter und leerer Behälter den Berg wieder hoch. Die Masse der Ladung bleibt unten am Berg. Hier kann Energie aus der Gravitation abgegriffen werden. Genauso wie beim normalen Wasserkraftwerk.


    Beim Pumpspeicherkraftwerk wird zeitlich verschoben die selbe Masse wieder den Berg herauf gekarrt. Im Zyklus von einmal rauf und runter ist der Energiegewinn null, respektive negativ. Es geht Energie verloren. Der Systemwirkungsgrad beträgt etwa 60% für die Speicherung von Energie.


    Wird der Train nun in der Talstation entladen und die grosse Masse verbleibt unten, während der Train mit einer Ladung von deutlich geringerer Masse beladen wird, bevor er wieder hochfährt, dann sinkt der Systemwirkungsgrad in Richtung, null oder gar negativ. Analog zum Pumpspeicherwerk.

    Ist die Differenz der geladenen Masse gross genug, kann der Train immer noch mehr Energie produzieren, als er verbraucht.

    Wird das Eisenerz an der Bodenstation verhüttet und man schickt nur noch den Stahl wieder hoch, dann ist die Energiebilanz wohl immer noch so, dass der Zug läuft und läuft....


    Wenn man dieses Prinzip jetzt auf die Pumpspeicherkraftwerke übertragen will, muss man also fragen, wie man das Wasser so verhüttet, dass es eine ausreichende Massendifferenz gibt.

    Beim Eisenerz ist es ja offensichtlich... ganz viel unbrauchbares Gestein, und nur wenig Eisen drin....

    Und beim Wasser?


    Also die Mineralstoffe aus dem Wasser zu entfernen, bringt es wohl nicht. Und die Fischleichen aus der Turbinierung machen es ja auch nicht aus....

    Wird wohl nichts mit dem "Auftriebskraftwerk".

    Oder doch?