Lebensmittel Verschwendung

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  • skywings


    Also ich finde das irgendwie schon echt krass.

    Meine Tochter kaufte die Badischen im selben Laden eines Grossverteilers, wo sie schon eine Woche zuvor nach Baselbietern Ausschau hielt. Da kosteten die Ungaren noch die Hälfte, als es noch keine Spargel aus der Region im Angebot hatte.

    Der uns bekannte Bauer hat übrigens geschrieben, dass er seine Spargel auch für 15 CHF /Kg verkaufe. Aber dieses Jahr wäre die Ernte nicht gerade gut. Es sei zu wenig, um an die Grossverteiler verkaufen zu können. Es reiche gerade noch einigermassen gut, um die treue Stammkundschaft zu beliefern.

    Er meinte noch das Wetter sei schuld an der eher schlechten Ernte....

    Viel zu früh sehr warm, aber zu trocken und jetzt zu nass.

    Bleibt noch die Frage offen, ob jetzt ungarische Spargelbauern doppelt soviel für ihre Spargeln bekommen, wie die Woche zuvor?

  • skywings


    Ich lasse mich hier etwas auf die Äste hinaus....

    Ich weiss nämlich selbst nicht so wirklich genau, wie das mit den Subventionen/ Protektoraten hier abläuft. Habe mich da nie selbst durch den Dschungel von Paragraphen durchgeackert.


    Doch wenn ich hier nicht völlig falsch liege, dann wird zum Schutz der heimischen Produktion nicht etwa die Menge der importierten Produkte eingeschränkt, sondern diese mit Importzöllen zusätzlich preislich belastet. Damit werden die Gestehungskosten auch für die Grossverteiler und Händler teurer. Und die schlagen dann einfach ihre Durchschnittsmarge auf diesen Preis drauf. Mindestens.

    Jetzt bekommt aber weder der Spanier noch der Ungare mehr für seine Spargel..... Und damit die überleben können... verlangen sie mehr Subventionen ihres Staates....

    Und wenn auch recht zögerlich, doch am Ende bekommen sie die auch. Denn die landwirtschaftliche Produktion ist ja von nationalem Interesse... Nicht nur in der Schweiz.


    Dieses komische Gemisch aus Subvention und Protektorat führt aber nicht wirklich zu mehr und besserer Produktion, sondern als Erstes wird damit der Preis für das Produkt nach oben befördert.

    Und das sind dann die Kosten, welche der Konsument an der Ladenkasse bezahlen muss. Doch ganz nebenbei sind das ebnen nicht alle Kosten für ein bestimmtes Produkt. Die übrigen Kosten für diese und andere Produktionen kennt er im Detail gar nicht, sondern bezahlt diese völlig intransparent über die Steuern.

    So Alles in Allem ein recht dubioses Geschäft. Aber alles ganz legal bis ins kleinste Detail geregelt....

  • Heute esse ich aber weder Crevetten, noch sonstige Meeresnahrung. Ist mir zu Giftbelastet. Leider komme ich da um Meeresfische nicht herum, weil die Schweizer Seen zuwenig hergeben.


    skywings

    Ich kann ihre Haltung durchaus, zumindest in weiten Teilen, verstehen.

    Ich selbst bin "Seafood" grundsätzlich nicht im Geringsten abgeneigt. Und das auch heute noch nicht. Obwohl da meine geschmacklichen Präferenzen sehr unterschiedlich sein können.

    Doch in einem Punkt bin ich ganz sicher mal einig mit ihnen:

    Die Ozeane sind die Kloake der Menschheit geworden!

    Und diese Kloake hat ihren Ursprung schon in den hochgelegenen Gewässern der Schweiz einen Ursprung gefunden.

    Warum das so ist, hat sehr viele und auch ganz unterschiedliche Ursachen. Doch fast überall hat der Mensch da seine Finger massgeblich mit im Spiel.

    Fakt ist, dass da schon ganz oben im Lauf der Fliessgewässer ein Eintrag schädlicher Stoffe stattfindet und im weiteren Lauf immer weiter akkumuliert wird. Bis dann das Gewässer im Setzbecken (= Endstation = Ozeane) landet. Und dort fischen wir dann unsere Nahrung heraus.... Und sch(m)eissen die "Abbaustoffe" ( = zivilatorische Abfälle) wieder in diesen Kreislauf hinein....

    Nun. So lange diese Abbaustoffe biologisch vollständig abbaubar sind, ist da vordergründig gar kein echtes Problem zu sehen. Hier ist es hintergründig dann einfach noch eine Frage der Masse und damit der jeweils lokalen Konzentration. Und das kann dann sehr wohl problematisch werden...


    Böse Zungen sagen heute schon: Wenn wir so weitermachen, dann hat es im Meer bald mehr Plastik als Fische.

    Und Skeptiker fragen heute schon nicht mehr im Laden, wie schwer der Fisch denn sei, sondern wie viel Plastik der an den Gräten hat.... :/ :rolleyes:

  • Wenn Lebensmittel schon weggeworfen/verschwendet werden, dann sollten diese zu Biogas/Methan verarbeitet werden.

    Sonst ist es eine weitere Verschwendung und das auf natürlichen Weg entweichend Methan, ist eine weitere Belastung mit dem Treibhausgas Methan.

  • skywings

    Ob Chemikalienfrei kann ich nicht wissen, auch da wird betrogen.

    Das kann man eigentlich nie wirklich so genau wissen. Ausser man bezieht die Lebensmittel wirklich nur von streng kontrollierten Bio -Betrieben.


    Bei allen "Wildfängen" besteht die Gefahr, dass sie mit Giftstoffen belastet sind.

    Das gilt sowohl für Seafood, wie auch für Produkte vom Land. Und Giftstoffe können sich über weite Strecken verteilen / transportiert werden. Und je nach natürlichen Verhältnissen können sie sich an bestimmten Orten dann auch ansammeln.


    Gerade Plastikmüll ist dafür ein gutes Beispiel. Es gibt eine ganze Reihe von Uferabschnitten am Meer wo sich wesentlich mehr Müll am Strand ansammelt, als was in deren Umgebung an Plastikprodukten überhaupt verkauft wird. Und es konnte auch nachgewiesen werden, dass der Müll teilweise Reisen von hunderten bis tausenden Kilometern zurückgelegt haben muss.

    So wurden auch in den Tiefen von arktischen und antarktischen Gewässern bereits Plastikmüll gefunden.

    In der Schweiz sind die gesetzlichen Vorschriften zum Umweltschutz relativ gut im Vergleich mit anderen Staaten. Ob sie ausreichen sind eine andere Frage.

    Und vor allem müssen sie auch entsprechend umgesetzt / kontrolliert werden.

    Dafür braucht es auch eine funktionierende Justiz. Doch wenn die Justiz nicht weniger korrupt als die Regierung ist...?

  • Diesen Betrag habe ich bereits in einem anderen Thread gepostet...

    Aber gehört aus meiner Sicht genauso hierhin.

  • skywings


    Um noch etwas beim "Seafood" zu bleiben...

    Ich persönlich esse sehr gerne die "Heugümper" aus dem Wasser. Die Einen etwas lieber als die Anderen.

    Haben sie auch schon mal einen in der Schweiz heimischen Edelkrebs auf dem Teller gehabt?


    Früher gab es noch recht viele. In der Zwischenzeit reichlich rar geworden. Das liegt nur beschränkt an der Wasserverschmutzung. Viel mehr liegt es am Verschwinden der geeigneten Lebensräume und zudem, und das auch wesentlich, an den Invader-Species.

    Hier speziell Krebsarten, die aus Amerika eingeschleppt wurden. Die sind resistent gegen eine Pilzkrankheit. Die heimischen Arten aber nicht. Das begünstigt ursächlich und auch recht massiv, dass die Invader-Species die heimischen Arten aus ihren Lebensräumen verdrängt.

    Der selbe Vorgang ist auch bei den Schalentieren (Muscheln) zu beobachten.


    Jetzt habe ich kürzlich eine Doku gesehen, wo es um eine neue Invader-Species geht, die in Deutschland aufgetaucht ist.

    Diese Krebsart ist nicht nur eine Art die äusserst reproduktiv ist, sondern hat auch die Eigenschaft ein Allesfresser zu sein, welcher nicht mal vor Kannibalismus zurückschreckt. Ausserdem kommt diese Art auch mit hochgradig organisch verschmutztem Wasser zurecht.

    Gelangt also diese Art in ein heimisches Biotop, ist sie dort regelrecht die ultimative Killermaschine für dieses Biotop.


    Was hat das denn jetzt mit Lebensmittelverschwendung zu tun?


    Nun. In der Doku wurde gezeigt, dass es ein sehr schwieriges Unterfangen ist, die Ausbreitung dieser Krebsart zu verhindern. Denn diese wandert nicht nur im Wasser, sondern auch zu Lande.


    Weiter wurde da auch gesagt, dass das Fleisch dieses Krebs nicht nur essbar, sondern eigentlich recht schmackhaft sei. Zumindest wenn das Tier aus etwas sauberem Wasser stammt.


    Der Gedanke ist naheliegend diese Art entsprechend zu befischen und als Nahrungsquelle zu nutzen. Das würde zuerst mal etwas helfen die Bestände zu reduzieren.


    Jetzt machen dagegen aber Wissenschaftler und vor Allem Umweltschützer dagegen Opposition.

    Mit der Begründung, dass diese Form der kommerzialisierten Befischung die weitere Ausbreitung der Art nicht verhindern, sondern fördern würde!


    Im ersten Augenblick löst diese Behauptung bei mir zuerst mal berühmt berüchtigtes Kopfschütteln aus. Doch bei etwas länger Nachdenken... Bleibt mir nichts Anderes übrig, als zu sagen, dass diese Befürchtung zu Recht besteht.


    Wenn "der Mensch" die Chance hat, aus irgend etwas kurzfristig viel Profit zu schlagen, dann macht er das, ungeachtet der Konsequenzen, die das zur Folge hat.


    Das hat nun zur Folge, dass derzeit die Befischung der Krebsart damit endet, dass der Fang nicht auf den Lebensmittelmarkt kommt, sondern bestenfalls noch in der Biogasanlage.

    Ob es mit den bisher angewandten Methoden gelingt die Biotope von der Invader-Species wieder zu befreien, ist allerdings mehr als nur fraglich. Offenbar gelingt eine vollständige Befreiung bisher nur mit der Giftkeule.


    Das betroffene Biotop / Gewässer muss nach der Entgiftung wieder renaturiert werden. Mit sehr grossem Aufwand. Und ungewissem Ausgang. Denn eine vollständige Renaturierung ist, wenn überhaupt, nur über einen sehr langen Zeitraum möglich.