Verpasste wirtschaftliche Chancen bei den Erneuerbaren Energien

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  • War gerade auf der Hauptversammlung eines Schweizer Maschinenbau- und Fertigungskonzern. (Börsenwert knapp 5 Mrd CHF)

    Die haben gerade einen Auftrag für 8 Mill. "Elektrische Bremsen" jährlich für E-Mobile abgeschlossen.

    Diese Bremsen werden auf eigens dafür hergestellten Automaten zusammengebaut und 100% auf Qualität geprüft.


    Die sogenannten elektromotorischen Bremsen führen zu viel weniger Verschleiss bei den mechanischen Bremsen und damit Feinstaub.

    Diese Bremsen führen Bewegungs- und Lage-Energie zurück in elektrische Energie. [ Fachwort Rekuperation ]

    Macht bei PKW erst so richtig Sinn mit den Natrium-Ionen-Akkus, weil die sehr vielmehr Lade/Entlade-Zyklen, höhere Leistungen haben und sehr viel weniger Kosten als Litium-Akkus.

    Gerade bei vielen Berg- u. Talfahrten, wie in der Schweiz ist stromsparen ohne weiteren Verzicht.


    Der Übernahme oder die Fusion des führenden dt. Wärmepumpenherstellers VIESSMANN durch den US-Konkorrenten CARRIER GLOBAL zeigt , welche Chancensich beim Einsparen von Wärmeenergie aus "Fossilen Energien" eröffnen. Dafür wird zwar 25% elektrische Energie gebraucht, wenn Heizkörper im Einsatz sind. Bei Fussbodenheizung sind es sogar nur 16%.

    In neuen Konzepten werden damit auch Kältedecken betrieben. Für zunehmend heisse Sommer ist das eine bessere Alternativen als bisherige Klimaanlagen.

    Durch den Zusammenschluss wird versucht eine viel grössere Massenproduktion zu realisieren um in der Massenfertigung mit der VR China wettbewerbsfähig zu bleiben.

    Der Preis für die Übernahme beträgt 12 Mrd. US-$. Die Arberbeitsplätze bei VIESSMANN sind für die nächsten 5 Jahre abgesichert.

    Aus diesem Geld kann jeder VIESSMANN Beschäftigte 10'000 € im Rahmen eines Jubiläums bekommen.

    Der Buchwert von VIESSMANN hat etwa 4 Mrd.€ betragen, trotzdem waren den US-Amerikanern das Know-how, die erworbenen Kompetenzen und hochmoderne Fertigungstätten 12 Mrd.$ wert.


    Das Gebetsmühlenartige Gerede PRO Atomenergie und gegen neue "grüne" Technologien ist dagegen völlig kontraproduktiv.

    Allzu viele Schweizer Wähler sind dagegen leider geistig zurückgeblieben; in vergangenen Zeiten.

  • oytenkratos


    Die Schweiz hat in diesem Bereich schon viele Chancen verpasst.

    Das liegt unter Anderem daran, dass eine bestimmte politische Lobby einen Fortschritt gezielt torpedierte, um damit "ihre Pfründe" zu erhalten.

    Die Schweiz gilt als eines der innovativsten Länder. Was Forschung und Entwicklung betrifft. Sehr oft werden die Ergebnisse aus dieser Sparte dann aber ins Ausland verkauft. Und das obwohl die Schweiz auch noch eines der produktivsten Länder ist.

    Doch in den meisten Fällen spielt das die viel kleinere Rolle bei der Einführung eines Produktes auf den Massenmarkt. Hier spielt die schiere Grösse des möglichen Marktes eine viel grössere Rolle.

    Dies führte bisher immer wieder dazu, dass dann in der Schweiz gewisse Entwicklungen verschlafen wurden. Erst wieder darauf aufmerksam wurde, als im Ausland die Entwicklung schon viel weiter war. Nicht nur technisch, sondern auch wirtschaftlich.

    Die Photovoltaik ist hier geradezu ein Paradebeispiel. Doch gilt das recht allgemein im Bereich alternativer Energietechnik.

    Schweizer Industrieunternehmen, welche etwas die Nase im Wind haben, können sich heute noch als Zulieferer hochqualitativer Teile profilieren.

    Doch ganz allgemein wird der technologische und wirtschaftliche Fortschritt im Lande durch die obgenannte Lobby weiterhin stark behindert.

    Mit der Begründung, das sei im Interesse des souveränen Staates. Also angeblich von allen richtigen Schweizern?

  • oytenkratos


    Sie hatten in einem anderen Thread von Monochromatischen Gläsern geschrieben.

    Diese sind bis heute kein eigentliches Massenprodukt. Das liegt wohl hauptsächlich daran, dass der Wirkungsgrad im Vergleich mit den SI-Zellen klein ist.

    Allerdings konnte der Wirkungsgrad im Laufe der Entwicklung deutlich gesteigert werden. Zu Beginn der Forschung war er sehr niedrig.

    In der Schweiz war es Herr Grätzel an der ETH Lausanne, der sich der Forschung an photovoltaisch aktiven Farben widmete. Dabei wurde er von der Farbenindustrie unterstützt. Konkret von der Sandoz. Diese verkaufte dann die Sparte Farben nach Deutschland. Und Herr Grätzel wanderte ebenfalls nach Deutschland aus. Meines Wissens zum Fraunhofer - Institut.

    Dort wird immer noch recht intensiv an "Photoaktiven Farben" geforscht. In der Schweiz kaum noch. Jedenfalls hörte ich da in den letzten Jahren nicht mehr viel davon.


    In anderen Länder wird aber immer noch weiter geforscht. In der Zwischenzeit gibt es recht unterschiedliche Farben und damit auch eine gewisse kreative Freiheit bei der Gestaltung.

    Kann sein, dass sich die Farben im Markt der PV-Zellen einen soliden Nischenplatz erobern können.

  • rodizia


    Viele neue Sachverhalte bei denen sich oft noch nicht "EIN" Begriff durchgesetzt hat.

    Es ging mir um Elektrochromatische Gläser, die je nach angelegter Spannung mehr oder viel Energiereiches Licht (Photonen) durchlassen.

    Im Winter für passive Wärmeenergienutzung mit grossen Fensterflächen und der höheren Entspiegelung.
    In den immer heisseren Sommern wird das energiereiche Spektrum des Sonnenlichts reflektiert und spart so viel Strom für Kühlung mit einer Klimanlage.

    Im Winter oder bei Bedarf ist der Unterschied nur ganz schwach zu sehen, mit einem leichten Blaustich.

    Bei starker direkter oder indirekter Sonneneinstrahlung gleicht es einer Sonnenbrille, die man je nach Wunsch bis zu 85% (elektrisch) einstellen oder quasi dimmen kann.

    Diese Gläser sind noch selten, weil die Produktionskapazitäten noch relativ gering sind. Weil die Nachfrage hoch ist, ist der qm-Preis noch sehr hoch.

    (500-700 Fr. pro qm) je nach Fensterflächen-Grössen.

    Es gibt auch Folien zu aufkleben, die sich anpassen, aber nicht/kaum regelbar sind für Preise um 100-200 Fr. Da müsste ich noch weiter recherchieren,

    habe aber da (bisher) so meine Zweifel


    Bei Solarthermie-Modulen kann inzwischen zwischen vielen Oberflächen-Farben ausgewählt werden.

    Diese Oberflächen-Farben haben nur einen ganz geringen Einfluss auf die enrgetische Funktion.

    Gerade bei Fassaden lassen sich da ästhetisch ansprechend Muster generieren, statt einer eintönigen schwarz/grauen Fläche.

  • oytenkratos


    Ich habe da von den Gläsern gesprochen, welche Strom produzieren können und insbesondere dort eine Anwendung finden wo man ganz generell schattieren muss, während man aber einen Prozentsatz des eingestrahlten Lichtes durchgehen lassen will, oder muss.


    In den Breitengraden der Schweiz und weiter Nördlich ist diese Anwendung eher weniger gefragt. In anderen Ländern mit anderen klimatischen Bedingungen ist dies deutlich mehr.

    Nur schon in den südlicheren europäischen Ländern wäre ein deutlich grösserer Bedarf schon gegeben.


    Doch diese Art von PV ist im Allgemeinen einfach noch zu teuer.


    Und ich halte es für sehr gut möglich, dass hier für diese Anwendungen künftig die Perovskit-Zellen zu einer unschlagbaren Konkurrenz werden.

    Bei einer Perovskit- Zelle ist nicht mehr klar, ob das nun eine Farbe, oder noch was Anderes ist. Immerhin werden die Perovskit-Zellen ja praktisch mit einem "Tintenstahldrucker" hergestellt.

    der Drucker ist natürlich schon etwas eine andere Kategorie, als der für das Homeoffice...

  • rodizia


    Könnten Sie bitte mal bei Transmitter nachfragen zu meiner Idee, Methan aus Power-to-Gas in Gaskraftwerken nicht in Luft (Gasgemisch aus 4 Teilen Stickstoff und 1 Teil Sauerstoff) zu verbrennen, sondern in einem Gasgemisch auf etwa 3-4 Teilen Kohlendioxid und 1 Teil Sauerstoff.


    Diese Idee ist kombiniert mit der Einsicht, dass zu sehr tiefen Preisen produzierter Wasserstoff bei der Verflüssigung und dem Transport viel teurer ist, als Methan. Das Methan sollte also gleich dort aus dem Wasserstoff und dem angelieferten Kohlendioxid dort synthetisiert werden, wo der Strom billig ist.

    In dem Prozess wird dann noch das Methan und der Sauerstoff aus der Elektrolyse mit den dort niedrigen Stromkosten verflüssigt.

    Heute wird der mögliche Energiegewinn aus dem flüssigen Methan bei der Anlieferung noch verschwendet.

    Nach der Verbrennung wird das Gasgemisch aus Kohlendioxid und Wasser abgekühlt. Allerdings wird wohl ein kleiner Teil des Kohlendoixids im kondensierenden Wasser gelöst. Bei 100 Grad ist das nicht sehr viel. Ein Teil des Kohlendioxids muss allerdings verflüssigt werden, zur Rückführung zum Produktionsort des Methans. Dafür ist relaltiv wenig Energie nötig, im Vergleich zur Verflüssigung von Methan oder gar Wasserstoff.

    Grosse Gas-Dampf-Kraftwerke haben Wirkungsgrade von bis zu 63%.

    Kleine blosse Gaskraftwerke (Stadtwerke) haben Wirkungsgrade beim Strom von etwa 40% und wenn Fernwärme oder Fernkälte gnutzt wird nochmal plus 50%, also insgesamt 90 %.

    Die Gastransporter fahren vor und im Winter schneller und davor langsamer und oder werden da überholt.

    So gleichen die Gastanker die saisonale Schwankungen zur Gewinnung von Wärmeenergie aus.
    (Es braucht noch Wärmepumpen, aber so weniger und weniger Strom.)

    Dieser ganz Prozess ist nach meiner Rechnung sehr günstig, vor allem weil die teure Abscheidung des Kohlendioxids entfällt.

    Bei einem Preisunterschied von 1 Rappen pro KWh Strom zu 4-5 Rappen KWh Strom in Europa brauche ich nicht lange rechnen.

    Wenn der Gesamtwirkungsgrad für Elekrolyse (90%), Synthetisierung(80%), Verflüssigung/Rückgewinnung [CH4,O2,CO2] (75%), GuD-Kraftwerk 63%,

    dann kostet 1 KWh energetisch 1/(0.9*0.8*0.75*0.63) = 1/0,34 = 2.94 Rappen.

    Kommen die Finanzierungs- u. Betriebskosten für die Schiffe, Elektrolyse-, Synthetisierungs- u. Verflüssigungs/Rückgewinnungs-Anlagen hinzu.


    Habe versucht etwas zu finden bezüglich Verbrennung in einem Gasgemisch aus Kohlendioxid und Sauerstoff, aber nichtsgefunden.

    Also bitte bei der Nachfrage bei der Transmitter Gruppe, ob denen da was bekannt ist ?


    Für mein Nordspanienprojekt nördlich vom Kantabrischen Gebirge forsche ich gerade über solche Meerwasserentsalzung mit Sonnenenergie :

    [Blockierte Grafik: https://boatoon.cstatic.io/media/0e/4b/92/1636962439/8ec17f3ca7e8402c87e021c051a8f3925252Fa252F6252F0252F5a6029a48dc06a2a7fc620609de392480aec41af_35756.jpg]

    Noch gibt es da genügend Regen, Wasser und Grundwasser und das Meer ist 2 km entfernt, liegt aber etwa 50m tiefer.

  • oytenkratos


    Zuerst einmal ein Danke für den interessanten Beitrag.


    Ich werde ihre Anfrage selbstverständlich weiterleiten. Bis da eine Antwort kommt, kann es unter Umständen ziemlich lange dauern. Und ich vermute, dass die hier auch nicht viel mehr wissen als sie.


    Die Thematik ist allerdings nicht völlig unbekannt.

    Das hat aber eigentlich einen etwas anderen Hintergrund. Und das hängt mit dem HTC-Verfahren zusammen.

    Da war die Fragestellung eigentlich etwas umgekehrt. Doch im Grunde genommen ging es da auch um die Frage, welchen Einfluss die Veränderung (Konditionierung) der beteiligten Gasgemische im gesamten Verarbeitungsprozess hat.

    Es ist also möglich, dass die Transmitter - Group hier inzwischen Informationen einsammeln konnte, von denen ich nichts weiss.

    In der Zwischenzeit mache ich mir selbst noch ein paar Überlegungen zu ihrer Idee.

  • oytenkratos


    Ich muss hier noch einmal zurückfragen:

    Sie wollen also Methan anstatt mit Luft mit einem Gasgemisch aus CO2 und Sauerstoff verbrennen?


    Bei der Verbrennung von Methan mit Luft spielt Stickstoff kaum eine Rolle. Ist in diesem Sinn als Inertgas am Prozess beteiligt. Ähnlich einem Katalysator. Stickstoff ist hier aber nicht vollständig inert. Bei dieser Verbrennung kann es je nach Prozessvariablen zu mehr oder weniger viel Bildung von Stickoxiden kommen. ( Das wissen sie ja auch).

    Ersetzt man jetzt aber den Stickstoff mit CO2, dann ist dieser Teil des Gemisches keineswegs mehr als "Inert" zu bzeichnen, sondern ein massgeblicher Bestandteil des Prozesses. Also ganz direkt beteiligt.


    Wegen dieser Tatsache muss man aus meiner Sicht hier einmal als Erstes die Stöchiometrie betrachten!

  • oytenkratos


    Methan hat die Strukturformel CH4

    Um Methan vollständig zu verbrennen (oxidieren) muss Sauerstoff hinzugefügt werden. Denn Methanmoleküle sind sauerstoffrei.

    Damit aus Methan H2O und CO2 entsteht, muss stöchiometrisch exakt die Menge an O2 zugführt werden, welche benötigt ist, um die Reaktion vollständig ablaufen zu lassen.

    Das C muss also zwei O-Atome anbinden können und die 4 H-Atome noch einmal je zwei O - Atome.

    Das sind dann insgesamt 10 O - Atome, respektive 5 O2 Moleküle.

    Und dieses Verhältnis muss gewährleistet sein.

    Stickstoff ist, als mehrheitlich inertes Gas, an diesem Prozess praktisch nicht beteiligt.


    Was wäre, wenn nun anstelle von Stickstoff CO2 beteiligt wäre?

    Wäre jetzt ein Gemisch aus CO2 und O2 bei der Verbrennung anwesend, wäre für die Verbrennung immer noch das Verhältnis von freiem Sauerstoff und Methan massgeblich.

    Das CO2 würde hier faktisch die Rolle des Inertgases übernehmen.


    Würde man jetzt aber diesem Gemisch einen grösseren Überschuss an Sauerstoff beimischen... Ja, was würde dann wohl passieren?

    Aus meiner Sicht und von der Stöchiometrischen Betrachtung her nichts, was wünschenswert wäre.

    Die Bilanz von CO2 und H2O würde gleich hoch bleiben. Anstelle von Stickoxiden könnte es aufgrund der hohen Temperaturen dann aber zur erhöhten Bildung von Ozon (O3) kommen.

    Ozon ist reichlich giftig. Zerfällt aber unter Normalbedingung sehr schnell wieder.


    Was mir in dieser Fragestellung jetzt wirklich unbekannt ist, ist, welche Rolle dass CO2 im Sinne eines Katalysators spielen könnte. Und hier geht es wirklich um die Temperatur beim Verbrennungsvorgang!

    Sie hatten das bereits in einem anderen Thread angesprochen.


    Ich hatte daraufhin noch erwidert, dass man Methan vielleicht gar nicht in einem "Heissen Verbrennungsvorgang" verheizen sollte, sondern in einer "Kalten Verbrennung".

    Der Begriff "Kalte Verbrennung" ist hier allerdings etwas irreführend.

    Denn Methan lässt sich nur sehr effektiv in einer Hochtemperatur-Brennstoffzelle oxidieren.

    Diese arbeiten aber bei Betriebstemperaturen von ca. 700° C. Und das kann man dann wohl nicht unbedingt noch als kalt bezeichnen.

    Diese Brennstoffzellen erreichen einen elektrischen Wirkungsgrad von ca 60%. Kann die Abwärme effizient genutzt werden, dann kann man hier auch von einem Gesamt- Wirkungsgrad von etwa 90% sprechen.

    Der Vorteil bei diesen Anlagen besteht darin, dass man einen ziemlich reinen Kreislauf der beteiligten Stoffe realisieren kann.


    Als Transmitter und auch ich schrieben, man solle doch für die Winterlücke neue und kleine Gaskraftwerke bauen, waren damit nicht die veralteten Verbrenner gemeint.

    Sondern kleinere BHKW mit Brennstoffzellen.

    Die kann man sowohl mit fossilem als auch mit synthetischen Methan betreiben, inkl. Biogas.

    Aus diesem Umstand ergibt sich aber auch die Möglichkeit, die Umstellung auf eine echte Kreislaufwirtschaft nicht von einem Tage auf den Anderen realisieren zu müssen, sondern etwas nach und nach die Kreisläufe zu schliessen.

    Und dadurch würde es auch nicht zu einem "Unverkraftbaren Preisschock" kommen, wie es die rechtskonservatistische Lobby immer als den Teufel voll Schwarz an die Wand malt.


    PS: Die Schweiz gehörte mal zu den führenden Nationen bei der Entwicklung von Brennstoffzellen aller Art. Und Heute?

    Nationale Gelder für die Forschung wurden immer mehr gekürzt. Und die Teilnahme an internationaler Forschung wurde voll schwarz blockiert.

    Eidgenossen? Quo Vadis?

  • rodizia


    JA, Gasgemisch aus CO2 und Sauerstoff.

    Stickstoff oder CO2 spielen die Rolle, dass das Gasgemisch nach der Verbrennung nicht gar so heiss wird, wie es in "reinem" Sauerstoff der Fall wäre.
    Temperaturen, die keine Metalle oder Metallverbindung gewachsen sind. (siehe was beim Schweissen passiert.)

    Und eben nach der Verbrennung muss das CO2 aufwändig und teuer vom Stickstoff und den Stickoxiden getrennt werden, wenn in Luft verbrannt wird.

    Bleibt die Frage, wieviel Kohlenmonoxid entsteht. Bei den relativ hohen Temperaturen in modernen Gaskraftwerken angeblich nur ganz wenig.

    habe allerdings keine Quelle gefunden, wieviel Prozent/Promille konkret.


    Bei der Verbrennung mit Stickstoff entstehen aber auch noch die verschiedenen Formen von "Stickstoff-OXIDEN", nicht nur in Motoren sondern auch in Gaskraftwerken und wenn es nicht ganz trockene Luft auch Ammoniak NH3.
    Dies führt bei bestimmten Pflanzen zum Artensterben, den sogenannten "Hungerkünstlern". Auch Naturschutzgebiete werden dadurch geschädigt.

    Stickoxide haben eine geringere Halbwertszeit aber haben erstmal eine viel stärkere Treibhausgas-Wirkung, als CO2 oder auch noch Methan.

    Das ist ein zusätzliches Problem in Düsentriebwerken. Im Bereich von viel beflogenen Strecken gibt es eine ständig hohe Konzentration.


    [ In den Brennkammern von Raketentriebwerken entstehen so Temperaturen von 4800 °C, bei der Verbrennung von Wasserstoff und "reinem" Sauerstoff. Um ein Schmelzen und Durchbrennen oder Explodieren der Brennkammer aufgrund der immensen Verbrennungstemperaturen und Drücke in ihrem Inneren zu verhindern, muss diese gekühlt werden. Verbreitete Verfahren sind hierzu die aktive oder auch regenerative Kühlung, bei der ein Teil des Brennstoffes oder des Oxidators in der Form einer Flüssigkeitskühlung zwischen den doppelwandig gefertigten Brennkammerwandungen hindurchströmt, bevor er eingespritzt wird. ]

  • oytenkratos


    Bei der Klärung von organisch belastetem Abwasser ist der Amoniakgehalt einer der wichtigsten Indikatoren für die Führung des Prozesses.

    Und gleichzeitig auch eines der grössten Probleme!

    Wird der Ammoniakgehalt zu hoch, dann sterben sogar die Mikroorganismen ab, welche das Amoniak jeweils zu Nitrit umwandeln. Dann kippt der Prozess völlig ab.

    Nach meinen Kenntnissen ist es für diese Mikroorganismen notwendig genügend Sauerstoff zur Verfügung zu haben. Haben sie das nicht, dann können sie das Ammoniak nicht aufschlüsseln. Und folglich steigt die Konzentration von Amoniak an. Denn die Mikroorganismen, die Ammoniak produzieren, bei der Zersetzung von organischem Material, arbeiten anaerob.

    Diese Organismen brauchen aber auch ihr spezifische Umgebung.


    Und hier kommt etwas zu tragen, was ich ehrlich gesagt auch nicht im Detail verstehe.

    Soweit es mir bekannt ist, haben diese Mikros nicht nur den Sauerstoff nicht nötig, sondern treiben ihn geradezu aus.

    Und das äussert sich in einem "Säuresturz".

    Soweit es mir bekannt ist, fällt der PH-Wert im Wasser, wenn der Amoniakgehalt zunimmt.

    Diese Korrelation ist offensichtlich gegeben, wenn mir auch die Kausalität nicht wirklich klar ist.


    Hmm?


    Also ich hoffe, mir wird jetzt eine bestimmte Foristin nicht gleich auch noch unterstellen, dass ich hier im Forum doch einen Whataboutism betreiben würde.

    Aber Ammoniak ist eine sehr reaktive Verbindung. Nicht nur biologisch, sondern eben auch energetisch.

    Es gibt Konzepte die Ammoniak als Brennstoff einbeziehen.

    Ungelöst ist dabei aber mehrheitlich die Frage, wie man das Ammoniak dort gewinnen kann, wo es anderen Prozessen hinderlich ist und in diesem Sinne einen Überschuss darstellt. Welchen man sinnvoll weiter verwenden sollte.

  • oytenkratos


    Nachtrag:

    Der von mir genannte Säuresturz löst eine Kettenreaktion in einem "Becken" aus.

    Die meisten (höheren) Organismen können eine solchen Säuresturz nicht standhalten und sterben innert kürzester Zeit ab. Das ist ein Zeitraum von sehr wenigen Stunden. Manchmal sogar nur wenige Minuten.

    Hier spielen mehrere Faktoren zusammen und münden in einer sich selbst verstärkenden Kettenreaktion. Betonung auf sich selbst verstärkend!

    Denn während die Population der anaeroben und Ammoniak produzierenden Organismen dank eines Überangebots an Nährstoffen fortlaufend zunimmt, nimmt die Population von Organismen, welche den Giftstoff Ammoniak weiter zu relativ ungiftigem Nitrit verarbeiten können rapide ab. Und das nicht unbedingt wegen dem PH - Wert, sondern mehrheitlich wegen dem damit einhergehenden Mangel an Sauerstoff!


    PS: Nitrit ist für höhere Lebewesen keineswegs ungiftig!

  • Bleibt die Frage, wieviel Kohlenmonoxid entsteht. Bei den relativ hohen Temperaturen in modernen Gaskraftwerken angeblich nur ganz wenig.

    habe allerdings keine Quelle gefunden, wieviel Prozent/Promille konkret.

    oytenkratos


    Das ist mir soweit auch bekannt, aber viel mehr als sie weiss ich hier auch nicht.


    Was mir dazu noch bekannt ist:

    Es gibt primär zwei Faktoren, die die Bildung von CO bewirken. Und die hängen ganz direkt zusammen.

    Das ist das Verhältnis von Kraftstoff und Luft, sowie die optimale Betriebstemperatur des Motors (oder Turbine).

    Sind Verhältnis von Kraftstoff und Luft exakt aufeinander abgestimmt und ist ein Verbrennungsmotor im optimalen Temperaturbereich, läuft die Verbrennung nahezu optimal ab. Es kommt kaum noch zu unvollständiger Verbrennung und damit zur Bildung von Kohlenmonoxid. Das wäre dann im unteren Promillebereich zu finden.

    Bei mobilen Anwendungen sind aber die Verbrenner meist nicht in einem optimalen Betriebsmodus.

    Durch den üblichen Lastwechsel bei diesen Anwendungen ist auch bei optimaler Betriebstemperatur des Motors das Kraftstoff / Luftverhältnis fast nie wirklich optimal. Und dann reden wir eher von wenigen Prozenten Kohlenmonoxid im Abgas. (Genauer weiss ich es nicht).

    Bei Gaskraftwerken fällt dieser dauernde und vor allem schnelle Lastwechsel fast vollständig weg.

    Es gibt beim Hochfahren und Herunterfahren einen gewissen Zeitraum, wo es etwas schwierig ist das Kraftstoffgemisch optimal zu regulieren. (Nicht zu fett, oder zu mager).

    Ist die Turbine aber mal auf der optimalen Betriebstemperatur und hat nur einen langsamen Lastwechsel, kann über die Messung der Abgase das Kraftstoffverhältnis gut reguliert werden.


    Leider hat sich der Forist noldi aus dem Beoforum offenbar zurückgezogen. Zu dieser Frage wüsste der wahrscheinlich wesentlich mehr als ich und die Transmitter.

  • rodizia

    Um Wasserstoff effektiver und effizienter transportieren und speicher zu können wird Ammoniak als Möglichkeit überlegt.

    Aber der Ammoniak soll nicht "direkt" verbrannt werden, sondern der Wasserstoff zum Verbrennen abgespalten werden.

    Methanol ist auch eine Möglichkeit und hat den Vorteil bei Umgebingstemperaturen flüssig sein.

    Methanol kann auch in Brennstoffzellen verwendet werden, ist aber bisher aus verschiedenen Gründen (noch ?) unwirtschaftlich.

  • Ammoniak ist unter Normalbedingungen gasförmig und hat eine Dichte von 0.73 kg/m³. Bei niedrigen - 33°C ist das Gas flüssig und hat eine Dichte von 0,68 kg/l. Unter 9 bar Druck lässt es sich schon bei 20 °C verflüssigen. Ammoniak ist giftig, aber Menschen riechen Ammoniak bereits in geringsten, ungefährlichen Konzentrationen. Bei seiner Verbrennung entstehen nur Stickstoff und Wasser. Für die Herstellung von 1 kg Ammoniak werden etwa 0,6 kg Methan oder rund 30 MJ ≈ 8,3 kWh benötigt. Der Heizwert von Ammoniak beträgt 5,2 kWh/kg. Dies entspricht einer Effizienz für die Herstellung von 63%. Fest zu halten ist: Der Heizwert von NH3 ist also 2,6 Mal höher als jener von PerOxyDBT – allerdings nur etwa halb so hoch wie der von Benzin oder Diesel und etwa ein sechstel so groß wie jener von flüssigem Wasserstoff.

    Ammoniak – ein idealer Wasserstoff-Speicher
    Seit vielen Jahrzehnten wird die Etablierung einer weltweiten Wasserstoff-Wirtschaft angestrebt. Erfahren Sie jetzt mehr dazu!
    www.bayern-innovativ.de


    Eine neue Methode gewinnt mit LED-Licht, Eisen und Kupfer Wasserstoff aus Ammoniak. Teure Materialien und starke Hitze sind im Gegensatz zur herkömmlichen Ammoniakspaltung nicht nötig.

    Lichtreaktor gewinnt Wasserstoff aus Ammoniak
    Eine neue Methode gewinnt mit LED-Licht, Eisen und Kupfer Wasserstoff aus Ammoniak.
    www.forschung-und-wissen.de


    Erstaunlich was da beim Ammoniak inzwischen alles erforscht wird.

    Trotzdem gibt es nach meiner (bisherigen) Einschätzung, wenn schon Power to Gas, dann ist das Gas Methanb an effektivsten und effizientesten.