Windrad im Muttenzer Hardwald: Ende der Romantik!

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Die Details zum Entscheid und den entsprechenden Thread finden Sie hier.

  • Als Bub habe ich den Hardwald in Muttenz/Birsfelden als dichten Naturwald mit vielen Rehen, Hasen und Fasanen erlebt. In den 50er Jahren wurde die alte Kantonsstrasse Birsfelden-Schweizerhalle in neuer Breite betoniert. Ein Netz von Sickerkanälen und -teichen für Rheinwasser wurde in den Wald gelegt. In den 70er Jahren wurde die Nationalstrasse A2 durch den Hardwald gebaut. Der Wald wurde systematisch gelichtet, um den Holzertrag zu steigern und die Angst der Spaziergänger:innen zu reduzieren. Und jetzt wird dort ein 200 m hohes Windrad aufgestellt. Ende der Waldromantik!

  • hansiderkannsi


    Nur keine Panik. Ich habe die Patentlösung für sie und ihr Problem.

    Schicken sie mir ihr ganzes Geld ungeniert frei Haus!

    Ich mache mir nämlich rein gar nichts aus Ruhe, Gesundheit oder gar noch Sicherheit! Das ist voll langweilig und sicher tödlich auf die Dauer.

    Ich will die volle Party! Und das muss richtig krachen! Klar?

  • alescha47 rodizia


    ROMANTIK so zu instrumentalisieren ist einfach nur ekelhaft.

    Nach der Beschreibung ist die Waldromantik in der Gegend durch die Bebauung für die Verbrenner von fossilen Energieträgern (vulgo Autos) in dem Bereich längst geknickt.

    In einem dichten bewachsenen Wald ist das Windrad nicht zu sehen und auch nicht zu hören. Auch der Schattenwurf spielt da weniger eine Rolle. Fuchs, Hase und Rehlein werden sich an dem Windrad nicht stören. Die wurden und werden durch lustwandelnde Besucher mehr gestört.

    Boss die durch eine andere Energieerzeugung noch mehr Kapitalgewalt und Vormacht wollen, wollen keine Windräder oder PV sehen.


    Mit ROMANTIK ist die Versorgungssicherheit der Schweizer Wirtschaft und der Bevölkerkerung schon gar nicht zu erreichen.

    Die Führer der SVP sind die Diener der Kapitalgewaltigen.

  • oytenkratos


    Ich fürchte Don alescha01 hat wieder mal so gut wie gar keine Ahnung von was er eigentlich schreibt.


    Wenn er den Hardwald als Naturwald beschreibt, den er in seiner Bubenzeit noch kannte, dann muss der Don ja uralt sein.

    Zweitens sollte sich der Don zuerst darüber informieren, wo genau der Standort des geplanten Windrades sein soll.

    Und dann mal ein Hochrechnung machen wie viel Bäume gemäht werden müssen und wie viele Hasen und Rehlein da vor lauter Schreck schon schwere Depressionen und Suizidgedanken anmelden. Und wie viele Fasane sich dann noch freiwillig in die Rotorblätter kleben.


    Die Mehrheit der Fasane hat sich selbst wohl schon etwas ausgewildert und ist vom bisher noch SVP dominierten Gebiet des Hardwald in das Links / Grün dominierte urbane Gebiet gezogen.

    Da wäre das Futterangebot vielseitiger und wenn man als Fasan von Welt die Loge in Bahnhofsnähe bezieht ist dank den vielseitigen Verbindungen mittels ÖV selbst international viel bequemer ausgevögelt, als wenn man zu Fuss hüpfen muss.

    Ironie off.

  • oytenkratos und andere Interessierte


    Der geplante Standort für das Muttenzer Windrad ist eine Industriebrache zwischen dem bereits bebauten Siedlungsgebiet und einem Waldstück, dass noch dem Namen nach dem Hardwald zugerechnet werden kann.


    Dieses Waldstück ist schon sehr lange kein naturnaher Wald mehr, sondern ein Industriewald. Man kann das auch Bau - und Brennholzplantage nennen.

    Und das gilt für weite Teile des Hardwaldes. Das ist aber heute auch zum Teil unter Naturschutz gestellt. Mindestens als Wasserschutzzone ausgewiesen.

    Das war auch nicht immer so. Sondern erst seit dem die Hardwasser AG damit anfing Rheinwasser dort zu versickern, um damit die mangelnde Grundwasserversorgung Basels und der näheren Umgebung zu stabilisieren.


    Der Wald befindet sich da mehrheitlich auf einer Kies- und Sandhalde: Ablagerungen des Rheins aus Urzeiten.

    Diese Halde war zu gewissen Jahreszeiten an der Oberfläche manchmal reichlich trocken. Und Dank dem Klimawandel wird das in Zukunft noch viel häufiger der Fall sein. Der Hardwald ist gerade einer der Wälder in der Schweiz, der von den natürlichen gegeben Verhältnissen her zu den am stärksten gefährdeten Wälder gehört, im Zusammenhang mit der Austrocknung.


    Die von der Hardwasser AG nach deren Gründung 1955 angelegten Strukturen zwecks Versickerung des Wassers, also Wassergräben / Wasserläufe und Teiche /Tümpel haben die Ökologie dieses Waldes nicht nachhaltig geschädigt, sondern genau umgekehrt.


    Durch die, ehrlicherweise gesagt, zwar künstliche Bewässerung konnten sich Biotope ausbilden, welche heute eine höhere Artenvielfalt aufweisen, als in den Jahrhunderten zuvor. Und auch zu einer eigentlichen qualitativen Verbesserung des ursprünglichen Waldbodens beitrug. Da die Bewässerung da zur Humusbildung beiträgt.


    Zusammengefasst kann man durchaus sagen, dass die Hardwasser AG zu einer ökologischen Aufwertung dieses Waldes beigetragen hat. Und keinesfalls, wie es der Herr Alex Schneider aus Küttigen Aargau, also weit entfernt vom Ort des Geschehens, in seiner zwielichtigen Schreibe suggeriert, zu den grossen Umweltsündern gehört.


    Einen ökologisch drastisch negativen Einfluss auf das Waldsystem der Hard hat dagegen die Zerschneidung durch die Verkehrswege! Und die Massenbewanderung und Einwanderung seitens unbedarfter "Waldromantikern".

    (Wie es oytenkratos schon klar andeutete).

    Als unbedarfte Einwanderer sind hier namentlich entlaufene, oder auch willkürlich ausgesetzte, Lieblinge von Waldromantikern zu nennen.


    Was wäre weiter noch zu nennen? Ach ja so.... in das natürliche Herzstück des Waldes gelangt man nicht mit ÖV. Sondern nur zu Fuss, oder man fährt voll Inividual, also kongenial, gleich mit dem eigenen Auto rein. (An Wochenenden immer sehr beliebt).


    Nachtrag folgt.


    (Bei meinem Diktiergerät leuchten gerade alle Warnlampen auf. Und ich habe da vorsichtshalber mal einen Vollstopp diktiert. Man weiss ja nie, was das sonst noch für eine Kettenreaktion auslösen könnte).

  • @RO

    Ganz toll, wie du dich im Hardwald auskennst. Ich müsste dich eigentlich kennen, bin ich doch 25 Jahre lang in der unmittelbaren Nachbarschaft des Hardwaldes aufgewachsen und habe ihn als Bub und Jugendlicher wöchentlich besucht.

  • oytenkratos


    Jetzt noch etwas zu den Bewohnern von dichten Naturwäldern.

    Selbst das Rotwild bevorzugt nicht einen dicht gewachsenen Wald als eigentliches Habitat. In einen solchen Wald zieht es sich allenfalls zum Schutz etwas zurück.

    In einer dicht gepflanzten Holzplantage werden sie kaum Rotwild zu Gesicht bekommen. Das widerspricht den natürlichen Bedürfnissen von Rehen und Hirschen mehrheitlich. In solch dichten Wäldern finden diese Tiere zu wenig Nahrung. Diese finden sie eher nur an den Waldrändern und in lichten Wäldern noch ausreichend.


    Auch die heimischen Hasenarten sind in dichten Wäldern kaum je zu sehen. Es heisst nicht umsonst Feldhase und nicht Waldhase.


    Und auch der Fasan, ursprünglich keine heimische Tierart, ist weder ein typischer Waldvogel noch ein eigentlicher Zug- / Flugvogel.

    Fasane können zwar noch etwas fliegen. Tun das aber im Normalfall nicht, respektive meist um in das unterste Geäst von etwas grösseren Bäumen oder Sträuchern zu fliegen. Da sie dort schlafen. Ansonsten verhält der sich wie ein typischer Bodenvogel. Sehr ähnlich den domestizierten Hühnern. Und verbringt den Tag in der Regel auf den Waldlichtungen oder relativ offener Flur.


    Mit offener Flur ist hier keineswegs Produktionsfläche der Landwirtschaftlichen Industrie gemeint. Da ist das Futterangebot viel zu einseitig. Freilebende Fasane sieht man am ehesten noch auf landwirtschaftlichen Brachen und eigentlichen Ausgleichsflächen. Diese sind im Allgemeinen zu wenig miteinander vernetzt, als dass sich die Population gut ausbreiten könnte. Was natürlich nicht nur für die Fasane gilt.


    Und die gröbsten ökologischen Impacts sind tatsächlich in den Verkehrswegen und in der industriellen Bewirtschaftung von Kulturflächen zu sehen. Den Impact des Klimawandels mal aussen vor gelassen....

    Der ökologische Impact eines Windrads im Hardwald ist dazu vergleichsweise Peanuts. Selbst wenn man für den Bau noch ein paar Bäume fällen müsste.


    Und den vielbeschworenen uns so romantischen Natur- Wald in der Hard hat es wohl nur in der Phantasie eines Don Alescha gegeben.


    In einem Punkt muss ich alescha01 dann doch noch etwas recht geben. Es ist grundsätzlich ein Blödsinn Windräder in den Hardwald oder andere Wälder, zu pflanzen. Aber aus ganz anderen Gründen, als er hier anführt.


    Waldflächen sind aus physikalischen Gründen keine guten Standorte für Windräder.


    Die Flächen zwischen Muttenz und Pratteln, die jetzt nach und nach immer mehr von der Industrie zugebaut werden, sind dafür mindestens so gut, oder gar besser, geeignet. Da wo die Rheinsalinen und zugehörige Chemische Industrie stehen, weht oft ein ziemlich starker und eher gleichmässiger Wind. Ein relativ guter Standort. Wird dort aber immer mehr und vor allem auch immer höher gebaut, hat dies, wie grösser zusammenhängende Wälder, einen ähnlich negativen Einfluss auf die sonst eher laminaren Luftströme, welche für einen guten Ertrag notwendig sind.


    Alternative dazu ist noch die Windräder deutlich höher in die Luft zu hängen.


    Progressive Kitiker unken hier aber schon, dass dies die Flugzeugindustrie dann endgültig am Boden zerschellen lassen würde. Und der Schweizer Industrie sicher das Genick brechen würde. Mit Pilatus auf der Spitze getrieben....


    Äääh, sorry... Ist wohl noch etwas früh für die Märlistunde.....

  • alescha01


    Hier zuerst mal ein Danke für die Antworten.


    Die Buchenstrasse war nicht gerade die erste Adresse um meinen Dienstwagen zu parken....

    Und Nein. Wir sind uns wahrscheinlich auch noch nie persönlich begegnet. Meine Dienstzeit im Hardwald musste nach ihrer Auswilderung stattgefunden haben.

    Selbst mit meiner Dienstzeit kann ich hier nicht punkten. Habe nur gerade 20 Jahre in der Nordwestschweiz gelebt. Und schon gar nicht in Birsfelden oder Muttenz.

    Das ist für mich schon lange eine Hochrisikozone. Insbesondere jetzt, seit neulich, wo die Muttenzer damit drohen den Birsfeldner ein Windrad entgegen zu stellen. Das geht bestimmt nicht gut aus?


    Also soweit ich es noch weiss, steht der Hardwald nicht auf Birsfelder Boden, sondern auf Muttenzer Boden.


    Die kleine Baumansammlung auf den gehardeten Hügel seitens der Birsfelder, welche an das Muttenzer "Waldgebiet" anstösst, sollen zwar angeblich fast die ganzen 2 % des Birsfeldner "Waldes" ausmachen. Was für eigenartige Ansammlungen da sonst noch mit im Spiel waren und folglich mit gerechnet wurden, entzieht sich meiner Kenntnis. Das müsssen sie dann die Kartographen fragen.

    Bin auch keine ausgewiesen Waldschrätin, aber von Kartographie verstehe ich leider gar nichts. Oder warum habe ich mich eigentlich immer wieder in der Hard verschlauft und verzweifelt nach dem Ausgang von diesem Irrenhaus gefragt? Und dann meist sogar noch etwas erfolglos. Ich wollte ja gar nicht ins Waldhaus beider Basel? Das stand ja gar nicht auf meinen Dienstplan? Etc. und etwas Trallala....

  • alescha01


    In der Kürze liegt die Würze.

    Ist noch nicht lange her, da haben sie einen Thread eröffnet. Mit einem relativ kurzen Eingangstext. Nicht ungewöhnlich bei ihnen.

    Der Text war eigentlich inhaltlich noch ganz gut. Hätte dafür schon fast ein Herzlein hoch geklickt. Doch da war noch ein einziger Satz etwas sehr kurz. Genauer, zu kurz gedacht. Und das schaufelte den ganzen Thread halt sofort unter den Boden....

    Damit schon fast in der Kategorie illegale Sondermüllentsorgung.... oder so?

    Im übrigen wirft ihr Thread noch ein paar ganz andere Fragen auf. Nicht nur was ihr Verständnis von "Waldromantik" angeht.

  • @RO

    So viel Text, so wenig Inhalt!

    alescha01


    Ich weiss nicht, ob sie das schlicht nicht merken, oder ob sie es willentlich und absichtlich tun.

    Aber wenn ihnen die sachlich fundierten Argumente ausgehen, wechseln sie fast immer auf die persönliche Ebene. Und versuchen da einen Angriff zu starten.

    In anderen Fällen versuchen sie einfach von der Diskussion abzulenken, in dem sie einen neuen Thread eröffnen. Was eine verfeinerte Form des "Whataboutisms" darstellt. Ein rhetorisches Instrument, um sich aus der Bredouille heraus zu reden.

  • rodizia


    Fachliche Anmerkungen zu Ihrem Einwand, dass Windräder über Wäldern weniger wirtschaftlich sind.


    Ab einer Nabenhöhe von über 150 m hat das weniger Einfluss.

    Bei 200 m Nabenhöhe spielt es kaum noch eine Rolle ob ein Wald darunter ist.

    Eine bewaldete Kammlage ist auch besser als eine Lage in einer unbewaldeten Ebene.

  • oytenkratos


    Mir fehlen etwas die verässlichen Daten, um zu beurteilen ab welcher Nabenhöhe das darunterliegende Gelände , genauer die Rauhigkeit der Oberfläche, vernachlässigbar wird.

    Dazu bekannt ist mir aber, dass dieser Einfluss der Oberflächenrauhigkeit hier nicht linear zu der Distanz zur Nabenhöhe erfolgt.

    Weiter ist mir auch bekannt, dass selbst eine Kammlage mit rauher Oberfläche aufgrund der Fluiddynamik der örtlichen Windverhältnisse allenfalls besser geeignet sein kann, als Standort für Windräder, als eine offene Fläche mit geringer Oberflächenrauhigkeit.


    Mit Pauschalisierungen muss man hier schon etwas vorsichtig umgehen.


    Was für welchen Standort die optimale Auslegung für Windkraft ist, muss auf die örtlichen Verhältnisse abgestimmt werden.