„Mieten-Milliardenraub: Wo bleibt die Empörung?

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  • Um Mieterinnen und Mieter vor Machtmissbrauch durch Immobilienbesitzende zu schützen, wurde die Kostenmiete plus beschlossen, welche ihre Macht in Schach halten soll. So weit, so gut. Doch nun kommt die Knacknuss: Das fortschrittliche Gesetz scheitert heute an der Durchsetzung, denn Mieterinnen und Mieter haben meist keinen Zugang zu den Informationen, die nötig wären, um missbräuchliche Mieten überhaupt zu erkennen. In der Folge können sie ihr Recht meist auch nicht einklagen. Das ist, wie wenn wir Geschwindigkeitsbeschränkungen auf der Autobahn festlegen, aber gänzlich auf Radarkontrollen verzichten. Doch die finanziellen Folgen sind wesentlich krasser. Eine Studie der Bass AG hat berechnet, dass allein im Jahr 2021 rund 10 Milliarden Franken von Mieterinnen und Mietern zu Immobilienbesitzenden umverteilt wurden. Was bedeutet das konkret? Wenn Sie zur Miete leben, müssen Sie davon aus- gehen, dass Ihre Wohnkosten jährlich rund 4400 Franken zu hoch liegen. So viel wird jedem Miethaushalt im Durchschnitt jährlich geraubt. Rechtswidrige Machenschaften dieses Ausmasses müssten eigentlich ganz oben auf der politischen Traktandenliste stehen. Insbesondere im Hinblick auf die herrschende Kaufkraftkrise ist die Dringlichkeit so gross wie nie zuvor: Die hohen Krankenkassenprämien und die steigenden Lebenshaltungskosten haben unzählige Menschen an den Rand des finanziellen Ruins getrieben. Eine einfache Durchsetzung der bestehenden Regeln im Mietwesen könnte die entstandenen Zusatzkosten für Millionen Menschen locker kompensieren.“ (Ronja Jansen in BaZ vom 24.2.2023)

  • Eine Studie der Bass AG hat berechnet, dass allein im Jahr 2021 rund 10 Milliarden Franken von Mieterinnen und Mietern zu Immobilienbesitzenden umverteilt wurden. Was bedeutet das konkret? Wenn Sie zur Miete leben, müssen Sie davon aus- gehen, dass Ihre Wohnkosten jährlich rund 4400 Franken zu hoch liegen. So viel wird jedem Miethaushalt im Durchschnitt jährlich geraubt.

    Das Institut Bass erklärt das damit, dass diese Erhöhung zu Beginn der Untersuchungsperiode weitgehend durch die beiden Hypothekarzinserhöhungen und die Teuerung erklärt werden kann, die sich auch im erwarteten Mietpreis (schwarze Linie) niederschlagen.




    Nicht zu vergessen, es gibt auch langjährige Mieter (wenn keine Sanierung ausgeführt wurde), denen der Mietzins in den letzten 10 bis 15 Jahre nie erhöht wurde.


    Im Jahr 2021 haben die Mieterinnen und Mieter für ihre rund 2.3 Millionen Wohnungen 39.5 Milliarden Franken Miete bezahlt. Hätten sich die Mieten seit 2005 entlang den nach Mietrecht ausgewiesenen Kosten entwickelt, wären dagegen nur Mietzahlungen von 29.1 Milliarden Franken ausgewiesen. Im Jahr 2021 haben also die Mieterinnen und Mieter 10.4 Milliarden Franken oder 36 Prozent zu viel Miete bezahlt oder die Mieten hätten 26 Prozent tiefer sein müssen. Die Umverteilung zwischen Mieter/innen und Vermieter/innen beträgt pro Wohnung im Jahr 2021 durchschnittlich 4'400 Franken oder fast 370 Franken pro Monat. Eine Betrachtung über die gesamte Periodendauer von 16 Jahren zeigt, dass Mieterinnen und Mieter insgesamt 78 Milliarden Franken mehr Miete bezahlt haben als gemäss theoretischer Miete ausgewiesen. Pro Jahr entspricht dies fast fünf Milliarden Franken, pro Wohnung 200 Franken pro Monat oder rund 15% der durchschnittlich bezahlten Miete. (Bass)


    Was heissen würde, eine Wohnung, die 2021 theoretisch für 1350 Franken hätte vermietet werden müssen, wurde für 1836 Franken vermietet (+36%). Oder, eine Wohnung, die für 1350 Franken vermietet wurde, hätte für 999 Franken (- 26%) vermietet werden müssen. Die Wohnungen waren aber bereits zuvor zu teuer. Um diesen Mietzins anzupassen ist es zu spät.


    Wenn man vor 16 Jahren den Hebel angesetzt hätte, bekäme man heute eine Wohnung für 1350 Franken, die aber 1836 Franken Miete kostet.


    Ich denke, dass man in der heutigen Situation keine Wohnung kriegt, wenn man mit diesem Argument den Mietpreis drücken will – auch wenn es angebracht wäre.