Debatte um 9-Millionen-Schweiz: Masslose Zuwanderung schadet der Schweiz.

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  • „Die Personenfreizügigkeit schadet der grossen Mehrheit der Schweizer, weil ihre Vorteile viel kleiner und ihre Nachteile viel grösser sind als vom Bundesrat bisher behauptet.


    So hat der Fachkräftemangel trotz zwanzig Jahren Personenfreizügigkeit nicht abgenommen, aber die Bevölkerung ist 20% gewachsen. Derart schnelles Bevölkerungswachstum bringt hohe Füllungskosten: Wichtige Produktions- und Wohlstandsfaktoren wie Boden, Infrastruktur, Umweltgüter und Selbstversorgungsziele werden knapper und teurer. So ist das schnelle Bevölkerungswachstum ein Haupttreiber von hohen Wohnkosten, Energieknappheit, Lehrermangel, Schulraumknappheit, Verkehrsstaus, Nichterreichen der CO2-Reduktionsziele etc.


    Viele dieser Nachteile erscheinen nicht als Schäden im Bruttoinlandprodukt BIP, sondern blähen es sogar noch auf. Trotzdem ist das Wachstum des BIP pro Kopf in der Schweiz im europäischen Vergleich seit 2010 niedrig, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) schreibt.


    Das gilt, obwohl die Personenfreizügigkeit das Wachstum des BIP pro Kopf nach oben verfälscht, weil die Arbeitsleistung der wachsenden Zahl von Grenzgängern zum BIP zählt, aber die Grenzgänger nicht den Einwohnern zugerechnet werden. Gemäss Seco ist das BIP pro Kopf mit niedrigen 0,8 bis 0,9% gewachsen. Ohne das vom Seco vernachlässigte «Grenzgänger-Doping» von 0,2 bis 0,3% wären die Zahlen schrecklich.“ (Prof. R. Eichenberger in Finanz und Wirtschaft vom 26.7.2022)

  • Masslose Zuwanderung schadet der Schweiz

    Die Personenfreizügigkeit schadet der grossen Mehrheit der Schweizer, weil ihre Vorteile viel kleiner und ihre Nachteile viel grösser sind als vom Bundesrat bisher behauptet.


    So hat der Fachkräftemangel trotz zwanzig Jahren Personenfreizügigkeit nicht abgenommen, aber die Bevölkerung ist 20% schrecklich.“ (Prof. R. Eichenberger in Finanz und Wirtschaft vom 26.7.2022)

    Für UBS-Ökonom Alessandro Bee ist der Arbeitskräftemangel sogar "die wirtschaftliche Herausforderung des Jahrzehnts" für die Schweiz. Es gebe aktuell wegen des demografischen Wandels mehr Austritte aus dem Erwerbsleben als Neueintritte. "Bis Ende 2030 könnte sich eine Lücke von bis zu 270'000 Personen auftun" Link


    Wusste das Eichenberger?


    Sollte dies zutreffen, bräuchten wir zu der aktuellen 65'000 Nettozuwanderung noch jährlich zusätzliche Arbeitskräfte.


    Die Erwerbstätigkeit ist seit 2017 von 5.050 auf 5.180 Millionen im Jahr 2021 gestiegen. Das sind 130’000 Personen mehr, die einer Arbeit nachgegangen sind. Das wären in 4 Jahren = 2.6% (0.65%/Jahr).

    --

    Bei den Personen, die im Ruhestand sind, waren es 2017 1.550 und im Jahr 2021 1.661 Millionen. Das ergibt eine Differenz/Zunahme von 111'000 Personen = 7.2 % in vier Jahren (1.8%/Jahr).

    --

    Kurz:


    Im Jahr 2017 arbeiteten 5.050 Millionen Personen (4.Quartal) und 1.550 Millionen waren im Ruhestand = 69.3 zu 30.7%

    Im Jahr 2021 arbeiteten 5.180 Millionen Personen (4.Quartal) und 1.661 Millionen waren im Ruhestand = 67.9 zu 32.1%


    Die Veränderung vom Verhältnis von Personen, die in den Ruhestand gehen, zu denen, die arbeiten, ist deutlich.


    Im Vergleich (durchschnittliche Jahreswerte Erwerbstätigkeit):


    1990 = 3.821 zu 0.983 Millionen im Ruhestand = 74.3 zu 25.7%

    2010 = 4.482 zu 1.330 = 70.3 zu 29.7%

    2011 = 4.598 zu 1.365 = 70.3 Zu 29.7%

    2012 = 4.679 zu 1.399 = 70.1 zu 29.9%

    2013 =4.736 zu 1.433 = 69.7 zu 30.3%

    2014 =4.825 zu 1.466 = 69.7 zu 30.3%

    2015 =4.899 zu 1.495 = 69.5 zu 30.5%

    2016 = 4.967 zu 1.523 = 69.3 zu 30.7%


    In 10 Jahren könnten es 65 zu 35% sein. Die Erwerbstätigkeit wuchs von 5.111 (2021) auf 5.151 (3.Quartal 2022) = 40'000 (0.8%). Die Zahlen, von denen, die im Ruhestand sind, sind noch nicht veröffentlicht.


    (Zahlen BFS)


    Dass die Erwerbstätigkeit fast stagniert, zeigt sich hier:






  • insich+


    Zuerst mal ein grosses Danke für die Infos zur Statistik.


    Der sogenannte Pillenknick wird sich in den nächsten Jahren deutlich zeigen.


    Vor dem Pillenknick waren die geburtenstärksten Jahrgänge ( ca. 1960- 1964) Und danach gingen die Geburten ganz deutlich zurück. Und das über sehr lange Zeit. Und sind auch jetzt immer noch auf einem sehr tiefen Niveau. Auch wenn es kürzlich wieder einen leichten Anstieg gab.


    Doch diese geburtenstarken Jahrgänge kommen jetzt ins Rentenalter....

    Mit wem ersetzen?

  • Im Jahr 2021 arbeiteten 5.180 Millionen Personen (4.Quartal) und 1.661 Millionen waren im Ruhestand = 67.9 zu 32.1%

    Das hiesse ja 100% arbeiten oder hatten zumindest vor Ihrer Pensionierung gearbeitet, zudem hat die Schweiz bereits wesentlich mehr als 6.8 Mio Einwohner.


    Das sind natürlich etwas irreführende Zahlen, es gibt auch noch einen ganz schönen (steigenden) Prozentteil, der keiner Erwerbstätigkeit nachgeht und auch noch solche die noch gar nicht dürfen, weil sie zu jung sind.

  • peter_69


    Die von Insich angeführten Zahlen beziehen sich auf das Verhältnis von Erwerbstätigen zu den wegen altersbedingt nicht mehr Erwerbstätigen.

    Personen, die aus anderen Gründen nicht erwerbstätig sind, sind in dieser Statistik wohl nicht erfasst.

    Das waren dann in der Schweiz ca. 1.9 Mio.

    Davon ist ca. ein Fünftel nicht erwerbstätig, weil sie noch zu jung sind.

    Dann sind in dieser Zahl wohl noch die Personen enthalten, welche derzeit "Stellenlos" sind.

    Also sowohl Arbeitslose auf Stellensuche, wie auch Langzeitarbeitslose, die kaum noch in den Arbeitsmarkt integrierbar sind. Zu den Letzteren gibt es kaum klare und verlässliche Zahlen. In der Arbeitslosenstatistik werden die nicht erfasst.

    Dann gibt es noch eine Vielzahl von Frauen, die aus familiären Gründen nicht, oder nur teilweise arbeiten. Respektive zeitweise nicht beruflich tätig sind.

    Zu den Personen, die nicht arbeiten müssen, gibt es auch nur wenig verlässliche statistische Daten.


    Doch im Kern der Sache geht es darum, woher die Wirtschaft die fehlenden Arbeitskräfte denn her nehmen soll, wenn die inländischen Geburtenzahlen nicht ausreichen, um die altersbedingten Abgänge zu ersetzen?

    Und der Bedarf an Arbeitskräften steigt, weil die Wirtschaft wächst. Und zumindest moderat auch etwas wachsen muss. Sonst gleitet die Schweiz in eine Stagnation oder gar Rezession ab.


    Die Schweiz kann die fehlenden Arbeitskräfte aufgrund der sonstigen demografischen Entwicklung eigentlich in der Mehrheit nur durch Zuwanderung noch ersetzen.

    Daher ist das Fazit des Herrn Professors R. Eichenberger schon sehr fragwürdig, wenn er sagt, dass die Zuwanderung zum Schaden der Schweiz sei.

    Frage mich gerade etwas, wer oder was hier zum Schaden der Schweiz ist?


    Und wie dieser "Schaden" definiert ist, ist für mich auch noch eine offene Frage.

  • rodizia


    Die Schweiz hat ja bereits eine sehr hohe Zuwanderung, vermutlich anteilsmässig an der Bevölkerungszahl und der noch besiedelbaren Fläche, eine der höchsten von Europa. Noch mehr Zuwanderung zuzulassen ist da mehr als nur blauäugig, die Folgen sieht man bereits heute. Dichtestress und Infrastruktur, die vorallem zu Stosszeiten an der Grenze der Kapazität gelangt, immer ausgedehntere Staus auf Autobahnen und Hauptstrasse, volle Bahnhöfe, übervolle Züge und öV, zuwenig Schulen, Zugleine Klassenzimmer, Kindergärten die voll sind etc.


    Die Zuwanderung müsste also sehr selektiv sein und es müsste bei jedem neuen Einwohner erst sicher gestellt werden, dass er wirklich auch etwas zum Gelingen beitragen kann. Es gibt hier Länder, welche sehr restriktive Einwanderungsregelungen haben, dem ist bei uns leider nicht so. Ganz Europa hat sich hier bereits seit Langem einen Bärendienst erwiesen und die Tore weit offen gehabt. Dies mit teils schwerwiegenden Folgen, die jetzt so nach und nach hoch kommen und kaum mehr zu bändigen sind. Aber das ist dann wieder ein anderes Thema.


    Und noch zu erwähnen - viele Fachkräfte haben oder hätten wir. Nur werden diese bei vielen Arbeitgebern früh aus dem Berufsleben gedrängt durch Entlassung und Frühpensionierungen. Mit teils geringem Aufwand könnten Umschulungen und Weiterbildungen helfen diese Leute weiter zu beschäftigen und länger im Berufsleben zu halten. Es braucht hier vielleicht neue Modelle mit flexiblem Pensionsalter und reduziertem Arbeitspensum, so dass man vielleicht ab 60/62 stufenweise sein Pensum reduzieren kann und dafür auch etwas über 65 bleibt. Dies dient dem Know-How Transfer, welches das grösste Kapital ist, was wir haben. So könnten sicherlich auch Hausfrauen und Mütter wieder einfacher ins Erwerbsleben integriert werden, die es heute auch schwer haben etwas zu finden.

  • peter_69


    Welcher Anteil der Bevölkerung arbeitet denn nicht und aus welchen Gründen nicht?

    Sie haben die Frage ja teilweise bereits beantwortet im Folgepost:

    Arbeitslose, Ausgesteuerte, Kranke, Invalide, Hausfrauen, Kinder, Säuglinge, Sozialhilfeempfänger, Asylsuchende, Sand-Papier, sich im Strafvollzug befindliche etc.

    Zahlen dazu könnte man vermutlich finden und in Grafiken darstellen, es wäre interessant hier die Entwicklungen über die letzten sagen wir 30 Jahre sehen zu können.

  • Das hiesse ja 100% arbeiten oder hatten zumindest vor Ihrer Pensionierung gearbeitet, zudem hat die Schweiz bereits wesentlich mehr als 6.8 Mio Einwohner.


    Das sind natürlich etwas irreführende Zahlen, es gibt auch noch einen ganz schönen (steigenden) Prozentteil, der keiner Erwerbstätigkeit nachgeht und auch noch solche die noch gar nicht dürfen, weil sie zu jung sind.

    Peter, wie Rodizia bereits geschrieben hat, das ist das Verhältnis der Erwerbstätigen zu den Pensionierten. Also rund 2:1. 1990 waren es noch etwa 3:1.


    Erwerbstätige siehe Spoiler in meinem Beitrag.

  • @Alle

    Ja genau! Bekämpfen wir den durch die vielen Pensionierungen und die vielen Teilzeit-Erwerbenden leergefegten Arbeitsmarkt mit noch mehr Zuwanderung von Arbeitskräften. Dann wiederholen wir diese geniale Idee in ein paar Jahrzehnten wieder, wenn diese vielen zusätzlichen Arbeitskräfte auch in Pension gehen. So füllen wir das halbvolle Glas "Schweiz" immer weiter, bis es überläuft.

  • @Alle

    Ja genau! Bekämpfen wir den durch die vielen Pensionierungen und die vielen Teilzeit-Erwerbenden leergefegten Arbeitsmarkt mit noch mehr Zuwanderung von Arbeitskräften. Dann wiederholen wir diese geniale Idee in ein paar Jahrzehnten wieder, wenn diese vielen zusätzlichen Arbeitskräfte auch in Pension gehen. So füllen wir das halbvolle Glas "Schweiz" immer weiter, bis es überläuft.

    alescha01


    Als Alternative dazu können wir die Zuwanderung ja stoppen, weil wir Allen, die das wollen die AHV streichen.

    Dann können wir es uns ja leisten keine zusätzlichen Arbeitsplätze mehr zu schaffen...

    :/

  • alescha01


    Als Alternative dazu können wir die Zuwanderung ja stoppen, weil wir Allen, die das wollen die AHV streichen.

    Dann können wir es uns ja leisten keine zusätzlichen Arbeitsplätze mehr zu schaffen...

    :/

    alescha01


    PS: Selbstverständlich auch die Nothilfe müssen wir streichen... Solche Sozialschmarotzer können wir uns nicht mehr leisten!

    Das geht ja auf die Kosten der wenigen noch jungen Arbeitenden...

    ;)

  • peter_69


    Ein zu starkes Bevölkerungswachstum, ob nun hausgemacht oder über die Zuwanderung, stellt jede Gesellschaft vor relevante Probleme. Und wenn es zu schnell und zu viel ist kann man die Probleme kaum noch lösen.

    Bei einer starken Zuwanderung aus kulturellen Kreisen, die sich stark von der heimischen Kultur unterscheidet, kommen zusätzliche Probleme auf. Auch dies lässt sich nicht schnell lösen. Auch mit guten Integrationsmassnahmen nicht.

    Hier bin ich nicht blauäugig.


    Die Zuwanderung durch staatlich verordnete Selektion zu begrenzen, ist meiner Meinung nach nicht zielführend, aber diskriminierend.


    Im Fall von Flüchtlingen kein haltbares Argument.


    Die innereuropäische Migration wird durch wirtschaftliche Gegebenheiten und Notwendigkeiten gesteuert. In die Schweiz kommen und sich hier niederlassen kann, wer ausreichend Arbeit findet, um sich den Lebensunterhalt zu verdienen.

    Dass so viele Menschen zuwandern liegt in erster Linie daran, dass die Wirtschaft diese Leute braucht.


    Hier gebrauchen die Rechtsnationalisten dann alles Mögliche an Scheinargumenten um gegen die Migranten Front zu machen. Bis hin zu üblen Verleumdungen etc. oder gar offener Aggression. Dagegen verwahre ich mich ausdrücklich!


    Ich bin aber einig mit ihnen, dass es vielleicht auch noch andere Möglichkeiten gibt den Fachkräftemangel etwas abzumildern. Und das wäre sicher zu diskutieren.


    Doch damit lässt sich mittel- und langfristig nicht ändern, dass die Wirtschaft mehr Arbeitsplätze schafft und besetzen muss, als sich ohne steigende Bevölkerungszahl besetzen lässt.

    Werden diese Arbeitsplätze nicht besetzt, dann wird die Wirtschaft stagnieren. Und Konkurrenten aus anderen Ländern werden versuchen den Markt an sich zu reissen.

  • peter_69

    Die innereuropäische Migration wird durch wirtschaftliche Gegebenheiten und Notwendigkeiten gesteuert. In die Schweiz kommen und sich hier niederlassen kann, wer ausreichend Arbeit findet, um sich den Lebensunterhalt zu verdienen.

    Dass so viele Menschen zuwandern liegt in erster Linie daran, dass die Wirtschaft diese Leute braucht.

    Nach Europa kommen und sich hier niederlassen kann seit 2015 fast jeder, teils unterstützt durch Schlepper. Auch in die Schweiz kommen viele - 2022 war ja das jähr mit den meisten Neuankömmlingen seit em 2. Weltkrieg. Einerseits natürlich auch durch den Ukraine Krieg und andererseits ganz viele Wirtschaftsflüchtlinge, welche vom System profitieren wollen.

    Nur ein kleiner Teil der jedes Jahr Zureisenden tritt in den Arbeitsmarkt ein, resp. wurde von der Wirtschaft gerufen.

  • Nach Europa kommen und sich hier niederlassen kann seit 2015 fast jeder, teils unterstützt durch Schlepper. Auch in die Schweiz kommen viele - 2022 war ja das jähr mit den meisten Neuankömmlingen seit em 2. Weltkrieg. Einerseits natürlich auch durch den Ukraine Krieg und andererseits ganz viele Wirtschaftsflüchtlinge, welche vom System profitieren wollen.

    Nur ein kleiner Teil der jedes Jahr Zureisenden tritt in den Arbeitsmarkt ein, resp. wurde von der Wirtschaft gerufen.

    In die Schweiz hinein können alle die wollen ? Sind Zahlen zur Verfügung wieviele Einreisten und wieviel davon arbeiten ?