Was in letzter Zeit an Arroganz, Unanstand und Unredlichkeit seitens dieser Personengruppe an mein Ohr drang ist eigentlich kaum fassbar. Ich habe Mühe, dies alles zu glauben. Der eine klagt über die Brutalität dieser Personengruppe. Von andern höre ich wie sie in Mietwohnungen "hausen" und diese faktisch zu Grunde richten würden – also kein Wohnkultur in unserem Sinne. Noch weniger könne von sorgfältigem Umgang mit fremden Eigentum gesprochen werden. Andere klagen über uneintreibbare Guthaben. Wieder andere erzählen von Personen dieser Herkunft, die in ihr Heimatland zurückreisen würden und hier ein Chaos an Schmutz, Schulden und unerledigter Dinge hinterlassen würden. Töchter (hier geborene Secondos), die sich über die "Heiratsvorschläge" Ihres Vaters hinwegsetzten und den Mann Ihres Herzens heirateten, würden von der Familie ausgestossen. Die Liste könnte noch fast beliebig lang fortgesetzt werden. Es kann sich also kaum um ein paar Einzelfälle handeln. Daher stellt sich die Frage: "Sind (Kosovo-)Albaner wirklich so?"
Was mich besonders erstaunt ist die scheinbare Tatsache, dass dieses negative Bild fast eher auf die Secondos zutrifft als auf deren Väter und Mütter. Wenn ich genau nachfrage, handelt es weniger um die in der CH geborenen Secondos, sonder vielmals um jene, die erst im Alter von 10-15 Jahren hierher gezogen sind (Familiennachzug). Wir hegen aber generell die Hoffnung, dass diese Nachkommen unsere Kultur besser akzeptieren können als die "Alten". Ist diese ein Trugschluss? Eine Fehlinterpretation? Kommt damit eine Welle von Problemen auf uns zu, die wir nicht mehr im Griff haben werden?
Ist alles harmlos? Macht man sich unnötig Sorgen? War diese Anhäufung von negativen Erzählungen eine Ausnahme? Gerne würde ich von Euren positiven oder negativen Erfahrungen mit diesem Kulturkreis hören.
veritim
Dieses Forum wird bald eingestellt
Am 17. Dezember 2023 werden wir das Beobachter-Forum abstellen und alle Beiträge unwiderruflich löschen.
Die Details zum Entscheid und den entsprechenden Thread finden Sie hier.
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Hier ein paar interessante Zahlen zum Thema:
http://www.facts.ch/dyn/magazin/gesellschaft/384430.html
wobei allerdings Serben und Kroaten für die Statistik ein einheitliches Trüppchen bilden. -
mikado
Es ist sicher richtig was Sie sagen bezüglich der ärmlichen Verhältnisse. Ebenso kann hinzu gefügt werden, dass diese Menschen meistens aus einem Krieggebiet kommen. Darf man damit alle diese Geschichten entschuldigen? Was schlecht verstehen zu sein mag, ist die Tatsache, dass scheinbar viele dieser Menschen gegenüber uns (unserem Staat) keine Verantwortung empfinden - um nicht vermuten zu müssen – uns, unserem Volk, unserer Kultur gegenüber keine Achtung erweisen wollen. Wir aber im Gegensatz uns immer wieder von neuem bemühen, diesen Menschen zu helfen. Wird unsere Hilfe wo möglich falsch interpretiert? Vielleicht als Schwäche? Kennen diese Kulturkreise überhaupt in Ihrer Erziehung / Entwicklung die zwischenmenschliche Unterstützung / Nächstenliebe wie sie bei uns (noch?) breit gestreut vorhanden ist? Ich meine damit nicht jene ihrer eigenen Familie – die Familienbande. Können diese Menschen überhaupt verstehen, warum wir helfen? Oder vermuten Sie möglicherweise nur unseren Eigennutz dahinter?
Der Wahrheitsgehalt einer Geschichte ist das eine – die Interpretation ob das Verhalten rechtens sei, eine ganz andere. Insofern tendiere ich, diesen Erzählungen und Informationen zu glauben, zumal ich die meisten – soweit möglich – auch hinterfragte. Vergesse zugleich aber nicht, dass diese Menschen möglicherweise ein ganz anderes Rechtsempfinden haben als wir. Es gibt verschiedene Rechtssysteme und "Gerechtigkeiten". Das unsere ist nicht das allein Seligmachende. Aber es ist jenes Rechtsgefüge, was für unseren Staat Gültigkeit hat – woran wir uns (mehrheitlich) halten - und mit dem wir somit andere (moralisch) messen/werten.
veritim -
Ich denke über dieses Thema könnte man Bücher schreiben. Nicht zuletzt wohl weil der Glaube/Religion eine grosse Rolle mitspielt. So sehe ich zb Paralellen mit den (erzkatholischen?) Italiener die annodazumal in den siebziger Jahren in die Schweiz kamen und viele Unsereins, natürlich hinter vorgehaltener Hand, sich über Klischees lustig machten zb die Spagetthifresser, wie steht das heute?? -geht man beim Italiener gemütlich zum Nachtessen und reisst den Mund über andere Zuwanderer auf....
Zumindest lese ich, oft wenns um negativ behaftete Zeitungsartikel geht die Länderbezeichnung östlicher Länder, hingegen bei Schweizerdelikten interessiert dies anscheinend weniger...
Möglich ist aber auch wirklich der Einfluss des kalten Krieges, was junge Menschen zu dem werden liess, wie sich (einige, viele?) heute zu benehmen wissen?!
Ich wage es jedoch nicht zu urteilen, denn ich weiss bis heute noch nicht wessen Situation wohl lebensechter und natürlicher ist; die brutale, egoistisch angehauchte, aber ebenso starke Lebenseinstellung vieler Ausländer oder die eher verweichlichte aber sozialeingestellte Lebensweise welche (einige,viele?) Schweizer führen.
Eines kann ich mit Gewissheit sagen, könnte ich wählen würde ich lieber bei einer Ausländerfamilie alt und grau werden, ist mit Bestimmtheit besser als jedes Schweizer Altersheim. Unsere Familienbanden sind auch nicht mehr das was sie mal waren, stimmts??
Alles hat ganz klar zwei Seiten, eine Negative und eine Positive und wenn wir ganz ehrlich zu uns selbst sind; weshalb fordern wir von Andersartigem gleich wie wir zu sein, (wünschenswert wäre wohl perfekt wie wir uns doch gerne betrachten!) in Tat und Wahrheit sind Schweizer aber eigentlich keinen Deut besser, friedlicher oder sonst was????
Wenns nämlich ums nackte überleben geht, glaube mir, dann sind wir alle wieder gleich.... -
"Bundesrat Christoph Blocher tut es Leid, dass er zwei Albaner in seiner jüngsten Albisgüetli-Rede als Kriminelle bezeichnet hat."
Quelle: Tagesanzeiger http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/schweiz/609008.html -
gelöscht
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bijou
Dass der Glaube und die Tradition irgendwie zusammenhängen wird von den Imams dauernd gehörig bestritten. So vehement und innbrünstig, das man nicht recht weiss, warum dies diese Leute so verwerflich sein sollte. Jede Tradition wird durch den Glauben geprägt. Es kann dies der Glaube an einen Gott sein; genauso gut aber auch der Glaube an materilelle oder imaterielle Werte.
Dass der Schweizer grundlegend Skepsis gegenüber allem Fremden empfindet muss a priori nicht schlecht sein. Dahinter verbirgt sich Vorsicht und vielleicht etwas Argwohn. Dies sind sehr natürliche Elemente, die in jedem naturnahen Zusammenleben ihre eigenen Gesetze schaffen.
In vielen Zeitungsartikeln / Verbrechensmeldungen werden sehr oft die Herkunft der Delinquenten, insbesondere wenn es um den besagten Personen- / Kulturkreis geht, eher verschwiegen. Zum einen weil man nicht des Rassismus' bezichtigt werden will, zum andern vielleicht, um die sonst schon unliebsame Stimmung nicht noch mehr anzuheizen. Also aus ganz vernünftigen Gründen.
Mit erschrecken nehme ich Ihr Statement zur Kenntnis, dass Sie lieber einer Ausländerfamilie angehören würden. Dies ist absurd – denn es ist nicht die Nächstenliebe, die die Nachkommen für die Alten sorgen lässt. Es ist wiederum die Tradition – eine art privater AHV mit recht restriktiven (mentalen) Gesetzen. Etwa so restriktiv wie die Zwangsverheiratung. Wenn Sie eigene Kinder haben liegt es allein bei Ihnen, auf gute Familienzusammengehörigkeit (auch im Alter) hinzuwirken. Noch besser Sie leben dieses Beispiel der echten Sozialität vor, z.B. gegenüber Ihren Eltern.
Hier in der Schweiz geht es nicht um das "nackte Überleben". Daher können Verbrechen und Vergehen gegen unsere Gesetze und gängige Moral nicht damit entschuldigt werden. Und wenn ich unsere Mitbürger beobachte, welche durch Unwetterkatastrophen oder andere Desaster um Hab und Gut gebracht wurden, die haben ob dem vielen Elend Ihren Anstand und die Achtung gegenüber Ihrer Mitmenschen nicht verloren. Die als Antwort zu Ihrem letzten Satz.
Welche Lebensart / -moral nun besser sei, unsere "verweichlichte" oder jene"brutale / egoistische" kann wohl niemand abschliessend beantworten können. Es gilt aber das Gesetz der Anpassung – nicht zu verwechseln mit Unterwerfung! Dieses Gesetz wiederum ist ein tragendes Naturgesetz – eigentlich fast das wichtigste!
veritim -
also ich habe immer noch nicht verstanden, weshalb man immer "diesen leuten" die schuld gibt. schuld an der ganzen sache ist die politik, die nicht härter durchgreift. eure leute an der spitze! die links und rechts versprechen...
dass diese völker anders mit gewalt umgehen, haben wir in der zwischenzeit ja alle gemerkt. aber du musst ja nicht in das balkanlokal oder in die balkan-disco.... es zwingt dich ja niemand dazu. solche veranstaltungen wirst du wohl kaum verhindern können..... da ja auch schweizer sehr gut daran verdienen..... und dann schweigt man einfach.... Opportunisten?
NAZI-parties werden ja schliesslich auch nicht wirklich verboten und man weiss ja eigentlich bestens bescheid, was da abgeht....
aber weisst du, teilweise betrachte ich die ganze entwicklung in der schweiz mit schadenfreude... sorry...
was die ersten einwanderer durchmachen mussten und was sie sich alles anhören mussten.....tja, die "neuen völker", die lassen sich nicht vom CH-bürger in die schranken weisen...
was wollt ihr dagegen unternehmen? in foren über ausländer lästern? mmhm, ein sehr guter lösungsansatz..... -
@ Beobachter
Gelöscht !!!!!
Nein dieses Linke Scheissblatt brauche ich nicht mehr
werde den Beobachter nicht mehr abonieren!!! -
Der Beitrag wurde übrigens gelöscht, da unser Asylsystem Osama Bin Laden sicher nicht aufnehmen, sondern der Justiz zuführen würde.
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bijou
nun, ich bin kein Machtmensch, wie Sie meinen mögen. Es würde aber auch keine Rolle spielen – zumindest Ihrer Interpretation folgend, dass der Stärkere gewinnen möge. Wenn ich von diesen Naturgesetzen spreche, denke ich nicht an die Physik. Obwohl auch bei der Physik sinngemäss das Gesetz des Stärkeren zutrifft. Niemals aber im Sinne des besagten Aphorismus'. Vermutlich habe ich auch bei Bio und Chemie keinen Fensterplatz genossen. So konnte ich mich mit ungeteilter Aufmerksam und daraus resultierendem Erfolg den Vorträgen meiner Lehrer widmen.
Ich finde es schön dass die Frauen sooo weitsichtig sind – oh, wenn es nur stimmen würde - Ihre kecke Behauptung; schade, dass die Männer (Ihrer Meinung entsprechend) nur zum Sändelen taugen. Erheben Sie Ihr Geschlecht nicht auf einen falschen Thron?
Wenn das Naturgesetz der Anpassung nicht existent wäre, würde es keine Evolution geben. Vermutlich bestreiten Sie auch diese. Würde mich nicht überraschen!
Ersten reagiere ich nicht negativ sonder objektiv (soweit Objektivität als solche überhaupt existieren kann), bewusst auch etwas provokativ und zweitens ist die Re-aktion nicht unerwünscht.
Wenn Sie unser Land so lieblos und sarkastisch "das Land der Versicherungen" nennen kann ich Ihre "Suche" nach andern Möglichkeiten (Religion / Kultur) verstehen. Das Brot vom Nachbarn schmeckt meist besser – auch wenn es vom gleichen Bäcker stammt. (...)
Anpassung im Sinne wie Sie es interpretieren hat etwas mit Anstand zu tun. Stärke kann durchaus darin bestehen, die Fähigkeit zu besitzen, sich anpassen zu können. Wenn Sie zwei Punkte an einen Dritten zusammenführen möchten müssen gewisse Regeln beachtet werden. Wenn Sie aber Zwei Punkte an einen dieser Punkte führen möchten, gelten wiederum andere Regeln und Gesetze. Ich habe nun mal in Ihrer Wohnung nicht die selben Rechte wie Sie selbst! Wenn Sie nicht dieser Meinung sind, lassen Sie bitte Ihre Haus- und Wohnungstüre unverschlossen; noch besser, lassen Sie gleich die Türen offen, damit Jeder eintreten kann. Sie müssen keine Angst haben: es wird Ihnen niemand was aus dem Kühlschrank nehmen, keiner wird Schmutz hinterlassen und noch weniger würde es irgend einem Ihrer neuen Gäste einfallen, sich als Kuckuck in Ihrer Wohnung einzunisten.
Viel Vergnügen bei der bevorstehenden Party.
veritim -
@erdling
wahrscheinlich ist diese Geschichte den meisten in diesem Forum bekannt. Was ist denn Ihre Meinung zum Verhalten von BR Blocher? -
Gerade der Justizminister sollte mit seiner Wortwahl vorsichtig umgehen und nicht irgendwelche Unwahrheiten oder propagandistischen Behauptungen in die Welt setzen.
Eine formelle Entschuldigung wäre wünschenswert.
"Im schriftlichen Text der Albisgüetli-Rede sei korrekterweise nur von Angeschuldigten die Rede, sagte Blocher. Wegen eines «sprachlichen Versehens» sei dieser Hinweis in der mündlichen Rede weggefallen. «Das war ein Fehler, das tut mir leid. Es war nie meine Absicht, die beiden Albaner als verurteilte Kriminelle zu bezeichnen.»" (Quelle: News.ch http://www.news.ch/Christoph+B…gt+sich/237785/detail.htm )
Paperlapap - den Unterschied zwischen Angeschuldigte und verurteilte Kriminelle sollte Herr Blocher bestens kennen. -
Kann mir mal jemand den Hintergrund über die Geschichte um diese beiden mutmasslich kriminellen Albaner sagen.
Ich lese überall nur noch Stories über die Wortwahl von BLO. Mich interessiert jedoch was die beiden involvierten Albaner anbetrifft (ausser dass sie Asylstatus haben sollen, das steht ja auch überall) -
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Der eine albanische Asylbewerber wird beschuldigt, fünfzehn Überfälle begangen, zwei Menschen ermordet, einen Polizisten durch Messerstiche verletzt und ein Kind entführt zu haben. Zudem soll er bei einem Sprengstoffanschlag dabei gewesen sein, der vier Personen getötet und elf verletzt hat. Ja, und dann wird im auch noch ein tödliches Attentat auf den Gefängnis-Direktor vorgeworfen. Der andere Albaner war aber angeblich nur an fünf Raubüberfällen beteiligt. Ihr Asylanträge wurden vorerst abgewiesen und sie ausgewiesen. Die haben aber rekurriert und Recht bekommen. Und natürlich auch noch eine Entschädigung für den ganzen Ärger, den sie mit uns hatten. Ja, und jetzt sind sie da und werden wohl auch da bleiben.
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@erdling
punkto Blochers Wortwahl haben Sie recht. Ist grundsätzlich auch meine Meinung – nur nicht mit dem Zusatz "paperlapap". Blochers Aussage im Kern bleibt richtig. Verurteilt wurden sie noch nicht – hat er m.W. auch nie behauptet. Die beiden Delinquenten haben ihre Taten nicht bestritten. Für mich sind solche Täter – verurteilt oder nicht – immer noch Kriminelle.
Wenn auch nur eines der vorgeworfenen Delikte zuträfe, dürften sie kein Asyl erhalten, wie es anfänglich auch war. Dass nun mit dem Aspekt der MÖGLICHEN "politischen Verfolgung" Tür und Tore zu einem grotesken Asylrecht konstruiert und anerkannt wird, lässt einem die Haare zu Berge stehen.
Es ist nicht nur bei uns in der CH schon fast notorisch, dass unerwünschte Elemente durch gewitzte Rechtsanwälte zu unbegreiflichen Rechten und unverdienten Schutz gelangen. Wir lassen unser Rechtssystem ad absurdum führen und geben uns der Lächerlichkeit preis. CH – quo vadis?
veritim -
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"Blochers Aussage im Kern bleibt richtig." 1.veritim
Sie gehören zu jener Personengruppe, die anstatt sich selber ein Bild von der Sachlage zu erarbeiten, viel bequemer an Vorurteile und irgendwelche Lügen glaubt. Sie behaupten ganz einfach, dass die Aussage von einem rechtspopulistischen Politiker richtig sei, ohne diese zu überprüfen?
Aloha
Danke für den Link
Kritik: Du verweisst auf eine nicht unabhängige Quelle. (Autor Ulrich Schlüer, SVP)
"Als besonders krassen Fall von Asylmissbrauch erwähnte Blocher zwei Albaner, denen die Asylrekurskommission (ARK) Asyl gewährt hatte. [...] Er stützte sich dabei auf einen Artikel, den sein Parteikollege Ulrich Schlüer unter dem Titel «Abschaum-Schutz» in der «Schweizerzeit» veröffentlicht hatte. [...]
Mit keinem Wort erwähnte Blocher, dass sich neben der ARK auch das Bundesgericht zweimal mit dem Fall der beiden Albaner befasst hatte. Dabei waren die obersten Richter zum Schluss gekommen, dass die schweren Vorwürfe wohl politisch konstruiert seien. Gemäss dem Urteil vom Juli 2004 bestanden «Anhaltspunkte für den Verdacht, dass Beweismittel zu Lasten der Angeklagten vom albanischen Geheimdienst fabriziert, Zeugen von der Polizei unter Druck gesetzt und Angeklagte gefoltert worden sind, um Geständnisse zu erwirken». Für die These, dass es sich um ein politisches Konstrukt handelt, sprechen auch die Umstände, wie es zur Anklage kam. Die Mitglieder der angeblichen kriminellen Bande wurden 1996 verhaftet, als das damalige Regime unter Sali Berisha um seine Wiederwahl kämpfte und die Verhaftungen als «Erfolg» im Kampf gegen Terroristen präsentierte. Skeptisch stimmte das Bundesgericht, dass einer der Flüchtlinge «zur Zeit des ersten Raubüberfalles erst 15 Jahre alt war und in diesem jugendlichen Alter bereits eine bewaffnete Bande mit zahlreichen, durchwegs älteren Mitgliedern geleitet haben soll».
Bundesgerichtspräsident Giusep Nay will nicht ausschliessen, dass der Justizminister Urteile des Bundesgerichts und der ARK kritisiert, «doch muss der Inhalt der Urteile zutreffend dargestellt und die Kritik sachlich und fundiert sein». Es sei «nicht akzeptabel, dass Justizminister Blocher bei seiner Darstellung die Erwägungen der Gerichtsinstanzen ausser acht liess», sagt Nay. «Der Fall hätte nur als Beispiel dafür dienen können, wie das Bundesgericht und die Asylrekurskommission ihre Aufgabe und gesetzliche Pflicht korrekt wahrnehmen, niemanden wegzuweisen oder an einen anderen Staat auszuliefern, dem politische Verfolgung oder schwere Menschenrechtsverletzungen drohen.» Nay bestätigt auch, dass dem Bundesgericht Anhaltspunkte vorlagen, dass Angeklagte gefoltert wurden, um Geständnisse zu erwirken.
«In hohem Mass erstaunt» über die Äusserungen des Justizministers ist der Aargauer Ständerat und ehemalige Bundesrichter Thomas Pfisterer (fdp.). «Niemand ist berechtigt, jemanden als kriminell zu bezeichnen, der nicht rechtskräftig verurteilt ist. Das verletzt die Grundregeln des rechtsstaatlichen Anstandes», sagt Pfisterer. Umso mehr, als das Bundesgericht zum Schluss komme, dass der Fall wohl politisch konstruiert sei. «Schwerwiegend» sind die Aussagen für Pfisterer, weil die Betroffenen in der Schweiz rechtskräftig als Flüchtlinge anerkannt sind und deshalb das zentrale Prinzip des Non- refoulement in Frage gestellt werde, das festhält, dass kein Flüchtling in ein Land zurückgeschafft werden darf, wo er an Leib und Leben gefährdet ist.
Abschätziger Ton
Wie Pfisterer gesteht auch der Präsident der ständerätlichen Rechtskommission, Franz Wicki, dem Justizminister zu, dass er sich zu Gerichtsurteilen äussern darf, «jedoch nicht in einem abschätzigen Ton». Zur Objektivität hätte seiner Ansicht nach gehört, dass Blocher auch die Erwägungen und Gründe der ARK und des Bundesgerichts dargelegt hätte. «Es geht nicht an, die unabhängige Rekursinstanz in dieser Art zu kritisieren», sagt der Luzerner CVP-Vertreter. Sein Ratskollege Rolf Schweiger (Zug, fdp.) hält fest, der Justizminister müsse von der gleichen Ausgangslage ausgehen wie die Gerichte: «Er darf nicht den vom Gericht festgestellten Sachverhalt anders darstellen, nur weil für ihn das Urteil unbefriedigend ausgefallen ist.» Schweiger spricht davon, dass Blocher «die Gewaltentrennung völlig falsch versteht, wenn er sich so äussert».
Für die FDP-Nationalrätin Christa Markwalder ist die Albisgütli-Rede kein einmaliger Ausrutscher: «Der Justizminister hat offenbar grundsätzlich ein Problem mit der Gewaltentrennung.» Das zeige sich auch darin, dass Blocher die Bundesanwaltschaft dem Justizdepartement unterstellen wolle, was die Unabhängigkeit des Bundesanwalts gefährde. Ständerat Hansruedi Stadler hat sich über «die sehr rudimentäre Beurteilung» des Justizministers gewundert. Er vermutet dahinter ein politisches Kalkül: «Ich habe mich gefragt, ob wir schon im Kampf für die Nationalratswahlen 2007 stecken."
(Quelle: NZZ http://www.nzz.ch/2006/01/29/il/articleDJ391.html )
Hoffentlich schreibt jetzt niemand, dass die NZZ ein (exgüsi) scheiss linksgerichtetes Blatt ist.
@1.veritim
Ich hoffe, dass die von dir an die Online-Redaktion gestellt Frage damit beantwortet wurde. Irgendwelches Zeug zu quatschen oder Unwahrheiten zu verbreiten, weltfremde, anderen Personen (Instanzen) unfaire Annahmen zu treffen etc. bezeichne ich als einfach dumm (nicht als Abschaum).