Ich glaube für die weitere Diskussion zur Preisgestaltung von Einspeisung und Bezug sollten wir uns mal etwas überlegen, welches die wirklich relevanten Kostenfaktoren sind, welche eine grösser werdende Marge rechtfertigen.
Hier gibt es aus meiner Sicht mal vier Hauptgruppen. Zwei davon sind die ganz Grossen.
Da sind mal die Kosten des (technischen) Netzes. Und hier ist auch mit Kostensteigerung zu rechnen, weil das Netz um- und ausgebaut werden muss.
Der zweite grosse "Kostenblock" ist der Handel. Und hier muss man Fragezeichen setzen. Denn der Handel als eigenständiges Geschäftsfeld sollte eigentlich kein Kostenfaktor sein. Jede andere Handelsfirma muss auch einen minimalen Gewinn einbringen, oder den Laden dicht machen.
Dann haben wir noch die Verwaltungskosten und letztlich noch übrige Kosten, wie die Kapitalkosten etc. Auch einen notwendigen kleinen Gewinn...
Die Verwaltungskosten und die Finanzierungskosten sollten strikt auf die beiden ersten Hauptgruppen umgelegt werden. Streng nach Verursacherprinzip. Damit klar ersichtlich ist, was die Kosten treibt.
Doch gegenwärtig sieht es danach aus, dass die Netzbetreiber hier Kraut und Rüben mischen. (>> Fehlende Transparenz).
Nach den mir aktuell verfügbaren Daten ist aber der Preis für das Netz seit Jahren nicht, oder nur geringfügig, gestiegen. Der aktuell grosse Preissprung ergibt sich aus dem Stromhandel.
Und das heisst, dass diese Teuerung hauptsächlich importiert ist. Denn die Schweizer Stromproduzenten hatten nicht eine relevante Kostensteigerung bei ihren Produktionsmitteln.
Hatten das denn die ausländischen Produzenten?
Ich sage hier mal: Nein!
Die Kosten für die Kraftwerke als Solches sind auch im Ausland nicht wirklich gestiegen. Aber die Betreiber von Kraftwerken, die mit Fossilen betrieben werden, mussten wesentlich höhere Preise für die Rohstoffe bezahlen.
Die wesentlich höheren Preise für Fossile sind nicht rational erklärbar. Auf dem Weltmarkt veränderte sich Angebot und Nachfrage nicht wesentlich. Hingegen wurde durch den Ukrainekrieg eine grosse Lieferkette unterbrochen. Und das führte zu Verwerfungen an den Börsen.
Hier wurden dann aber die Preise übermässig von Spekulanten hoch gejubelt. Und diese übermässigen Gewinne der Spekulanten bezahlen jetzt die Stromkunden.
Siehe auch Glencore mit Rekordgewinnen aus dem Kohlegeschäft.
Welche kleine Frau auf der Strasse hat denn Glencore -Aktien im Handtäschli?
Im Ausgleich dazu darf ich jetzt mehr für meinen Strom bezahlen und bekomme weniger für eine Einspeisung von Strom. Das nennt man ausgleichende Gerechtigkeit, oder so ähnlich...