Während in den 60er und 70er Jahre grosse Hoffnungen in die Raumplanung gesetzt wurden, sie könne die Bevölkerungs- und Siedlungsentwicklung im Raum grossräumig steuern, ist ihr Stellenwert in der Gegenwart auf die kleinräumige Optimierung und auf die Flächenbuchhaltung über die Güte und den Verbrauch von Kulturland- und Fruchtfolgeflächen durch die Siedlungsentwicklung geschrumpft. Eine traurige Entwicklung
Raumplanung Schweiz: Von der Steuerung der Siedlungsentwicklung zur Buchhaltung des Flächenverbrauchs
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Es ist gaaaanz einfach : Rechtsbürgerliche Kreise setzten Einzonungen stets durch, weil ihre "Kollegen" Landwirtschaftsland einzonen lassen wollten und ihre "Kollegen" die Baugeschäfte hatten. Tatsächlich eine Win-Win-Situation für einen Teil der Leute. Habe ich an meinem Wohnort dreimal persönlich erlebt. Die gleichen Kreise "kritisieren" heute dass es zuwenig Landwirtschaftslang gäbe. Heuchlerischer geht nicht.
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Relativ wenige konnten sich dabei grosse Mengen an Machtmitteln (Kapital) aneignen und damit mehr Macht,
bei ständig sinkenden relativen Steuern.
Bei höheren Steuersätzen wäre das Geld für allzu viel Zersiedelung nicht vorhanden gewesen,
auch nicht bei höher reguliertem sogenanntem Buchgeld-Schreiben der Banken durch die SNB,
nicht für ein ungesund hohes Wirtschaftswachstum und eine allzu hohe Geldmengen-Vermehrung.Wertsteigerungen bei verkauftem "Grund und Boden" sind zwar je nach Kanton unterschiedliche zu versteuern,
Diese Steuereinahmen ermöglichen aber weitere Steuersenkungen. Ein Teufelskreis für zunehmend instabile Strukturen.
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Wir Raumplaner:innen (inkl. ORL-Institut der ETH Zürich) hatten einmal die Hoffnung, wir könnten die Bevölkerungs- und Arbeitsplatzzahl der Schweiz via Zuwanderungsregelung steuern und nach raumplanerischen Kriterien in der Schweiz verteilen, nach dem Prinzip der dezentralisierten Konzentration. Also weg von den Grossagglomerationen und hin auf eine multipolare Schweiz. Von solchen "Träumen" hat sich die Raumplanung, aber vor allem die Politik längst verabschiedet, leider.
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Gemäss der Libertären Wirtschafts-Ideologie regelt der unregulierte freie "Markt" alles zum Besten.
Wenn die dominierenden Bürgerlichen Politiker im Staat und der Gesellschaft versagt haben, liegt das daran,
dass diese an den "MARKT" glauben. Herr vergib Ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun.
Dass gerade bürgerliche Politiker ungerechtfertigten Vorteilsnahmen aufgeschlossen sind, tut ein übriges.
Die "Links/Grün"-versifften und Kapitalschwachen fehlt generell das Geld für attraktive Vorteilsnahmen.
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Wir Raumplaner:innen (inkl. ORL-Institut der ETH Zürich) hatten einmal die Hoffnung, wir könnten die Bevölkerungs- und Arbeitsplatzzahl der Schweiz via Zuwanderungsregelung steuern und nach raumplanerischen Kriterien in der Schweiz verteilen, nach dem Prinzip der dezentralisierten Konzentration.
Oha? Sie sind also nicht nur Volkswirtschafter sondern auch gleich noch Raumplaner?
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@RO
Wieso?
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@RO
Raumplanung war in den 70er Jahren ein hochpolitisches Thema. Es drohte damals die 10 Mio Einwohner:innen/Schweiz (haben wir bald erreicht).
Dies wollte damals niemand, heute ist das für den Mainstream offenbar kein Thema mehr. Raumplanung wurde damals auch als umfassende Aufgabe der Politik verstanden. Heute wird die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung wie Regen vom Himmel akzeptiert und irgendwie kanalisiert.
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Raumplanung wurde damals auch als umfassende Aufgabe der Politik verstanden. Heute wird die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung wie Regen vom Himmel akzeptiert und irgendwie kanalisiert.
Politiker die glauben mit dem Instrument Raumplanung die demografische Entwicklung in einem Land beeinflussen oder gar zu bestimmen können, leiden meiner Ansicht nach unter einem Realitätsverlust.
Es ist naturgemäss die demografische Entwicklung in einer Region, einem Land oder gar auf einem Kontinent, die der Raumplanung die Aufgabe stellt auf die demografische Entwicklung zu reagieren.
Auf eine demografische Entwicklung hat die Politik praktisch keinen Einfluss. Auch nicht über die Raumplanung. Die Raumplanung hat die Aufgabe die nötigen Infrastrukturen den Anforderungen der demografischen Entwicklung anzupassen. Dies möglichst vorausschauend.
Weder Politik noch Raumplanung kann hier im Voraus wirklich etwas kanalisieren.
Die Raumplanung hat ein paar Mittel zur Verfügung, um etwas vorausschauend den Bau von notwendigen Infrastrukturen zu planen. Diese Mittel sind in erster Linie Modelle, die auf erhobenen statistischen Daten beruhen.
In der Raumplanung kann man nur anhand der Daten der Vergangenheit eindeutige Tendenzen der demografischen Entwicklung erkennen und aus diesen Tendenzen Modelle für die Zukunft erstellen. Ob die Zukunft dann wirklich den Modellen entsprechen wird, ist aber nie wirklich klar. Modell und künftige Realität werden nur mit einer mehr oder weniger grossen Wahrscheinlichkeit übereinstimmen.
Hauptfaktor der demografischen Entwicklung einer Region (etc.) ist die wirtschaftliche Entwicklung dieser Region. Die private Wirtschaft wird von der Politik kaum direkt beeinflusst.
Tatsächlich kann die Politik indirekt aber auf die wirtschaftliche Entwicklung einer Region doch einigen Einfluss nehmen. Aber praktisch kaum über die Raumplanung als "Steuerungselement". Diese Idee ist aus meiner Sicht einfach nur absurd.
Es ist aber auch eine Tatsache, dass die Politik indirekt über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen einen Einfluss auf die demografische Entwicklung nehmen kann.
Doch hier ist der kausale Zusammenhang so, dass eine wirtschaftlich aufstrebende Region eine Zunahme der Bevölkerung nach sich zieht, während sich eine Region, die wirtschaftlich im Niedergang ist, sich einer Landflucht gegenüber sieht.
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Ohne die Zuwanderung und Geldschöpfung im Übermass ergäbe sich keine weitere substanzielle Vemehrung,
( Wachstum ist ein Eupemismus, der untergriffig einen natürlichen Prozess suggeriert)diese ist aber gemäss der Kapitalistischen Lehrmeinung, besonders der Libertären, unabdingbar für den Systembestand.
Ein möglichst grosser Binnenmarkt verschafft Wettbewerbsvorteile, im Rahmen von Massenproduktion mit degressiven Kosten (Skaleneffekten)
Die einigermassen vereinten Nationen der EU, die mit Abstand grösste Exportmacht, können sich gegen den Rechten Staatskapitalismus der USA
und den Linken Staatskapitalis der VR China und deren Megakonzernen einigermassen erwehren.Übrigens geht es den Bürgern in den Kleinstaaten EU, gerade auch denen mit einem starken Finanzplatz,
gegenüber dem EU-Durchschnitt deutlich besser. Irland hat ein deutlich höher BIP pro Kopf als die Schweiz, wenn auch noch ungleicher verteilt.Heute sind bereits ca. die Hälfte der Kaderplätze in der Schweiz mit Deutschen und Franzosen besetzt.
Das liegt daran, dass Menschen mit überdurchschnittlichen Fähigkeiten von den Kapitalgesellschaften für die Schaffung eines höheren Mehrwertes gebraucht werden. In einem kleinen Land gibt es naturgemäss eine kleinere Anzahl von Menschen mit überdurchschnittlichen Fertigkeiten und in einem grossen Land eine grössere Anzahl". Relativ ist der Unterschied aber nur gering, in Ländern mit ähnlichem Enetwicklungsstand.
Wer mit faulen Menschen politisiert, die angeblich nur im Sozialssystem abhängen wollen, wenn die in die Schweiz kommen,
täuscht das Schweizer Volk arglistig, für noch mehr Machtmittel und Macht.
Ja es gibt diese politisch instrumentalisierten Menschen, diese sind aber nur ein ganz kleiner Teil bei der Einwanderung.
Gerade aus GROSS-Bürgerlichen Kreisen wird der rhetorische Trick "Aus Mücken Elefanten machen" aber auch" aus Elefanten Mücken machen" gerne gegen die KLEIN-Bürgerlichen Kreise angewendet.
Welche Partei mit eher grossbürgerlichen Spitzen-Parteiführern instrumentalisiert hauptsächlich die Kleinbürgerlichen bei uns ? -
Betrachten wir die kausalen Zusammenhänge mal etwas.
Kann es sein, dass eine Raumplanung eine Zuwanderung steuern kann?
Also die Raumplaner die Agitatoren sind, welche die Zuwanderer bestimmen?
Niemals, das sind stets Rechtsbürgerliche, die ihren Freunden Landwirtschaftsland in Bauland umzonen.