Da sind sich viele Forenteilnehmer und Biertischpolitiker einig. Raus auch mit den unzähligen Kreaturen oder sagen wir mal Menschen mit Hautfarben von schwarz über braun, mittelbraun, hellbraun bis zu gelb und etwas seltener auch rot, die uns Schweizern die Arbeitsplätze wegnehmen.
Autsch -- jetzt habe ich etwas übersehen. Diese farbigen Menschen führen ja Arbeiten aus, die ein aufrechter Schweizer nie annehmen würde. Schließlich sind wir Schweizer und lassen uns nicht für jede Drecksarbeit vergewaltigen. In Wind und Wetter auf dem Bau oder auf der Strasse Schwerstarbeit leisten, versch... Toiletten säubern, Büroräume reinigen, bis zu den Arbeiten in Spitälern, Heimen und Gaststätten auf den untersten Hierarchiestufen. Das würde noch fehlen, an solche unzumutbaren Arbeiten auch nur zu Denken. Für was haben wir schließlich ein soziales Auffangnetz. Und dass einige dieser ausländischen Profiteure sich dieses Auffangnetzes auch noch skrupellos bedienen, ist der Gipfel der Unverschämtheit. So, jetzt habe ich mal etwas Luft abgelassen.
Aber in diesem Forum geht es ja um die Deutschen. Die sind noch viel schlimmer als die Farbigen. Diese zu allem Übel nebst Englisch noch ein gepflegtes Deutsch sprechenden Hochstapler, kommen mit ihren Uni-Abschlüssen und Diplomen aus Handel, Industrie, Verwaltung bis zu anspruchsvollen Berufen im Pflegebereich in unser “Ländli” und nehmen uns die Jobs weg. Allen Betroffenen spreche ich mein tiefstes Mitgefühl aus. Wütend denke ich dabei auch an meine ehemalige Tätigkeit in einem weltweit tätigen Schweizer Unternehmen zurück. Unser CEO und einige Mitarbeiter aus dem höchsten Kader stammten aus Deutschland. Das allein ist schon ein Verbrechen, aber dass wir bei internationalen Ausschreibungen trotz namhafter Konkurrenz Millionenaufträge an Land ziehen konnten, dank diesen, zugegeben hervorragend qualifizierten Deutschen ist unverzeihlich. Nicht ganz unbeteilt waren dabei auch unsere unzähligen deutschen Ingenieure, Techniker und spezialisierten Handwerker obwohl sie nur mangelhaft Dialekt verstanden, geschweige den Sprechen konnten. Und dass einige Schweizer den hohen Anforderungen trotz Dialekt nicht genügten und bei der Karriereplanung übergangen wurden, ist ungeheuerlich. Dass unser ehemaliger Schweizer CEO mit einigen seiner Schweizer Trabanten, bedingt durch schlechten Geschäftsgang und trotz Verfilzung mit Politik und Militär den Hut nehmen mussten, ist nur ein unwesentliches, wenn auch schmerzliches Detail. Da half auch der goldene Fallschirm mit einigen Milliönchen nicht viel. Und soweit ich orientiert bin -- Darben musste keiner dieser Spitzenmanager. Aber das ist alles Schnee von gestern.
Jetzt genieße ich den dritten Lebensabschnitt. Respektive ich wollte ihn genießen. Kürzlich musste ich mich in einem Unispital einer komplizierten Operation unterziehen. Die Schweizer Ärzte in meinem Privatspital weigerten sich die OP auszuführen. Kurz und bündig wurde mir mitgeteilt: Zu riskant! Überweisung also in das Unispital. Dort wurde ich mit Erfolg operiert. Und jetzt mein Frust. Im hochqualifizierten Spezialistenteam befanden sich einige Deutsche. Aber nicht genug damit. Nach der OP wurde ich hervorragend von Krankenschwestern, resp. Pflegefachfrauen wie man heute sagt betreut. Lediglich eine dieser hochmotivierten und fachlich best ausgebildeten Frauen mit Maturaabschluss stammte aus der Schweiz, alle anderen mehrheitlich aus Deutschland.
Anschließend an den Spitalaufenthalt überwies man mich an eine REHA Klinik. Und wen wundert es: Ärzte, Ergo- und Physiotherapeutinnen die mich hervorragend betreuten, stammten alle aus Deutschland. Ohne diese Spezialisten könnte er die Klinik schließen, versicherte mir der Klinikmanager.
Und wenn schon. Hätte ich halt auf die REHA verzichtet, respektive eine REHA hätte sich gar nicht aufgedrängt weil meine OP infolge qualifizierten Personalmangel im Unispital so lange verzögert worden wäre, dass es im schlimmsten Fall zu spät gewesen wäre. Also noch einmal -- Raus mit den Deutschen oder sehe ich da etwas falsch?
Gruß
Kobold
Raus mit den Deutschen ...
Dieses Forum wird bald eingestellt
Am 17. Dezember 2023 werden wir das Beobachter-Forum abstellen und alle Beiträge unwiderruflich löschen.
Die Details zum Entscheid und den entsprechenden Thread finden Sie hier.
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Kobold
Deinen letzten Absatz weiter fantasiert:
Und gar nicht daran denken darfst du, was gewesen wäre, wenn die Hebamme und das Ärzteteam deiner Mutter auch noch Deutsche gewesen wären bzw. eben gar nicht vorhanden ... es gäbe den Kobold gar nicht. Und das wäre schade. Ich hoffe, deine Genesung nimmt den von dir und den Deutschen erhofften Verlauf.
Deine Stellungnahme gefällt mir, danke!
ramstein -
@Michaelfehr
Du triffst den Nagel auf den Kopf. Wir „Gruftis“ profitieren von den sogenannt „guten alten Zeiten!“ Was haben wir -- schlechter qualifizierte als die heutige Generation! -- wie du knallhart feststellst, schon geleistet?
Vor Jahren langjährige Ausbildung, kein Geld für teure Klamotten, Essen im Restaurant, kulturelle Veranstaltungen, Ferien, eigene Wohnung, geschweige denn für ein Auto. Anschließend an die Ausbildung 50-Stunden Wochen, 2 Wochen Ferien, nicht ganz billige permanente Weiterbildung im In- und Ausland und dann eine Familiengründung. Wiederum Geldmangel, alte Zweizimmerwohnung, Ferien in der Regel zu Hause auf Balkonien oder Luxus pur, im alten, nicht ganz wasserdichten Zelt irgendwo in der Schweiz und dann als Krönung -- Kauf eines altersschwachen angerosteten Kleinwagens. Aber wir waren gesund, glücklich und zufrieden!
In der Zwischenzeit wurde die obligatorische Krankenversicherung eingeführt. Kurz darauf mussten sich meine Eltern wie unzählige Elternpaare unserer Generation teuren Operationen im Spital unterziehen. Obwohl sie nie versichert waren und praktisch nichts einbezahlt hatten, wurden praktisch alle Kosten von der allgemeinen Krankenversicherung übernommen. Quizfrage: Wer hat das wohl alles bezahlt und als Selbstverständlichkeit verstanden?
Nun, die Investitionen in die Ausbildung mit entsprechender Karriere zahlten sich langsam aus. Eigenheim und Beschaffung von Dingen, von denen wir früher nur träumen konnten lagen im Bereich der Möglichkeiten. Als Nebeneffekt flatterten aber auch permanent höhere Rechnungen für Steuern und AHV ins Haus, die wir ohne zu klagen bezahlten.
Und jetzt ist es soweit, ich genieße (ausgenommen meine OP im Eingangs-Thread) wie unzählige Rentner (leider aus verschiedenen Gründen nicht alle!) den dritten Lebensabschnitt in vollen Zügen.
Abschließend nur noch dies: Für meine lebenslange Rente, ich hoffe, das wird noch einige Zeit dauern, müssen keine Jungen ächzend schuften. Meine jahrelangen Einzahlungen in die Pensionskasse meiner Firma und die weit überdurchschnittlichen Einzahlungen in die AHV dank gutem Salär, liegen auch bei Überschreitung meiner durchschnittlichen Lebenserwartung mit Sicherheit über den Gesamtleistungen meiner Rente. Deshalb habe ich und unzählige weitere Rentner nicht die geringsten Schuldgefühle unseren Jungen gegenüber. Die heutige junge Generation und leider auch der Staat, lebt in der Regel über ihren Verhältnissen. Da liegt das Problem.
Gruß
Kobold