Strafmass und Sinn

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  • Strafe verfolgt meines erachtens drei Ziele: Abschreckung, Sühne, Resozialisierung. Jedes einzelne widerspiegelt im Strafmass ganz andere Massstäbe.

    So kann ein Schuss vor den Bug (bedingt) den Täter auf einen guten Weg leiten, das Opfer fühlt sich dabei schlechter denn zuvor – ohnmächtig (machtlos).

    Drastische Strafen können den Täter in eine Spirale der Resignation leiten. In dieser Resignation bekommen Strafen immer weniger an Bedeutung – eine Art Abstumpfung, ähnlich einer Suchtspirale. Der kriminalisierte Täter wird zum Kriminellen.

    Das Empfinden des Opfers steht m.E. sekundär zur Tat. Es sei denn, gerade dieses wäre das Ziel des Deliktes (Erniedrigung) gewesen. Im letzteren Fall kann eine drastische Strafe zumindest den Schmerz des Opfers etwas rehabilitieren.

    Kurz: ich möchte nicht am Richtertisch stehen und allen diesen Erwägungen genügen müssen.

    Wir stehen ein für Menschenrechte, für humanere Gesetze. Gleichzeig aber sind wir entsetzt, wenn man einen Straftäter aus eben solche Motiven entliess, der in der Folge dann rückfällig wurde (schwach wurde).

    Dann, oder vielleicht bereits vorher, rufen wir nach Rache.

    veritim

  • Sehr geehrter Herr veritim

    „Drastische Strafen können den Täter in eine Spirale der Resignation leiten. In dieser Resignation bekommen Strafen immer weniger an Bedeutung – eine Art Abstumpfung, ähnlich einer Suchtspirale. Der kriminalisierte Täter wird zum Kriminellen.“

    Soso, der kriminalisierte Täter wird zum Kriminellen? Manchmal habe ich echt das Gefühl, bei Ihnen tickt etwas nicht ganz richtig,

    „Wir stehen ein für Menschenrechte, für humanere Gesetze. Gleichzeig aber sind wir entsetzt, wenn man einen Straftäter aus eben solche Motiven entliess, der in der Folge dann rückfällig wurde (schwach wurde).

    Dann, oder vielleicht bereits vorher, rufen wir nach Rache.“ veritim


    http://www.beobachter.ch/leben…te-chance-ausgeschlossen/

    "Wir stehen ein für…wir sind entsetzt….rufen wir….." veritim

    Wer sind den diese diese WIR?

    speedy44

  • Hallo Speedy

    Du kennst bestimmt meine kritische Haltung gegenüber dem Veritim, habe noch nicht viel Gutes zu lesen bekommen. Aber in vorliegender Mail hat es nach meinem Verständnis ein Problem gut ausgeleuchtet. Ich kann also deine Kritik nicht teilen.

    Insbesondere denke auch ich, dass es einen Menschentyp gibt, den Strafen nicht (mehr) beeindrucken, der tatsächlich wie Veritim formuliert "abgestumpft" ist.

    Allerdings teile ich deine Anmerkung, dass das Veritim endlich aufhören sollte, sich als die Allgemeinheit zu sehen, davon auszugehen, "Das Veritim ist die Welt" und folglich anstatt vom Ich vom Wir zu schreiben. Aus der Geschichte sind viele Beispiele bekannt, wo grössenwahnsinnige Kaiser im "pluralis maiestatis" sprachen und sagten "wir, der Kaiser ...". Und diesen psychotischen Zug hat das Veritim eben schon.

    ramstein

  • 1.veritim: " Das Empfinden des Opfers steht m.E. sekundär zu Tat". Mit anderen Worten: selber schuld, dass du gerade da warst, als der Drögeler Geld brauchte und dich halb tot schlug. Selber schuld, dass du vor der Ampel angehalten hast und nun dein Leben lang mit einem schmerzhaften Schleudertrauma leben musst weil ein Rowdy ungebremst von hinten in dein Auto fuhr usw. Wichtig ist nun, dass der unbelehrbare Wiederholungstäter nicht allzu stark bestraft wird, er könnte ja in eine Spirale der Resignation gedrückt werden. Also wieder einmal bedingt und gut zureden, er wird sich ja vielleicht bessern. Und wenn er halt wieder einen zum Krüppel gefahren oder überfallen und beraubt hat: das Empfinden dieser Opfer ist ja nicht so wichtig. Wichtig ist, dass dieser Täter auch diesmal nicht zu sehr bestraft wird, er könnte ja in eine Spirale uswusf. Oder was seh ich da falsch?

  • Hallo ramstein

    „Das Empfinden des Opfers steht m.E. sekundär zur Tat.“ veritim

    „Aber in vorliegender Mail hat es nach meinem Verständnis ein Problem gut ausgeleuchtet. Ich kann also deine Kritik nicht teilen.“ ramstein

    Für Herr veritim stehen die Opfer an zweiter Stelle und der kriminalisierte Täter wird zum Kriminellen.

    Wenn das ebenfalls deine Meinung ist, dann kann ich diese nicht mit dir teilen.

    speedy44

  • Hallo Speedy

    Es ist ja schon verrückt, dass ich für einmal Veritims Standpunkte verteidige. Aber ich habe seine Formulierung

    „Das Empfinden des Opfers steht m.E. sekundär zur Tat.“ veritim

    eben so verstanden, dass bei den höchst möglichen Mitgefühlen für ein Opfer, bei allem Verständnis für die Leben zerstörende Tat und der Empörung für eventuell lebenslange Behinderungen von Opfern, Einschränkungen, zerstörte Lebensaussichten, Zerstörung eines persönlichen Familien- und/oder Freundeskreis, Trauer, Wut und Fassungslosigkeit die Folgen, die eine Tat nach sich zieht juristisch zu trennen sind von der Tat selbst. Das tönt grob und herzlos, aber anders kann Rechtsprechung nicht funktionieren.

    Ich versuch's an einem wenig verfänglichen und harmlosen Beispiel zu erklären: Wenn ich bei Rot die Strasse überquere, dies bewusst und im Wissen, dass weit und breit kein Fahrzeug auftaucht, dann ist dies harmlos. Tue ich dies aber vor den Augen zufällig rumstehender Kinder, ist das Vergehen noch immer ungefährlich, eigentlich harmlos, aber eben doch schlecht, weil ich den Kindern ein schlechtes Vorbild abgegeben habe. Was dies mit unserem Problem zu tun hat? Nehmen wir weiter an, ein Schugger hat mich gesehen, so wird er mich allein dafür büssen, den Fussgängerstreifen bei rot überquert zu haben, egal, ob dies von Kindern beobachtet worden ist oder nicht. Die "Opfer", hier die beeinflussten Kinder, spielen keine Rolle auf die Bewertung der Tat.

    Am tragischsten sind nach unserem Empfinden wohl Verbrechen an Kindern. Da gehen die Emotionen besonders hoch. Das Gericht unterscheidet aber nicht, ob ein Kind oder ein Zittergreis ermordet worden ist, der Richter beurteilt die Planung, die Psyche des Täters, die Absicht hinter dem Verbrechen usw. Wer das Opfer war, spielt keine Rolle. Und ganz unbegreiflich ist für uns, wenn der Verteidiger und das Gericht sogar noch nach entlastenden Momenten suchen, um dem Täter, diesem (nach öffentlicher Meinung) Unmenschen Milde gewähren zu können. Da haut es uns den Fassboden vollends raus - aber auch Täter haben Rechte, die in den Paragrafen und Artikeln beschrieben und von den Gerichten zu würdigen sind. Emotionen lassen keine umsichtige Beurteilung einer Tat zu. Wie oft hört man den Spruch "wenn ich den in die Hände bekommen hätte, ich hätte ihn gleich selbst gerichtet" ... und damit würden wir unbarmherzig von Gerichten abgeurteilt, obwohl wir doch an sich ganz liebe und rechtschaffene Leute sind.

    Ja, lieber Speedy, so etwa habe ich den Veritim verstanden. Sollte das Veritim es anders gemeint haben, sehe ich mich allerdings nicht mehr als seinen Fürsprecher.

    ramstein

  • kleine Korrektur:

    ich schrieb

    "..., bei allem Verständnis für die Leben zerstörende Tat ... " und meinte natürlich

    UNVERSTÄNDNIS

    ramstein

  • @ luethi ernst Sie schreiben:"…..Oder was seh ich da falsch?…."

    Einiges, @luethi ernst. Das genauu heisst es eben ganz und gar nicht. Nehmen Sie es mir nicht übel, wenn ich nun keine ellenlange Abhandlung schreibe um die relativ einfachen Gedanken auch Ihnen verständlich zu machen. Nehmen Sie sich einfach die Zeit und lesen Sie meinen Beitrag mit etwas weniger negativer Einstellung. Vielleicht erkennen Sie dann den wahren Inhalt meiner Gedanken?

    Ich persönlich stehe eher für härtere Strafen ein. Weiss aber zerknirscht um deren sehr relativen Wert bis hin zur Wertlosigkeit. Bestrafung ist nicht zwingend eine gute Erziehungsmassnahme.

    Den Opfern muss geholfen werden – hier ist noch sehr viel zu verbessern. Rache aber bedeutet nicht Opferhilfe – sie kann allenfalls ein gewisses Mass an Genugtuung zeitigen – mehr nicht. Das hat aber sehr viel mit der Erziehung und der (Lebens)Einstellung des Opfers zu tun.

    veritim

  • speedy44

    Bitte schön anständig bleiben. Sie benehmen sich wie ein ungezogenes Kind.

    Wenn Sie eine Sache nicht verstehen, sollten Sie sich besser der Diskussion fern halten.

    Mit "wir" meine ich natürlich alle ausser mich selbst! Zufrieden?

    veritim

  • Sehr geehrter Herr 1.veritim

    „Wenn Sie eine Sache nicht verstehen, sollten Sie sich besser der Diskussion fern halten.“ 1. veritim

    Sie eröffnen einen Thread und wenn jemand mitschreibt deren Meinung Sie nicht sind, dann werden Sie frech.

    Ich versichere Ihnen, dass es mir nicht schwer fällt, hier nicht mehr mitzuschreiben.

    speddy44

  • speedy44

    Jemand, der in seinem Beitrag kaum anderes als Häme verbreitet, zeigt damit seine Hilflosigkeit in der Diskussion. Wenn ich von sekundär schreibe, schreibe ich nicht an "zweiter Stelle", im Sinne wie Sie es darstellten / verdrehten. Solche Unterschiede sollten Ihnen schon geläufig sein, ansonsten wird Verstehen zum Unding.

    Ich versuche komplexe Zusammenhänge in möglichst einfache, allgemein verständliche Worte zu fassen. Wenn selbst diese einfach gehaltenen Erklärungen für Sie nicht verständlich sind, (verständlich nicht im Sinne Einverständnis) wird eine Diskussion zur Farce.

    Ich kann mit anderen Meinungen mindestens so gut umgehen, als dass ich den Autor deswegen nicht beleidigen muss. Das mag Ihr Diskussionstil sein – meiner ist er nicht.

    veritim

  • @ Veritim

    Deinem Beitrag vom 13.12. konnte ich ohne Probleme meine tiefst empfundene Anerkennung aussprechen. Was ich seither wieder an die Adresse hauptsächlich von Speedy gewandt von dir zu lesen bekomme, nährt die Befürchtung, dass nach deinem ca. 2090sten Beitrag nun wieder ca. 3'000 abfällig, dumme und verletztende Veritims folgen werden.

    Wie du den Speedy angegangen bist in deinen letzten Mails übersteigt deine "besten" Zeiten mir gegenüber. Dir ist einfach nicht wohl, wenn du nicht irgend jemanden hast, um deine Profilierungsneurose abreagieren zu können.

    Dass gerade Du jemanden kritisierst bezüglich Diskussions-Spielregeln, spottet jeglicher Ignoranz. Denn dass Du kaum je diskutiert, d.h. sachlich zu Argumenten des anderen Stellung bezogen hattest, ist mir nicht bekannt. Dein "Diskussions"-Stil erschöpft sich in dem, was Speedy nun wieder zu lesen bekommen hat, zu lesen bekommt und leider wohl absehbar auch zu lesen bekommen wird.

    ramstein

    P.S.

    Du erinnerst dich möglicherweise, womit ich deine Schreibe kürzlich kurz kommentiert hatte und dafür von Silvia schärfstens gerügt worden war - hallo Silveli, wie geht's, hast du die jüngsten Veritims gelesen? Diese Einschätzung erneuere ich hiermit, ohne etwas Böses geschrieben zu haben.

  • Sehr geehrter Herr 1. veritim

    „Das mag Ihr Diskussionstil sein – meiner ist er nicht.“ 1. veritim

    Jawohl, Herr 1. veritim, das war bis heute Morgen mein Diskussionstil und dieser konnte selbstverständlich nicht der Ihre sein! Heute Morgen sah ich mich auf Grund von Ihren vorangegangenen verbalen und perfiden Angriffen in Ihren Mails gegenüber meiner Person (meinem Nick) gezwungen, meinen Diskusionsstil Ihrem sehr tiefen Niveau anzupassen!

    Hochachtungsvoll

    speedy