Liebe Leser
Mein Mann, mit welchem ich seit bald dreissig Jahren zusammenlebe, ist geschäftlich sehr oft unterwegs. Durch einen dummen Zufall erhielt ich vor wenigen Tagen wieder einmal Einblick in eine Rechnung der Cornerbank. Auf dieser war – ebenfalls wieder einmal - unter anderem ein Betrag von mehreren hundert Franken aufgeführt, welcher angeblich eine Bar in S. betrifft. Meine Recherchen im Internet brachten aber zutage, dass es sich bei dieser Bar um ein Cabaret handelt, was mir von der Stadtverwaltung in S. bestätigt wurde.
Ich sprach meinen Mann darauf an, wollte wissen, was dort abgegangen sei. Ich bin der Meinung, dass solche Sachen einer Klärung bedürfen, zudem die „ertappte“ Person seinem Partner ehrliche Antworten schuldet, weil sonst das Vertrauensverhältnis in der Beziehung empfindlich gestört wird. Mein Mann druckste herum, lief nervös im Zeugs herum, gab ein paar ausweichende Antworten, widersprach sich ein paar Mal. Schlussendlich meinte er dann, es gehe mich überhaupt nichts an, wenn er in solchen Lokalen verkehre, ebenso wenig, was er dort mit wem treibe.
Eure Meinung zur Einstellung meines Mannes interessiert mich.
Gruss - Leanisa
Geht mich das wirklich gar nichts an?
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Die Details zum Entscheid und den entsprechenden Thread finden Sie hier.
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Da stimmt die Meinung von Jim Panse mit der meinigen total überein. Auch bei uns ist es so, dass alles was wir haben uns gemeinsam und nicht einem einzelnen gehört. Wir sind 36 Jahre verheiratet und nie dachten wir daran, diesbezüglich irgend etwas zu ändern.
Frage mich wirklich, was den Dein Mann unter Ehe "Gemeinsamkeit" versteht. Auch wundert es mich, warum er mit einer derartigen Sicht der Dinge überhaupt geheiratet hat. Ich meine, er sollte sich schämen.
Es ist seine Pflicht, wenn auch nicht gesetzlich, Dich in allen Angelegenheiten uneingeschränkt auf dem laufenden zu halten.
Gruss Buddy -
Hallo Jim Panse
Danke für deine Antwort.
Es geht mir nicht primär um s'Finanzielle. (Was die Finanzen anbetrifft, so habe ich volle Einsicht/Übersicht, freien Zugriff und freie Hand. Bin eine sehr bescheidene Frau ;-). Auch weiss ich natürlich auf den Rappen genau, was mein Mann verdient.) Aber ich denke, du weisst das.
Wenn ich mir vorstelle, wie mein Mann mit x-welchen Damen herummacht und der Meinung ist, das gehe mich alles nichts an, dann kriege ich eben schon die Wut im Bauch. Er gestand mir auf grossen Druck meinerseits hin, Mann käme den Damen schon etwas näher. Was das heisst, wollte er natürlich nicht sagen. Weil es mich eben nichts angehe.
Gruss - Leanisa -
Hallo Buddy
Wow, 36 Jahre, Gratulation!
Danke auch dir für deine Stellungnahme.
Was das Materielle anbetrifft, verhält sich das bei uns so wie bei euch. Mein Mann ist diesbezüglich sogar ein sehr grosszügiger Mensch. Nur, davon "lebt" eine Ehe nicht.
Mein Mann nimmt es mit der Wahrheit generell nicht so ernst, findet, das sei Nebensache. Für mich sind aber seine Schwindeleien erniedrigend, abwertend. Ich habe schon viele Male probiert, ihm meine Situation zu erklären - vergeblich.
Gruss auch für dich
Leanisa -
hoi mathias
lies mal den ersten satz von tante daisy. merksch öppis? genau das will sie damit sagen. dass die (einen) männer die sache einfach so drehen, bis sie im recht sind. so wie du in deinem beitrag. falls der mann fremd gegangen ist, kann er ja dazu stehen. seine aggressivität bestätigt doch nur, dass er sich in die ecke gedrängt fühlt, aber er ist zu feige, auszupacken.
um den scheissdreck daheim zu machen ist ihm seine frau gut genug. nein, er will die beziehung sicher nicht aufgeben, ist doch soo bequem. und falls er mal lust auf was anderes hat, dann nimmt (kauft) er's sich, so einfach ist das.
nein leanisa, das würde ich nicht einfach so hinnehmen. entweder sagt er dir, was da läuft, oder du machst ihm deinen standpunkt klar, was du willst und was nicht. nur weil ihr so viele jahre zusammen seid, musst du dir das noch lange nicht gefallen lassen. es gibt noch andere möglichkeiten, sich zu bestätigen. je älter desto chalb... -
Hallo Mathias
Was ist Liebe? -
Mathias, ich wollte von dir wissen, was Liebe ist. Ich warte gespannt auf deine Antwort.
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der vetrauensbruch fängt spätestens dort an, wo die frau ihn auf etwas anspricht und er sagt, es gehe sie nichts an. würde SIE sich so verhalten, ginge ihn das plötzlich sehr wohl was an, vermute ich.
eine langjährige beziehung hält meistens was aus. es geht hier nicht um "ein paar hunderter", sondern darum, dass er abblockt und arrogant reagiert.
zählst du die menschen zur tierwelt? -
Eigentlich eine separate Diskussion wert. – Vielleicht?
Vor einigen Jahre hatte ich diese Frage in einem andern Forum aufgeworfen. Die Beiträge überschlugen alle Erwartungen. Das Thema war monatelang auf vorderstem Platz. Also sicher ein Thema das uns sehr beschäftigt.
Liebe ist das was wir darunter verstehen. Also so vielfältig wie es Menschen gibt. Wenn zwei Menschen nahezu das gleiche unter Liebe verstehen, kann das natürlich der Idealfall sein. Muss aber nicht.
Liebe ist auch Verzicht, Distanz, dem Andern seine Freiheit, seine Eigenheit belassen, die zugestandene Freiheit nicht misskreditieren, Fordern aber nicht überfordern, ankurbeln, unterstützen aber nicht zwingen, umarmen, umsorgen aber nicht erdrücken, im siebten Himmel schweben und doch den Boden berühren, gemeinsame und eigene Wege gehen dürfen, ohne egoistische Ziele dem andern Freude bereiten, in ausgewogener Harmonie miteinander Bescheidenheit und Egoismus leben, sich gemeinsame Wünsche erfüllen ohne einander die individuellen Wünsche zu missgönnen, usw. usw. Die Aufzählung könne beliebig fortgesetzt werden.
Ich denke, echte Liebe kann nicht nur Sonnenschein bedeuten. Sie ist der Inhalt aller unserer möglichen Gefühle die wir versuchen in Zweisamkeit (monogam) zu erleben. Liebe kann unendlicher Horizont bedeuten.
Das Herz und das Hirn sind miteinander sehr verwandt: beide können herrlich angefüllt sein – beide aber auch schrecklich leer.
veritim -
@Mathias
".... Sex und liebe hat nichts miteinander zu thun...."
Das ist eine sehr gewagte These.
Wenn Sie sagen würden, die "reine Befriedigung des Lustgefühls" hätte nichts mit Liebe zu tun, könnte ich Ihnen wenigstens teilweise (!) zustimmen. Sex ist eine unendlich grosse Spielweise wo sich (zwei) Menschen Gefühle erwidern können die m.E. in einer Beziehung nicht fehlen sollten. Es ist eine (un)bestimmte Art einander zu begegnen, für einander da zu sein, Gefühle einander "mitteilen" zu können und miteinander ein grosses Feuerwerk erleben zu können. Sicher, das alles ist auch möglich ohne Sex. Das heisst aber nicht dass Sex überflüssig wäre oder mit der Liebe nichts zu tun hätte.
veritim -
Danke, Veritim; Sie sprechen mir aus dem Herzen.
Mein Schönwettermann sieht das mit der Liebe ganz anders. Für ihn bedeutet sie einzig Vergnügen und Sex.
Was für eine Illusion!!! -
Geht mich das wirklich gar nichts an?
Alleine dass der Ehemann in einer Idiotenbar ein paar Hunderter verblödet sich mit einem Freund ein Paar Getränke und ein Table dance gönnt und dies der Frau verschweigt, ist doch kein Vertrauensbruch, selbst wenn er käuflichen Sex gehabt hätte, bedeutet das noch lange nicht dass der mann seine Frau nicht liebt und nur ausnuzt.
Übrigens Frauen verdrehen auch alles und geben dem Mann die schuld wenn die Frau natürlich wiederwillig von einem anderen verführt worden ist weil der Ehemann dauernd arbeitet. Ob nun vermehrt die Frauen oder die Männer betrügen lasse ich mal offen. In der Tierwelt sind Monogame Beziehungen auch eher selten.
Natürlich betrügen Frauen auch. Aber wenn das ganze auffliegt kann man nicht sagen, das ganze gehe dich ( hier Leanisa) nichts an. Sicher betrügen auch Frauen aufs gemeinste. Aber Männer betrügen noch gemeiner, weil oft das Faktum der Macht hinzukommt, was bei Frauen weniger der Falls ist. Sicher habe ich auch ein gewisses Verständnis, wenn Frauen und Männer fremdgehen ,weil etwas in ihrer Beziehung und im Bett nicht mehr stimmt. Finde aber: Wenn ich nicht ertragen könnte das meine Freundin mit anderen Männern rummacht, mache ich selber auch nicht mit anderen Frauen herum. Alles andere ist nicht in Ordnung. -
@hopeless
Liebe hopeless
Endlich ein paar persönliche Worte für dich, verbunden mit einem herzlichen Dankeschön.
In diesem Falle weißt du in etwa, wovon ich spreche. Wie geht es dir heutzutage? Ist dein Mann wieder zu dir zurückgekehrt?
Ich habe meinem Mann schon einige Male vorgeschlagen, für eine bestimmte Zeit auszuziehen. Aber er ist in Anbetracht seiner anstrengenden Berufstätigkeit auf jemanden wie mich angewiesen. Aber als in erster Linie auf sein Image bedachter Mann will er natürlich das Gesicht am Arbeitsplatz wahren. Ich werde von seinen Mitarbeitenden hochgeschätzt. Seine Assistentin hat riesiges Vertrauen in mich. Was würden diese Leute also von ihm halten im Falle eines Wegzugs von seiner Familie?
Es stimmt mich nachdenklich, immer wieder Geschichten zu hören, wo Männer lieber die Frau verlassen, als dass sie sich selber mal hinterfragen. Auch frage ich mich, wieso viele Paare nicht erkennen, dass Schuldzuweisungen und Geheimniskrämereien eine Beziehung zerstören.
In einer Beziehung müssen zwei total verschiedene Lebensgeschichten Platz finden. Bekanntlich prägen Kindheit und Jugendzeit mit nicht zu unterschätzender Nachhaltigkeit.
Ich gebe meinem Mann weiterhin die Chance, sich auf den Weg zu seinen Gefühlen zu machen. Auch mit bald 60 Jahren ist es nicht zu spät, Kontakt zu seinen Gefühlen zu entwickeln.
Schönes Wochenende und liebe Grüsse
Leanisa -
@tantedaisy
Liebe tantedaisy
Danke auch dir herzlich für deine Zeilen.
Der Machtkampf in einer Beziehung, das Zuteilen von Schuld, das „du-auch-Prinzip“, usw., wo findet da die Liebe ihren Raum?
Auch ich schütze meinen Mann nach aussen. Erst recht, seit ich erkannt habe, dass sein Problem in der Kindheit wurzelt, obwohl ich diese nur auszugsweise kenne. Er glorifiziert und verteidigt diese vehement. Wenn aber ein Grossvater – ich spreche jetzt von seinem Vater – seinen Enkelkindern prophylaktisch ständig mit Schlägen droht, falls sie sich nicht wie Paradepferde benehmen; blindlings auf die infolge Übermüdung weinende 4-jähriger Enkeltochter einschlägt; den 3-jährigen Enkel an den Haaren zerrt, weil dieser mit den erwachsenen Männern nicht Schritt halten kann; dann stellt sich die Frage, wie er als Vater wohl mit seinem eigenen Sohn umgegangen ist. Mein Mann getraute sich nie aufzumucksen, liess seine Eltern gewähren, liess ihre Nörgeleien über mich zu, die Drohungen gegenüber den Kindern, die Gewalt – einfach alles. Dass dahinter riesige Angst steckt, wurde mir erst später klar.
Solange Eltern ihre Söhne auf Gefühllosigkeit und Heldentum trimmen, wird diese Kategorie Männer nicht aussterben. Und die Folgen sind fatal. Ich möchte sie gar nicht aufzählen.
Auch dir wünsche ich ein angenehmes Wochenende.
Liebe Grüsse
Leanisa -
susi
Salü Susi
Ich gehe davon aus, dass du hier keinen Rechenschaftsbericht, resp. Sex-Rapport von mir erwartest
So viel sei aber gesagt: Ich operierte nie nach dem „Migräne-Prinzip“, ebenso wenig wäre es mir in den Sinn gekommen, meinen Mann mit Sexverweigerung für irgendwelche Unzulänglichkeiten zu bestrafen. Solches praktizieren nur unreife Partner, welche obendrein Kommunikationsprobleme haben. Die habe ICH nicht, wohl aber mein Mann – und zwar in zerstörerischem Ausmass.
Einfach traurig, dass er es absolut nicht nötig findet, einen Veränderungsbeitrag zugunsten der Beziehung zu stiften.
Trotzdem erleben wir aber gemeinsam viele wertvolle Momente. Und die zählen in erster Linie. Liebe ist geduldig.
Gruss - Leanisa -
Leanisa
Ich erlaube mir, zwischen Ihren Zeilen zu lesen.
Da glaube ich zu erkennen , dass für Sie persönlich Sex nicht sonderlich gross geschrieben wird. Trotzdem aber wenden Sie sich diesbezüglich nicht ab und schenken ihm diese körperlichen Liebesgenüsse. Es kann sehr schön sein, jemandem sein Verlangen zu stillen, jemandem in dieser Hinsicht zu beschenken. Der Beschenkte aber wird immer spüren, ob dies nur zum Gefallen oder aus innerer Lust geschieht. Da vermute ich die Unzufriedenheit Ihres Partners. Es genügt ihm vielleicht nicht, das Geschenk zu erhalten. Sein Wunsch geht viel weiter.
Dies soll nicht sein Verhalten entschuldigen. Es soll auch keine Schuldzuweisung an Ihre Adresse sein. Aber etwas verständlicher könnte es damit schon werden. Und aus diesem Verständnis heraus könnte sein Verhalten Sie vielleicht weniger bedrücken. Das wäre zu hoffen.
veritim -
@veritim
Zwischen den Zeilen sind tatsächlich oftmals brisante Sachen versteckt. Nur lässt sich der Code nicht immer knacken. Es kann passieren, dass, wie in vorliegendem Fall, die Rollen falsch verteilt werden.
Sie haben in Ihren beiden oben stehenden Beiträgen auf eindrückliche, wunderbare Weise aus meinem Herzen gesprochen. Genau in dieser Gesinnung, aus solchen Gefühlen heraus habe ich versucht zu schenken; so hätte ich es für mich gewünscht. Und eben in diesem Moment klopfen leise Sehnsucht und Traurigkeit an mein Seelentor. Veritim, verstehen Sie, was ich meine?
Ich gehe davon aus, dass meine Aussage „Liebe ist geduldig“ Sie vermuten liess, ich würde mich meinem Manne geduldig zur Verfügung stellen. Nein, Veritim, so ist das nicht.
Pflichtgeschenke überreiche ich nie, weil solche nicht von Herzen kommen. Das ist meine persönliche Einstellung. Wenn ich ein Geschenk auswähle, begleiten mich immer Gefühle von Lust und Freude; ich fühle die zu beschenkende Person quasi neben mir. Wenn mich dann die beschenkte Person mit leuchtenden Augen anschaut, dann freue ich mich; der Kreis der Freude ist geschlossen und die Freude fliesst. Dazu fällt mir spontan folgendes Erlebnis aus vergangener Zeit ein: Unsere drei Kinder - zwei Mädchen, ein Junge – sind grosse Rosenfreunde. Auf meiner Einkaufstour spürte ich an besagtem Tag plötzlich Lust, für jedes Familienmitglied eine Rose auszuwählen. Gedacht, getan. Natürlich kaufte ich vier Rosen; eine für meinen Mann. Ich platzierte die Rosen als Überraschung in den Zimmern. Die drei sich damals bereits im Jugendalter befindenden Kinder jubelten vor Freude und bedankten sich. Mein Mann fragte lediglich, ohne eine Miene zu verziehen, was mit der Rose sei. Er verstand nicht, was ich mit der Rose sagen wollte. Mir persönlich bedeutet eine einzelne, von Herzen geschenkte Rose viel mehr, als ein ganzes Bouquet, überreicht im Sinne eines „Pflichtgeschenkes“. Auf Pflichtgeschenke verzichte ich.
Die Geschichte mit der Rose lässt sich auf jene der Sexualiät unserer Partnerschaft übertragen. Mein Mann erwartet grosse Rosenbouquets. Es spielt keine Rolle, in welcher Gesinnung ihm diese überreicht werden. Eine einzelne Rose ist wertlos, auch wenn sie mit viel Liebe ausgesucht und überreicht wird.
Bereits am Anfang unserer Partnerschaft musste ich feststellen, dass mein Mann meinen Körper in erster Linie „braucht“, er ihm aber in Anbetracht meines feingliedrigen Baus nur bedingt genügen kann. Ergänzend sog er die Anblicke vollbusiger Sexbomben aus entsprechenden Magazinen ein. Diese Heftlis bewahrte er in seinem Kleiderschrank auf. Sie begegneten mir, wenn ich frische Wäsche versorgte.
Die Verliebtheit täuschte über manches hinweg, resp. ich liess mich täuschen. Und seine häufigen, geschäftlich bedingten Abwesenheiten schenkten der Zeit immer wieder neue Chancen. Erst nach vielen Jahren realisierte ich anhand seiner Beleidigungen, dass unsere Gesinnungen in Sache erfüllter Sexualität konträr sind. Vernünftige Gespräche mit ihm über dieses Thema waren nie möglich. Was ich denn eigentlich glaube, wozu ein Mann eine Frau habe, hiess es dann. Im Verlaufe unseres gemeinsamen Lebens wurde mir immer mehr bewusst: Mein Mann BRAUCHT mich der vielfältigen Dienstleistung wegen. Eine Frau für alle Fälle.
Generell sind mit ihm keine Gespräche möglich, wo Empathie erforderlich ist. Das habe ich zwar schon am Anfang unserer Partnerschaft realisiert, mir aber in meiner damaligen Naivität die Illusion gemacht, das ändere sich dann schon. Wie sagte mir meine Mama immer so schön: Du kannst die Menschen ändern, wenn du dich für sie aufopferst. Was für eine Lüge!
Was ich hier schreibe, darf nicht wertend aufgefasst werden; weder verurteile ich meinen Mann, noch beschuldige ich ihn auf irgendeine Weise. Es ist mir wichtig, das an dieser Stelle zu betonen. Geschriebene Worte führen rasch zu Missverständnissen. Solche möchte ich verhindern.
Ich verstehe bestens, Veritim, was Sie zum Ausdruck bringen wollen, fühle mich keinen Augenblick von Ihnen angegriffen. Danke, dass Sie mir zuhören und sich Gedanken darüber machen.
Gruss - Leanisa -
@Piffpaff
Meine Beiträge erzählen nur bruchstückhaft. Was die Moral in Sache Sexualiät anbetrifft, stehe ich über meinem Mann, weil er diesbezüglich keine hat. Bitte stelle mir keine Detailfragen. Ich würde sie nicht beantworten, weil sie sehr viele Leser schockieren würden. Ich bitte dich um Verständnis. Nicht umsonst habe ich meinem Mann psychologische Hilfe empfohlen. Mag sein, dass genau diese Äusserung bei dir auch wieder als Zeichen von Überheblichkeit daherkommt. Leider verhält sich die ganze Problematik sehr viel komplexer.
Danke für den Buchtipp.
Wünsche dir einen angenehmen Sonntagabend.
Leanisa -
@Mathias
Es ging nicht explizit um den Cabaretbesuch. Es stellt sich die Frage, was dahinter steckt, wenn ein Partner - ich verwende dieses Wort für die männliche als auch weibliche Seite - ständig Antworten verweigert oder lügt. Wenn der eine Partner das Gefühl hat, sein "Privatleben" gehe den andern nichts an, dann hat das vermutlich schon Zusammenhänge. Zudem führt solches Benehmen unweigerlich zu Spekulationen und Misstrauen. Mein Mann ist sehr oft tagelang auf Reisen; wenn er nicht unterwegs ist, geht er abends oft mit Geschäftsleuten - selten sind Frauen darunter - in den Ausgang.
Ich unterstelle meinem Mann keinen Moment lang, er gehe fremd. Das möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich betont haben. -
Leanisa
Sehr schöne und wahre Worte. Ich habe guten Grund anzunehmen, dass Sie mich tatsächlich verstanden hatten. Ihr Beitrag strahlt viel Wärme und Verständnis aus. Aber die Sehnsüchte liest man eben auch darin.
Dadurch, dass Ihr Mann in jenen Lokalen verkehrt, wird die Situation eher noch verfahrener. In solchen Lokalen gelten Herzensregungen (echte) als Tabu. Dadurch wird seine ohnehin schon karge Herzensbildung noch gänzlich erwürgt – ohne dass er das wirklich realisiert. Das was er sucht wird ihm dort gerne geboten – gegen seine Leistung: Geld. Es soll Männer geben, die eben diesen Aspekt in solchen Lokalen suchen. Fragen Sie mich aber bitte nicht warum. Der Duft der Verruchtheit, der Macht, des Sklaven, der Lieblosigkeit – die Wege der Lust sind oft unergründlich. Jedenfalls wird an solchen Orten vieles gehört, wo Mann meint, ebenfalls erleben zu müssen – ansonsten gehöre er nicht dazu. Mangelnde Reife? Kann durchaus sein.
Ihr Beispiel mit den Rosen ist sehr treffend. Vorweg muss gesagt werden, dass das "Signal" Blume schon eher ein "weibliches" Signal ist. Was aber nicht heissen muss, dass ein Mann nicht auch auf solche Signale reagieren kann. Meines Erachtens müsste bereits ein liebevoll hingestelltes Gänseblümchen ausreichen, um seinem Partner die eigenen Gefühle zuzuflüstern.
Nein Ihre Mutter hatte nicht recht. Es ist ein Trugschluss. Der Aufopfernde verändert sich selbst ohne es zu merken und interpretiert damit seinen Erfolg.
Vielleicht kann man es so sehen: Sie sind eine 4-Sonnen–Familie wo der Mond zugegen ist. Ich darf annehmen, dass Sie diese Aussage richtig deuten werden.
veritim