Unbekannte Lungeninfektion und Anzeichen für Meningitis

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  • wie verblieb denn jetzt die mutter mit dem spital?

    damiens


    Die Mutter schaffte es mit einer Anzahlung an das Zimmer die Krankenakte frei zu bekommen.


    Das Geld für die Anzahlung und den Rücktransport des Mädchen wurde von Micki Maus und Ueli dem Schreiber eingeschossen. Hätten sie das so nicht gemacht, wäre die Krankenakte wahrscheinlich innert kürzester Zeit verloren gegangen.

    Ausserdem braucht die Mutter diese Akte für die Nachsorge.

    Die erstbehandelnde Ärztin hat ja keinerlei Informationen bekommen. Ausser dass die Spitalleitung das Mädchen direkt nach dem CT ins Spital von Windhoek verlegt hatte...

    Gruss Rodizia

  • tilia


    Nein. Die Chief Nurse weigerte sich die Krankenakte herauszugeben, weil das Zimmer nicht bezahlt war.

    Damit, dass das Mädchen noch minderjährig ist, hat es nichts zu tun.

    Abgesehen davon, dass sie mit 17 Jahren auch schon alt genug war, um im Gefängnis zu landen, ist man dann ja wirklich kein Kleinkind mehr.

    Ausserdem hätte das Mädchen bei rechtzeitiger Entlassung mit dem Patientenbus oder einer Ambulanz mitfahren können. Und die Krankenakte hätte da an einen der Fahrer übergeben werden können.

    LG Rodizia

  • tilia


    Ich weiss nicht recht, ob Diskriminierung dafür jetzt wirklich das richtige Wort ist.

    Aber anhand der diversen Geschichten, die ich von den Transmitters aus dem südlichen Afrika zu hören bekomme, habe ich klar den Eindruck bekommen, dass es ein Netz aus Strukturen gibt, welche arme Leute noch mehr in die Armut treibt, während die zuvor schon reiche Elite sich völlig schamlos noch mehr bereichern kann. Und auch tut.

    Hier spielt auch die Korruption in den unterschiedlichsten Formen eine ganz grosse Rolle.

    Vor mehr als dreissig Jahren gab es im südlichen Afrika die Revolution gegen die Apartheid.

    Die Revolutionsführer versprachen, dass danach alles viel besser sein würde.

    Nun. Selbst alte (indigene) Leute, die die Zeiten vor der Revolution noch richtig miterlebt hatten, sagen heute hinter vorgehaltener Hand, dass es ihnen damals besser ging, als jetzt, da ihre eigenen "Könige" an der Macht seien.

    Auch wenn diese Leute das nicht so direkt und offen sagen, aber sie halten die heutigen Machthaber für skrupellose Lügner und Warlords.

    In Zimbabwe dürfen sie so etwas aber nicht laut denken....

    Ich gehe davon aus, dass ihnen ihr Sohn und sein Freund Ähnliches berichten können. Zumindest dann, wenn sie mit der indigenen Bevölkerung einen vertiefteren Kontakt haben.


    LG Rodizia

  • tilia


    bei hospitalisationen macht man in der regel einen austrittsbericht zu handen des hausarztes. man muss aber die einwilligung des patienten einholen und informieren über zweck und inhalt des berichts.

    ist in der regel kein thema.

    bei kindern und minderjährigen ist die grenze fuer die urteilsfähigkeit ab 13 jahren gegeben, weshalb man ab diesem alter den eltern oder gesetzlichen vertretern keine auskunft über die behandlung oder befund geben muss.

  • damiens

    bei hospitalisationen macht man in der regel einen austrittsbericht zu handen des hausarztes. man muss aber die einwilligung des patienten einholen und informieren über zweck und inhalt des berichts.

    ist in der regel kein thema.

    Die beiden Einweisungen ins Spital, welche ich erlebte im Laufe eines Jahres, erfolgten direkt durch einen Spezialarzt. Die Austrittsberichte wurden an Einweiser und Hausarzt - und auch an mich (auf meinen Wunsch) verschickt. Inkl. Bildmaterial elektronisch.


    bei kindern und minderjährigen ist die grenze fuer die urteilsfähigkeit ab 13 jahren gegeben, weshalb man ab diesem alter den eltern oder gesetzlichen vertretern keine auskunft über die behandlung oder befund geben muss.

    Wie verhält es sich denn, wenn der Jugendliche bei Spitalaustritt ausdrücklich einen Austrittsbericht vom behandelnden Arzt wünscht?


    Grüsse

    Tilia

  • tilia und damiens


    Jetzt hat gerade das Mädchen seit langem selbst ein kurzes Mail geschrieben.


    Sie bedankt sich ausdrücklich für euer Engagement und das Mitgefühl.

    Ich glaube, dass für sie das eine wichtige moralische Stütze ist, wenn sie hört dass auch im fernen Europa Menschen existieren, die sich für ein ihnen unbekanntes Mädchen interessieren.


    Jetzt hoffen wir, Transmitter Group, inkl. mir, dass sie so bald wie möglich wieder auf die Beine kommt, so dass sie wieder zur Schule gehen kann.

    Sie hat jetzt schon fast einen Monat verpasst. In den höheren Klassen ist das viel.


    Auch von mir und Transmitter erneut ein Danke.

    LG Rodizia

  • rodizia

    Danke für die guten Nachrichten! Ich drücke die Daumen.


    Liebe Grüsse, auch an Transmitter und Co., für eure engagierten und liebevollen Einsätze für Menschen in Not!


    Tilia

  • Was sind denn das für Lehrpersonen? Die machen es sich wohl sehr einfach. Zwar gibt es auch in der CH - und vermutlich über die ganze Welt verteilt - von dieser Sorte.... Nach mir die Sintflut... Ja, es fragt sich natürlich auch, was sind denn das für SchulkollegInnen? Klauen, was nicht niet- und nagelfest ist? Und dann Profit daraus schlagen...


    tilia

  • Was sind denn das für Lehrpersonen? Die machen es sich wohl sehr einfach.

    tilia


    Das Schulbuch um das es hier geht, nebst noch etwas anderem Privateigentum, ist auf den Namen des Mädchens registriert.

    Das heisst eine Nummer im Buch kann dem Mädchen als Besitzerin zugeordnet werden.

    Und was tun die Lehrer?


    Wäre ich Principal der Schule, müssten sämtliche Schüler ihre Bücher vorzeigen. Und das sofort und zeitgleich. Und dann würde das nachkontrolliert werden, wer im Besitz der Bücher ist, welche auch auf seinen Namen registriert sind und wer nicht.

    Wer nicht nachweisen kann, wie er /sie in einen rechtmässigen Besitz dieses Schulmaterials, welches gar nicht der Schule sondern den Schülern gehört, gelangt ist, fliegt sofort von der Schule.

    Stattdessen fliegen die bestohlenen Kinder von der Schule.

    Haste da noch Worte?


    PS: das Beispiel hier ist keinesfalls ein Einzelfall. Sondern ein alltäglicher Fall.


    LG Rodizia

  • tilia


    Die beiden Einweisungen ins Spital, welche ich erlebte im Laufe eines Jahres, erfolgten direkt durch einen Spezialarzt. Die Austrittsberichte wurden an Einweiser und Hausarzt - und auch an mich (auf meinen Wunsch) verschickt. Inkl. Bildmaterial elektronisch.

    sorry, natürlich bekommt der einweiser in der regel auch einen bericht.


    Wie verhält es sich denn, wenn der Jugendliche bei Spitalaustritt ausdrücklich einen Austrittsbericht vom behandelnden Arzt wünscht?

    berichte werden eigentlich immer vom behandler gemacht, auch wenn oft in delegation.

    in dem falle kriegt die jugendliche person einen bericht. was diese damit macht ist natürlich ihr überlassen. manchmal hat die person keinen hausarzt oder will sich noch einen geeigneten nachsorger oder behandler organisieren.

  • damiens


    berichte werden eigentlich immer vom behandler gemacht, auch wenn oft in delegation.

    in dem falle kriegt die jugendliche person einen bericht. was diese damit macht ist natürlich ihr überlassen. manchmal hat die person keinen hausarzt oder will sich noch einen geeigneten nachsorger oder behandler organisieren.

    Ich gehe davon aus, Jugendliche werden in der Regel von zumindest einem Elternteil oder einer anderen Vertrauensperson der Familie im Spital abgeholt. Und wenn das Vetrauensverhältnis zwischen Eltern und Kind intakt ist, wird das Kind den Eltern den Bericht automatisch aushändigen... Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein Jugendlicher fähig ist, sich selbständig einen geeigneten Nachsorger zu organisieren.... Schon gar nicht in er heutigen Zeit, in welcher fast für jedes Organ und Gelenk eine andere Fachrichtung zuständig ist ;) Selbst bis man eine Hausarztpraxis gefunden hat, welche noch Neupatienten aufnimmt, braucht es Ausdauer und Nerven....


    Tilia

  • rodizia

    Jugendliche sind teils sehr phantasievoll und finden Ideen, um Täuschungen zu konstruieren. Dann wird gelogen, was das Zeugs hält.... Ich kann da auch ein Liedchen darüber singen....


    Ja, ich habe noch Worte: Es ist doch für die Lehrperson und deren Obrigkeit so viel einfacher. Keine Verantwortung übernehmen ist Charakterschwäche von vielen Erwachsenen. Eben, nach mir die Sintflut...


    Tilia

  • Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein Jugendlicher fähig ist, sich selbständig einen geeigneten Nachsorger zu organisieren.... Schon gar nicht in er heutigen Zeit, in welcher fast für jedes Organ und Gelenk eine andere Fachrichtung zuständig ist ;) Selbst bis man eine Hausarztpraxis gefunden hat, welche noch Neupatienten aufnimmt, braucht es Ausdauer und Nerven....


    tilia


    Ist tatsächlich nicht immer so einfach. Kann ich zumindest aus meiner subjektiven Perspektive heraus so auch etwas bestätigen.

    Für mich selbst war immer der Hausarzt die zentrale Figur in meiner Gesundheitsversorgung.

    Leider hat mein Hausarzt jetzt altersbedingt seine Praxis aufgegeben.

    Nachdem er schon viele Jahre zuvor keine Neupatienten mehr aufnahm.

    Seine zuletzt noch verbliebenen Patient weist er jetzt einer Gruppenpraxis zu.

    In der Hoffnung dass diese da den passenden Arzt finden können.


    PS: Hier driften wir stark vom ursprünglichen Thema ab. Aber für mich ist es soweit okay.

    Mir ist lieber, wenn wir hier bestimmte Probleme auch noch diskutieren, bevor wir auch noch südafrikanische Krankheitsbewirtschaftung unser eigen nennen müssen.

  • tilia


    Ich gehe davon aus, Jugendliche werden in der Regel von zumindest einem Elternteil oder einer anderen Vertrauensperson der Familie im Spital abgeholt. Und wenn das Vetrauensverhältnis zwischen Eltern und Kind intakt ist, wird das Kind den Eltern den Bericht automatisch aushändigen... Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein Jugendlicher fähig ist, sich selbständig einen geeigneten Nachsorger zu organisieren.... Schon gar nicht in er heutigen Zeit, in welcher fast für jedes Organ und Gelenk eine andere Fachrichtung zuständig ist ;) Selbst bis man eine Hausarztpraxis gefunden hat, welche noch Neupatienten aufnimmt, braucht es Ausdauer und Nerven....


    das nehme ich sehr differenziert wahr. zum einen weil man das vertrauensverhältnis zu den eltern oder gesetzlichen vertretern etwas beobachten und einschätzen kann und dies mit der jugendlichen person auch an resp. besprechen kann. man entwickelt auch ein gespür dafür wenn sich 'eltern' zu sehr einmischen und dies dem kind nicht angenehm ist. und wenn einem dann informationen von eltern gegeben werden aus deren sicht, muss das nicht der wahrnehmung des kindes entsprechen. am ende behandelt man das kind und daher ist es zentral mit ihm eine vertrauensbasis aufzubauen und diese durch klare kommunikation zu untermauern.

    sie wären vermutlich noch erstaunt wie viele jugendliche sich selbst um ihre arzttermine kümmern. finde ich auch nicht falsch. ist aber auch da eine bandbreite von eltern die 'keine zeit' fuer sowas haben bis zu denen die dann zu jedem besuch mitkommen und die fragen zu den beschwerden auch gleich selbst beantworten.


    aber generell sind es schon solche fälle wie teenagerschwangerschaft, pille danach, hiv oder andere sexuell übertragbare krankheiten bzw. testungen dazu bei welchen auch explizit gewünscht wird keine informationen raus zu geben oder drogenerfahrungen, alkoholintoxikation.

  • damiens und tilia


    Jetzt mal etwas die Fortsetzung der Geschichte des erkrankten Mädchens.

    Aktuell geht es ihr gesundheitlich wieder einigermassen gut. Das soweit mal die guten Nachrichten.

    Wie schon geschrieben, wollte sie so schnell wie möglich wieder in die Schule. Da es der Lehrer vermasselte auf ihre Schulsachen aufzupassen, als sie notfallmässig ins Spital gebracht werden musste, und die Schule die Verantwortung für ihre Sachen von sich weist, dann aber dem Mädchen die Auflage macht erst dann wieder in die Schule kommen zu dürfen, wenn das fehlende Schulbuch bezahlt ist, ging und geht der Stress für Mädchen und Mutter weiter.

    Nun. Das Mädchen rannte von Haustür zu Haustür und bettelte um Donationen für ihr Buch. Damit brachte sie "nur" einen Drittel zusammen. Schulische Zukunft am Ende....

    So lässt man eine erfolgsversprechende Schülerin aus dem Gymnasium fliegen....

    Transmitter ganz und gar nicht sauer... Nein, nein ... ganz sicher nicht...

    Schliesslich hat er ihr Schulgeld bisher nur deshalb bezahlt, weil er sonst nicht weiss wohin mit seinem Geld....


    Doch damit nicht genug. Nun hat die Mutter an allen Ecken und Enden gespart um die Gesundung des Mädchens wenigstens anzahlen zu können.... Und ach, ja...der Gemeinde hat sie zu wenig für das Wasser angezahlt.

    Und die haben der Mutter den Hahn zugedreht.

    Kein Wasser... kein Leben. Für die ganze Familie nicht. Und es gibt auch weit und breit keinen öffentlich zugänglichen Brunnen, wo man noch das unabdingbar nötige Minimum holen könnte.

    Seit im südlichen Afrika die wirtschaftlichen Verhältnisse in einer ganz deutlichen Abwärtsspirale sind, ist die Solidarität unter "lieben Nachbarn" sehr gering geworden.

    Dafür wird um so mehr geklaut, was nicht Niet- und Nagelfest ist.

    Und die Polizei und das Justizsystem? Eine Farce für jeden Rechtsstaat!


    Vor nicht all zu langer Zeit sagte Frau BR Sommaruga noch in irgendeinem Zusammenhang die Entwicklungsländer würden sich beim Justizsystem ja weiter verbessern...

    Also von Südafrika kann ich das jetzt bestimmt mal nicht bestätigen. Seit dem Ende der Apartheid ging es da in der Justiz nur noch abwärts...

    (War schon während der Apartheid nicht gut).