Warum diese BVG-Revision nicht funktioniert.

Dieses Forum wird bald eingestellt

Am 17. Dezember 2023 werden wir das Beobachter-Forum abstellen und alle Beiträge unwiderruflich löschen.

Die Details zum Entscheid und den entsprechenden Thread finden Sie hier.

  • Ich habe jetzt nicht nachgeschaut wie hoch aktuell die AHV-Minimalrente ist...

    Die letzte mir bekannte Zahl war etwa 1250.- CHF.

    Es gibt Personen die nicht mehr als dies bekommen.

    Auch wenn sie das doppelte bekämen, würde es ohne oder mit einer kleinen BVG-Rente nicht reichen - deshalb Ergänzungsleistungen. Mit einer so tiefen AHV-Rente hat man in der Regel auch nicht viel auf dem BVG-Konto.


    In Bern wird über die 0.3% Teuerungsausgleich (5 bis 12 Franken), die RentnerInnen zu den 2.5% noch zu Gute hätten, gestritten - und wurde abgelehnt. Eine Erhöhung der AHV-Renten wird nicht mehrheitsfähig sein – ausser Teuerungsausgleich. Auch wenn mit Müh und Not.

  • Können sie sich vorstellen mit weniger als 1500.- CHF pro Monat ohne KK, aber inklusive Miete zu leben. Hier in der Schweiz?

    Im Ernst, also ich persönlich kann mir das nicht vorstellen, mit 1500 Franken incl. Mietzins zu leben. Bereits bei einem günstigen MZ von 500 Franken müsste ich mit dem auskommen, was ein Sozialhilfebezüger bekommt.

  • insich+


    Ich hatte in einem anderen Thread (von oytenkratos) ein Existenzminimum von 18`000 CHF /p.a. für die Berechnung des "grauen Energiebedarfs" zu Grunde gelegt....

    Können sie sich vorstellen, dass jemand mit einer AHV-Minimalrente (ca 1250.- CHF) inklusive der Miete und auch sonst allen Lebenskosten in der Schweiz existieren kann?

    Der Betrag ist exkl. KK !

  • insich+


    Jetzt muss ich aber noch kurz eine Korrigenda anbringen.

    Ich kenne zwei Personen die das tun.

    Aber die Hintergründe unterscheiden sich da doch etwas.


    Abgesehen davon, dass beide sehr bescheiden leben, halten sie sich jeweils aus anderen Gründen zeitweise in der Schweiz auf.

    Beide könnten sich einen anderen Lebenstandard leisten, wenn sie wollten.

    Nur? Sie wollen irgendwie halt einfach nicht?

  • Abgesehen davon, dass beide sehr bescheiden leben, halten sie sich jeweils aus anderen Gründen zeitweise in der Schweiz auf.

    Beide könnten sich einen anderen Lebenstandard leisten, wenn sie wollten.

    Nur? Sie wollen irgendwie halt einfach nicht?

    Ich war neulich am Freitag im Coop einkaufen. An der Kasse vor mir ein älterer Herr im Pensionsalter - ich vermute alleinstehend. Auf dem Laufband befanden sich nebst einem Brot und einem frischen Blumenkohl zwei Plastikschalen mit Servela-Käsesalat und eine Schale mit einem fertigen Hördöpfelsalat. Ein Liter Milch, drei Birchermüsli und ein Pack Aufschnitt befanden sich auch noch auf dem Laufband. Das war wohl sein Wochenendeinkauf und er bezahlte dafür etwa 32 Franken – für 3 Tage. Rechnet man dies auf einen Monat hoch, ergibt das rund 320 Franken. Getränke und Hygieneartikel nicht einberechnet.


    Heute bekommt man nicht allzu viel für diesen Betrag. Und dieser Einkauf war wohl das Mindeste, was man so zum leben braucht.


    Von diesen 1250 Franken bleiben also noch 930 Franken für Wohnung und sonstiges!


    Ich nehme aber an, dass auch dieser Herr vom Coop Ergänzungsleistungen erhält, aber trotzdem sparsam lebt.

  • insich+


    Wissen sie ... ich glaube dass es hier einen ganz wesentlichen Punkt gibt...

    Die zwei Personen, die ich kenne, die so leben.... können so leben, aber müssen nicht!


    Sie hatten die Möglichkeit sich so einzurichten, wie es ihnen passt. Und wie sie so bescheiden leben können, wie es ihnen eben so passt.

    Aber nicht alle haben diese Möglichkeit!

    Und wenn es eben nicht passt, dann steigen die Lebenskosten möglicherweise auch sehr schnell an.


    PS: Die beiden Personen, von denen ich spreche, sind nicht AHV - Positiv, sondern arbeiten noch daran. Auch nichts von EL oder Sozialamt. Gehören nicht zu den Top Ten der Reichsten. Und auch nicht zu den last Ten der Ärmsten...

  • rodizia  handwerker  insich+

    Nationalrat will keinen vollen Teuerungsausgleich bei der AHV

    Mittwoch, 01.03.2023, 12:06 Uhr


    • Der Nationalrat will nichts mehr wissen von einem vollen Teuerungsausgleich bei den AHV-Renten in diesem Jahr.
    • Er lehnt es ab, auf eine Umsetzungsvorlage einzutreten.
    • In der Herbstsession hatte er einer Motion mit demselben Anliegen noch zugestimmt.

    [Blockierte Grafik: https://il.srgssr.ch/integrationlayer/2.0/image-scale-sixteen-to-nine/https://www.srf.ch/static/radio/modules/data/pictures/srf-4/rendez-vous/2023/785675.ahv.jpg/scale/width/640] Doch kein Teuerungsausgleich bei der AHV

    Die grosse Kammer fällte ihren Entscheid mit 97 zu 92 Stimmen bei einer Enthaltung. Das Geschäft geht an den Ständerat.

    Gegen die zusätzliche Rentenerhöhung stellten sich neben FDP und SVP auch die GLP.
    Die AHV sei heute schon finanziell belastet, begründete Kommissionssprecher Philippe Nantermod (FDP/VS) die Haltung der Kommissionsmehrheit.

    AHV-Rente und Inflation - Nationalrat will keinen vollen Teuerungsausgleich bei der AHV
    Kehrtwende im Nationalrat: Er findet, 2.5 Prozent Teuerungsausgleich bei der AHV sind genug.
    www.srf.ch

    Für diesmal eine Schweiz, die sich als "arm" inszeniert.

  • Wo ist die minimale Grenze des menschenwürdigen Leben -> Lebensunterhalt, ohne Mietzins und KK? Die EL setzt da einen minimalen Betrag, mit dem Rentnerinnen auskommen müssen.


    ...


    Mit den Ergänzungsleistungen ist ein menschenwürdiges Leben im Alter garantiert - 2500.-/Monat für Ehepaare und 1675.- für Alleinstehende ...


    insich+


    Steigen die Beiträge ohne MZ und KK (aktuell: 2500.-/Monat für Ehepaare und 1675.- für Alleinstehende) bei der EL automatisch um den jeweiligen prozentualen Teuerungsausgleich bei der AHV-Rente und evt. anderer Renten ebenfalls an?



    C-O-R-A

    #3253Δ-632

    Tags mit Threads von mir, die mich zurzeit vorwiegend beschäftigen

    ***************************************************************************************

    01-04-22 <- UMWELT <- KRIEG IN EUROPA  01-05-22 <- BILDSPRACHE <- FRAUEN  06-05-22 <- KRANKENKASSEN 15-05-22

    ***************************************************************************************

    Ich freue mich auf jede konstruktive Meinung von dir.

    Insbesondere auf jene der ehrlich-witzigen und/oder kritisch-konstruktiven Art.

  • Steigen die Beiträge ohne MZ und KK (aktuell: 2500.-/Monat für Ehepaare und 1675.- für Alleinstehende) bei der EL automatisch um den jeweiligen prozentualen Teuerungsausgleich bei der AHV-Rente und evt. anderer Renten ebenfalls an?

    Ja, die Lebenshaltungskosten erhöhen sich prozentual gleich wie die AHV. Das kannst du Googlen.

  • Ich hatte in einem anderen Thread (von oytenkratos) ein Existenzminimum von 18`000 CHF /p.a. für die Berechnung des "grauen Energiebedarfs" zu Grunde gelegt....

    Können sie sich vorstellen, dass jemand mit einer AHV-Minimalrente (ca 1250.- CHF) inklusive der Miete und auch sonst allen Lebenskosten in der Schweiz existieren kann?

    Der Betrag ist exkl. KK !

    Es gibt tatsächlich solche, die freiwillig unter dem Existenzminimum leben, weil sie sich schämen, diese Ergänzungsleistungen in Anspruch zu nehmen.


    … denn die AHV-Mindestrenten sind nach wie vor nicht existenzsichernd und jene Rentnerinnen und Rentner, die davon leben müssen, sind um jeden Franken froh, den sie erhalten. Viele von ihnen könnten Ergänzungsleistungen beziehen, machen das aber nicht, weil sie sich schämen. Sie leben damit unter dem Existenzminimum. Link


    Hier ist «sich schämen» fehl am Platz und da hält sich mein Mitleid in Grenzen. Von den rund 20 Prozent der RentnerInnen, die mit ihrer Rente an oder unterhalb der Armutsgrenze liegen, beziehen lediglich 7.3 % Ergänzungsleistungen. Würden sich die restlichen doch entscheiden Ergänzungsleistungen zu beziehen, gäbe es diese Altersarmut nicht, denn wenn Rente und Vermögen (BVG) nicht ausreichen, haben sie Anspruch auf diese.


    Mit 2500 Franken ist man armutsgefährdet, kommt über die Runden, hat aber Anspruch auf Ergänzungsleistungen von mindestens 750 Franken.




  • insich+


    Bei der aktuellen Debatte geht es doch hauptsächlich darum, dass die Kaufkraft von Rentnern aus den untersten Einkommensschichten sinkt, statt steigt.

    Und das Versicherungsmodell BVG diesbezüglich verkehrt herum funktioniert.

    Während dieses Modell dem Grosskapital Gewinne beschert, bluten die Versicherten aus...

    Das ist systematisch so bedingt und wurde von alescha01 zu recht moniert.

  • Bei der aktuellen Debatte geht es doch hauptsächlich darum, dass die Kaufkraft von Rentnern aus den untersten Einkommensschichten sinkt, statt steigt.

    Und das Versicherungsmodell BVG diesbezüglich verkehrt herum funktioniert.

    Während dieses Modell dem Grosskapital Gewinne beschert, bluten die Versicherten aus...

    Das ist systematisch so bedingt und wurde von alescha01 zu recht moniert.

    Aleschas Titel heisst: Warum diese BVG-Revision nicht funktioniert


    Er schreibt aber nicht genau, um was es dabei geht und auch hier schreibt niemand, um was es bei dieser BVG-Revision geht, sondern nur, dass sie nicht funktioniert.


    Es geht unter anderem darum, dass der heutige gesetzliche Umwandlungssatz von 6.8 Prozent zu hoch ist und auf 6 Prozent gesenkt werden muss. Bei einem Guthaben von zum Beispiel 200'000 Franken ergibt das eine jährliche Rente von 13’600 Franken – und das bis ans Lebensende. Dieses Guthaben reicht mit 6.8 Prozent für 14.7 Jahre. Heute leben aber Personen ab 65 Jahren im Durchschnitt noch weitere 23 Jahre bis ans Lebensende. Es sind 473'000 Personen, die über 79gi sind.


    Mit 6 Prozent ergebe das Beispiel eine jährliche Rente von 12'000 Franken. Gemäss Experten müsste der Umwandlungssatz bei etwa 5 Prozent liegen.


    Alescha schreibt über tiefe Umwandlungssätze.


    Die Umwandlungssätze sind unterschiedlich und teilweise bereits unter 6 %:


    Hier


    Gemäss Alescha müsste also dieser Umwandlungssatz von 6.8 Prozent nicht gesenkt werden, sondern die tiefen Sätze erhöht werden. Aber darum geht es bei dieser Revision gar nicht.

  • insich+  rodizia


    Die Kapitalgewaltigen versuchen immer mehr vom gemeinsam geschaffenen Kuchens für sich schön langsam einen immer grösseren Anteil zu nehmen. Generell steigt das das Einkommen aus Kapital immer stärker und das Einkommen aus abhängiger Arbeit stagniert oder steigt in homöopather Dosis.


    Der weitestgehend unregulierte Libertäre Form des Kapitalismus zeigt ihre Schattenseite immer mehr.

    Bald werden 10% der Bevölkerung nicht mehr über 90% des Kapitals verfügen sondern 5% verfügen über 95%
    Die Gelder im AHV-Fonds und der 2. Säule sind Peanuts gegenüber dem privaten Kapitalvermögen.

    Das viel zu wenig regulierte Buchgeldschreiben ist eine der Ursachen.
    Wirkliches Corperate Governance (Stakeholder Value) tut not.