Um noch etwas beim "Seafood" zu bleiben...
Ich persönlich esse sehr gerne die "Heugümper" aus dem Wasser. Die Einen etwas lieber als die Anderen.
Haben sie auch schon mal einen in der Schweiz heimischen Edelkrebs auf dem Teller gehabt?
Früher gab es noch recht viele. In der Zwischenzeit reichlich rar geworden. Das liegt nur beschränkt an der Wasserverschmutzung. Viel mehr liegt es am Verschwinden der geeigneten Lebensräume und zudem, und das auch wesentlich, an den Invader-Species.
Hier speziell Krebsarten, die aus Amerika eingeschleppt wurden. Die sind resistent gegen eine Pilzkrankheit. Die heimischen Arten aber nicht. Das begünstigt ursächlich und auch recht massiv, dass die Invader-Species die heimischen Arten aus ihren Lebensräumen verdrängt.
Der selbe Vorgang ist auch bei den Schalentieren (Muscheln) zu beobachten.
Jetzt habe ich kürzlich eine Doku gesehen, wo es um eine neue Invader-Species geht, die in Deutschland aufgetaucht ist.
Diese Krebsart ist nicht nur eine Art die äusserst reproduktiv ist, sondern hat auch die Eigenschaft ein Allesfresser zu sein, welcher nicht mal vor Kannibalismus zurückschreckt. Ausserdem kommt diese Art auch mit hochgradig organisch verschmutztem Wasser zurecht.
Gelangt also diese Art in ein heimisches Biotop, ist sie dort regelrecht die ultimative Killermaschine für dieses Biotop.
Was hat das denn jetzt mit Lebensmittelverschwendung zu tun?
Nun. In der Doku wurde gezeigt, dass es ein sehr schwieriges Unterfangen ist, die Ausbreitung dieser Krebsart zu verhindern. Denn diese wandert nicht nur im Wasser, sondern auch zu Lande.
Weiter wurde da auch gesagt, dass das Fleisch dieses Krebs nicht nur essbar, sondern eigentlich recht schmackhaft sei. Zumindest wenn das Tier aus etwas sauberem Wasser stammt.
Der Gedanke ist naheliegend diese Art entsprechend zu befischen und als Nahrungsquelle zu nutzen. Das würde zuerst mal etwas helfen die Bestände zu reduzieren.
Jetzt machen dagegen aber Wissenschaftler und vor Allem Umweltschützer dagegen Opposition.
Mit der Begründung, dass diese Form der kommerzialisierten Befischung die weitere Ausbreitung der Art nicht verhindern, sondern fördern würde!
Im ersten Augenblick löst diese Behauptung bei mir zuerst mal berühmt berüchtigtes Kopfschütteln aus. Doch bei etwas länger Nachdenken... Bleibt mir nichts Anderes übrig, als zu sagen, dass diese Befürchtung zu Recht besteht.
Wenn "der Mensch" die Chance hat, aus irgend etwas kurzfristig viel Profit zu schlagen, dann macht er das, ungeachtet der Konsequenzen, die das zur Folge hat.
Das hat nun zur Folge, dass derzeit die Befischung der Krebsart damit endet, dass der Fang nicht auf den Lebensmittelmarkt kommt, sondern bestenfalls noch in der Biogasanlage.
Ob es mit den bisher angewandten Methoden gelingt die Biotope von der Invader-Species wieder zu befreien, ist allerdings mehr als nur fraglich. Offenbar gelingt eine vollständige Befreiung bisher nur mit der Giftkeule.
Das betroffene Biotop / Gewässer muss nach der Entgiftung wieder renaturiert werden. Mit sehr grossem Aufwand. Und ungewissem Ausgang. Denn eine vollständige Renaturierung ist, wenn überhaupt, nur über einen sehr langen Zeitraum möglich.