Eine finanzielle Entschädigung für Verdingkinder ist gut, eine Entschädigung kann jedoch nichts rückgängig machen. Viele ehemalige Verdingkinder werden nichts bekommen, den sie äussern sich nicht, fürs Leben traumatisiert sprechen sie nicht davon.
Meine Schwester war eines dieser unglücklichen Geschöpfe. Zuerst mit mir zusammen im Waisenhaus und danach an einen Grossbauern verschachert. Nur damit der damals noch zuständige Bürgerort keine Kosten mehr hatte, musste sie eine kaum beschreibbare furchtbare Jugendzeit über sich ergehen lassen. Waterboarding ist keine Erfindung der Neuzeit, meine Schwester könnte genau erklären wie das vor sich geht, aber auch andere Foltermethoden, wie z.B. den Kopf in den Brunnentrog drücken bis sie meinte ersticken zu müssen, usw. usf. hatten diese Bauersleute auf Lager. Sie aber schweigt!
Ich bin der Einzige dem sie einstmals ihr Herz ausschüttete. Sie hat dieses Trauma bis heute, jetzt ist sie 68, nicht überwunden und leidet ganz leise. Für sie wird es nie eine Wiedergutmachung geben.
Geld für Verdingkinder
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Schande für die Schweiz.............
Ich bin nicht Selbstbetroffene, aber mein Vater, (1993 verstorben) hat uns viel entsetzliches über seine Verdingzeit berichtet. Er war bei einem Bauer als Verdingbub stationiert. Er war der Prügelknabe für die Kinder des Bauernpaares und wurde stattdessen geschlagen, eingesperrt und musste sehr oft ohne Mahlzeiten zu Bett gehen. Die harte körperliche Arbeit eines Knechtes musste er ohne Lohn erledigen. Die Mahlzeiten waren jämmerlich, der Hofhund hatte ein besseres Leben. Wenn wieder mal etwas schlecht lief wurde immer er für alles bestraft.
Im Andenken an meinen Vater muss ich mich für alle, die diese schlimmen Erfahrungen gemacht haben, einsetzen. Es muss eine Wiedergutmachung seitens der Schweiz geben. Mein Vater erlebt dies leider nicht mehr.
Wenn nun aber die Verantwortlichen alles verschleppen, werden viele der Betroffenen dies ebenfalls nicht mehr erleben.
Hat dies System ?
Helft mit, dass ein grosses Unrecht, geschehen in der Schweiz, endlich eine Wiedergutmachung erfährt.
liebe Grüsse
kim2004 -
Hallo Buddy und Kim!
Ganz leise leiden und niemanden davon erzählen, ja das kenne ich. Meine Mutter wurde durch einen Unfall IV Rentnerin. Bei einem Psychiater musste man ein Gutachten erstellen und sie erzählte von ihrer Jugend. Es ging ihr damals sehr schlecht, logisch würde mir auch so gehen. Wenn man ihr sagt, dass sie alles aufschreiben soll, dann sagt sie, dass es anderen auch so ergangen ist.
Vielleicht sollte man auch über eine IG (Interessengemeinschaft) nachdenken. Ich kenne jetzt nur meine Mutter, die so etwas durchgemacht hat. Aber je mehr sich für diesen Vorschlag aussprechen, umso mehr müssen sich unsere Politiker damit auseinander setzen. -
Vor einem Jahrzehnt hatte ich anlässlich einer Studie (Masterarbeit) einige ehemalige (damals erwachsene) Verdingkinder, die sich zur Befragung freiwillig bei mir meldeten. Was mir damals berichtet wurde, hat mich zutiefst erschüttert und beschäftigt mich heute noch. Einige sind schon verstorben. Eine “Entschuldigung” zu fordern ware das Eine, ist jedoch bloss Makulatur. Wenn eine rel.junge Bundesrätin sich bei den Opfern entschuldigt - im Namen der Täter -so mutet mich das doch sehr künstlich an. Das entsetzliche Leid der Betroffenen hat ihnen irreversibel an Leib und Seele geschadet und wird mit einer verbalen “Entschuldigung” wohl im Innersten dieser Menschen kaum etwas berühren, oder ihnen rein gadanklich helfen “es” auf der seelischen Ebene bewältigen helfen, oder gar rückgängig zu machen!
Ich hoffe, (obwohl nicht besonders religiös) dass es nach dem Tod sowas wie eine “ausgleichendeGerechtigkeit” gibt. Das ist das Einzige, was mich gedanklich in der Erinnerung an diese gequälten Seelen hoffen lässt.
Nordlicht -
Shannon
ja, IGs gibt es:
http://www.fremdplatziert.ch
http://www.verdingkinder.ch, mit einer Reihe Gruppen, Veranstaltungen und Ressourcen hier http://www.verdingkinder.ch/projekte.html
http://www.administrativ-versorgte.ch/
Hier ist das Formular zur Initiative:
http://www.wiedergutmachung.ch…hriftkarte%203er%20DE.pdf -
Ich möchte noch etwas hinzufügen, dass ich schon vor vielen Jahren geschrieben habe. Damit kann man sehen wie Behördenwillkür sogar ohne Begründung durchgeboxt wurde wie wehrlos man dagegen war.
http://www.youblisher.com/p/735378-Tuerglocke/ -
Zöglinge misshandelt
Kloster Fischingen gibt Übergriffe auf Kinder zu.
http://www.20min.ch/schweiz/os…fe-auf-Kinder-zu-19418202 -
Zöglinge misshandelt
Kloster Fischingen gibt Übergriffe auf Kinder zu.
http://www.20min.ch/schweiz/os…fe-auf-Kinder-zu-19418202
Mein Vorschlag:
Zur Finanzierung der CHF 250'000.- für Soforthilfe einen Kreditabzahlungsplan zur Lasten der laufenden Renten der Pensionskasse ausarbeiten. -
Meine Erfahrungen in Kinderheimen dauerte von 1955 bis 1960. Heute bin ich 59 Jahre alt. Über die Zeit im Heim kann ich keine Angaben machen, zu klein war ich damals. Ich kam in eine respektable Pflegefamilie. Meine Leidenszeit dauerte von 1961 bis 1967 und hat mein ganzes Leben geprägt. Angst und Verzweiflung waren damals der Inhalt meines Lebens. Erst jetzt und mit Hilfe eines Therapeuten kann ich darüber berichten. Dazu habe ich vor einigen Tagen begonnen, eine Blog zu schreiben
www. verlorene-kindheit.blogspot.com
(oder auf onlinetagebuch.de) Verlorene-Kindheit (Rivapiana).