Als ich im Zuge der diesjährigen Verleihung des Physiknobelpreises von den Experimenten zur Nachrichtenverschlüsselung um Anton Zeilinger erfuhr, kam mir spontan ein Taschenbuch über Parapsychologie, das ich Mitte 70er-Jahre des letzten Jahrhundert las, in den Sinn.
Nach meiner Erinnerung gehörte das Taschenbuch zu einer Serie, die sich seriös mit Wissen befasste. Auf der Vorderseite dieser Taschenbücher waren eine Art von liegenden Balken, die im Grauton gehalten waren. Sowohl der einzelne Balken wie auch die Balken zueinander wurden von oben nach unten im Grauton immer dunkler. Vor den Balken war ein heller Kreis. So oder so ähnlich sahen die Bücher aus. Ich denke, dass sie vom Rowohlt-Verlag gewesen sein könnten.
Jedenfalls waren darin verschiedene parapsychologische Phänomene anhand von realen Beispielen beschrieben. Die Beispiele wurden in zwei Kategorien eingeteilt, die ich nicht mehr genau benennen kann, aber die ich hier frei als "ERKLÄRBAR" und "UNERKLÄRBAR" bezeichnen. Dabei ist der Begriff "ERKLÄRBAR" vielleicht im Sinne der Psychologie aber auf keinen Fall im Sinne der Physik zu verstehen.
Zur Kategorie "UNERKLÄRBAR" gehörten z.B. die Phänomen des Anheben von materiellen Gegenständen wie Vasen etc.
Zur Kategorie "ERKLÄRBAR" zählten die Phänomene des Gedankenlesen bzw. des Gedankenübertragen. So fielen auch die meisten – falls nicht sogar alle – Fälle des "Wahrsagens" in die Kategorie "ERKLÄRBAR", weil sie als bewusstes oder unbewusstes Gedankenlesen entlarvt wurden.
Weiter glaube ich, mich noch an einen spezifischen Fall der Kategorie "ERKLÄRBAR" zu erinnern: In dem Fall sagte eine Amerikanerin den Einsturz eines Hauses voraus, das sie entweder bewohnte oder besuchte. Bei der genauen Untersuchung des Falles stellte sich jedoch heraus, dass es dabei nicht um Wahrsagen oder sonst etwas Unerklärbares ging, sondern ganz einfach: die Frau hörte wie die Termiten sich ans Gebälk des Hauses machten.
Nun will ich aber zum Fall kommen, der mir speziell in den Sinn kam als ich von den Versuchen der abhörsicheren Nachrichtenübertragung vom Team um Anton Zeilinger hörte:
Der Fall gehört in die Kategorie "ERKLÄRBAR". Es geht um Gedankenübertragung. Sowjetische Wissenschaftler oder Wissenschaftlerinnen, deren Denken natürlich stark materialistisch und atheistisch geprägt war, wollten beweisen, dass es sich beim Gedankenübertragen bzw. Gedankenlesen um einen erklärbaren, physikalischen Vorgang handelt. Sie suchten sich also zwei Personen, die das Gedankenübertragen bzw. das Gedankenlesen möglichst gut beherrschten. Sie begingen ihr Experiment indem sie die beiden Personen zuerst in zwei benachbarte Räume setzten. Sie zeigten jeweils abwechselnd der einen Person Bilder, Texte o.ä. – d.h. Informationen, die diese jeweils der anderen Person übermitteln musste. Danach setzten die WissenschaftlerInnen die Personen in ein Faradaysches Käfig und wiederholten die Experimente. Und noch später verteilten sie die eine Person im östlichen und die andere im westlichsten Zipfel ihres Riesenreichs und wiederholten die Experimente mit und ohne Faradaysches Käfig von Neuem.
Alle Experimente endeten mit dem selben Resultat: Alle getroffenen Massnahmen konnten den Informationsaustausch (Gedankenübertragung) der beiden Personen nicht beeinträchtigen. Die WissenschaftlerInnen bewiesen somit, das Gegenteil von dem was sie beabsichtigten – d.h. der Informationsaustausch zwischen den beiden Personen war physikalisch nicht erklärbar.
So meine ich mich zu erinnern.
C-O-R-A
#2954Δ-595