Warum diese BVG-Revision nicht funktioniert.

Dieses Forum wird bald eingestellt

Am 17. Dezember 2023 werden wir das Beobachter-Forum abstellen und alle Beiträge unwiderruflich löschen.

Die Details zum Entscheid und den entsprechenden Thread finden Sie hier.

  • Die heutige Realität in der 2. Säule: Tiefe Verzinsung, tiefere Umwandlungsätze, aber höhere Kosten und Gewinne für die Pensionskassen und Versicherungen. Konkret: Die Pensionskassen zweigen immer mehr von unserem Geld ab. Mittlerweile fast Jahr 6 Milliarden Franken pro Jahr! Mit diesem Geld könnten wir die Frauenrenten locker erhöhen. Leider heisst das weiterhin: Mickrige Pensionskassenrente für die Verkäuferin, fette Gewinne für die Banken. So geht es nicht vorwärts mit bessern Frauenrenten und echter Gleichstellung auch bei den Renten.


    Die AHV funktioniert für Frauen besser als die 2. Säule. Denn hier führt auch Betreuungsarbeit zu höheren Renten. Dazu kommt noch, dass im Gegensatz zu den Pensionskassen, keine Gewinne an die Banken abfliessen. Aber das Wichtigste ist: Die Top-Verdiener bezahlen mehr ein als Normalverdienende, bekommen aber nicht mehr als die maximale AHV-Rente. Darum lohnt sich die AHV für 90 Prozent der Bevölkerung. Was von den Banken als böse Umverteilung bekämpft wird, ist das geniale an der AHV, es ist die Grundlage dafür, dass auch die Kassiererin, die Verkäuferin, und der Bäcker eine anständige Rente erhalten können.


    Deshalb müssen wir die AHV stärken. Die Gewerkschaften haben letztes Jahr die Initiative für eine 13. AHV-Rente eingereicht. Damit stärken wir die AHV und können die Frauenrenten verbessern.


  • alescha01


    Das BVG in der heutigen Form ist aus der volkswirtschaftlichen Perspektive betrachtet schon etwas eine Missgeburt.


    Dieses "Versicherungsprodukt" garantiert der Finanzbranche eine sichere Marge und damit fette Profite. Während sich die Versicherten den doch eher unsicheren Profitaussichten auf ihre Altersparguthaben gegenwärtig sein müssen


    Eine grundlegende Reform dieses Versicherungsmodells ist aus meiner Sicht durchaus angebracht.


    Die aktuelle Diskussion um die BVG -Revision ist eine Diskussion um eine "Pinselrenovation".

  • Ich meine mich zu erinnern, dass parallel zur Einführung des BVG die Mietzinsen für Wohnungen überdurchschnittlich zu steigen begannen.



    C-O-R-A

    #3250Δ-632

    Tags mit Threads von mir, die mich zurzeit vorwiegend beschäftigen

    ***************************************************************************************

    01-04-22 <- UMWELT <- KRIEG IN EUROPA  01-05-22 <- BILDSPRACHE <- FRAUEN  06-05-22 <- KRANKENKASSEN 15-05-22

    ***************************************************************************************

    Ich freue mich auf jede konstruktive Meinung von dir.

    Insbesondere auf jene der ehrlich-witzigen und/oder kritisch-konstruktiven Art.

  • Ich meine mich zu erinnern, dass parallel zur Einführung des BVG die Mietzinsen für Wohnungen überdurchschnittlich zu steigen begannen.


    Diese Beobachtung dürfte richtig sein.


    Der Hintergrund dafür ist wohl bei den Anlagevorschriften für Vorsorge-Gelder im BVG zu finden.

    Über diese Gelder wird eine enorme Menge an Kapital in den Immobiliensektor gepumpt. Dieses muss möglichst hoch verzinst werden.

    Dies wiederum führt zu einer Preissteigerung von Immobilien und damit auch von Mieten.


  • Das Problem steckt m.E. im System :


    Die Linke muss sich mit Forderungen für die "Kleinen und Schwächeren" bei ihrer Klientel profilieren. Damit diese Forderungen nicht bloss heisse Luft bleiben, muss im Politbetrieb auf die Rechte zugegangen werden.


    Die Folgen :!: Die "Kleinen und Schwächeren" zahlen die Zeche zwei und dreifach bis sie schliesslich im Alter ein Zückerchen zurückerhalten.



    C-O-R-A


    P.S.: Das System kann auch bei anderen Geschäften wie Krankenkasse etc. beobachtet werden.

    #3251Δ-632

    Tags mit Threads von mir, die mich zurzeit vorwiegend beschäftigen

    ***************************************************************************************

    01-04-22 <- UMWELT <- KRIEG IN EUROPA  01-05-22 <- BILDSPRACHE <- FRAUEN  06-05-22 <- KRANKENKASSEN 15-05-22

    ***************************************************************************************

    Ich freue mich auf jede konstruktive Meinung von dir.

    Insbesondere auf jene der ehrlich-witzigen und/oder kritisch-konstruktiven Art.

  • Das Problem steckt m.E. im System :


    Die Linke muss sich mit Forderungen für die "Kleinen und Schwächeren" bei ihrer Klientel profilieren. Damit diese Forderungen nicht bloss heisse Luft bleiben, muss im Politbetrieb auf die Rechte zugegangen werden.


    Die Folgen :!: Die "Kleinen und Schwächeren" zahlen die Zeche zwei und dreifach bis sie schliesslich im Alter ein Zückerchen zurückerhalten.


    Auch diese Beobachtung ist meiner Ansicht nach richtig.


    Obwohl sich bei der Zielsetzung wohl alle Parteien noch einig waren, war man sich bei der Umsetzung alles Andere als einig.


    Die Rechtskonservativen und libertär Gesinnten pochten auf Souveränität und individuelle Eigenverantwortung. Und wollten mit dem BVG ein Instrument zur persönlichen Gewinnmaximierung schaffen.


    Dies etwas nach dem Motto: Wer sich zu Lebzeiten reich gespart hat, braucht im Alter keinen Sozialstaat.


    Im ersten Augenblick leuchtet das selbst noch den Linken ein....


    So konnten die Rechtslibertären letztlich diesen etwas faulen Deal mit dem Versicherungsmodell BVG etablieren.


    Doch so nach und nach kommen die Schwächen und systematischen Fehler dieses Modells zum Vorschein. Und man muss sich hier Fragen, ob dieses Modell grundsätzlich überhaupt fähig ist, die ursprüngliche Zielsetzung aller Parteien zu erfüllen?

  • insich+


    Danke für den Input.

    Vielleicht muss man meine Fragestellung doch auch noch etwas erweitern?


    Vielleicht dahingehend, dass man unterscheiden sollte, was eine staatlich organisierte und garantierte Altersvorsorge sein soll. Und was die freiwillige Vorsorge sein soll?


    Meiner persönlichen Meinung nach sollte die staatlich garantierte Altersvorsorge im Minimum ein menschenwürdiges Leben im Alter garantieren können.

    Darüber hinaus ist dann die eigenverantwortliche Vorsorge ein Thema.

  • Meiner persönlichen Meinung nach sollte die staatlich garantierte Altersvorsorge im Minimum ein menschenwürdiges Leben im Alter garantieren können.

    Wo ist die minimale Grenze des menschenwürdigen Leben -> Lebensunterhalt, ohne Mietzins und KK? Die EL setzt da einen minimalen Betrag, mit dem Rentnerinnen auskommen müssen. Solchen, die mit der AHV und einer kleinen BVG-Rente, diesen nicht erreichen. Menschenwürdig heisst, über dem Existenzminimum leben zu können. Mit Ergänzungsleistungen ist man deutlich darüber.


    Mit den Ergänzungsleistungen ist ein menschenwürdiges Leben im Alter garantiert - 2500.-/Monat für Ehepaare und 1675.- für Alleinstehende -, man muss aber um einiges verzichten, die sich andere leisten können – Ferien, Ausflüge, Auto, neue Möbel, gut Essen gehen usw.


    Gehören diese Dinge zu einem menschenwürdigen Leben?

  • insich+


    Kann man als alleinstehende Person mit 1675.- Fr. inklusive Miete und KK im Durchschnitt in der Schweiz ein menschenwürdiges Leben führen ?

    Im Pensionsalter haben sie die höchsten KK-Prämien. Und möglicherweise auch eine hohe Miete die sie nicht mehr mit einem Partner teilen können.

    Mit einer AHV-Minimalrente und dazu noch EL haben sie genug zum Überleben.


    Ist ein blosses Überleben denn noch "Menschenwürdig"?


    Das eigentliche Ziel einer Altersvorsorge kann nicht sein, dass nur ein Überleben noch möglich ist!


    Irre ich mich da mal wieder ganz grundsätzlich?

  • Ja,ja ...

    Ich weiss ... Hatte schon richtig gelesen!

    Mein Beitrag war hier sehr provokativ!


    Können sie sich vorstellen mit weniger als 1500.- CHF pro Monat ohne KK, aber inklusive Miete zu leben. Hier in der Schweiz?

    Ich würde nach Moutier ziehen und diese Wohnung mieten, dann ginge es ganz knapp. Leben könnte man damit, aber dafür müsste jemand ein Minimalist sein.


    Diese Wohnung für 570 Franken steht leer

  • insich+


    Ich habe jetzt nicht nachgeschaut wie hoch aktuell die AHV-Minimalrente ist...

    Die letzte mir bekannte Zahl war etwa 1250.- CHF.

    Es gibt Personen die nicht mehr als dies bekommen.

    Und das wird auch noch recht lange so der Fall sein.

    Die EL schlägt hier dann noch die Brücke.

    Und bezahlt dann noch soweit darauf, dass dennoch ein ÜBERLEBEN GARANTIERT IST.


    Ist dieses dann ein "Menschenwürdiges Leben"?


    Für echte Minimalisten und mit entsprechend geeigneten Umständen mag das so der Fall sein.


    Doch sollte eine Altersvorsorge, welche funktional dem eigentlichen Anspruch gerecht wird, darüber hinaus doch etwas mehr garantieren können.


    Ist ein Versicherungsmodell, welches einem ganz kleinen Teil des Volkes gute Profite beschert auf Kosten der Mehrheit der Versicherten dafür ein geeignetes Modell?


    Wird hier nicht ein vom Volk erarbeitetes Vermögen falsch herum verteilt?