Unbekannte Lungeninfektion und Anzeichen für Meningitis

Übersicht der Foren

Zur Liste der Foren gelangen Sie hier: Foren

Möchten Sie einen neuen Beitrag erstellen, wählen Sie bitte ein Forum aus der Foren-Liste und klicken sie auf die Schaltfläche "Neues Thema" oben auf der rechten Seite.

  • tilia


    Ich habe vor ungefähr 6 Jahren begonnen im Forum zu lesen. Erst 2020 habe ich auch damit begonnen hier zu schreiben. Dazu gab es einen besonderen Anlass.

    Ich persönlich bin dankbar dafür, dass es noch Menschen gibt, die sich dafür einsetzen Schutzbedürftige zu schützen. Und dass sie manchmal dabei auch noch Erfolg haben.

    Aus ihren Texten, die ich gelesen hatte, konnte ich etwas herauslesen, dass sie die Fähigkeiten haben, so etwas zu tun. Und war mir auch sicher, dass sie tun, wenn und was sie können.

    Andere könnten mehr tun, und tun es nicht.

    So trennt sich Spreu und Weizen.

    LG Rodizia

  • tilia und damiens


    Die Kommunikation mit dem erkrankten Mädchen ist ins Stocken gekommen.

    Dem Mädchen wurde das Cellphone gestohlen. Dem Spital ist das egal. Die haben ja eine Verzichtserklärung....


    Nun. Gemäss den letzten Textnachrichten des Mädchens gehe es ihr etwas besser. Wobei nicht klar ist, was "etwas" jetzt wirklich bedeutet.

    Hingegen zeigt sich jetzt rückblickend, dass das CT aus medizinischer Sicht keine falsche Entscheidung war.

    Aus nicht klaren Gründen war ein etwas grösseres Blutgefäss so beschädigt, dass sich die Ärzte entschieden hier mit einer operativen Massnahme einzugreifen.

    Genauere Details kennen ich und Transmitter nicht.

    Offenbar fehlt es im Spital immer noch an Medikamenten. Patienten oder deren Angehörige müssen die immer noch in den Apotheken selber kaufen.

    Allerdings haben wir unterdessen auch noch erfahren, dass es nicht in allen Spitälern an den gleichen Medikamenten fehlt.

  • tilia


    Hi Tilia

    So ungerne dass ich das jetzt sagen muss....

    Ungerne deshalb, weil es nicht so gut für das erkrankte Mädchen ist. Und wir gehofft hatten, das es nicht so schlimm ist....

    Aber die Blutungsquelle war offenbar tatsächlich grösser, als es zu Beginn noch den Anschein machte.


    Ihre Vermutung / Befürchtung hat sich leider doch etwas bewahrheitet. Und daher war es wohl auch aus medizinischer Sicht die richtige Entscheidung ein CT zu machen.


    Die Entscheidung das CT zu machen, ist aber aus finanzieller Sicht eine Katastrophe für die Mutter. Das ist der andere Teil der Tragödie.


    LG Rodiza und Transmitter

  • Solches verhält sich in den Spitälern/Kliniken usw. nicht gross anders.... Alles schon erlebt....

    tilia


    An den staatlichen Schulen in Südafrika ist es nicht im Geringsten besser.

    In ländlichen Gebieten haben noch lang nicht alle Gemeinden eine eigene Schule. Und oft geht es schlicht nicht anders, als die Kinder dann ins Internat zu schicken.

    Für den Schulbesuch gibt es Vorschriften was die Kinder alles haben müssen. Und beim Hostel nicht anders.

    Zu Schulbeginn müssen die Kinder theoretisch voll ausgerüstet erscheinen. Alle müssen alles haben sonst werden sie wieder nach Hause geschickt.

    Könnte man ja noch denken, dann sei alles gut....

    Denkste....

    Schon kurz nach Schulbeginn bekommen Mütter die Nachricht "dies und das" sei gestohlen worden.... Und so gehe das im Schulbetrieb nicht... Und die Kinder seien jetzt auf dem Weg nach Hause und dürfen erst wieder zur Schule gehen, wenn ihre Ausrüstung wieder komplett sei....

    Das die Schul- und Hostelleitung etwas gegen die andauernden Diebstähle unternehmen würde?

    Fehlanzeige!

    Das sei Sache der ja abwesenden Eltern. Stattdessen machen Lehrkräfte und Hostelpersonal Streik für mehr Lohn und während ihres Streiks werden die Kinder nach Hause geschickt.

    Mit allfällig hohen Kostenfolgen für die Eltern. Denn Transport ist mittlerweile sehr teuer geworden. Und auch nicht immer verfügbar. Was dann zur Folge hat, dass selbst kleine Kinder quasi auf der Strasse übernachten müssen, weil das Hostel geschlossen ist.

    Im besten Fall ist auf der örtlichen Polizeistation noch eine Zelle frei für Kinder....

    LG Rodizia und Transmitter

  • tilia und damiens


    Wir haben gerade von der Mutter zu hören bekommen, dass es mit dem Mädchen weiter aufwärts geht. Das mal die good news.


    Jetzt will die Mutter das Mädchen nach Hause holen.

    Denn das Mädchen ist jetzt nicht auf der allgemeinen Krankenstation, sondern in einem Privatzimmer. Das kann sich die Mutter nicht leisten. Kostet 2000 ZAR pro Woche.

    Und ist der Meinung, dass das Mädchen zu Hause mindestens so gut versorgt werden kann, wie auf der Allgemeinen. Wenn nicht gar besser.

    Das halte ich durchaus für möglich.

    Das andere ist der finanzielle Druck auf die Mutter. Der ist schlicht erdrückend.


    Es ist etwas brutal ausgedrückt, aber es hilft nicht wirklich, wenn das Mädchen jetzt die Krankheit überlebt und danach die ganze Familie verhungert.

    Und genau danach sieht es jetzt aus. Das sind die bad news.


    LG Rodizia und Transmitter

  • rodizia und Transmitter


    Danke für die Info. Leider habe ich gerade keine Ahnung, wie viel denn 2000 ZAR umgerechnet in CHF sind?


    Schade können wir keine Blitzgeldsammlung für eine Woche Krankenhausaufenthalt für das Mädchen starten. Letzte Woche konnten wir innerhalb weniger Minuten für ein sehr dringendes Projekt in Tansania (Projekt von Verwandten des Freundes unserer einen Tochter) die dafür notwendigen CHF 3000 "auftreiben"...


    Liebe Grüsse

    Tilia

  • tilia


    Je nach aktuellem Wechselkurs sind 2000 ZAR etwas über 100 CHF.

    Also selbst für eine Person mit niedrigem Einkommen in der Schweiz ja noch einigermassen erschwinglich. Wenn es dann auch nur für eine Woche ist....

    Die Mutter des Mädchen arbeitet beim Staat und verdient dort nicht gerade den niedrigsten Lohn im Lande. Stattdessen einen Lohn, wie er vergleichbar ist mit vielen soweit gut ausgebildeten Handwerkern etc.

    Vergleicht man die Kaufkraft verdient sie etwa so viel wie Leute im unteren Mittelstand in der Schweiz verdienen. Das würde dann etwa 4000 bis 4500 CHF entsprechen.

    Mit einen solchen Lohn macht eine vierköpfige Familie aber sicher keine grossen Sprünge, sondern lebt an der Armutsgrenze. Und es braucht nur wenig um definitiv in die Armut abzurutschen.

    In der Schweiz gibt es noch die Fürsorge, welche einem "Working Poor" noch das Überleben sichert. In Südafrika gibt es sowas nicht.

    Wenn Familie nicht mehr kann... war es dann...

    Für die Behandlung ihrer erkrankten Tochter sind der Mutter jetzt Kosten entstanden, die etwa 8 Monatslöhne umfassen.

    Und die Mutter war zuvor schon überschuldet.


    Über das Ausmass der familiären Tragödie kann man ein Buch schreiben....

    Vielleicht macht das Ueli der Schreiber, Klassensprecher / Ghostwriter der Gruppe Transmitter, dann irgendwann mal... Als Prävention gegen Langeweile.. die sei ja tödlich.... :)

  • rodizia


    vielen dank fuer die weiteren infos. ich bin froh geht es dem mädchen den umständen entsprechend besser. ich hoffe das bleibt so. gibt es entsprechende nachsorgeempfehlungen des spitals bzw. der behandelnden ärzte?


    der fall zeigt exemplarisch wie gut wir es in den industriestaaten haben mit krankenversicherung, sozialsystemen etc.


    mich würden die genaueren lebensumstände von mutter und tochter noch interessieren. was sind die gründe fuer die überschuldung bzw. warum gerät man dort so rasch in die schuldenfalle? sind einfach die lebenshaltungskosten zu hoch oder sind es die gesundheitskosten, schulkosten, ..., ? was ist massgebend bzw. kosten treibend?

  • damiens


    Ich gehe davon aus dass es Nachsorgeempfehlungen gibt. Und das Mädchen wird sicher auch zu einer Nachkontrolle gehen müssen. Dann aber wohl wieder im örtlichen Regionalspital bei der Ärztin, welche sie vor dem CT schon behandelt hatte.

    Diese Ärztin hat übrigens den Kostenvorschuss für das CT geleistet. Ist aber nur ein kleiner Teil der gesamten Kosten. Den Kostenvorschuss für den Verschluss des beschädigten Blutgefässes haben Ueli der Schreiber und Micki Maus geleistet. Die haben auch die Medikamente aus der Apotheke bezahlt.

    Und die Beiden arbeiten auch schon seit Jahren daran die Mutter aus der Schuldenfalle heraus zu bekommen. Die Erkrankung des Mädchens hat ihren bisherigen Erfolg praktisch wieder zunichte gemacht.

    Ueli der Schreiber hat das Buch dazu noch nicht geschrieben. Und ich kenne nur einen Teil der Geschichte. Aber der Teil, der mir bekannt ist, reicht um zu sehen wie schnell man in die Falle geraten kann, wenn man etwas ein Pechvogel ist.

    Die Frau ist daran nicht gänzlich unschuldig. Aber mit Absicht hat sie es bestimmt nicht gemacht.

    Die Frau ist nicht gerade dumm und hat ein gutes Herz. Hier ist sie dann manchmal auch etwas zu naiv. Und das wird von einigen gnadenlos ausgenutzt.

    In den traditionellen Strukturen der afrikanischen Sippengesellschaften kann die Familie Fluch und Segen zugleich sein.


    Dann kommen die wirtschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre in Südafrika noch verschärfend hinzu.

    Viele Menschen, die vor ein paar Jahren gerade noch etwas anständig leben konnten von ihrer Arbeit, rutschen immer mehr in die Armut ab. Das ist eine allgemeine Tendenz.


    Gruss Rodizia

  • tilia und damiens


    Das Mädchen ist seit gestern Abend wieder zu Hause. Und heute Morgen sagte sie zum Ersten mal seit Langem, dass es ihr wieder mal etwas gut gehe. Natürlich immer noch den Umständen entsprechend....


    Das Mädchen nach Hause zu bringen war aber erneut etwas eine "Zangengeburt".


    Die Mutter kann sich das "Privatzimmer" nicht leisten und wollte auch nicht, dass das Mädchen auf die allgemeine Abteilung kommt, weil dort die Zustände sicher schlechter sind als zu Hause. (Die jüngste Schwester der Mutter macht eine Ausbildung zur Krankenschwester und die Grossmutter hat praktische Erfahrung in der Pflege, da sie sich um den halbseitig gelähmten Grossvater kümmert).


    Jetzt wollte das Spital das Mädchen nicht entlassen, so lange die Rechnung für das Privatzimmer nicht bezahlt ist.


    Was jetzt? Noch länger im Privatzimmer liegen, welches man, zumindest aktuell, nicht bezahlen kann?


    Das Mädchen hätte Gratistransporte nach Hause gehabt. Aber die Chief Nurse weigerte sich ihr ihre Krankenakte auszuhändigen, so lange die Rechnung nicht bezahlt ist. Gratistransport ade...


    Nun. Ich kenne die Gesetze dort nicht im Detail. Aber hier in der Schweiz gehört die Krankenakte dem Patienten. Und nicht einem Arzt oder einem Spital. Die Weigerung der Chief Nurse diese auszuhändigen, verstehe ich als eine Nötigung. Und würde sofort Anzeige einreichen.

    Mit diesem Verhalten verursacht die Chief Nurse der Mutter weiteren finanziellen Schaden.

    Macht unglaublich viel Sinn, wenn die Mutter schon jetzt zahlungsunfähig und wieder völlig überschuldet ist.


    Grüsse Rodizia

  • rodizia


    schön wenn es dem mädchen wieder etwas besser geht.


    beim rest kann ich nur den kopf schütteln.

    ich meine mir ist klar, dass die spitäler nicht gratis arbeiten können. aber die art und weise wie vorgegangen wird ist nicht sehr kooperativ. und menschen bezahlen rechnungen ja nicht einfach nicht weil sie keine lust haben sondern weil sie in der regel nicht können.

    wie verblieb denn jetzt die mutter mit dem spital?


    das thema mit den krankenakten ist auch so eine sache... aber das gibt es fast überall auf der welt... wenn patienten zu verschiedenen ärzten gehen, fehlt oft die übersicht weil die akten nicht vorhanden oder nicht vollständig sind oder sie zuerst angefordert werden muss. dann wissen viele patienten nicht genau was drin steht, was ja verständlich ist. auf der einen seite muss der datenschutz gewährleistet sein und auf der anderen sollen redundanzen vermieden werden. so werden medikamente doppelt verordnet und untersuchungen nochmals gemacht. bei den medikamenten faellt dies den leuten selbst gar nicht auf da die handelsnamen unterschiedlich sind und die wirkstoffnamen den leuten oft wenig sagen oder die galenische form anderst ist.

    kein system ist perfekt. aber wenn man die lücken kennt, kann man ein wenig einfluss darauf nehmen.


    ich befürworte natürlich die elektronische krankenakte.

  • rodizia


    Auch mich freut es, dass die junge Dame wieder daheim sein kann. Hoffen wir, dass es gut vorwärts geht mit der weiteren Genesung.


    Für mich tönt es fast ein wenig in die Richtung, als würde in Südafrika mit der ärmeren Bevölkerung absichtliche Diskriminierung betrieben? Wieso wundert mich das nicht?...


    Allerdings kann man auch in unseren Spitälern Strubes erleben. Mir fallen spontan 6 Begebenheiten ein, alle passiert in unserem Kantonsspital. Und alle unsere 5 köpfige Familie betreffend. Sämtliche Vorfälle hatten Folgen. Hier ging es aber nicht um eine Art Diskriminierung. - Ich muss aber sagen, dass ich unserem Kantonsspital deswegen keinesfalls ein durchwegs negatives Zeugnis ausstellen würde! Sicher gibt das ganze Personal sein Bestes...


    Grüsse

    Tilia

  • tilia


    Im Gegensatz zu Anderen hatte ich selbst nie negative Erfahrungen mit Spitälern. Von ein paar kleinen Ärgernissen abgesehen. Aber man findet immer etwas, wenn man sich über etwas aufregen will.

    Nein. Ich kann der Schweiz und ihrem Gesundheitsystem über Alles hinein gesehen doch ein recht gutes Zeugnis ausstellen.

    Allerdings bekam ich von glaubwürdigen Personen auch schon Geschichten zu hören, wo ich mich dann fragen muss, ob der Schein nicht manchmal doch auch etwas trügt.

    Aber ich sehe Ärzte und Pflegepersonal als Menschen. Die sind auch nicht immer perfekt und fehlerfrei. Und um ehrlich zu sein, mag ich auch nicht alle gleich gut....

    Trotzdem bin ich froh um jede Person, die ernsthaft gewillt ist in diesen Berufen zu arbeiten und ihre Aufgabe da auch ernst nimmt. Und das muss man "können"...

    Wer im Gesundheitswesen arbeitet und das nur wegen dem Lohn tut, ist im falschen Beruf.

    LG Rodizia

  • rodizia


    also wegen den 'löhnen' arbeiten wohl die wenigsten im gesundheitswesen.

    verglichen mit anderen branchen bezüglich ausbildungsdauer, arbeitszeiten etc. wird man 'zu' schlecht entlohnt fuer das was geleistet wird.

    natürlich ist das lohnniveau in der schweiz im internationalen vergleich gut, wenn auch die lebenshaltungskosten im vergleich hoch sind. aber wenn wir die aktuelle krise in england ansehen (generell staatstangestellte) dann frage ich mich schon. und die banken weisen jedes jahr wie viele millionen gewinn aus?


    crazy.

  • damiens


    Natürlich kann das Spital nicht gratis arbeiten. Aber die staatlichen Spitäler werden vom Staat finanziert. Das ist nicht wie bei uns in der Schweiz.

    Etwas anders ist es bei den "Privatpatienten". Da ist nur ein Teil der Kosten vom Staat bezahlt. Und der Rest muss der Patient selbst bezahlen. Daher auch die Rechnung für das "Privatzimmer".

    Unter Privatzimmer muss man ein Zimmer mit vier Betten verstehen. Im Gegensatz zur "Allgemeinen Abteilung" mit Massenlager. Ansonsten ist es praktisch der gleiche Standard.

    Auf die Privatzimmer kommen praktisch nur Patienten von Privatärzten. Also den Spezialisten. Die man auch noch extra bezahlen muss.

    Diese Spezialisten haben üblicherweise ihre eigenen Praxen. Sind also keine Staatsangestellten. Auch wenn sie zur Behandlung von Patienten in die staatlichen Spitäler gerufen werden. Da bekommen sie wohl auch noch eine Entschädigung vom Staat dafür. Aber wie das genau ist, weiss ich nicht.

    Gruss Rodizia