Hauskauf als EL-Bezüger

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  • DamienS


    Schauen sie sich die Aufstellung genau an.


    Die Lebenskosten betragen rund 50`000 CHF und die Einnahmen von AHV und EL zusammen rund 40`000 CHF.


    Bei der Berechnung der EL wird der Eigenmietwert als Einnahmen gerechnet. Dadurch die EL entsprechend reduziert.

    Als Mieter erhält huldrich die Miete bei der EL zugerechnet. Die Ausgaben sind gedeckt.

    Oder sehe ich da was falsch?

  • Ja Sie sehen das falsch, Rodizia. Den Eigenmietwert von 10'920 Franken muss er ja nicht bezahlen, der einberechnet wird, sondern die Hypozinsen, die auch mit einberechnet sind (er bezahlt ja nicht beides). Somit 50'498 Franken minus 10'920 Frankem - 25 Franken = 39'553 Franken.

  • insich+


    Der Eigenmietwert ist hier ein fiktives Einkommen.

    Dieses wird als Einnahmen gerechnet, obwohl hier kein cash reinkommt.


    Die EL berechnet sich nach tatsächlichen und realem Kostenüberschuss bezogen auf die Einnahmen.

    Sind Kosten höher als die Einnahmen, dann hat man grundsätzlich ein Anrecht auf die EL

    Denn die EL soll hier die Differenz decken.


    huldrich muss aber die Hypozinsen cash bezahlen können. Und er bekommt diesen cash nicht rein.


    Obwohl sich die Rechnung theoretisch ja noch decken könnte.....

    Aber es fehlt hier am Cash.

  • Sorry. Das kann ich nicht nachvollziehen.

    Wenn Sie eine Hypothek auf 800'000 zu 5% für eine Haus haben, müssen Sie mit 40’000 Franken plus Unterhalt (1% von 1 Million) 10'000 plus Amortisation 10'000 Franken rechnen = 60'000 Franken = 5000 Franken/Monat. Und nicht noch zusätzlich den Eigenmietwert von 2400 Franken.


    Die EL muss das so rechnen. Die Einnahmen sind 25'645 Franken und die Ausgaben 50'498 Franken. Die Differenz von 24'853 plus seine AHV von 14'700 Franken ergibt schlussendlich die 39'553 Franken.


    Bei beiden müssen die fiktiven Einnahmen mit einberechnet werden. Bei den Ausgaben muss Huldrich aber diesen fiktiven Betrag nicht zahlen, also sind es keine Ausgaben für ihn.

  • Eine Frage, Rodizia. Wem muss Huldrich diesen Mietwert von 13'440 Franken bezahlen, die in den Ausgaben einberechnet sind?


    insich+


    Stimmt. Ihr Einwand scheint hier berechtigt zu sein.

    Wenn man das so im EL-Rechner eingeben darf, dann heben sich der Mietwert bei Einnahmen und Ausgaben gegenseitig wieder einigermassen auf.

    Dann ergibt sich zwar rechnerisch im Total ein überhöhter Betrag für die Ausgaben, aber der Mietwert muss nicht cash bezahlt werden.

    Damit sind die realen Ausgaben (in cash zu bezahlen) leicht tiefer, als die Einnahmen. Und huldrich würde nicht in einen Liquiditätsmangel kommen.

    Nachdem wohl geklärt ist, dass ich mich da irrte, sehe ich jetzt eigentlich auch keinen Grund mehr, warum huldrich keine Hypothek bekommen soll.

  • huldrich


    Das ist jetzt eine etwas ungewöhnliche Idee.

    Aber falls ihnen kein Finanzinstitut eine Hypothek geben will, aus welchen Gründen auch immer, dann bleibt eigentlich nur noch die Möglichkeit eine solche Hypothek von Privaten zu bekommen.

    Sie könnten es mit einem "Fundraising" versuchen.

    Beim Fundraising gibt es zwei Varianten. Bei der einen Variante werden Spenden gesucht. Das sind dann nicht rückzahlbare Donnationen.

    Bei der anderen Variante werden Beteiligungen gesucht. Also im Grunde genommen ein Darlehen.

    Ein Versuch wäre das wert, wenn es sonst keine Möglichkeit mehr geben würde.


    PS: Versuchen sie es mal bei der Raiffeisenbank.

  • Stimmt. Ihr Einwand scheint hier berechtigt zu sein.

    Wenn man das so im EL-Rechner eingeben darf, dann heben sich der Mietwert bei Einnahmen und Ausgaben gegenseitig wieder einigermassen auf.

    Dann ergibt sich zwar rechnerisch im Total ein überhöhter Betrag für die Ausgaben, aber der Mietwert muss nicht cash bezahlt werden.

    Damit sind die realen Ausgaben (in cash zu bezahlen) leicht tiefer, als die Einnahmen. Und huldrich würde nicht in einen Liquiditätsmangel kommen.

    Nachdem wohl geklärt ist, dass ich mich da irrte, sehe ich jetzt eigentlich auch keinen Grund mehr, warum keine Hypothek bekommen soll.

    Ja, dieser Wert «fiktiver Mietzins» hebt sich praktisch auf. In den Ausgaben ist sein eigener fiktiver Mietzins aufgelistet, den er niemanden bezahlen muss. Die Rechnung geht für ihn auf, weil er 1/3 anbezahlen kann, anstelle der üblichen 20 %, und dadurch eine relativ kleine Hypothek auf ein günstiges Haus hat. Mit seinem Restvermögen, den er angibt, wird er, wenn er bescheiden lebt, auch eine grössere Reparatur bezahlen können. Dieses Restvermögen wird aber nicht ewig reichen.

  • Dieses Restvermögen wird aber nicht ewig reichen.

    Aber nach Abzug der Hypozinsen, Krankenkasse und Gebäudekosten bleiben mir immer noch rund Fr. 1800/Monat. So sparsam wie ich gelernt habe zu leben, bleiben davon rund Fr. 500/Monat auf dem Konto liegen, d.h. rund Fr. 6000/Jahr. Ausserdem ist es ein Reiheneckhaus aus dem Jahre 1991, nicht irgendein baufälliges Rustico, mit anderen Worten, Stockwerkeigentum mit zentraler Heizung für alle 20 Reihenhäuser. Auch anderes wird da gemeinsam (sprich günstiger) unterhalten. Wie schon erwähnt, habe ich vor meinem Studium 15 Jahre selbständig auf dem Bau gearbeitet und habe deshalb das Know-how, um die meisten Unterhaltsarbeiten und Renovierungen selber zu machen. Also der Gebäudeunterhalt wäre meine letzte Sorge.

  • huldrich

    Das ist das wovon ich rede: Misstrauen! Unter anderem von Banken. Natürlich wissen die das. Wie wollen Sie eine Erbschaft in der Schweiz verstecken? Unmöglich! Jedenfalls nicht zu empfehlen.

    Ich denke, den Banken geht es bei der Berechnung vor Vergabe einer Hypothek hauptsächlich um deren eigene Sicherheit und möglicherweise auch noch ein wenig um den Schutz des Kunden. (Aktuell erlebe ich solches als Mitglied einer Erbengemeinschaft)


    Als "normalsterbliche" Person habe ich mir noch nie darüber Gedanken gemacht, wie ich eine Erbschaft am Fiskus vorbeischmuggeln könnte. Ich weiss nur, dass man als EL BezügerIn gem. Link in meinem Beitrag #28, Seite 10 /Meldepflicht, dazu verpflichtet ist, der EL Stelle ua. eine allfällige Erbschaft zu melden. Falls das jemand nicht tut, käme ich aber niemals auf die Idee, der betreffenden Person Absicht/Betrug zu unterstellen. Es könnte nämlich auch sein, das betr. Person der Überzeugung war, die EL Stelle würde automatisch von Seite ? "von Amtes wegen" informiert.


    Gibt es evtl. eine Person in Ihrem Verwandschafts-/Freundes-/Bekanntenkreis, welche für den Hypothekarkredit bürgen könnte? Natürlich müssten Sie vorgängig mit der betr. Bank abkären, ob sie eine Sicherheit inform einer Bürgschaft überhaupt akzeptiert.


    Tilia

  • rodizia


    In der Regel klopft man für die Anfrage einer Hypothek sowieso bei verschiedenen "Hypothekargebern" an, um möglichst beste Konditionen offeriert zu erhalten.


    Die Hürden, überhaupt eine Hypothek zu erhalten, werden höher, je näher das Pensionsalter rückt... Das gilt es auch zu berücksichtigen...


    Au lG

    Tilia

  • Ich denke, den Banken geht es bei der Berechnung vor Vergabe einer Hypothek hauptsächlich um deren eigene Sicherheit und möglicherweise auch noch ein wenig um den Schutz des Kunden. (Aktuell erlebe ich solches als Mitglied einer Erbengemeinschaft)

    tilia


    Ich habe wahrscheinlich recht ähnliche Erfahrungen wie sie gemacht.

    Und eine Person aus meinem engsten Freundeskreis hat hier Erfahrungen gemacht, welche schlicht nur noch ein endloses Drama darstellen.


    Mein persönliches Fazit lautet hier:

    Eine Bank kümmert sich nur um ihren eigenen Schutz.

    Und lässt da auch ihre Kunden über die Klippe springen. Um sich nicht nur selbst zu schützen, sondern sich da auch noch zu bereichern.

    LG Rodizia

  • Wenn man das so im EL-Rechner eingeben darf, dann heben sich der Mietwert bei Einnahmen und Ausgaben gegenseitig wieder einigermassen auf.

    Dann ergibt sich zwar rechnerisch im Total ein überhöhter Betrag für die Ausgaben, aber der Mietwert muss nicht cash bezahlt werden.

    Damit sind die realen Ausgaben (in cash zu bezahlen) leicht tiefer, als die Einnahmen. Und huldrich würde nicht in einen Liquiditätsmangel kommen.

    Hier ist ein Beispiel: Link (Seite 31)


    Solange der Eigenmietwert respektive Hypozins tiefer ist, als der angerechnete Mietzins, bekommen IV/AHV-Rentner Ergänzungsleistungen, die den Lebensunterhalt decken. Sobald der Eigenmietwert höher ist als der Höchstbetrag für eine Mietwohnung oder ein fiktiver Vermögensverzehr vorhanden ist, müssen sie diesen Betrag bei den Lebenshaltungskosten einsparen. Dann wird es eng!


    Gemäss Beispiel im Link mit AHV und einem Vermögensverzehr (1/10 bei AHV)


    EinnahmenBetrag
    Maximalrente44'000
    Eigenmietwert18'000
    Vermögensverzehr 1/10 von 87'500 (den sie nicht zur Verfügung haben)8750
    Total70'750
    Ausgaben
    Lebenshaltungskosten30'150
    Krankenkasse11'000
    Hypozinsen10'000
    Gebäudeunterhalt3'600
    Mietzinsabzug (Region 1) neu20'820
    Total75'570
    Differenz4'820
    AHV-Rente44'000
    Total EL + AHV-Rente48'820


    EL und AHV Rente 48'820 Franken : 12 = 4068 Franken.


    Hier fehlen dem Rentnerpaar 729 Franken (8750 :12) für den Lebensunterhalt.


    Ohne Vermögensverzehr:


    Total 57’570 Franken : 12 = 4797 Franken


    Entspricht den Ausgaben für ein AHV-Rentnerpaar mit Ergänzungsleistungen, die in einer Mietwohnung, zum selben Betrag wie die Hypozinsen + Gebäudeunterhalt im Beispiel, leben.


    Im Beispiel fällt der fiktive Eigenmietwert und der fiktive eigene Höchstbetrag Mietzins weg.

  • Gibt es evtl. eine Person in Ihrem Verwandschafts-/Freundes-/Bekanntenkreis, welche für den Hypothekarkredit bürgen könnte? Natürlich müssten Sie vorgängig mit der betr. Bank abkären, ob sie eine Sicherheit inform einer Bürgschaft überhaupt akzeptiert.

    Die Migros Bank würde eine Bürgschaft akzeptieren. Ich habe meinen Bruder gefragt, aber der hat abgelehnt mit der Begründung, dass er sich vielleicht eine Ferienwohnung kaufen möchte. Er ist vier Jahre älter als ich, also Rentner. Wenn dann noch eine Bürgschaft hinzu kommt, ist es in dem Alter schwierig eine Hypo zu bekommen.


    Ich habe ein paar Inserate online, wo ich Privatpersonen anspreche, mir eine Hypo zu geben. Es gibt ja viele Leute, die ihr Geld horten, aber nicht wissen, was sie damit anfangen sollen. Also warum es nicht in ein Haus investieren und mehr Zinsen dafür bekommen als von der Bank. Aber ich mache mir da keine grossen Hoffnungen. Die Leute sind verunsichert (Covid, Krieg, usw.).


    Ich habe auch Kontakt mit meiner ehemaligen Pensionskasse aufgenommen. Vielleicht sind dadurch, dass sie mich bereits kennen, die Hürden ein bisschen tiefer. Mal schauen...