Jede Agglomeration dieser Welt hat Gedränge im öV und Staus auf den Einfallsachsen. Wer Kapazitäten ausbaut, erntet Mehrverkehr und ist in wenigen Jahren wieder gleich „weit“. Das Bisschen Überlastung ist völlig normal und erst noch gesund: Nur so kann Selbstregulierung greifen! Es kommt nie zum „Dauerkollaps“, kein Stau wächst unendlich, kein Gedränge wird immer dichter. Der Mensch und die Wirtschaft passen sich vorher an. Stau ist nicht Schicksal und kein System-Mangel; die Verkehrsteilnehmenden sind der Stau.
Mit unseriösen und manipulativen Begriffen wie „23'000 Staustunden pro Jahr“ wird schädlicher Aktionismus gerechtfertigt. Aus sinnlosen Angaben wie „2,7 Jahre Stau pro Jahr“ (!) ergeben sich 10 Sekunden Stau pro Einwohner und Jahr oder eine halbe Minute pro Autofahrer und Tag...!
Der Verkehrsplaner Hermann Knoflacher sagt: Stau ist eine Therapie, die den Menschen hilft, auf andere Verkehrsmittel umzusteigen oder die Verkehrswege zu verkürzen. Für qualifizierte Verkehrsplaner ist Stau nicht ein Problem, sondern ein Werkzeug. Anders gesagt: Das beste Mittel gegen Stau ist Stau.
Es ist ineffizient und kontraproduktiv, jedes System auf kurzzeitige Spitzenlasten auszurichten, denn so ist es für die meiste Zeit überdimensioniert und erzeugt zusätzlichen Verkehr.