Sichere und klimaneutrale Versorgung der Schweiz mit Energie

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  • Die Versorgung der Schweiz mit elektrischer Energie ist im Normal-Fall sicher.
    Aber was ist in diesen Zeiten noch "normal" ?
    Der vertraglich abgesicherte Anschluss ans Europäische Verbundsystem (EV) ist von existenzieller Bedeutung für eine funktionierende Schweiz..

    Eine klimaneutrale Versorgung der Schweiz mit Strom braucht Europa


    Anna Stünzi / 29.01.2023 Der Krieg und die Energiekrise offenbaren die Abhängigkeit der Schweiz in Energiefragen. Ein Alleingang kann nicht das Ziel sein.

    Red. Die Autorin arbeitet als Post­doctoral Researcher an der Universität St. Gallen, hat eine Affiliation am Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und doziert an der Universität St. Gallen und der ETH Zürich. Der Beitrag erschien in der Zeitschrift «Proclim» der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz.

    Das Schweizer Netto-Null-Ziel bei der Stromversorgung beruht mehrheitlich auf inländisch produzierter Energie.
    Um Schwankungen bei der Stromproduktion aus Erneuerbaren auszugleichen, brauchen wir jedoch den grenzüberschreitenden Handel. Dazu muss die Schweiz auch die Beziehungen zu ihren Nachbarn klären [und deutlich verbessern] .


    42 Stromverbindungen führen ins Ausland

    Als Binnenland in der Mitte Europas ist die Schweiz bei der Energieversorgung stark mit den umliegenden Ländern vernetzt. Die Schweiz deckt aktuell etwa 75 Prozent ihres Energiebedarfs durch Importe aus dem Ausland (Brunner, 2020). Schaut man sich nur die Stromversorgung an, so sieht die Situation anders aus: Im Jahr 2020 produzierten die Schweizer Versorger übers Jahr gesehen rund 10 Prozent mehr Strom, als im Inland verbraucht wurde (BFS, 2021). Allerdings produziert die Schweiz im Sommer einen erheblichen Überschuss an Strom, während die Produktion in den Wintermonaten nicht ausreicht, um die Nachfrage zu decken. Sie ist somit auf Stromimporte im Winter und -exporte im Sommer angewiesen. Zudem fungiert die Schweiz aufgrund ihrer zentralen Lage in Europa und mit 41 grenzüberschreitenden Stromverbindungsleitungen als wichtige Drehscheibe des Stromhandels. Die zunehmende Elektrifizierung und die fluktuierende Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien setzt auch in Zukunft eine gute Vernetzung voraus.


    Der Strombedarf wird weiter steigen [selbst wen an anderer Stelle gespart wird]

    Die Energieperspektiven 2050+ des Bundesamtes für Energie vergleichen und beschreiben verschiedene Szenarien, wie das Netto-Null-Ziel der Energieversorgung bis 2050 zu erreichen ist (BFE, 2020): Im Szenario «ZERO Basis» geht man davon aus, dass der gesamte inländische Endenergieverbrauch auf 524 Petajoule sinken wird, das wäre rund 31 Prozent weniger als 2019. Durch die Elektrifizierung des Energiesystems (insbesondere in den Bereichen Verkehr und Wärme) rechnet man allerdings damit, dass der Stromverbrauch um ca. 11 Prozent zunehmen wird. Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, sollen bis 2050 Importe die inländische Stromproduktion ergänzen. Obwohl ab 2050 also eine ausgeglichene Stromhandelsbilanz angestrebt wird, ist die Schweiz nach wie vor stark auf seine Nachbarstaaten und die Europäische Union angewiesen: Die gerechneten Szenarien gehen davon aus, dass im Winter 2050 ca. 9 TWh Strom importiert werden müssen, welcher hauptsächlich aus Wind erzeugt wird.

    Doch nicht nur um diese saisonalen Schwankungen auszugleichen, ist die Vernetzung mit dem Ausland wichtig: Bei der Erzeugung von Strom mit Wind oder der Sonne kommt es zu Schwankungen im Netz. Wir brauchen den grenzüberschreitenden Handel, um diese Schwankungen auszugleichen. Die Wasserkraft, die in der Schweiz eine bedeutende Rolle spielt, kann ebenso ausgleichend wirken und zur Stabilität des Stromnetzes beitragen. Zudem kann die Wasserkraft in Zeiten grosser Nachfrage zuverlässig Energie liefern – das ist für die Schweiz auch finanziell lukrativ, da dieser Strom teuer verkauft werden kann. Eine Voraussetzung ist daher, dass die Schweiz auch weiterhin gut im europäischen Strommarkt integriert ist und die grenzüberschreitenden Netzkapazitäten effizient genutzt werden. Dies ist im aktuellen politischen Kontext nicht per se gegeben.

    2007 haben die Europäische Union (EU) und die Schweiz Verhandlungen zu einem bilateralen Abkommen im Elektrizitätsbereich initiiert. Damit sollte die Schweiz auch rechtlich und politisch in das europäische Stromsystem eingebunden werden. Der Abschluss eines Abkommens ist aber an die Klärung institutioneller Fragen gekoppelt. Der Bundesrat hat im Mai 2021 die Verhandlungen zu einem Rahmenabkommen (sogenanntes Institutionelles Abkommen, InstA) abgebrochen (BR, 2021), die diplommatischen. Beziehungen sind seither kühler.
    Die Schweiz versucht das Verhandlungspaket unter anderem um den Bereich Strom zu ergänzen. Die sechste sogenannte Sondierungsrunde im November 2022 deutet aber an, dass dieselben Themen und Differenzen auf dem Tisch liegen. Am Verhandlungsmandat der EU hat sich bisher nichts geändert. Sie setzt also die Klärung der institutionellen Fragen voraus für den Abschluss weiterer sektorspezifischer und die Aktualisierung bestehender Abkommen.


    Ausschluss vom europäischen Strombinnenmarkt hat negative Folgen

    In den letzten Jahrzehnten hat sich der europäische Strombinnenmarkt laufend weiterentwickelt. Der grenzüberschreitende Stromhandel ist heute auf EU-Ebene reglementiert. Die Schweiz ist als Drittstaat von praktisch allen Marktmechanismen und Massnahmen für die Versorgungssicherheit ausgeschlossen (foraus 2020). Dies betrifft insbesondere die Marktkopplung, dem Zusammenschluss der Strommärkte, welche seit 2015 die meisten europäischen Länder umfasst. Der Ausschluss der Schweiz hat einen negativen Einfluss sowohl auf die Handelstätigkeiten als auch auf die Netzstabilität. Der grenzüberschreitende Kurzfristhandel findet seit 2018 ohne die Schweiz statt, Schweizer Handelsteilnehmer können von ihrer optimalen geografischen Lage im Herzen Europas nicht profitieren (VSE 2020).

    Seit dem Jahr 2021 anerkennt die EU die Schweizer Herkunftsnachweise nicht mehr an. Diese dienen der Elektrizitätswirtschaft als Nachweis für die Stromkennzeichnung (also wo und wie er ursprünglich produziert worden ist) und können unabhängig vom physikalischen Strom gehandelt werden. Dadurch entgehen den Schweizer Stromproduzenten potenzielle Einnahmen im zweistelligen Millionenbereich (NZZ, 2021). Und schliesslich ist das Inkrafttreten des EU Clean Energy Package im Jahr 2020 besonders bedeutsam. Diese Verordnung verpflichtet die Übertragungsnetzbetreiber in der EU, ab 2025 mindestens 70 Prozent der verfügbaren grenzüberschreitenden Kapazität für den Stromhandel zwischen den EU-Mitgliedstaaten zu reservieren. Es ist noch nicht klar, ob dadurch als Nicht-EU-Land weniger Kapazität für Stromflüsse in und aus der Schweiz zur Verfügung stehen wird. Dies könnte zu Instabilität und höheren Kosten im Schweizer Stromnetz führen (Swissgrid, 2022).

    Das allgemeine Verständnis um die aussenpolitische Komponente der Energiepolitik ist seit Russlands Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 und der damit verbundenen Energiekrise in Europa stark gestiegen. Wie viel Energie eingespart werden kann, und wie schnell zusätzliche, erneuerbare Kapazitäten aufgebaut werden können, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Doch bereits vor der Energiekrise war klar, dass die ungelösten Fragen bezüglich der Beziehungen zur EU dringender werden. Studien zeigen, dass die Schweiz insbesondere während der nächsten Jahre tendenziell noch mehr erneuerbaren Strom importieren muss, weil noch nicht alle Kapazitäten aufgebaut sind (Gjorgiev et al 2021).

    Die Beziehung zur EU ist ausserdem auch für andere kurz- und langfristige Energieträger wie Erdgas, Wasserstoff und Biogas wichtig. Im Zusammenhang mit der Transition der Schweiz zu Netto-Null-Emissionen der Energieversorgung ist also nicht zu vergessen:
    Erstens beinhaltet das Ziel eine starke Zusammenarbeit mit den europäischen Nachbarn.
    Zweitens ist die Vernetzung mit Europa zum aktuellen Zeitpunkt zwar physisch gegeben, steht aber hinsichtlich der weiteren Entwicklung, insbesondere politisch, vor grossen Hürden.

    Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
    Keine. Anna Stünzi promovierte am Center for Economic Research der ETH Zürich. Sie arbeitet aktuell als Post­doctoral Researcher an der Universität St. Gallen, hat eine Affiliation am Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und doziert an der Universität St. Gallen und der ETH Zürich. Seit November 2019 ist sie Präsidentin des Thinktanks «foraus».

  • oytenkratos


    Die Diskussion um die PV-Anlage von peter_69 (und anderen Kleinproduzenten) würde vielleicht besser in diesen Thread passen.

    Ich möchte die Diskussion nicht mehr im Thread von Don alescha weiterführen.

    Mich stört es, wenn da dauernd seine widersinnige Polit- Parole (Titel) auf dem Schirm erscheint.

    Ich selbst bin ausdrücklich für das KIG.

    Und in meinem Umfeld kenne ich auch niemanden der dagegen ist. Auch wenn nicht gerade alle flammende Befürworter sind.

  • oytenkratos , peter_69 , damiens , @tilia


    Unterdessen hat auch der Dritte von mir angeschriebene Netzbetreiber verneint, dass bei der Abkopplung der Netzeinspeisung die PV-Panels vom Speicher getrennt werden.

    Alle Drei sagen ausdrücklich, dass nur der Wechselrichter für die Einspeisung ins Netz ausgeschalten wird.

    Damit bleibt auf jeden Fall der Gleichstromteil der Anlage in Betrieb.

  • oytenkratos


    Die Schweiz war noch nie unabhängig von der Lieferung von Energieträgern aus dem Ausland. Hier gab es schon immer eine Unsicherheit bei der Landesversorgung.

    Und gegenwärtig ist nicht absehbar, dass sich dies ändern könnte.


    Die grösste Sicherheit für die unabhängige Landesversorgung ist damit zu errreichen, die möglichen und auf dem Schweizer Territorium zur Verfügung stehenden erneuerbaren Ressourcen möglichst optimal auszuschöpfen.


    Was darüber hinausgeht, muss im Ausland beschafft werden. Dabei ist auf eine Diversifzierung der Lieferketten zu achten. Und einseitige Abhängigkeiten sollten möglichst vermieden werden.

    Es ist auch wichtig hier auf die Verlässlichkeit von Vertragspartnern ein besonderes Augenmerk zu richten. Hat sich gerade im Zusammenhang mit dem putinischen Gaskrieg gezeigt.

    Ein Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen sowie der nuklearen Stromproduktion ist aus anderen Gründen ebenfalls unerlässlich.

  • @tilia


    Danke für die Anregung. Das macht Sinn.

    LG Rodizia


    Zur Vorgeschichte:

  • rodizia  insich+


    Aus gegebenen Anlass und die mysteriöse Abschaltung in der PV-Anlage von peter_69 .


    Ein guter Bekannter aus der Unternehmensberatung hat mir folgendes berichtet :
    Im Wallis gibt es eine Gemeinde mit ca. 12'000 Einwohnern und , mit relativ vielen kleinen und kleineren Mittelständische Unternehmen.

    Die privaten Eigentümer und auch die Unternehmen haben PV schon weit ausgebaut.

    Den Stromüberschuss müssen sie zu relativ niedrigen Preisen ins Netz einspeisen.

    ( Wenn es Stromüberschuss gibt, gibt es den auch in einem grossen Gebiet, der MARKT-Preis ist genau da niedrig. )

    Ein rühriger Unternehmer aus dem Ort ist nun an die Gemeinde (Techn. Betriebe, direkter Netzbetreiber ) herangetreten, dass geprüft werden soll,

    ob die Gemeinde (Technische Betriebe, eine Genossenschaft oder eine AG) sich nicht einen eignen "grossen" Energiespeicher zulegen soll.,

    statt dass jeder Haushalt und jede Firma kleine Batterien zulegt .

    Die "kleinen" mit bis zu 5 KWh Speicherkapazität kosten (noch) ca. 1'100 - 1'400 Fr. pro KWh.

    Die "grossen" ab ca. 5 MWh kosten (noch) ca. 600 - 800 Fr. pro KWh.

    Die Kosten pro KWh ist nur "ein" Anhaltpunkt von vielen, für die Wirtschaftlichkeit.

    Wird die Überschuss-Energie selbst gespeichert und immer wieder zu viel höheren Preisen ins "grosse" Netz eingespeist,
    erhöht das die Wirtschaftlichkeit, von der ansonsten die "ganz grossen Endverbraucher" (Konzerne) profitieren.

    Für die Speicherung und den Verkauf gibt es "intelligente" Software.

    Hier eine gute Anleitung für die Wirtschaftlichkeitsberechnung mit mehreren Faktoren :

    Solarstromspeicher: Preis für einen Photovoltaik Speicher ☀


    Es gibt aber "bürokratische" Probleme für die "Genehmigung" eines solchen Speichers.


    Ich habe geraten abzuwarten bis es eine bessere "generelle, klarere, praktikablere* Genehmigungsverfahren gibt.

    Die Verfügbarkeit der sehr viel preiswerteren Na-Ionen Batterien ist sowieso abzuwarten.

    Die Firma CATL will bis Ende 2023 Natrium-Batterien mit 30 USD/KWh reine Fertigungskosten herstellen. Verkaufspreis ?
    https://www.ingenieur.de/fachm…trium-ionen-batterie-auf/


    Die Libertären Finanz-Fachkräfte bevorzugen selbstverständlich und aus Gewohnheit AKW,

    ganz einfach weil die damit viel mehr Geld für sich machen.

    Wenn es die Schweizer Gesellschaft will, kann jedes Jahr die Produktionskapazität eines Beznau-Blocks für Strom gebaut werden.

    Viele Eigentümer von sonst kaum nutzbaren grossen hochalpinen Flächen (500 Einwohner 50 qKm) wollen das nutzen dürfen, viel lieber als Tourismus.

    Die Libertären, die sonst dafür kämpfen, dass jeglicher FRUCTUS aud ihren Eihentum "nur" ihene" zusteht, wollen es diesen kleinen Gemeinden und den Eigentümer von Ihren Poltikern untersagen lassen.

  • peter_69


    Die von mir bisher angefragten Netzbetreiber dementieren, was sie geschrieben haben.

    Entweder ihre Angaben stimmen nicht, oder dann hat ihnen ihr Installateur einen Pfusch installiert.

    Letzteres kann ich derzeit nicht ausschliessen. Und es wäre auch möglich, dass dies bei der Abnahme der Installation nicht bemerkt wurde.

    Denn bei der Abnahme wird nicht unbedingt geprüft, ob die Installation funktional einen Sinn ergibt und wirklich ihren Bedürfnissen entspricht, sondern nur, ob die Installation den geltenden Vorschriften entspricht.


    Nach ihren eigenen Angaben haben sie einen Notstromfähigen Speicher. Damit müsste ihr autonome Hausversorgung sichergestellt sein. Das Grundprinzip einer Schaltung für eine solche Anlage hatte ich im anderen Thread schon erwähnt.

  • oytenkratos


    Der zelluläre Ansatz und damit die dezentralisierte Produktion von Energieträgern muss auf der tiefsten Ebene begonnen werden.

    Das bedeutet sinngemäss dass eigentlich jeder Endverbraucher auch zum (zeitweisen) Produzenten werden sollte.

    Als Produzent sollte ich zuerst einmal in der Lage sein Verbrauch und Produktion aneinander anzupassen und die Variation anzugleichen. Das bedingt in einem gewissen Mass eine eigene Speicherung.

    Aber...

    Kleinspeicher sind im Verhältnis zu Grosspeicher immer teurer. Es ist daher sinnvoll die Kleinspeicher nur so gross zu dimensionieren wie unbedingt nötig ist, um eigenen Verbrauch und Produktion etwas auszugleichen und relevante Überschüsse in einem grösseren Speicher zu leiten.

    Um den eigenen Speicher optimal zu dimensionieren, ist ein hausinternes Smart Grid sinnvoll.

  • oytenkratos


    Einer der Netzbetreiber hatte noch etwas geschrieben, was mich etwas irritierte.

    Er schrieb, dass es ab 01.02 23 Pflicht sei schaltbare Wechselrichter einzubauen.

    Ich dachte, bei einspeisefähigen Anlagen sei das schon immer Pflicht gewesen?

    Ich glaube, ich muss da noch mal nachfragen....

  • oytenkratos


    Zu Ihrem Beitrag #7:

    Als Endverbraucher und gleichzeitig Kleinproduzent, ist es bezüglich der Wirtschaftlichkeit einer eigenen PV-Anlage wichtig seinen eigenen Verbrauch der eigenen Produktion anzupassen. In diesem Sinne halt auch ein Energiemanagement zu realisieren.

    Das bedingt in einem gewissen Mass ein Umdenken. Als Konsument von Netzstrom ist man es sich heute einfach gewohnt auf den Knopf zu drücken, und dann kommt Strom. Egal zu welcher Zeit.

    Das kann man mit PV auch. Bedingt aber grosse und entsprechend teure Speicher.

    Will man die Grösse der teuren Stromspeicher reduzieren, sollte man darauf achten, dass man den Verbrauch so organisiert, dass er dann am grössten ist, wenn auch die eigene Produktion am grössten ist.

    Das ist zumindest teilweise auch im Privathaushalt relativ einfach zu lösen, ohne dass man dafür ein eigentliches "Smart Grid" installieren muss. Letzteres ist natürlich feudal.

    Auf einen wesentlichen Punkt muss ich hier noch hinweisen:

    Produktion der Panels und die Speicherung muss aufeinander abgestimmt werden!

    Der Speicher ist ein limitierender Faktor.

  • rodizia


    Habe einen schönen Spruch gelesen :
    Das 1,5° Ziel ist "physikalisch" gerade noch zu halten, aber gesamtgesellschaftlich überhaupt nicht.


    Zu gesamtgesellschaflich gehört die Libertare Wirtschaftsideologie, Wählern den Kopf zu verdrehen, Macht- und Geltungs-Gier,
    zuviel Buchgeld schreiben. Anlagen, wie die von Peter von und die Netzbetreiber sind nur Indikatoren dafür, was schief läuft.


    Die Natrium-Ionen Akkus haben noch überraschend viel Entwicklungspotential.

    Mit einer speziellen Kohlenstoffverbindung am MInuspol ist die Energiedichte (Wh pro Kg) von Lithiumbatterien zumindest zu erreichen

    Weil Natrium so reichlich vorhanden ist, bei der Gewinnung kaum was kostet und kaum Umweltschäden verursacht,

    wird es wohl der Speicher der Zukunft sein, auch zum Ausgleich von saisonalen Schwankungen.

    Das überschüssige Chlor kann leicht an das Kalzium von den Kalkalgen gebunden werden.


    Wenn der Endverbraucherpreis für Na-Grossspeicher bei 60 $/KWh liegt und mit Zweischicht/Dünnschicht PV-Modulen auch in Mitteleuropa Strom
    zu 1-2 UScent zu produzieren ist, haben die Phsiker (Ingenieuere und Techniker) ihre "Hausaufgaben" gemacht.

    Zur Herstellung von PV-Dünnschichten sind teure sogenannte "Seltenen Erden" nötig, aber nur ganz wenig davon.

    Die Folien sind sehr preiswert und mit einer hohen Rate recycelbar.

    Gerade Wirtschaftswissenschaftler sollten so viel Kompetenz haben, dass Lösungen mit hochautomatisierter Massenfertigung gegenüber komplizierten Einzelanfertigungen (wie Wasserkraftwerke und Atomkraftwerke) viel wirtschaftlicher sind und viel leichter und schneller zu realisieren sind.

  • In jeder zweiten Schweizer Gemeinde machen Privatpersonen mit Solaranlagen auf dem Hausdach Verlust. Laut einer neuen Studie von Forschenden der Universität Bern und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich bremst das den Solarausbau in der Schweiz.

    Quelle


    Im Fall eines Verlustes liegt es meistens an der stark unterschiedlichen Vergütung der lokalen Netzbetreiber. Kann hier nicht eine einheitliche Vergütung Abhilfe schaffen?

  • rodizia Text von GMX :


    Um ihre Klimaziele zu erreichen, müsse die Schweiz ihre Stromerzeugung aus Sonnenenergie massiv erhöhen.
    "Dafür müssen wir das Potential auf den Dächern nutzen", sagte Studienleiter Tobias Schmidt von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich
    (ETH Zürich) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

    Dies werde durch die teilweise schlechten Rahmenbedingungen verhindert. Die am Donnerstag veröffentlichte Studie wurde im Rahmen des Projekts "Sweet Edge" durchgeführt und vom Bundesamt für Energie (BFE) in Auftrag gegeben.

    Insgesamt fänden sich in den Kantonen und Gemeinden nur wenige Beispiele von wirklich ehrgeizigen Massnahmen zur Förderung des Photovoltaik-Zubaus, schrieben die Autoren in der Studie. Auch auf Kantonsebene würden nur wenige ihren politischen Spielraum nutzen, um Haushalten und Investoren mehr finanzielle Anreize für Solaranlagen zu bieten.

    Die Unterschiede zwischen Gemeinden und sind dabei laut der Studie beträchtlich. Während man in den Gemeinden Emmeten (NW) oder Ennetbürgen (NW) bei derzeitigen Tarifen mit einer Solaranlage über eine Lebenszeit von 30 Jahren fast 18'000 Franken Gewinn machen kann, würde man in Kappel am Albis (ZH) mit der gleichen Anlage theoretisch über 6'000 Franken Verlust machen.


    Wegen der grossen Rolle der Netzbetreiber entscheiden teilweise innerhalb eines Kantons bereits wenige Kilometer darüber, ob der eigene Solarstrom rentabel ist, hiess es in einer Mitteilung der ETH Zürich.


    Beeinflusst werden diese unterschiedlichen Preise laut der Studie durch diverse Faktoren. So spielen unterschiedliche Politiken in Kantonen und Gemeinden bei Bauvorschriften, Subventionen und der steuerlichen Behandlung von Photovoltaikanlagen eine Rolle.

    "Den grössten Einfluss hat aber eine Kombination aus den Strompreisen und dem Erlös, den man für die Einspeisung von Solarstrom erhält", erklärte Schmidt. So bieten die 630 Stromversorgungsunternehmen in der Schweiz sehr unterschiedliche Einspeisetarife für Solarenergie (5 bis 22 Rp/kWh) sowie Strompreise (10 bis 32 Rp/kWh) an.


    Da der Einkaufspreis von Strom höher ist als der Einspeisetarif, lohne sich eine Solaranlage grundsätzlich für Häuser mit einer Wärmepumpe - und damit einem höheren Eigenbedarf an Strom - eher, als bei Häusern mit einer Gasheizung. Zudem spiele auch die Grösse des Hauses eine Rolle.
    "Bei Mehrfamilienhäusern mit grösseren Dächern lohnt sich eine Solaranlage fast immer", sagte Schmidt.

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    Auch deshalb bin ich für die grossen PV-Anlagen im Hochgebirge, weil es da der Bau viel schneller geht.

    Die Netzbetreiber haben so keine übermächtige Position gegenüber den Kleinverbrauchern.

    In den einzelnen Gemeinden/Zellen sollen viel mehr die neuen Grossbatterien stehen.

    Nochmals : Da kann pro Jahr eine Kapazität zugebaut werden, die der Energie entspricht, die ein Beznau-Block abliefert, weitestgehend auch ohen "saisonale" Schwankungen und ohne zusätzliche Stromspeicher.

    Alle Stromproduktion ist mit mehr oder weniger mit Umweltschäden verbunden.

    PV im hochalpinen Raum zählt zu den deutlich viel weniger schädlichen Möglichkeiten.

  • Hier eine Karte, der Einspeisevergütung für EFH. Je heller, desto höher die Vergütung (von 5 bis 20 Rappen). Die dunklen Gemeinden dominieren hier offensichtlich. Der Median liegt bei 9.9 Rappen pro kWh. Die Werte sind EFH mit Solaranlagen und Gasheizung.


    Mehr Hier


  • oytenkratos , insich+ und die weiteren Interessierten


    Wie ich im anderen Thread schon schrieb, will eine Person aus dem Kreis der Transmitter sein EFH energetisch sanieren. Das Projekt ist derzeit erst am Anfang der Planung.

    Bei der PV-Anlage steht mal im Vordergrund wie der künftige Stromverbrauch sein wird.

    Hier kann man mal grob mit dem aktuellen Verbrauch rechnen und dann kommt der zusätzliche Verbrauch dazu, der sich aus dem Ersatz fossiler Brennstoffe ergibt.

    Konkret aus dem Ersatz der heutigen relativ modernen Gasheizung und dem bereits alten, aber gut erhaltenen und verhältnismässig günstigen Fahrzeug (Diesel).

    Dabei ist noch eine Fassaden- und Dachisolation vorgesehen, um den Energieverbrauch weiter zu senken. Dabei ist die Dachisolation wichtiger, als die Fassadenisolation. Fenster sind schon gut isoliert.

    Hier kann man davon ausgehen, dass nach der Sanierung der Gesamtbedarf an Energie geringer ist, als zuvor. Aber der Strombedarf wegen der Wärmepumpe und dem E-Fahrzeug steigt.


    Der voraussichtliche Strombedarf nach der Sanierung ist aber einer der wichtigsten Eckwerte in der Kosten / Nutzen-Rechnung. Fast schon das Mass der Dinge.


    Hier muss man mal die Kosten berechnen, wie viel der künftige Bedarf bei Bezug vom Netzbetreiber kostet. Und was der selbstproduzierte Strom kostet.

    Hier kann ich aufgrund verschiedener Daten mal etwas eine Prognose wagen. Der selbst produzierte Strom kostet ein Drittel, oder eventuell sogar nur ein Viertel dessen, was der Strombezug vom Netzbetreiber kostet.


    Ein anderer Transmitter ist der Ansicht, dass die Kosten für den selbst produzierten Strom noch tiefer sein könnten, als 25% des Netzstromes. Dies bei einer wirklich optimalen Auslegung der Anlage und geeignetem Energiemanagement. Man müsse es aber in jedem Einzelnen Fall entsprechend rechnen. Die Aussage sei nicht allgemeingültig.


    Doch betrachten man dies jetzt mal aus einer anderen Perspektive, dann ist es so, dass ich mit der Einspeisung von meinem Solarstrom einen Tarif vergütet bekomme der gerade mal gut meine Kosten deckt. Der Netzbetreiber liefert Strom an Kunden und kassiert für meinen Strom einen Preis ein der drei- viermal höher ist.


    Kurz gesagt: Der Netzbetreiber verdient sich an meinem Solar-Strom eine goldene Nase.


    Und die Netzbetreiber haben hier de facto ein gesetzlich verankertes Monopol auf diesem Geschäftsmodell.

  • Kurz gesagt: Der Netzbetreiber verdient sich an meinem Solar-Strom eine goldene Nase.


    Und die Netzbetreiber haben hier de facto ein gesetzlich verankertes Monopol auf diesem Geschäftsmodell.

    Weiter oben habe ich die Frage gestellt: Kann hier nicht eine einheitliche Vergütung Abhilfe schaffen?


    In der Tageschau von heute wurde darüber berichtet und eine zentrale Abnahmestelle gefordert. Das Parlament möchte eine garantierte Untergrenze. Ein Flickenteppich in Bezug auf diesen unterschiedlichen Vergütungen muss etwas unternommen werden, um den Anreiz für Solaranlagen auf EFH-Dächern zu forcieren.


    Tagesschau

  • insich+, oytenkratos und die weiteren Interessierten


    In der Tagesschau werden zwei politische Forderungen genannt. Einerseits eine Zentrale Abnahmestelle und andererseits ein Untergrenze für die Einspeisevergütung.

    Beide Forderungen sind sinnvoll und es sollten auch Beide umgesetzt werden.

    Bei der Untergrenze ist es ausgesprochen wichtig, dass diese ausreichend hoch angesetzt wird!

    Damit Private in die Stromversorgung investieren, muss eine reale Aussicht auf einen Ertrag für diese Investition gegeben sein. Sonst investiert niemand.


    Gegenwärtig bestehen kaum Anreize zu investieren, um damit die Netzbetreiber, respektive deren Kundschaft zu beliefern.

    Ein Anreiz trotzdem in PV zu investieren besteht praktisch nur im Rahmen dessen, was einem die eigene Produktion an teuer gekauften Strom einspart.

    Das kann im Einzelfall für einen Kleinproduzenten zwar erheblich seine Kosten senken.

    Doch im Hinblick auf die nationalen Ziele zur CO2- Reduktion und die Energiewende entsteht hier zu wenig Dynamik.