Unbekannte Lungeninfektion und Anzeichen für Meningitis

Übersicht der Foren

Zur Liste der Foren gelangen Sie hier: Foren

Möchten Sie einen neuen Beitrag erstellen, wählen Sie bitte ein Forum aus der Foren-Liste und klicken sie auf die Schaltfläche "Neues Thema" oben auf der rechten Seite.

  • tilia


    Danke für den Beitrag.


    Ich würde nicht zuviel erwarten von südafrikanischen Apotheken.

    Dabei gibt es grosse Unterschiede. So wie auch bei den Spitälern.


    Dazu kommt, dass die Mutter von Medizin so gut wie kaum eine Ahnung hat. Sich folglich auch nicht traut die richtigen Fragen zu stellen. Und die Ärzte geben da von sich aus meistens keine Erklärungen ab.

    Daher bringe ich Patienten, wenn möglich, nur zu Ärzten die ich kenne.

    Im Fall des erkrankten Mädchens war mir das nicht möglich.

  • Transmitter , tilia


    da die absicht der behandler unklar ist, waere es auch denkbar, dass die antibiosen eskalierend verabreicht werden sollen. also mal schmalbandig anfangen und dann wechseln bis sich ein erfolg einstellt.


    alles natürlich nur spekulation...



    wissen sie wie der krankheitsverlauf sich entwickelt hat?

    also war die lungeninfektion zuerst und dann die meningitissymptome oder gab es vorab fieber, auswurf, ...?

  • da die absicht der behandler unklar ist, waere es auch denkbar, dass die antibiosen eskalierend verabreicht werden sollen. also mal schmalbandig anfangen und dann wechseln bis sich ein erfolg einstellt.


    Ja. Das ist schon möglich.

    Es kann sein, dass der Arzt eine Chance sah an die Medikamente heran zu kommen, die er im Spital nicht mehr auf Lager hatte. Und diese Chance einfach nutzen wollte.

    (Die fehlenden Medikamente würden erst im Verlauf der nächsten Woche (vielleicht) wieder angeliefert werden.


    Zum Krankheitsverlauf weiss ich im Moment nichts Genaues. Da müsste ich zuerst noch einmal nachfragen können.

    Doch soweit es mir bis heute bekannt ist, traten die Symptome alle innert kurzer Zeit auf.

  • damiens


    Die Symptome, die zuerst auftraten, deuten nicht als Erstes darauf hin, dass eine Lungenentzündung zuerst war. Ausschliessen kann ich das aber nicht.


    Zu den ersten Symptomen gehören:

    Übelkeit und Erbrechen

    Schlaflosigkeit

    Steifer Nacken und austrahlender Schmerz in den Rücken.

    Atemnot. Aber kaum Husten und Auswurf.

    Kein hohes Fieber. Nur etwas erhöhte Temperatur.


    Dabei war die zunehmende Atemnot der Hauptgrund um das Mädchen ins Spital zu bringen.


    Übelkeit und Erbrechen kann begünstigt sein durch die zuvor schon bekannte chronische Erkrankung. Dafür hat sie aber eine Medikation.

  • Transmitter


    können sie noch etwas über die vorerkrankung berichten. was ist es? welche medikamente nimmt sie deswegen ein?


    die symptome die sie soeben beschrieben haben könnten zu einer neuroinfektion passen, da waere dann die atemnot als folge des betroffenen atemzentrums erklärbar.


    je nachdem was fuer medikamente das mädchen nimmt, waere auch eine nebenwirkung oder ein absetzsyndrom denkbar. dazu müsste ich aber mehr wissen. ist es eine routinemedikation oder eine bedarfsmedikation? also tägliche einnahme oder nur bei bedarf?

    hat sie vor kurzem etwas an der medikation verändert? änderung der dosis, anderes präparat?



    was ist der stand aus dem spital?

  • damiens


    Zur Frage der Vorerkrankung:

    Ich habe da zuwenig genaue Information. Es wurde eine Diagnose gestellt, die für mich nicht so ganz schlüssig war. (Ich habe den Namen vergessen).

    Aufgrund der Diagnose wurde sie medikamentiert. So weit mir bekannt ist, als eine langfristige Therapie, oder gar Dauermedikation.


    Ihre anderen Fragen kann ich derzeit nicht beantworten. Ich müsste die Mutter erreichen können.

    Es ist aber möglich, dass das Mädchen die Medikamente nicht eingenommen hat, weil sich die Mutter diese Medikamente eigentlich nicht leisten kann.

    PS: Die Vorerkrankung ist offenbar eine organisch bedingte Störung der Verdauung. Aber keine bekannte Unverträglichkeit auf bestimmte Lebensmittel. Auf die Medikation sprach das Mädchen allerdings gut an.

  • Transmitter


    bitte berichten sie weiter wenn sie neues in erfahrung bringen können.


    mir kommen gerade nicht so viele verdauungsstörungen organischer ursache in den sinn...

    also reflux, geschwüre, leber/gallenerkrankungen, bauchspeicheldrüsen, malabsorptionsstörungen, entzündliche erkrankungen wie colitis ulcerosa, morbus crohn...


    bei den entzündlichen (autoimmunhypothese) wird oft mit immunsuppressive gearbeitet... das könnter erklären warum es zum infekt gekommen ist.


    ansonsten, bei den funktionellen verdauungsbeschwerden, die aus erfahrung eher stressbedingt sind, werden gerne auch antidepressiva sprich selektive serotoninwiederaufnahmehemmer mit gutem erfolg verschrieben. problematisch nur wenn die medikamente plötzlich weggelassen werden, können absetzsymptome entstehen u.a. ein serotonin syndrom. das könnte eine aehnliche symptomatik hervorrufen.

    bei krämpfen könnte man auch noch an tetanus denken. würde auch die atemnot erklären. bei uns sind ja praktisch alle geimpft, wie es in namibia aussieht weiss ich nicht.

  • damiens und tilia


    Ich hatte vor ein paar Minuten eine kurze Mail erhalten. Die Mutter konnte ihr Mädchen heute ganz kurz erreichen.

    Es gehe ihr "etwas" besser.

    Welche Medikamente ihr der Arzt jetzt wirklich verabreicht hat, weiss ich nicht. Dazu konnte mir die Mutter bisher keine Auskunft geben.


    damiens


    Ich habe der Mutter ihre Fragen übermittelt, aber darauf bisher keine Antwort erhalten. Ich vermute, dass die Mutter jetzt vor Allem damit beschäftigt ist, sich mit ihrer kranken Tochter zu unterhalten, wenn sie gerade Mobilfunk-Empfang hat.

  • damiens und tilia


    Ich habe soeben die Nachricht von der Mutter des Mädchens erhalten, dass das Mädchen sich etwas weiter erholen konnte.

    Sie also auf die Antibiotika - Kur anspricht.

    Laut der Mutter wurde Ceftriaxione, Doxicycline, Penicillin und Vancomyzine in Kombination gegeben.

    Das Chlorampheticol hingegen nicht!

  • tilia und damiens


    Ich darf ausrichten, dass sich der Zustand des Mädchens sich weiter stabilisiert und in diesem Sinne sich auch wieder etwas verbessert hat.

    Sie wird jedoch voraussichtlich noch länger im Spital verbleiben müssen. Eventuell wird sie aber in absehbarer Zeit wieder in das Regionalspital ihrer eigentlichen Wohngemeinde zurück verlegt werden können.

    Das wäre auch eine positive Entwicklung.


    Die Familie hat in der Hauptstadt weder Familienangehörige noch enge Freunde, die sich um das Mädchen im Spital kümmern können. Das ist problematisch. Denn in den staatlichen Spitälern gibt es keine "Hotellerie", wie wir es in der Schweiz kennen.

    Für alle anderen Bedürfnisse von Patienten, als nur die Medizinischen, muss von "Privat her" gesorgt werden.


    Die Mutter kann sich nicht genug frei nehmen, um sich selbst um das Mädchen zu kümmern. Sie hat zwar heute einen freien Tag einziehen können. Den braucht sie aber um die administrativen Prozesse der Einschulung der Kinder zu durchlaufen. Und abgesehen davon fehlen ihr die finanziellen Mittel um in die Hauptstadt und zurück zu reisen.


    PS: Dass es in staatlichen Spitälern an Equipment, Medikamenten und auch an gut ausgebildetem Personal fehlt, ist nichts Neues. Seit Corona hat sich das aber deutlich verschlechtert.

  • Hallo Transmitter


    Danke für die gute Nachricht, dass es der Patientin etwas besser geht. Also drücken wir ganz fest die Daumen, dass sie so rasch als möglich ins Regionalspital verlegt werden kann, in die Nähe der Familie. Wenigstens das! Nebst den desolaten "Rundum-Zuständen"; einfach himmeltraurig. Und es macht mich immer wieder wütend, was in der Welt alles an sozialer Ungerechtigkeit abgeht, damit die Machthaie und Konsumidioten sich den Mund noch mehr vollstopfen können.... Sehen Sie diesbezüglich einen Silberstreifen am Horizont? Ich nicht....


    LG

    Tilia

  • tilia


    Ich und ein paar Gleichgesinnte versuchen da "unser Bestes" zu erreichen. (Auch wenn wir da sehr oft etwas auf dem verlorenen Posten stehen).


    Die desolaten "Rundum-Zustände" zeigen viele Facetten.

    So auch was die staatlichen Schulen anbetrifft.


    Der Mutter ist es heute gelungen, das derzeit kranke Mädchen wieder in einer Schule anzumelden, die am eigentlichen Domizil ihrer Familie ist, und nicht hunderte Kilometer entfernt.


    Das wird zu einer deutlichen Kostenentlastung der Mutter führen.


    In der Vergangenheit musste die Mutter weitaus mehr Geld für den Schulweg ihres Kindes, als für das Schulgeld des Kindes ausgeben. Und diese Kosten waren für die Mutter aus ihrem Einkommen nicht tragbar. Das Mädchen hätte die Schule abbrechen müssen.

    Und das obwohl das Mädchen durchaus fähig ist, eine Hochschule zu absolvieren.

  • tilia


    auch wenn ihre frage nicht an mich gerichtet war...


    zum silberstreifen am horizont:

    ich nehme seit mitte der corona pandemie vermehrt ein umdenken wahr bei verschiedenen leuten bezüglich unserer aktuellen gesellschaft. meine wahrnehmung ist natürlich begrenzt und kann auch verzerrt sein da ich selber mehr darauf achte. dennoch hoffe ich dass ich mich nicht täusche.


    grosse gesellschaftliche veränderungen kommen allerdings nie über nacht. eher in jahren und jahrzehnten.




    wie ist ihre wahrnehmung diesbezüglich?

  • damiens


    Wie haben denn sie die Veränderungen in der Gesellschaft wahrgenommen?


    Mit meiner ebenfalls subjektiven Wahrnehmung sehe ich zwei gegenläufige Tendenzen.

    Die Einen werden egozentrischer und die Anderen werden sozialer und solidarischer.


    Etwas anders ausgedrückt sehe ich eher eine Entmischung des gesellschaftlichen Geflechts.

    Das ist aus meiner Sicht nicht eine gute Entwicklung.

    Ich möchte aber nicht behaupten, dass dies eine spezielle Entwicklung seit Corona ist. Ich sehe Corona hier eher als einen Verstärker einer zuvor schon bestandenen Tendenz.