NEIN zum Klimaziel-Gesetz: Zuerst Strom produzieren, dann fossile Energien reduzieren

Dieses Forum wird bald eingestellt

Am 17. Dezember 2023 werden wir das Beobachter-Forum abstellen und alle Beiträge unwiderruflich löschen.

Die Details zum Entscheid und den entsprechenden Thread finden Sie hier.

  • @RO

    Nein, ich bin nicht in Energie-Unternehmen engagiert oder investiert. Ich mache auch keine Fundamentalopposition gegen das Klimaschutzgesetz. Ich bin lediglich der Ansicht, dass wir zuerst mit Energievorschriften und vollständig rückerstattungsfähigen Lenkungsabgaben operieren sollten. Auf die Subventionierung der erneuerbaren Energien sollten wir verzichten.

  • Nein, ich bin nicht in Energie-Unternehmen engagiert oder investiert. Ich mache auch keine Fundamentalopposition gegen das Klimaschutzgesetz. Ich bin lediglich der Ansicht, dass wir zuerst mit Energievorschriften und vollständig rückerstattungsfähigen Lenkungsabgaben operieren sollten. Auf die Subventionierung der erneuerbaren Energien sollten wir verzichten.


    alescha01

    Das nehme ich so mal zur Kenntnis.

    Dann wären wir uns zumindest bei der Zielsetzung doch noch recht einig.

    Umso weniger verstehe ich dann, warum sie hier die Neinparole zum KIG heraus posaunen!


    Denn das KIG wäre eine der wichtigsten politischen und juristischen Voraussetzungen, dass künftig möglichst viel Energie aus erneuerbaren Ressourcen gewonnen werden kann.

    Das KIG ist eine juristische Rahmenvereinbahrung um die Gesetze und Erlasse möglichst zeitnah umzusetzen. Also entsprechende Energievorschriften zu etablieren, ohne hier jedes Detail von einzelen Interessenten jedes mal von Neuem in einem jahrelangen politischen Grabenkampf noch durch zu kauen. So ist eine Energiewende schlicht nicht zu schaffen.

    Und der Klimawandel wartet nicht, bis der hinterletzte Bünzli noch begriffen hat, dass die Zeit dafür eigentlich schon abgelaufen ist.

    PS: mit Bünzli sind nicht nur die Schweizer Bünzlis gemeint. Die gibt es weltweit. Doch anderswo werden sie anders genannt....

  • alescha01


    Wenn wir uns zumindest im Kern der Sache mal etwas grob einig sind....


    Wäre es dann nicht zielführender, wenn wir uns hier Gedanken machen würden, wie nach Annahme des KIG dann im einzelnen Fall Gesetze und Vorschriften erlassen werden müssten, um das gesetzte Ziel möglichst optimal erreichen zu können?

    Da gibt es dann meiner Ansicht nach schon noch genug "Gesprächsbedarf".

    Und das sollte dann hoffentlich ohne Parteipolemik und Wahlkampfrhetorik geschehen. Sondern mit sachlicher Argumentation und haltbaren Fakten.

    Wenn sich die etablierte Politik aber weiter in erster Linie mit ihren parteilichen Interessen und damit vor Allem um sich selbst kümmert, anstatt Sachpolitik zu betreiben, dann muss man sich weder darüber wundern, dass viele Stimmbürger der Politik und auch dem Staat gegenüber den Rücken kehren, oder zu radikalisierten Fanatikern werden.

  • rodizia


    " Die heute erzielbaren Einspeisevergütungen sind nicht kostendeckend.
    Deshalb investiert hier das Grosskapital mehrheitlich nicht.

    Doch so schaffen wir die Energiewende nicht. "


    Die Energiewende hat drei zusammenhängende Ziele und das ist ein Trilemma :

    1.) Langfristig eine sichere möglichst unterbrechungsfreie Energierversorgung mit den verschiedenen Energieträgern.

    2.) Langfristig möglichst tiefe Preise für die Endverbraucher, wenn es auch kurzfristig mehr kostet.

    [ Kurzfristig möglichst hohe Gewinne für wenige und wenige Nation sind für die Menschheit kontraproduktiv. ]

    3.) Die Erhaltung der natürlichen Grundlagen für menschliches Leben, das nicht nur im biologischen Sinn.

    [ Hier können die Schweizer direkt wenig beitragen, wenn die grossen Nutzer der Fossilen Energieträger USA, China, Indien zu wenig tun. ]


    Die Einspeisevergütungen sind "mehr oder weniger* kostendeckend, je nach Umständen.


    Im übrigen fürchten Libertär Gläubige mehr oder weniger zurecht "Subventionen" und es eignet sich als Schlagwort für die Libertär konditionierten Personen hervorragend. Das marode Libertäre Finanzsystem wird auf Teufel komm rausweiter subventioniert.

    Subventionen haben einen konservativen (erhaltenden) Sinn, für etwas von gestern, was sich kaum noch selber trägt, aber aus verschiedenen Gründen (noch ?) "nötig" ist.


    In einen nötigen Strukturwandel (u.a. den Energiewandel) investieren, für eine zukunftsfähige Gesellschaft, ist dagegen eine gut Sache.

    Werden die Kollateral- und Folge-Schäden aus den Fossilen eingerechnet sind diese für die Volkswirtschaften absehbar viel schädlicher und für die Menschen schmerzhafter als (noch) gut.

  • Werden die Kollateral- und Folge-Schäden aus den Fossilen eingerechnet sind diese für die Volkswirtschaften absehbar viel schädlicher und für die Menschen schmerzhafter als (noch) gut.


    oytenkratos


    Das ist ja schon richtig, was sie schreiben....


    Nur werden ja die Schäden aus den Fossilen letztlich von den "Volkswirtschaften" getragen und nicht direkt auf das einzelne Individuum umgelegt.

    Diese Kosten werden nicht transparent deklariert. Sie werden nur indirekt auf jedes einzelne Individuum übertragen.


    Daher fliessen diese Kosten in einer individuellen Kosten/Nutzenrechnung, zum Beispiel in der Kalkulation einer PV-Anlage, gar nirgend wo mit ein.


    Es ist die Aufgabe der nationalen Politik Klimaschäden zu vermeiden. Und eine der ersten dafür notwendigen Massnahmen ist hier wohl die erneurbaren Energieträger bestmöglich zu etablieren.

    Damit das in nötigem Umfang von statten geht, muss sich eine Investition in die Erneuerbaren auch für ein Individuum soweit noch lohnen, dass es zumindest kostendeckend ist.

    Und unter kostendeckend muss hier verstanden werden, dass durch ein Investition langfristig kein Kaufkraftverlust entsteht.


    Wenn ich als Privatperson eine PV-Anlage nur und ausschliesslich für die Einspeisung installiere ist das nicht kostendeckend, wenn die Einspeisevergütung nicht hoch genug angesetzt und die Abnahme meines Stroms nicht garantiert ist.

  • Warum können wir die Klimaschutzziele nicht auch ohne SUBVENTIONEN erreichen?


    alescha01


    "Subventionen" wird es insbesondere in der Forschung und Entwicklung brauchen.

    Dann allenfalls im Zusammenhang mit einer Anschubfinanzierung für die (Markt-) Einführung von neuen Technologien.


    Solche Anschubfinanzierungen sollten aber keine ewig dauernden Subventionen sein, wie es zum Beispiel heute in der Landwirtschaft der Fall ist. Das ist aus meiner Sicht letztlich ein volkswirtschaftlicher Selbstbetrug.


    Hingegen sehe ich einige Vorschriften / Regulationen des allzu freien Energie- Marktes als eine unabdingbare Voraussetzung.


    Letzterer sollte natürlich auch global und nicht nur national umgesetzt werden. Denn Klimaschutz ist ein globales Problem und nicht nur ein Nationales.

  • @RO

    Einverstanden. Dann vergleichen wir mal den Subventionsbetrag der Schweiz für erneuerbare Energie resp. Klimaschutz/Kopf mit jenem der EU, nicht mit jenem von Deutschland allein! Einsame Musterschülerin im Klimaschutz zu sein, kann sich die Schweiz nicht leisten.

  • alescha01


    Ich bin nicht so gut darüber informiert, was in der EU subventioniert wird.

    Aber die EU macht mehr vorwärts bei der Anpassung von bestehenden Vorschriften und beim Erlass von Gesetzen.


    Und die Schweiz muss auch nicht immer alles nachmachen, was die EU macht.


    Aber die Schweiz sollte auf einem vergleichbaren Niveau vorwärts machen. Darf auch mal etwas Vorreiter sein, anstatt immer nur der Nachzügler.

    Und auch EU-Staaten dürfen souverän mehr machen als von Brüssel als Minimum vorgeschrieben ist.


    Wichtig für die Schweiz sind insbesondere Investitionen in den Netzverbund mit der EU!

    Hier rede ich aber von Investitionen und nicht von Subventionen.


    Und ich bin auch der Meinung, dass ein Alleingang der Schweiz nicht sehr sinnvoll sein kann. Die Schweiz kann im Alleingang den Klimawandel nicht stoppen. Das ist kein Nationales, sondern ein globales Problem.

    Obwohl es hier ein weltweite, konzertierte Aktion braucht, gibt es dabei keine Patentlösung für alle Nationen.


    Im Klimaschutzabkommen wurde ein klares Ziel definiert, aber jede Nation muss letztlich selber schauen, wie es das Ziel erreichen kann. Im Klimaschutzabkommen haben sich aber alle unterzeichnenden Staaten dazu verpflichtet, die Ziele auch einzuhalten.

    In diesem Rahmen ist das Abkommen verpflichtend.

  • oytenkratos


    Haben sie die Nachrichten etwas verfolgt?

    Hinter den Kulissen ist es schon länger etwas ein Thema. Doch so langsam dringt es etwas mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit vor.

    Immer häufiger und auch zahlenmässig mehr, werden Klagen wegen Klimaschäden eingereicht.


    Vielleicht dringt es auch mal ins Bewusstsein von Politikern vor, dass es dafür auch gesetzliche Grundlagen braucht?


    Im Beobachter wurde gerade eine Publikation zum Thema veröffentlicht.


    Interview: «Wenn Google klagt, sagt auch niemand: ‹Das ist Missbrauch!›»
    Viele kämpfen vor Gericht gegen die Klimakrise – 2023 werden wichtige ­Urteile gefällt. Das sagen die Juristinnen Helen Keller und Corina Heri dazu.
    www.beobachter.ch

  • rodizia

    Danke für den Hinweis mit den juristischen Klagen.

    Dass es so viele sind war mir nicht bewusst.


    Was ich mehr verfolgt habe, waren die Abschätzungen welchen volkswirtschaftlichen Schaden schon heute die allzu vielen Treibhausgase in der Luft und der steigende CO2-Gehalt in den Weltmeeren verursachen. Von Leid für viele Menschen ist der Wohlstand aus den Fossilen.


    Bin gerade in Nordspanien und es schaut gut aus, dass ich die ersten 2 Container auf mein Grundstück bekomme.

    Es gab grosse Waldbrände etwa 10-20 km von hier entfernt.

    Das obwohl es hier ausreichend regnet und relativ feucht ist.

    Der Nachbarsjunge hat mir erklärt, dass das gelegte Brände sind, weil die Brandschäden am Waldbesitz so gut versichert sind, dass es dem Waldbesitzer schnell mehr Geld bringt, als den Wald auf ehrliche Weise zu nützen.

    Der Junge konnte mir nicht sagen, wieso die Versicherungen so anstandslos zahlen.

    Habe mir gedacht, dass es wohl schwierig ist, zu entscheiden wer mutwillig die Brände legt und wer Trittbrettfahrer ist oder wer ungewollt die Versicherung in Anspruch nimmt.

    Die Versicherung erhöht die Prämien mehr als nötig, so profitieren die auch noch.

    Geldgier und der Libertäre Kapitalismus schaden der Menschheit schwer.


    Lese gerade das Buch "Das Ministerium für die Zukunft" von Kim Stanley Robinson".

    Eine Mischung aus Roman und Sachbuch.

    Die Handlung spielt in etwa 5 -7 Jahren.

    Erste Haupterkenntnis : Es wir nicht nur heisser, sondern die Luftfeuchtigkeit steigt in höhere Prozentbereiche. So nützt schwitzen für viele viel weniger.

    Wasserdampf ist auch noch ein starkes Treibhausgas.

  • oytenkratos


    Ich wusste auch nicht, dass es schon so viele sind. Vor allem die Anzahl der Länder, in denen Klagen vorgebracht werden, hat mich überrascht.


    Zu den Waldbränden:

    Dass "Waldbesitzer" absichtlich Brände legen, ist nicht so ein neues Phänomen.

    Und dass die Versicherungen hier auch etwas genauer hinschauen, wäre auf jeden Fall wünschenswert.


    Gab gerade kürzlich einen Thread zu dem Thema hier im Forum.


    Da beschwerte sich ein Forist darüber, dass seine Versicherungen die Schadenfallbearbeitung verschleppen würde. Der Schadenfall steht auch im Zusammenhang mit einem Waldbrand.


    Im Eingangstext des Threads waren relativ wenig Informationen zum tatsächlichen Hergang. Und auf Nachfragen wurde bis jetzt nicht reagiert.


    Jedenfalls reklamierte da der Forist, dass die Versicherung ein externes Gutachten in Auftrag gab... anstatt ihm seinen Schaden sofort zu ersetzen.

    Und da klingeln bei mir die Alarmglocken.


    Ohne jetzt hier irgend jemandem etwas unterstellen zu wollen....


    Aber eine Versicherung macht so etwas nur dann, wenn es irgendwo Ungereimtheiten gibt.

    Und ich habe diesbezüglich auch noch bei einem mir gut bekannten Versicherungsexperten nachgefragt. Und auch dieser sagt, dass dies ungewöhnlich ist.


    Dann wäre irgend etwas faul bei der ganzen Sache und es wäre die Pflicht der Versicherung der Sache auf auf den Grund zu gehen. Dies keineswegs nur deshalb, damit sich die Versicherung aus der Verantwortung ziehen kann, sondern insbesondere auch im Interesse der Versicherten.

    Denn die wollen eigentlich auch nicht immer noch höhere Prämien bezahlen, damit sie am Ende im Schadenfall nur gerade noch ein Minimum ersetzt bekommen.


    PS Ich wünsche weiter viel Erfolg bei ihrem Projekt in Nordspanien. Und geben sie doch dazu gelegentlich mal wieder einen Zwischenbericht.

    Gruss, Rodizia