Autarkie - Vor- und Nachteile ?

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  • oytenkratos


    Zum Thema Investitionskosten versus Gestehungskosten eine kleine , aber im Kreis von Transmitter, eine hoch aktuelle Geschichte:


    In Südafrika haben sich die Preise für eine Fahrt in städtischen Sammeltaxis in den letzten paar Wochen gerade verdoppelt.

    Wegen angeblichem Treibstoffmangel....

    Damit die schulpflichtigen Kinder zur Schule fahren können, muss die Mutter nun über einen Viertel ihres monatlichen Einkommens dafür aufwenden, um ihre Kinder noch schulen zu lassen. (Schulgeld etc. hier nicht mitgerechnet).

    Welche Möglichkeiten hat diese Mutter um die untragbaren Kosten zu reduzieren?

    Obwohl es Alternativen gäbe um die (Gestehungs-) Kosten zu verringern, hat diese Mutter das Geld nicht, um die entsprechenden Investitionen zu tätigen.

    Die Bärenfalle hat zugeschnappt und bleibt zu.... Ausser?

  • rodizia

    Ganz im Gegensatz dazu verfügt DIE Schweiz und die immens Kapitalgewaltigen Schweizer über mehr als genug Kapital und Kreditwürdigkeit um sich bei der Energieversorgung viel mehr autark und unabhängig zu machen. Nur leider bringen Immobilien, aktien von Konzernen mit Fossilen Enrgietraägern und Finanzwetten eine viel höhere Rendite,
    Darin war ich auch schon mit Transmitter und Ihnen einig.

    Wie die Libertären wiederhole ihch mich gern nach dem Motto , steter Tropfen höhlt den Stein.

    Diese im Volkswirtschlich Sinne kontraproduktiven Investitionen dienen der persönlichen Vermehrung der Machtmittel,

    bis es auch bei uns zu üblen Zuständen, wie in den mehr Libertären als demokratischen Nationen USA und Grossbritannien kommt.

    Via mala :!:

    amex0815 schreibt viel krude Dinge aber durchaus auch richtige oder zu treffende.

    Wie wäre es die richtigen Ding ezu kommentieren und das krude Zeug zu ignorieren :?:

  • Die VR China verfolgt eine Doppelstrategie. Einmal ein weiter so mit Import u. Export.

    Andererseits wird lassen sie sich ihre "Autarkie" viel kosten, für den Fall der Fälle.

    Das schadet aber dem Wirtschaftswachstum und verlangsamt das Wachstum des materiellen Wohlstands.

    Autarkie ist auch eine Form der Freiheit.

  • oytenkratos


    Danke noch für die Anregung, wie man mit Beiträgen von Foristen umgehen kann, wenn diese sowohl Zutreffendes, wie auch Krudes schreiben.

    Wenn aber Zutreffendes und Krudes zu stark miteinander vermischt wird, finde ich es eher schwierig es so zu trennen, dass man das Zutreffende kommentieren kann, während man das Krude ignoriert.

    Wenn es mir zu viel Krudes ist, geht bei mir der Laden runter. Und dann wird nur noch ignoriert. Ist dann halt mal Schluss mit Diskussion.

    Gilt auch für solche Foristen, welche auf der persönlichen Ebene zu sehr herum gifteln. Da ist meine Toleranzschwelle bald einmal erreicht.

    Es gibt hier im Forum durchaus Foristen die politisch ziemlich andere Ansichten vertreten, als ich. Benehmen sich aber anständig in der Diskussion. Und dann diskutiere ich recht gerne mit diesen. Sogar fast lieber als mit denen, die sowieso schon der gleichen Meinung sind wie ich.

  • oytenkratos


    Jetzt noch ein Nachtrag zu meinem Beitrag #42 :


    Die Mutter müsste jetzt fast einen Drittel ihres Monatslohns für den Schulweg ihrer Kinder ausgeben. Das sind rund 1250 ZAR pro Monat an Wegkosten.

    Die Kinder sind schon gross genug, dass sie die paar Kilometer zur Schule mit dem Velo fahren können. Doch die Mutter kann sich den Ankauf von passenden Velos nicht leisten.

    Bezahlt sie Monat für Monat immer die Taxifahrten, kann sie sich so eine Investition auch nie leisten. Und möglicherweise könnte das schon ältere Mädchen schon bald einmal nicht mehr zur Schule gehen, weil das Geld für Taxi einfach fehlt. Denn nicht nur die Preise für Transport, sondern auch für Grundnahrungsmittel haben sich teilweise innert wenigen Monaten verdoppelt.

    Die Investition in Velos nicht machbar, kein eigens Geld mehr und auch nicht kreditwürdig....

    Dabei ist die Investition nach 6 Monaten schon amortisiert. Doch Mutter mit Kindern in der Bärenfalle... Ausser?


    Die Transmitter - Group hat die Velos gekauft. Die Mutter bezahlt jetzt den Minikredit mit moderaten Raten zurück.

    Als Nächstes kommt eine PV-Anlage dran. Dieses Projekt war schon etwas länger in der Pipeline. Die Velos wurden vorgezogen, weil die Kosteneinsparung hier grösser und schneller wirksam ist.

  • oytenkratos


    Am Beispiel der Mutter in Südafrika zeigt sich auch, dass eine gewisse Autarkie auch in wirtschaftlicher Sicht vorteilhafter sein kann, als eine Abhängigkeit von Handel und Dienstleistungen.

    Nicht nur im privaten Bereich.

    Oft werden anfänglich hohe Investitionskosten gescheut und stattdessen ein Lösung gewählt, welche kaum eigene Investition erfordert, aber dann langfristig zu einer Abhängigkeit führen, in der die Gestehungskosten letztlich höher sind, als bei einer "autarken" Lösung.

    Man muss also eine Investitionsrechnung machen. Dabei müssen die Gestehungskosten entsprechend berücksichtigt werden. (Wie sie richtig bemerkt haben). Was oft nicht ausreichend gemacht wird.

    Diesbezügliche Fehlentscheidungen werden sehr oft wegen Kapitalmangels gemacht. Auch in der Schweiz. Nicht nur in ärmeren Ländern.

  • oytenkratos


    Die Schweiz war noch nie autark. Und wird es auch nicht werden, ausser die Bevölkerung würde auf etwa einen Drittel der Aktuellen zusammenschrumpfen.

    Letzteres würde wohl dann eintreten, wenn die Wirtschaft zusammenbricht. Aus welchen Gründen auch immer... Doch so lange die Wirtschaft wächst, wird auch die Bevölkerung wachsen. Ob das den alescha01 und Konsorten nun passt oder nicht.

    alescha01 sollte eigentlich froh sein, dass die Wirtschaft nicht in eine Rezession abrutscht. Doch er wird sich vermutlich darüber freuen, weil dann keine Migranten mehr in die Schweiz strömen.

    Dass er dann bei der AHV und dem BVG Abstriche machen muss, spielt für ihn keine Rolle. Er wird dann einfach zusätzliche Steuersenkungen verlangen.... Dann ist seine Welt wieder in Ordnung. Jedenfalls... wenn er damit auch noch durchkommt. Und sonst muss er halt nach England auswandern. Dort geht es sicher besser. :)


    Im Ernst. Mit dem lebensnotwendigen Minimum sollte "man" sich auch selbst versorgen können. Sagt mir zumindest die Vernunft.

    Doch bei Energie und Nahrung geht das für die Schweiz schlicht nicht mehr.

    Bei der Energie sehe ich zwar noch Einiges an Potential. Bei Nahrung nicht mehr.

    Auch bei der Energie muss man sich fragen, welches Potential noch wirtschaftlich ausgeschöpft werden kann, oder wann es sinnvoller ist, auf sichere Lieferketten zu setzen.

  • rodizia


    Auch bei Nahrung ist die Abhängigkeit zu reduzieren. Der Anbau von Getreide Weizen und Kartoffeln ist genügend, wenn ja wenn nicht so viel Fleisch und Milchprodukte konsumiert würden. Überhaupt wäre es viel gesünder und würde die Krankenkassen entlasten wenn wenniger gegessen und zuckerhaltiges getrunken wird. Unter Kunstlicht ist Gemüse und Salat auf relativ wenig Fläche für die Eigenversorgung zu produzieren

    https://www.hydroponik-urban-g…rsorger-balkongarten/?L=0
    [ Für Personen die nur Teilzeit arbeiten möchten und sich ab Wachstum in Natura erfreuen möchten. ] ^^

  • rodizia  skywings


    Die Schweizer Volkswirtschaft ist auch hoch abhängig von der lukrativen Verwaltung gewaltiger Geldmengen von Ausländern.

    Umso fragwürdige die Gelder sind, umso höher sind die Verwaltungsgebühren.

    Jetzt haben Parlamentarier vom US-Kongresse, von EU-Nationen und von der EU Biden angeschrieben,

    dass die Schweiz endlich alle russ. Gelder angibt und die Konten sperrt.

    Aktuell hat das CH-strafgericht entschieden, dass russische Vermögenswerte, die Anfang der 2010er Jahre im Rahmen der Magnitsky-Affäre
    in der Schweiz b
    lockiert wurden, nach Russland zurückgeschickt werden dürfen.


    Dann noch ein neues Finanz-Desaster in den USA :
    Die auf Finanzierung von Start-Ups spezialisierte "Silicon Valley Bank (svb) mit Kundeneinlagen von 175 Mrd.$ koonte Forderungen nicht mehr bedienen.
    Die auf Start-up-Finanzierung spezialisierte "Silicon Valley Bank" verfügte Ende Dezember über Kundeneinlagen in Höhe von 175 Milliarden Dollar. Dezember über Kundeneinlagen in Höhe von 175 Milliarden Dollar.

  • oytenkratos


    Danke für den Beitrag #50

    Stimmt schon was sie schreiben. Wenn die Leute viel weniger tierische Nahrungsmittel konsumieren würden, wäre eventuell eine nahezu autarke Versorgung noch möglich.

    Als Faustregel kann man mit wie folgt rechnen:

    Für eine Einheit von tierischer Nahrung (konkret Fleisch) müssen zehn Einheiten pflanzlicher Nahrung aufgewendet werden.

    Dazu kommt noch, dass viele Menschen deutlich mehr essen, als sie wirklich müssen. Nicht alle sind gleich gute Kostverwerter. Ein Teil hat den Hang dazu dann entsprechend Fett anzusetzen. Andere scheiden einen Teil der aufgenommenen Nahrung halb verdaut wieder aus.

    Auch richtig ist, dass sich die Produktion punktuell mit modernen Anbau- Methoden schon noch steigern lässt.

    Diese sind in der Regel jedoch teuer bei der Anschaffung, wie auch im Betrieb die laufenden Kosten hoch sind. Und aktuell nur bei bestimmten Pflanzenkulturen rentabel betrieben werden kann.

    Importe von Gemüse und Früchten aus dem offenen Feldbau sind teilweise erheblich günstiger. Und bei einigen wichtigen Pflanzenkulturen fast unumgänglich.

    Problematisch ist dabei, dass diese Kulturen meist in riesigen Monokulturen angebaut werden. Um die Kosten zu optimieren. Das hat nicht nur Vorteile, sondern teilweise ganz gravierende Nachteile!

    Die Nachteile sind langfristig grösser als die Vorteile. Was vorerst die Produktion erhöht. kann langfristig die Produktion zum Erliegen bringen.

    Das wurde schon lange viel zu wenig beachtet. Und ist auch heute noch viel zu oft der Fall.

    Einige böse Zungen sagen, dass man gewisse Agrarkonzerne wegen Verbrechen gegen die Menschheit vor Gericht bringen müsste.

  • Ich habe ein paar Zahlen zusammengestellt:


    Die landwirtschaftliche Nutzfläche wird innerhalb der Schweiz unterschiedlich genutzt. Einige Kantone, respektive Regionen nutzen die Fläche für Ackerland, andere vorwiegend als Hauptfutter für Tiere.


    Einzelne Kantone, Regionen der Schweiz haben keine oder nur wenig Ackerfläche zur Verfügung und dadurch die kantonale Selbstversorgung praktisch gering ist. Dafür wird in diesen Regionen die Nutzfläche vorwiegend oder ganz für deren Tiere (Hauptfutter) genutzt. Graubünden und Tessin sind es gerade einmal 4 respektive 8 % der Nutzfläche, das als Ackerland benutzt wird/kann.


    Einige Kantone: Nutzfläche in Hektar

    Anteil offene AckerflächeEinwohner

    offene Ackerfläche pro Einwohner

    Schaffhausen (16’074) 10'28083’9951224 m2
    Thurgau (49’487)
    18’319285’994641 m2
    Bern (191’191)
    47’7971'047’47456 m2
    Solothurn (31’332)
    10’340280’245369 m2
    Luzern (75'459)
    15’846420'326377 m2
    Aargau (59’587) 26’814703'086381 m2
    Zürich (72’232) 28’8931'564’662185 m2
    Basel-Land (21'423) 5570292’817190 m2
    Genf (11'227) 6736509’448132 m2
    Zug (10'605) 1590509’448124 m2
    Graubünden (55’721) 2229 201’376111 m2
    Tessin (13’903)
    1112352’18132 m2
    Ganze Schweiz (1'042'053) 281'3578'738'791322 m2


    (Zahlen 2021) Quelle Zahlen


    Davon:

    -Getreidefläche = 146'500 Hektar durch 8'738'791 = 168 m2/ Person

    -Raps, Sonnenblumen, Zuckerrüben und Kartoffeln = 82'000 Hektar durch 8'738'791 = 94 m2/Person


    Bleiben noch für Gemüse = 60 m2/Person


    Allein für eine Selbstversorgung an Gemüse benötigt man mindestens 150 m2/Person. Übers Ganze gesehen bräuchte es mehr als das Doppelte an Ackerflächen, um uns autark zu versorgen. Bei uns unrealistisch.


    Selbstversorgungsgrad


    Für die, die sich dies leisten können:


    Etwa 2000 Quadratmeter des Grundstücks hat er für den Anbau nutzbar gemacht, auf 800 Quadratmetern baut er Gemüse an. Link

  • insich+


    Wirklich vorbildlich ihre Zusammenstellung. Vielen Dank dafür.

    Habe diese schon gleich mal zum neuesten Thread von alescha kopiert,
    zum Strategiepapier von Parmelin, Agrarpolitik und Umweltschutz.


    Wäre mal interessant wo hoch der Selsversorgungsgrad der Schweiz bei Qualtätsweinen ist ?