Generalverdacht = Zeitgeist?

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  • Man stellt fest, dass immer mehr "unter die Lupe" genommen wird. Teilweise sicher berechtigt. Selten aber frei von unglücklicher Verallgemeinerung und Hysterie (Panikmache). Dieses Verhalten geht so weit, dass Nichtangeschuldigte sich automatisch als Angeschuldigte fühlen und sich dadurch selbst Ihrer eigenen Freiheit und Denkweise beschneiden. Das ist absurd und fatal.

    Seien es die Medien oder andere Hyänen die solches schüren. Oftmals unter dem Deckmantel, Betroffene Gruppen schützen zu wollen. Sicher auch oftmals mit dem ehrlichen Ziel, Benachteiligten helfen zu wollen. Das Ergebnis ist vielmals erhöhtes Unverständnis unter einander und gegenseitige Anschuldigungen. Babylon lässt grüssen.

    Wir sollten lernen, Missbräuche und Fehlhandlungen als das zu erkennen was Sie sind: in den meisten Fällen Ausnahmen. Manchmal einige mehr, manchmal einige weniger. Das darf aber nicht heissen, dass wir unter dieser Sichtweise, diese Ausnahmen ungeschoren gelten lassen dürfen. Es darf auch nicht dazu führen, dass jene, die solche Missstände aufdecken oder darüber diskutieren, automatisch der Anklage unterliegen, alle in einen Topf werfen zu wollen. Das benennen von Missständen soll eben der Aufklärung dienen und nicht in erster Linie dem Umsatz einer Zeitung oder Zeitschrift.

    veritim

  • Ausnahmen? Wenn man sich folgende Zahlen anschaut, kann man doch nicht von Ausnahmen sprechen:

    Schweiz

    - 40'000 bis 50'000 Kinder werden gem. Schätzungen der Kinag jedes Jahr Opfer sexueller Ausbeutung.

    - Ca. 25 % der Frauen und ca. 10 % der Männer haben gemäss Kinderschutz Schweiz in ihrer Kindheit sexuelle Ausbeutung erlebt.

    - Sexuelle Ausbeutung kann bereits im Säuglingsalter beginnen. Am häufigsten betroffen sind gemäss Kinderschutz Schweiz 7- bis 12jährige Mädchen und Buben.

    - Je nach Studie erfolgen „nur“ etwa 10-20% aller sexuellen Übergriffe durch fremde Erwachsene, der Rest durch Personen aus der Familie und aus dem nahen sozialen Umfeld wie Freunde, Verwandte etc.

    - Die Dunkelziffer liegt gemäss Schätzungen von Fachleuten bei Taten im familiären Bereich bei 1:50, bei fremden Tätern bei 1:20.

    - 324 Verurteilungen wegen sexueller Handlungen mit Kindern gab es 2002 in der Schweiz gemäss Kriminalstatistik. Das ist nur ein Bruchteil der tatsächlichen sexuellen Missbräuchen, da vor allem bei sexueller Ausbeutung in der Familie die Anzeige in den meisten Fällen unterbleibt wird.

    - 5-10% aller Ausbeutungsfälle ereignen sich laut der Fachstelle mira im Freizeitbereich (Sportvereine, Jugendverbände, Jugendmusik usw.).

  • Es ist immer eine Frage des Standpunktes und des Empfindens. Fantasie und falsches Verständnis können ebenso zu solchen Zahlen beitragen. Ich persönlich finde diese Zahlen zu hoch gegriffen. Aber wer würde denn hinhören, wenn von "nur" 5% die Rede wäre. nein, da braucht es schockierende Zahlen, um die Menschen wach zu rütteln.

    Nicht jeder "Missbrauch" zeitigt denn auch negativen Folgen – genau so, wie nicht jeder Diebstahl den Bestohlenen zum Bettler macht. Das ändert ganz sicher nichts an der Unrichtigkeit der Tat. Zudem, nicht jede als missbräuchlich hingestellte oder empfundene Tat ist denn auch ein wirklicher Missbrauch im Sinne des Wortes. Die Messlatte des Missbrauches ist auch ein wesentlicher Faktor in solchen Statistiken. Wie viele Lügen zu solchen Zahlen führen, ist ebenso nicht klar und liegt wohl auch im Dunkeln.

    Ausserdem mischen auch kulturelle Aspekte in diesen Zahlen mit.

    Wenn wir davon ausgehen, dass alle sexuelle Handlungen im weitesten Sinne, die ein Kind nicht selbst suchte oder nicht durch sein Gegenüber verhindert wurden als Missbrauch hinstellen, könnte man von fast 100% Missbräuchen sprechen. Die meisten Kinder und Jugendlichen haben irgend wann einmal, mehr oder weniger freiwillig, sexuelle Erfahrungen "gesammelt". Damit könnten wir die Dunkelziffer gehörig aufpolieren.

    Die Frage des Missbrauchs muss sich indes auch nicht nur auf sexuelle Handlung beschränken.

    veritim

  • "....Und drum kann's ja unmöglich mit diesen hohen Zahlen stimmen, nicht wahr, Veritim?...."

    Bleiben Sie auf dem Boden, @Brigitte. Hatte ich so etwas behauptet? Wenn Sie lesen können (damit meine ich auch verstehen was man liest), dann sollten Sie bemerkt haben, dass der Sinn meines Beitrag in eine ganz andere Richtung zeigt. Zudem schrieb ich explizit :" ....ich finde dass die Zahlen zu hoch gegriffen seien...." und nicht " ....sie sind zu hoch...". Erkennen Sie den markanten Unterschied?

    "...Eine reine sexuelle Erfahrung spricht ja nicht gleich einen Missbrauch aus....."

    Meinen Sie nun damit eine reine, im Sinne von sauber oder wollten Sie schreiben "....eine rein sexuelle....". Im übrigen bestätigen Sie damit nur meine Worte – formulieren es aber so als ob sie die (meine) Aussage korrigieren und neue Weisheit verkünden würden.

    ".....Nein, es gibt ja auch noch genügenden "seelischen Missbrauch". Und da wird die "Dunkelziffer" vermutlich noch höher liegen ..."

    Sie können wohl nur "Nein" sagen, wenn Sie Geschriebenes von mir lesen. Aber auch hier wieder, Sie sagen nichts anderes als ich. Einfach mit anderem Wortlaut. Und doch beginnt Ihr Satz mit : "Nein......". Sind Sie ein kategorischer Nein-Denker (zumindest im Falle veritim) oder möchten Sie nur wieder einmal einen meiner Beiträge zu torpedieren versuchen?

    Ihre Darlegung bezüglich Schutzbefohlenen und derer Machtlosigkeit ist, wenn auch richtig, Allgemeinwissen. Es gibt ausgedehnte Gesetze, die nichts anderes bezwecken, als eben diese Kinder, Jugendliche und Lehrlinge zu schützen (Jugendschutz) genau so wie alle andern in irgend einer Form Abhängigen (Arbeit, Ehe, Familie etc.). Das heisst nicht, dass Sie es nicht sagen dürften. Aber stellen Sie das nicht dar, als ob alle andern dies nicht wüssten und nun unbedingt gesagt erhalten müssen oder als ob ich diesen Gedanken ausser acht, resp. nicht zugelassen gelassen hätte.

    Tipp: lesen Sie nochmals den Titel. Vielleicht lässt sich damit mein Beitrag besser verstehen?

    veritim

  • "... Nun hängen Sie mich doch nicht gleich an so kleinen Schreibfehlern auf. Da hab ich halt ein "e" zuviel geschrieben. - Mein götterchen, wenn Sie nur Fehler finden können, dann sind Sie wohl glücklich ...?...."

    Nochmals: Sie können scheinbar nicht anders, als alles was ich erwidere negativ aufzufassen. Stehen Sie sich doch nicht immer selbst im Wege. Es war in keiner Weise ein kritischer Einwand sondern die Frage, wie Sie es wirklich meinen. Schon gar nicht will ich Sie an diesem "Fehler" aufhängen. Das fühlen Sie nur so. Das "götterchen" hätten Sie besser weggelassen, es klingt wieder einmal so nach "Brigittchen". Und was mich glücklich macht, können Sie vermutlich nicht erahnen. Allenfalls wären Sie höchst überrascht.

    In den beiden Aussagen ( rein... resp. reine..) liegt ein fast diametraler Unterschied. Sie erkennen ihn wirklich nicht? Wenn Sie bei solch subtilen Themata mitreden, sollten Sie aber die Fähigkeit besitzen, solche Unterschiede zu erkennen – zumindest dann, wenn man Sie darauf anspricht.

    Ich bin kein kategorischer Nörgeler. Grundsätzlich kann es mir egal sein, ob Sie wirklich ein "Nein"- Denker sind oder Sie einfach das "Nein", der Konsequenz unbeachtet an den Anfang des Satzes setzten. Setzen Sie einmal ein "Ja" vor den gleichen Satz und prüfen, ob er dann nicht eher dem entspricht was Sie aussagen wollten?

    Was in meinen Worten nicht so "klar" hinüberkommt ist Ihnen nämlich klarer als Sie hier nun schreiben. Es sind alle die Eventualitäten, die es eben zu beachten gilt. Tipp: verwenden Sie alle diese Aussagen auf das vieldiskutierte Thema Sozialschmarotzer. Sie werden erstaunt sein – vielleicht.

    Die Dunkelziffer besteht ja nur deshalb, weil gewisse Betroffene schweigen - oder? Ob dies aus Angst oder Scham geschieht ist nicht so relevant. Damit Sie richtig verstehen: damit ist nicht gemeint: nicht so tragisch.

    Zu Ihren "eigenen" Gedanken, die ich stets akzeptiere und (hoffentlich) selten falsch verstehe:

    Wir denken zu gerne in Klischees, dem widerspreche ich in keiner Weise. Wie oft hören Sie mich gegen solche Klischees ankämpfen? Jeder muss bedacht sein, diese Denkklischees periodisch aufzubrechen. Nicht aufkommen zu lassen wäre schon fast Göttlich – diese Fähigkeit mute ich uns Menschen nicht zu.

    "... So hab ich's auch nicht gemeint, weil ich ja mit Ihnen diskutiere...." Sehr schön. Dann wäre es an der Zeit, dass Sie das Gleiche bei meinen Beiträgen voraussetzten. Wir diskutieren hier miteinander, richtig. Aber der Hauptgewinn dieser Diskussionen ist nicht allein unser beider Horizonterweiterung oder Genugtuung. Nein, das Forum wird von vielen andern aufmerksam gelesen.

    Staunen darf erlaubt sein – ich staunte auch schon oft (positiv gemeint) über Sie.

    Mit Ihrem letzten Abschnitt haben Sie nun vollen Bezug auf mein Thema und Anliegen genommen.

    Und nun ein Hinweis oder - wenn Sie es akzeptieren- einen Rat: Lesen Sie nochmals ein paar meiner Beiträge durch. Ohne Argwohn – ohne negatives Bauchgefühl. Lesen Sie die Beiträge, als ob Sie von "Ihrer Seite" verfasst worden wären. Dann lesen sie sich vielleicht wie etwas selbstkritisch – sicher aber nicht zu selbstkritisch. Ich wäre überrascht, wenn Sie nicht zu andern Schlüssen kämen als bisher und Ihre Antworten wohl anders ausgefallen wären. Ich für meinen Teil, wende diese "Technik" bereits seit längerer Zeit an. Insbesondere wenn ich die Beiträge der Gegenseite lese. Dabei muss man keineswegs an "Biss" einbüssen. Aber wenn Sie so verfahren werden Sie entdecken wie ich Ihre Beiträge verstehe und warum ich in der Folge manche Passagen kritisiere, vehement widerspreche oder auf Kleinigkeiten (die nicht unerheblich sind) hinweise. Zudem sind wir in Belangen wie Hilfe, Unterstützung sehr unterschiedlicher Meinung. Beide aber verfolgen das gleiche Ziel – nämlich zu helfen. Das möchte ich hier wieder einmal erwähnt haben.

    veritim