Asylpolitik: Müssen wir die ganze Welt retten?

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  • Die Schweiz sollte sich einmal intensiv mit dem dänischen Modell befassen, das Asylsuchende neu im Burundi parkieren will, wo sie auch bleiben müssen, wenn ihrem Asylantrag stattgegeben wurde. Kopenhagen hat ein entsprechendes Abkommen mit diesem afrikanischen Land bereits unterzeichnet.


    Es ist langsam an der Zeit, dass wir uns von der Illusion verabschieden, wir müssten die ganze Welt retten.

  • alescha01


    Im Gegensatz zu ihnen und den anderen Rechtsnationalisten möchte ich am heutigen Asylrecht der Schweiz grundsätzlich nichts ändern.

    Daher schreibe ich hier für dieses Ansinnen auch keine Vorschläge.

    Und ich möchte darum bitten, dass Asylrecht und Flüchtlingspolitik nicht unsachlich durcheinander gemischt wird. (Was sie offensichtlich und oft tun).

  • alescha01


    Welche Schweizer, die nicht völlig von Sinnen sind, haben denn solche Illusionen


    Solche absurde Illusionen fallen oftmals schnell bei jeglicher Art von Konversationen. Es scheint als wäre es für manche Menschen selbstverständlich zu wissen wie und was fremde Drittpersonen über was auch immer denken. Der Klassiker sind Aussagen mit dem Wort "man", wie z.B. "Heutzutage glaubt man [..]" oder "und dan glauben die [...] dass man mit [..]" usw.


    Aus diesem Grunde ist bei solchen Aussagen eine weitere Diskussion grundsätzlich gleich beendet.


    Gruss

  • alescha01


    Wie es schon in früheren Threads zu ihrem Lieblingsthema zur Sprache gekommen ist, gibt es eine Vielzahl von Gründen, die Menschen in die Flucht treiben.

    Und mir geht es schon ähnlich wie skywings, der sagt, dass die Unterscheidung zwischen Flüchtlingen zynisch sei.


    Das Asylrecht in der Schweiz macht hier eine klare Unterscheidung!


    Noch lange nicht alle Flüchtlinge können nach dem Schweizerischen Gesetz hier Asyl erhalten. Aber grundsätzlich hat jeder Flüchtling das Recht einen Asylantrag zu stellen.

    Die meisten dieser Anträge werden wegen mangelnden Asylgründen abgelehnt. In der Folge müssen diese Flüchtlinge die Schweiz wieder verlassen.

    Derzeit gibt es mehrere Dutzend Millionen von Menschen die veritable Fluchtgründe haben. Aber diese Gründe kein Recht auf Asyl in der Schweiz ergeben.

    So zynisch die Unterscheidung zwischen Flüchtlingen auch sein mag, aber beim Thema Flüchtlingspolitik muss man sie machen.


    Das Hauptproblem bei der Flüchtlingspolitik sehe ich darin, dass sich Flüchtlinge mit falschen Vorstellungen auf den Weg nach Europa machen. Und hier muss man ansetzen.

  • Die Schweiz sollte sich einmal intensiv mit dem dänischen Modell befassen, das Asylsuchende neu im Burundi parkieren will, wo sie auch bleiben müssen, wenn ihrem Asylantrag stattgegeben wurde. Kopenhagen hat ein entsprechendes Abkommen mit diesem afrikanischen Land bereits unterzeichnet.


    Es ist langsam an der Zeit, dass wir uns von der Illusion verabschieden, wir müssten die ganze Welt retten.

    Die Schweiz hat auch solche Abkommen, nur keines mit Burundi.


    Bilaterale Migrationspolitik
    Die Schweiz unterhält mit verschiedenen Herkunftsländern von Geflüchteten und mit Durchgangsländern, wo viele Schutzsuchende unter prekären Verhältnissen…
    www.fluechtlingshilfe.ch


    und


    Rückübernahmeabkommen



    Von den 57'800 Menschen, die sich im Asylprozess befinden stammen 588 aus Burundi.


    Braucht es dafür ein Abkommen?


    Weltwoche

  • Der grösste Teil der Menschen, die sich im Asylprozess befinden, stammt aus Asien (32'000).


    Davon 15'000 aus Afghanistan (Abkommen seit 2006) und 7650 aus Syrien (Abkommen seit 2009)


    Link


    @RO


    Ich warte auf den Vorschlag von Ihnen, wie die Asylpolitik Schweiz langfristig gestaltet werden soll.....


    Haben Sie einen Vorschlag, ausser den, den Sie aus der Weltwoche kopiert haben, alescha?

  • insich+ und oytenkratos


    Der Vorschlag der von alescha01 hier publiziert wird, geht in die Richtung, dass wir uns vielleicht an Dänemark orientieren sollen, wie die Schweiz ihre Flüchtlingspolitik betreiben soll.


    Persönlich vermute ich hier, dass er das sogar noch kopieren will. Obwohl er sonst in seinen Reden mehrheitlich mit den Problemlösungen der EU spinnefeind ist. Doch wenn es gegen Migranten geht?... Scheint jedes Mittel zum Zweck heilig genug zu sein....


    Schauen wir und doch mal etwas genauer an, was der Herr Alex Schneider aus Küttigen hier fordert.

    Und dazu müssen wir uns mal anschauen, was die aktuelle Regierung von Dänemark da vor hat.

    Die wollen jetzt also Flüchtlinge, die in Dänemark angekommen sind nach Burundi deportieren?

    Und haben dafür mit der Regierung von Burundi ein Abkommen geschlossen?


    Hmmm? Was für ein Land ist Burundi?


    Nun laut Statistik ist Burundi eines der Ärmsten, wenn nicht gar das Ärmste, der Welt.

    Und warum ist das so?

    Weil die Regierung von Burundi wohl gerade auch noch zu den korruptesten der Welt gehört.


    Nun? Und wie läuft dann dieses fragwürdige Geschäft mit einer korrupten Regierung?

    Da sollen also die Asylsuchenden quasi in eine "Strafkolonie" für Flüchtlinge deportiert werden. Und selbst wenn ihr Asylgesuch noch akzeptiert wird, müssen sie dann in der Strafkolonie bleiben?

    Was für eine Chance auf ein menschenwürdiges Leben hat so ein Kolonist in Burundi, wenn selbst die Einheimischen kaum eine Chance auf ein menschenwürdiges Dasein haben.


    Oh, ja ... ich habe vergessen, dass natürlich die dänische Regierung ganz viel Geld nach Burundi überweisen wird, damit es die Flüchtlinge für den Rest ihres Lebens dort ganz wunderbar im dänischen Hotel.....


    Die burundische Regierung weiss es bestimmt zu schätzen.

    So ein Abkommen ist da für "Die" die reinste Geldruckmaschine!


    Ganz klar! Die Schweiz muss da sofort auch so was machen! Schliesslich sind wir ein eigenständiges Volk. Und wollen so bleiben! (Ironie off).

  • Ich weiss nicht ob das mit Burundi eine gute Lösung wäre und ob das überhaupt stimmt. Ich bin mir sicher, das alescha nicht recherchiert hat, bevor er diesen Vorschlag gepostet hat. Ich jedenfalls finde nichts darüber. Aber folgendes:


    Dieser Bericht stammt aus dem letzten Jahr, hat sich inzwischen etwas verändert?

    Link


    Dänemark und Ruanda haben eine Erklärung zur möglichen Überstellung von Asylbewerbern unterzeichnet.


    „…Regierungsminister aus Dänemark und Ruanda haben eine gemeinsame Erklärung zur bilateralen Zusammenarbeit unterzeichnet, in der sie erklärten, dass sie „die Einrichtung eines Programms prüfen, durch das spontan in Dänemark ankommende Asylbewerber zur Prüfung ihrer Asylanträge nach Ruanda überstellt werden können“ Link


    Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hatte erklärt, es sei "zweifelhaft, ob ein vollständiger End-to-End-Prozess mit allen darin enthaltenen Anforderungen den internationalen Verpflichtungen entsprechen würde, auch wenn er in der Praxis umgesetzt wird". Nach der Verabschiedung des Gesetzes erklärte die Europäische Kommission, es verstoße gegen die EU-Asylregeln und behielt sich das Recht vor, rechtliche Schritte einzuleiten, wenn der Plan umgesetzt wird. Quelle



  • Ich sehe ein: Die Beobachter-Comunity will alle Menschen nach Europa und in die Schweiz holen, welche

    - wegen Überbevölkerung zum Auswandern gezwungen sind

    - unter einem autoritären Regime leiden

    - unter dem Klimawandel leiden

    - mausarm sind

    Ich wünsche Ihnen eine glückliche Zukunft.

  • Ich sehe ein: Die Beobachter-Comunity will alle Menschen nach Europa und in die Schweiz holen, welche....


    alescha01


    Erneut wieder so eine Unterstellung!


    Diesmal nicht nur direkt mir gegenüber, sondern auch gleich gegenüber allen anderen Foristen hier Im Beo -Forum.

    Auch wenn sie mit dieser polemischen Äusserung jetzt niemanden direkt beleidigen, oder beschimpfen, können sich Andere und Andersdenkende als sie, sich durchaus in einer Art und Weise betroffen fühlen, die man als Beleidigung bezeichnen kann.


    Ihre Texte sind gelegentlich derart konfrontativ, dass sie sich nicht darüber wundern müssen, wenn ihnen einige Foristen gelegentlich auch mal etwas direkt sagen, was sie von ihnen und ihrer Gesinnung halten.

  • alescha01


    Hier gibt es aus meiner Sicht nur wenige Möglichkeiten. Eine der Ersten, was "man" hier tun kann und muss, ist das "man" m.E. kommuniziert, was falsche Vorstellungen sind.

    Damit sich Flüchtlinge nicht auf den Weg nach Europa machen, weil sie falsche Vorstellungen von Europa oder anderen gelobten Ländern haben.

    Vielmehr muss "man" sie dazu motivieren in ihren Heimatländern das zu ändern, was sie in die Flucht treibt.

    Das ist jetzt aber sehr viel einfacher so geschrieben, als es in Tat umgesetzt werden kann.


    Dass man rigoros die Grenzen zu macht, ist eine Symptombekämpfung zum Selbstschutz, aber keine echte Problemlösung.

    Und das sollten wir in der weiteren Diskussion um echte Lösungen so mal nicht vergessen.

  • @RO

    EInverstanden. Die Umsetzung Ihres Vorschlags dauert aber Jahrzehnte. Die bisherigen Entwicklungsbemühungen der letzten Jahrzehnte habe offensichtlich diesbezüglich nichts gebracht. Hat man denn bisher alles falsch gemacht? Was muss man denn in Zukunft besser machen?


    Kurzfristig sehe ich keine andere Lösung als "Abschottung" Europas vor Wirtschaftsflüchtlingen.

  • Die Schweiz sollte sich einmal intensiv mit dem dänischen Modell befassen, das Asylsuchende neu im Burundi parkieren will, wo sie auch bleiben müssen, wenn ihrem Asylantrag stattgegeben wurde. Kopenhagen hat ein entsprechendes Abkommen mit diesem afrikanischen Land bereits unterzeichnet.


    Es ist langsam an der Zeit, dass wir uns von der Illusion verabschieden, wir müssten die ganze Welt retten.

    Ich habe keine Ahnung, welche Themen diskutiert wurden, als sie ein Jugendlicher waren... bei mir war es der Film "Das Boot ist voll" von Alfred A. Häsler. Ich erinnere mich daran, wie mich der Gedanke an eine Schweiz, die ihre Grenzen schliesst und Schutzbedürftige ausschliesst und ihrem (tödlichen) Schicksal überlässt, entsetzt hat...

    Es entsetzt mich noch immer. Deswegen hinterlässt dieser Thread und insbesondere die Art und Weise, wie er formuliert wird, ein fahler Nachgeschmack.


    Die Schweiz hat eine humanitäre Tradition, auf die sie mit Recht stolz ist. Unser Asylgesetz orientiert sich an der Genfer Flüchtlingskonvention und garantiert jedem Flüchtling Aufnahme. Die Voraussetzungen dazu sind im Gesetz und in den entsprechenden Verordnungen formuliert.

    Das Asylverfahren wird seit einiger Zeit zügiger durchgeführt - der Entscheid, ob jemand bleiben kann oder wieder gehen muss, wird recht schnell gefällt.

    Bei einem negativen Entscheid müssten die Menschen zurück in ihr Heimatland. Viele gehen nicht freiwillig und der Staat hat keine Möglichkeit, sie zurückzuführen, weil Rückführungsverträgen mit den Heimatländern fehlen. Die Menschen wollen und können nicht zurück, weil es für sie keine Zukunft gibt in ihrem Land. Sie bleiben also hier, warten auf einen besseren Entscheid oder tauchen ab, um anderswo ihr Glück zu suchen. Immer in der Hoffnung, dass sie irgendwo einen Platz und eine Aufgabe finden, die ihnen eine Existenz und eine Zukunft ermöglichen.


    Was ist die Rolle und Aufgabe der Schweiz? Die Flüchtlingsproblematik betrifft alle westlichen Länder, die Schweiz ist also nicht isoliert. Die Menschen, die auf der Flucht sind, sind es nicht mehr nur aus politischen Gründen, sondern weil sich das Klima verändert und sich die Lebensverhältnisse in ihrem Land verschlimmern. Diese Gründe sind nachhaltig und werden sich in den nächsten Jahren noch bemerkbarer machen. Die Zahl der Flüchtlinge wird zu- und nicht abnehmen. Und das weltweit. Der Umgang mit dieser Problematik kann nicht sein, das einzelne Länder ihre Grenzen schliessen und Menschen abschieben. Das wäre eine Vogel-Strauss Politik. Und das wäre der Schweiz nicht würdig!




  • Die rhetorische Heimtücke mit den sogenannten "Wirtschaftsflüchtlingen" ist zu beenden.


    Allzu viele westliche Konzerne, insbesondere aus dem Rohstoff- Nahrungs- u. Futtermittel-Bereich verursachen zusätzlich mit Korrumpieren,

    die Grundlagen für desaströse Wirtschaftsverhältnisse.
    Oft werden auch Projekte finanziert, die den westlichen Konzernen mehr nützen, und nur einem kleinen Teil der Bevölkerungen nützen.

    Ein Kraftwerk oder bestimmte Strassen nützen oft nur dem Abbau von Rohstoffen.

    Die Krankenhäuser dienen auch grösstenteils nur dem westlichen Führungspersonal und den korrumpierten örtlichen Spitzenpolitikern.

    Damit sich diese beiden Machtgruppen an der Macht halten, werden noch Rüstungsexporte finanziert.
    Die Wirtschaftliche Lage wird damit noch viel schlechter.

    Wirtschaftsflüchtlinge entstehen generell durch eine falsche Politik, sind also auch nur eine Form von "Politischen Flüchtlingen".

    Auch Schweizer Akteure im Neokolonialismus wären zur Verantwortung zu ziehen.